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Sächsische Volkszeitung : 02.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191606028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19160602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19160602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-02
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.06.1916
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Nr. LS« LS. Jahrg. Freitag den 2. Juni 1916 Sächsische «eschilfiSftell- «nü Redaktto«,"1 Dresden»«. 16, Holbeinstrahe L« Fernsprecher 2136« -! Vostscheckkonlo Leipzig Nr. 147SV Be,ug«pret«i «»««»»» » vi«rtel>L»rNch 1.80 In DreLden und ganz Deutschland frei Hau» ».«» in Oesterreich 4.07 X. Di« Liiijel-Nummer 10 küchstsche Bolkdzeituna erscheint an allen Wochentagen nachmittag;. Msmtllilg Anietgeni Annahme von <t>eschSsl4a,«zeigen bi» I v Uhr. von Familienanzeigen bis 11 Uhr vorm. Preis für diePetit-Lpaitzeiie SV S im Rekla- mrteii SV Z. Für undeutlich geschrieben», sowie durch Fern, wrecher ausgeaebene Anzeigen können wir die «erantwortUchkeit siirdie Richtigkett de» rep«» nicht übeniehmen. Kprechstunde der RedaMon: II—1i» Uhr vorm. Organ der Ientrumspartei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsen. Ein deutscher Seesieg Der große Erfolg unserer Verbündeten auf -em italienischen Kriegsschauplätze ist berechtigterweise Gegenstand freudiger Besprechung im ganzen deutschen Volks. Die wehenden Fahnen an allen staatlichen, städti- schon und zahlreichen Privatgebäuden bezeugen die innige und begeisterte Anteilnahme an den Siegen der tapferen österreichisch-ungarischen Armee, die in der schnellen Ein nahme von Asiago und Arsiero einen der schönsten Gipfel punkte erreicht haben. Der Kriegsbericht des K. u. K. Generalstabes, den wir auf Seite 2 zum Abdruck bringen, verkündet die frohe Botschaft von dem überraschenden Er gebnis der Maßnahmen einer umsichtigen Heeresleitung und der Opferwilligkeit und dem Kampfesmut eines nimmermüden Heeres. Wir haben mit dem gesamten deutschen Volke und dem aller unserer Verbündeten das schnelle und siegreiche Dorrücken des österreichisch-ungarischen Heeres in Südtirol und über die italienische Grenze hinaus seit dem 16. Mai verfolgt. Die einzelnen bemerkens werten Ereignisse der ersten 10 Tage haben wir in der Nummer vom 26. Mai zusammengestellt. Die Einnahme der beiden Festungen bildet wieder einen Abschnitt in den ruhmvollen Kämpfen, weshalb wir die Vorgänge auf dem südtiroler und italienischen Kriegsschauplätze seit dem 22. Mai hier kurz zusammenfassen wollen, damit unsere Leser an der Hand der Nummern vom 26. Mai und 2. Juni sich ein richtiges Bild von diesem Teile des Feld zuges machen können, der bezüglich seiner schnellen Ent wickelung und des günstigen Verlaufes dem ersten Vor marsch der Deutschen in Belgien und Frankreich ähnlich ist. Ter Erfolg der ersten acht Tage wurde in den darauf folgenden Tagen wesentlich vertieft. Zunächst fand die Angriffsfront eine Verbreiterung dadurch, daß die öfter- reichisch-ungarischen Truppen arp 22. auch im Suganertal ihre Vorrückung aufnahmen, wodurch der Feind zur flucht artigen Räumung von Burgen gezwungen wurde. Am nächsten Tage wurde nördlich des Suganatales der Höhen rücken von Burgen bis zum Salubio genommen, südlich des Tales am Grenzrücken der Kempelberg, am 24. Mai wurde nördlich des Suganertales die Cima Ciska ge nommen, der Masobach überschritten und Strigno besetzt. Südlich des Kempelberges breiteten sich