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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186205055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-05
- Tag1862-05-05
- Monat1862-05
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1862
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Anzeiger. Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 125. Montag den 5. Mai. 1862. Bekanntmachung. Die beiden im Crdgeschoffe des StockhaufeS neu eingerichteten Gewölbe am Naschmarkte sollen von Michaelis d. I. ab auf drei Jahre an die Meistbietenden vermiethet werden. Die Abmiether können aber dieselben nach Befinden auch schon früher beziehen. Miethlustige haben sich Dienstag den « Mai d. I. Vormittags LL Uhr an Rathsstelle einzufinden, ihre Gebote zu thun und darauf weiterer Beschlußfassung des RatheS, welchem die Auswahl unter den Licitanten, so wie jede sonstige Entschließung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitationS- und Miethbedingungen können schön vor dem Termine an RathSstelle einaesehen werden. Leipzig den 22 April 1862. DeS RathS dar Stadt Leipzig Finanz - Deputation. Bekanntmachung. DaS zur Zeit an Herrn F. A. Pop da vermiethete Gewölbe in dem Communhause ReichSstraste Nr. LA soll von Michaelis dieses IahreS ab anderweit auf L Jahre an den Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige haben sich Dienstag den S Mai dieses IahreS Vormittags LL Uhr an RathSstelle einzufinden, ihre Gebote zu thun und darauf weiterer Beschlußfassung des RatheS, welchem die Auswahl unter den Licitanten so wie jede sonstige Entschließung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitationS- und Miethbedingungen können schon vor dem Termine an RathSstelle eingesehen werden. Leipzig den 23. April 1862 DeS RathS der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Städtisches Museum. AuS der Versteigerung, in welcher am 31. März d. I. der Kunstnachlaß des verstorbenen Freiherrn v. Heideck in München veräußert wurde, sind vom Leipziger Kunstverein drei werthvolle Bilder für das Museum erworben worden: „Die Brücke von Cuen^a" von C. v. Heideck, „Klosterkreuzgang in Berchtesgaden" von A. v. Bayer und „Italienische Landschaft" v. Ernst FrieS. Sämmtliche drei Künstler gehören, obwohl un großen Publicum nicht eben häufig genannt, zu den bewährtesten Meistern der neueren deutschen Kunst und alle drei Bilder bezeichnen, jedes in verschiedener Weise, die großen Vorzüge einer Periode unserer Malerei, welche jetzt — und wohl nicht zum Bortheil der Kunst — fast durchaus anderen Richtungen Platz gemacht hat. Carl Freiherr v. Heideck, genannt Heidegger, geb. als Sohn eines Schweizerofficiers zu Saaralben in Lothringen 1788, gest. in München 1861, war königl. bayer. Generalleutnant und übte die Kunst als Dilettant mit wahrer Meisterschaft. Seine erste künstlerische Bildung verdankte er in seiner Heimathstadt Zürich zum Theil dem Schlachtenmaler Conrad Geßner, Sohn des be kannten Idyllenmalers und Dichters Salomon Geßner. Dann in vielbewegten Kriegsdiensten auf eigenes Studium angewiesen, begann er erst 1816 zu München die Oelmalerei auSzuuben und schloß sich der Münchner Genre-Schule an, welche neben den Arbeiten der dortigen großen Historienmaler sich bildete. Peter Heß, Monten, Burkel und Klein wären etwa als gleichstrebend zu nennen und Heideck hat von ihnen neben den durchgehenden Vorzügen jener Richtung: der treuen und feinfühlenden Durch bildung der Form, besonders der Thieraestalten, und der einfachen klaren Farbe den Vorzug voraus, daß er die Motive national- interessanter Scenerie mit einer sehr feinen Beobachtung des Malerisch-charakteristischen