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Dresdner neueste Nachrichten : 05.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192612053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19261205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19261205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-12
- Tag1926-12-05
- Monat1926-12
- Jahr1926
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 05.12.1926
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Dresdner Neuefte Nachrichten . VII Os- Mlh M M- MMM « ' Anzeisenpkegh fa- quswaku os« Keim-make ot- nen -——-—-——-« ——-——-- WJMMMW ZenåkaWMMÆ Unabhängige Tageszeit-wo Bess«-M«Os WHMZMLSLTZTMFZZIZ 1 111-Mc mmä mou.Mo K wo t .-- m · » . O . Des-bezug sqc Usoncu Dezember wo Reichs-sinkt für die UchecvoG owam Ws ....::. We Ese« mit andle und Industrie s Zeitung »Es- E M Ists-Witz , Jena nnd u . . · uslant Ho es smakl « Woolng muschtmgm Mikgixkzgichotfgsiem Ducaekdenåw Ferment-sitzt · securus 20024, zipsh 22 WA, 22 963. · Tecegwmme: Reuesie Dresden · postfcheck- Dresden 2060 stichka . W « gean ne. M - 111 Gmel-ödem Gewalt- Betklebmörma oder Streits baden unsre IMM- MUM VIII-M M MMMMW Mk ØMWUI M Mspwchmdm camw xxle· Jahrg. Nr. 285 Sonntag-, s. Dezember 1926 »Humanisierung des Friedensverirages« Girefemanns Weg nach Genf tlnd was tut Dr. wirthi ·- centk nachmittag trisst der deutsche mpschsauszenminister in Gens ein. Dte ersten vorbereitenden Verhandlungen werden dann sofort beginnen. Die Aufgabe der deutschen Dele gation ist, wie bei den meisten derartigen Bespre chungen der letzten Jahre-, non vornherein dadurch er schwert, daß sich die Gegenpartei bereit-Z aus einer Vorkonferenz im Prinzip geeinigt hat. Dies geschah diesmal im Verlanse der Pariser Besprechun gen zwischen Briand und Chamberlain und dem vol-« niseljcn Außenminister Zaleski. Bei den bevorstehenden Besprechungen muss man schgks zwischen zwei ganz verschiedenen Dingen unterscheiden: ans der einen Seite handelt es sich um die Beseitigung der interalliterten Miiitiirkontrolir. Diese Frage hat nichts mit « dem Völkerbundgrat zu tun, sondern muß ans Sonderbesprechungen,. mits- den Ministern der Alliicrten besprochen werden. Der deutsche Standpunkt ist bekannt. Deutschland ist entwassnci und siir eine interalliierte Kontrolle in der oom Versaillet Friedensoertrag vorgesehenen Form ist kein Platz mehr. Ziel Stresemanng muß esseiin endlich cinen möglichst naheliegenden sesten Termin stir die Beendiguna der Kontrolle zn erreichen. Dses dürst· zu erreichen sein. Man hat in Paris gestern und vornestern über diesen Termin gesprochen, und des englische Standpunkt, die Beendigung der Kontrolle aus Januar festzusetzen, scheint vorläufig durchgedrungen zu sein. , Eine a and an d r e Franc ist die der zukünftigen ~Viilterbunddinvestiaation«, wie man so schön en saaen vsleat. Tiefe Fraae wird aller Voraussicht nach von Frankreich innerhalb des Vöitetbundsrates anfaeworfcn werden. Nach den Berichten des »Dann Telegravst« ist. wenigstens bis her. soviel erreicht worden« daß das sogenannte und von Deutschland eneraisch a b a e le hn t e Investiaas tionöurotokoll des Völkerdnndörated vom Dezember 1024 unter Teilnahme Deutschlands erneut iiberoritst und hoffentlich revidiert wird. Auch hier ist der deutsche Standpunkt bekannt: Deutschland erkennt die Sinsleaung des Llrttkels 213 des Versailler Friedens vertraan, wie er in dem bisherigen Investiaationss prototoll zum Ausdruck kommt. nicht an und wird keinesfalls irgendwelche st ä n d i a e n Kontrolloraane im Rheiniand dulden. Ebenso unannehmbar wäre es für Deutschland. eine auch nur provisorische Inkraft setzuna dieses