die Truppen unserer Verbündeten nach Osten und Süden aus. In diesen Tagen überschritt das Grazer Korps die Grenze und erstürmte den Mt. Verena (22.), am folgenden Tage das Panzerwerk Eampolongo und am 24. den Corni di Campoverde, während die im Brandtale vorrückende Gruppe nach zweitägigem Kampfe die Stellungen des Feindes bei Ehiesa ein nahm. (24.) Bis zu diesem Tage hatte sich die Beute aus 24 000 Gefangene, 261 Geschütze, 101 Maschinengewehre und 16 Minenwcrfer gesteigert. Am 25. Mai wurde süd östlich Burgen der Monte Civaron und die Elferspitze be setzt. Das Grazer Korps nimmt den ganzen Rücken vom Campo Verde bis Meata ein und macht hierbei 2500 Ge fangene, erbeutet 4 Geschütze, 4 Maschinengewehre und 300 Fahrräder. Bei Asiago werden am gleichen Tage die Höhen westlich Bacarola erstürmt, bei Arsiero der Monte Cimone besetzt. Die im Postnatal vorrückende Gruppe nimmt Bettale ein. Am 26. Mai wird südwestlich Baca- rola das Werk Casa Ratti mit 6 Geschützen und der Be satzung genommen, nördlich Asiago der Mt. Moschicce, südlich des Suganertals die Cima Maora erstürmt. Auch in den beiden letzten Tagen der Woche ruhte die Vorrückung der Truppen nicht. Am 27. Mai wird das Panzerwerk Cornolo westlich Arsiero und bei Asiago die Talsperre Val dÄssa südwestlich des Mt. Jnterotto genommen. Am anderen Tage der letztere selbst und die Höhen nördlich Asiago erstürmt, bei Roana das Tal der Assa überschritten, der Feind bei Canove zurückgeworfen und die Talhänge südlich und östlich besetzt. Zwischen dem Suganertal und Asiago werden der Mt. Cedio, Ciagarella und der Corno di Campo Bianco genommen. Auch die Gruppe bei Bettale .wirft den Feind aus feinen Stellungen westlich und süd lich dieses Ortes. Am 28. Mai wurde das Panzerwerk Casa Ratti, die Straßensperrung unmittelbar südwestlich von Bacarola, genommen und nördlich von Asiago kam der Monte Meschicco in die Hände unserer Verbündeten. Am «folgende Tage — wir sehen, es geht Schlag auf Schlag — fiel das Panzerwerk Cornola, westlich von Asiero, während bei Asiago die Talsperre von Val d'Assa von den Italie nern geräumt wurde. Nun konnten die österreichisch-unga- 'rischen Truppen das Assa-Tal überschreiten, was am 29. Mai geschah. Der Feind wurde bei Canova geworfen und -unsere Verbündeten konnten sich auf den südlichen und öst- lichen Talhängen ausbreiten, die Höhen nördlich von Asiero, 'dann der Monte Cebio, der Monte Cingarella und Corno df Campo Bianco wurden erobert und nun wurden die nDas Neueste vom Tagen Der heutige Tagesbericht befindet sich auf Teile 3. Zu der erfolgreichen Seeschlacht gegen den Hauptteil der englischen Flotte schreibt Persius im „Berl. Tagebl.": Tie große, von vielen diesseits und jenseits der Nordsee seit Beginn des Krieges erwartete Seeschlacht sei nach der Meldung unseres Admiralstabes in einer Form ausgelaufen, die in Deutschland lebhafteste Freude und Genugtuung Hervorrufen werde. Einstweilen lasse sich nur ein ganz allgemein gehaltenes Urteil dahin fällen, daß unsere Hochseeflotte einen großen Er folg über die englischen Seestreitkräfte davongetragen habe. Sie habe in offener Seeschlacht ohne jede Unter stützung der Küstenbefestigungen der mächtigsten Flotte der Welt eine siegreiche Schlacht geliefert. Führern lind Be satzungen sage ganz Deutschland seinen Dank. In der „Deutsch. Tagesztg." heißt es: In Anbetracht der neuzeitlichen Kampfmittel und der Tatsache, daß unsere Blaujacken die Hauptmacht der englischen Kampfflotte vor sich hatte, gehe der Rahmen der