wiederzugeben verstand. Seine Theil- nahme an den Feldzügen in Tyrol, Spanien und Frankreich, dann ein langer Aufenthalt in Griechenland boten in dieser Rich tung ein reiches und in zahlreichen Kunstwerken verwertetes Material. Das anaekaufte Bild, 1824 gemalt, ist eine Ansicht der kühn über das Thal des Zkucar gesprengten Brücke von Cuen^a in Spanien mit der Staffage eines Trupps von Guerillas aus dem Kriege von 1809, dem Heideck als Officier in französischen Diensten beiwohnte. Ein „ Klosterkreuzgang in Berchtesgaden" ist das Motiv des vorzüglichen Architekturbildes von August von Bayer (geb. zu Rorschach am Bodensee 1804, jetzt Lebend in CarlSruhe). Die Richtung diese- gleichfalls zum Theil in München gebildeten Künstler- spricht sich in dem vorliegenden Werke durch eine unge mein liebevolle und einfache Auffassung des architektonisch-maleri schen Motivs aus. Ueber dem Ganzen liegt der Zauber einer klaren Sonnenbeleuchtung, die der weißen Tünche des in der Wirklichkeit gewiß ziemlich nüchtern erscheinenden Ganges einen Reichthum feinaestimmter Töne verleiht. Es herrscht in Folge der anspruchslosen Durchbildung, die alle Effectmittel unwahrer Farbcn- contraste verschmähend doch die volle Wirkung des sonnigen Glanzes beleuchteter Stellen inmitten des klaren Reflextones der Schatten erreicht, eine so ernste Stimmung in der Darstellung des einsamen Ganges nut seinen Grabsteinen und dem Durchblick auf das sonnige Gärtchen, daß der von dem Bilde gebrauchte Ausdruck einer „ Uhland'schen Sonntagsmorgen-Stille" recht be zeichnend erscheint. Auf die technische Feinheit der Ausführung braucht nur als auf eine bei den früheren Werken des Meisters allgemein bewunderte Eigenschaft hingewiesen zu werden. Als die glücklichste Erwerbung kann wohl zweifellos die kleine „Landschaft aus der römischen Campagna" von Ernst Fries (geb. zu Heidelberg 1801, gest. 1833) bezeichnet werden. Bei allen anerkannten Vorzügen in den verschiedensten Richtungen, deren sich die moderne Landschaft rühmen darf, möchte man kaum einem Werke mit größerem Rechte die Bezeichnung „vollendeter Schönheit" geben, als dieser wahrhaften Perle der poetischsten Naturauffassuna. — Der jung verstorbene Künstler hat keine große Anzahl von Werken und daher keinen ausgebreiteten Ruf außer halb seines engeren Vaterlandes hinterlassen; auf der großen vor jährigen Cölner Ausstellung indessen erregte eine kleine Landschaft (im Besitz des Herrn Vollsack in Dresden) die verdienteste Be wunderung und von dem für unser Museum erworbenen Bilde kann mit Recht behauptet werden, daß es jenes noch übertrifft. Man muß durch eingehende Betrachtung sich davon überzeugen, daß die Behandlung, durch welche innerhalb des kleinen Raumes eines der reichsten lands^y-ftlichen Motive, ein Thal aus der römischen Campagna mit baumbewachsenem Mittelgrund und bergiger Ferne in der mannichfaltigsten Formenbildung, zur Anschauung gebracht wird, dies nicht durch miniaturartige Feinheit, sondern bei einer verhältnißmäßig breiten Pinselführung durch die unmittelbare Frische und Sicherheit der Zeichnung erreicht. Der Reiz der Farbengebung, deren warme Töne eine eigenthümliche südliche Stimmung bezeichnen, tritt gerade so viel hervor, um den Blick immer wieder auf die Schönheit der landschaftlichen Formen, in denen kein Zug ohne inneres Leben, kein Theil ohne das feinste Gefiihl für den RhtbmuS der Eomposition aufgefaht erscheint, hin zulenken. Es gestaltet sich vor diesem Bilde die Freude eines immer wachsenden Genießen- bei Jedem, der ein Verständnis für die liebenswürdige Naturbettachtung de- Künstlers darin zu finden
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