Seeschlacht über den aller Seeschlachten seit Erfindung des Schiffspanzers weit hinaus. Seien die Verluste auch schmerzlich, so habe unsere Flotte doch glänzend a b g e s ch n i t t e n. Unsere junge Marine habe eine gewaltige innere Ueberlegenheit über die erste und größte Flotte der Welt gezeigt und ihre Flagge mit unsterblichem Ruhm bedeckt. Salandra reist ins Hauptquartier Bern, 1. Juni. Dem „Secolo" zufolge reiste der Ministerpräsident Salandra ins Hauptquartier, um mit dem Könige und General Eadorna zu verhandeln. Minister Sonnino empfing gestern die Botschafter Barrere und später Rennell Rodd auf der Consulta. Der Kanzler in Tarmstadt Tarmstadt, 1. Juni. Der Reichskanzler v. Beth- mann Hollweg ist nachmittags hier eingetroffen. Auf dem Bahnhofe waren zum Empfange erschienen Staatsminister Dr. v. Ewald, Oberstallmeister Moritz Niedesel, Freiherr zu Eisenach, Prinz Leopold zu Wiesenburg und Birstein sowie Vertreter der preußischen Gesandtschaft. Das auf dem Bahnhofe versammelte Publikum brachte lebhafte Hochrufe auf den Kanzler aus. Vor dein Bahnhofe und in den aus Anlaß des Sieges unserer Verbündeten mit Fahnen reich geschmückten Straßen wurde der Reichskanzler vom Publi kum lebhaft begrüßt. Er begab sich ins Staatsministerium, wo er mit dem Staatsminister eine etwa einstündigc Be sprechung hatte. Darauf wurde der Reichskanzler vom Großherzog in Audienz empfangen. Hiernach fand im Schlosse zu Ehren des Kanzlers Abendtafel statt. Die Türken in Bremen Bremen, 1. Juni. Die türkischen Abgeordneten sind hellte mittag von Essen hier eingetroffen und am Bahn- Hof von einem Vertreter des Senats und dem türkischen Konsul begrüßt worden. Nach einem Frühstück ini Hotel besuchten sie uni 3 Ahr den Präsidenten des Senats und besichtigten dann das Handelsmuseum. Um 6 Uhr abends fand ein Empfang im Rathause und daran anschließend das Festessen im neuen Festsaal statt, bei welchem herzliche An- sprachen zwischen dem Präsidenten des Senats und Hussein Djahid Bei. dem Führer der türkischen Abordnung ge- wechselt wurden. Vertagung des englischen Unterhauses London, 1. Juni. Das Unterhaus hat sich bis zum 20. Juni vertag?. Alle griechischen Forts bei Rüpel beseht Haag, 31. Mai. Die Bulgaren sind nicht weiter in das griechische Gebiet vorgerückt. Nach den eingegangenen Berichten haben sie alle griechischen Forts bei Nnpel besetzt. Wie verlautet, haben die Truppenkonzentrationen bei Deniir Hissar, Rüpel. Nevrokop und Xanthi sich vollzogen. Italiener im oberen Posinatale ans ihren Stellungen west lich und südlich Bettale vertrieben. Am 30. Mai fiel schließ lich das Panzerwerk Punta Corbia und wichtige Ueber- gangsstellen. Die Höhenstellungen bei Asiago wurden sämt- lich genommen und so alles vorbereitet, was den Fall von Asiago herbeiführen konnte. Und nun kündigt der Heeres bericht nicht nur die Besetzung dieses Städtchens, sondern auch den Fall von Asiero an. Damit hat die Sperrfort linie zwischen dem Astach- und dem Assatal, die von den beiden Punkten flankiert wurde, aufgehört, für unsere Ver bündeten ein Hindernis zu sein. Cadorna hat in den letzten zehn Jahren eifrig die Befestigung gerade dieser Linie be trieben und Italien hat dafür ungeheuere Kosten aufge- waudt, weshalb es sich verlohnt, die Bedeutung dieser Sperrfortlinie nochmals darzulegen. Das auf der Sette Coumni in 999 Meter Höhe liegende Städtchen Asiago bil dete den Mittelpunkt einer Gruppe von Befestigungen, die im Verein mit denen von Arsiero die über den nördlichen Abschnitt der lessinischen Alpen nach Tirol führenden Ope- rations- und Einbruchslinien zu sperren hatten. Die Be festigungsgruppe von Asiago bestand aus vier größeren und mehreren kleineren Werken, die teils auf der Sohle, teils auf den Hängen des Assatales, vier Kilometer westlich von Asiago, errichtet worden waren. Sie sperrten die Straßen linie Caldonazzo im Sugantal—Lavarone—Assatal— Schio—Vicenza. Mit Arsiero ist die Festnngsanlage durch eine strategische Eisenbahnlinie verbunden. Die Befesti gungsanlagen Arsieros bestanden aus einer Gruppe von Werken im Postnatal, einen Kilometer westlich Arsieros, und einer Gruppe 3s^> Kilometer nordwärts im Astachtal. Seit Kriegsbeginn waren diese Anlagen jedoch noch ganz wesentlich durch Feldbefestigungen verstärkt worden, die alle Berggipfel und strategisch wichtigen Punkte einbezogen, so daß in Wirklichkeit die permanenten Werke von Arsiero und Asiago nur den Kern einer riesigen Befestigungsanlage bildeten, die sich vom Etschtal nach dem Suganatal hinüber zog. Darunter befanden sich Batterien, die bis zur Schnee grenze hinaufgingen. In der kurzen Zeit eines halben Monats haben unsere Verbündeten nun in prachtvollem An sturm sämtliche Werke in ihren Besitz gebracht: Die Sp e r r f o r t l i n i e ist durchbrochen, die Kern werke sind gefallen, die ganze Sette Comuni ist in der Hand des Angreifers. Und der Weg in die Ebene steht ihm nun mehr offen. Die Zahl der italienischen Gefangenen hat be reits die Höhe von 30 388 erreicht, darunter 694 Offiziere. Geschütze wurden 299 erbeutet, darunter die schwere Ar tillerie der gefallenen Festungswerke. Das Eingreifen starker italienischer Reserven macht sich noch nicht bemerkbar, bezeichnend aber ist, daß neutrale und selbst französische Kri tiker mit einer Zurücknahme der Cadornafchen Front bis in die Po-Ebene rechnen. Das würde die Preisgabe ganz Nord ostitaliens bedeuten. Doch wir wollen nichts vorausahnen, sondern ruhig den Lauf der Dinge abwarten. Jedenfalls dürfen unsere Verbündeten mit berechtigtem Stolze auf den Verlauf des 15tägigen Kampfes blicken, in welchem sie herr liche Beweise ihrer Tapferkeit und Ausdauer gegeben haben. Erzherzog Eugen, der würdige Enkel des berühmten Erz herzogs Karl, des Siegers von Aspern, hat sich als hervor ragender Heerführer gezeigt. In ausländischen, meist in schwedischen Blättern wird behauptet, die österreichisch-unga rischen Truppen würden vom Generalfeldmarscliall Macken sen geführt. Das ist unrichtig. Der deutsche Heerführer steht auf deni Balkan und Erzherzog Eugen kommandiert selbst seine Truppen, denen ein weiterer Erfolg beschieden sein möge. x Ein deutscher Seefieg Der Chef des Admiralstabes der Marine gab folgende Meldung heraus, die in der Nacht zum Freitag verbreitet wurde: „Berlin, 1. Juni. Unsere Hochseeflotte ist bei einer nach Norden gerichteten Unternehmung am 31. Mai auf den uns erheblich überlegenen Hauptteil der eng lischen Flotte gestoßen. Es entwickelten sich am Nach mittag zwischen Skagerrak und Horns Riff eine Reihe schwerer, für uns erfolgreicher Kämpfe, die auch während der ganzen folgenden Nacht andauerten. In diesen Kämpfen sind, soweit bisher bekannt, von uns vernichtet worden: Das Großkampffchiff „War- spite", die Schlachtkreuzer „Queen Mary" und „Jndefati- gable", zwei Panzerkreuzer, anscheinend der „Achilles"- Klasse, ein kleiner Kreuzer, die neuen Zerstörerführerschiffe „Turbulent", „Nestor" und „Alcaster", sowie eine große Än-
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