Protokolls zu dulden. falls man in Gent über die endgtiltiae Reaeluna sich nicht einigt. Stresemannö Ausgabe ist um so schwerer-« als die strittt in Deutschland, wie wir« schon kürzlich TU deuteten, in den letzten Tagen schärfer geworden ist« Zu seinen ossene n Gegnern im Lager der Hagen berg und Reventlow ist eine versteckte, aber ebenso rein parteioolitisch orientierte Opposition ne treten. die non Männern geführt wird. die scheinbar der Ruhm Dr. Stresemanns nicht schlafen läßt und die nun allerlei »Fehler« der Stresemannschen Außenoolitil zu entdecken sich .tntiben. um bei ge gebener Gelegenheit den Minister gu stürzen. Diese Opposition steht zum größten Teile links vom Reichsaußcnminister und wird von Männern geführt die früher eine Erfüllungspolitik trieben. die weit über die vorsichtigen Grenzen hinausging, wie sie sich Dr. Stresemann gesteckt hat, nnd die Dr. Strcses mqnn stets ale »verkapnten Alldeutschen« angrisfem Jetzt auf einmal besinnen sie sich ans den Natio. nalismud und werfen wie es zum Beispiel aus der Teilung der Republikanischen Union Wirthö neschab,« Die Frone aus, »ob Stresemanns Verstän dinungspoltttk kein all-tu sturmisches TeMpo eingeschlagen habe«. Allerdings ist Herrn Dr. Wirth dabei wieder einmal das Tempera ment durchgegangen under bat nach dem Bericht des «B. T.« in seiner Rede wörtlich erklärt: »Jetzt liegt ed an u n s, dir großen Linien der Außenvolittk fest tnleaen Es ist die Frage. ob wir die Auszenvolitik wachen oder die Monarchisten aus Urlaub, die sich in der Volkspartei ein Stelldichein gegeben hat-ein« Hier scheint der Junenvo l i ti ker Wirth dem Außenpolitiker durchaeaanaennu sein. Denn dicht Satz ist um so bemerkendnserter. als Dr. Wirth void klirzlich in Wort und Schrift und in beton- Jem Geaensatz zu Dr. Stresensann die Detztichnqnonaien freundlich ausreichen unt erklärt hatte. er habe dad größte Verständnis für di- Wchvlvnie der von ihnen betriebenen Aisb-nnolitik Was will here Dr. Wirth nun eigentlich? Läßt tism chlsch der wachsende Rubin Dr. Stresemannd als Staaidmann so wenig Ruhe, daß er ausgerechnet am Vorabend äußerst wichtiger außenvolitifcher Ver handlungen zu den Gxanern Dr. Strctemanns itbcrs geht und die Stellung des Reichsaußcnsiinisters durch derartige parteipolitiichc Manöver erschwert? Th. sob. Erklärungen Briands und Chamberlains - England für Beendigung der Kontrolle zu Die deutsche Delegallon in der Böllerbundsstadl würden uns glücklicher fühlen, wenn unsre Regie rung einsehen würde dasz das englische Volk keine weiteren Bindungen wünscht.« Im »Dann Telegravh« schreibt Periinaxz im Gegensatz zu der französischen Auffassung, daß die Inter alliierie Kontrollkommissinn erst am i. März aus gehoben werden soll, habe England aus cinem viel früher-en Termin bestanden. Die endgültige Einiqnnn werde jedeusalls erst nach Be ratungen mit Dr· Stresemann in Gent erfolgen. Die »Times«i schreiben, daß die Einianng über die Ab riismng Deutschlands der Ausgangspunkt siir eine wirkliche Abrüstuna auch für die andern Länder werden müsse. Dembfeizung des Kohlenpkeifes m England Teuaramm unsres Korrespondeuten RR London. 4. Dezember Jnfolge der steigenden Förderung in den Kohlen aruben wurde gestern in den Bemwetlen beschlossen, den Preis der Oansbaltkohle stark ber n bzufe he n. Die Maßnahme has, wie die »Dann Moll-« meldet, zu enormen Verlusten der K o l) l enb ä n d le r geführt die große Vorräte an kahlen su hoben Pullen angesammelt hatten. « Beginn des Jahres Nach der Schlacht Das so heftig umstritiene Geseti gegen Schmutz nnd Schund ist mit Hilfe der Rechten gestern vom Reichstag verabschiedet worden. Die Demokraten fielen bei der Endabstimmuug auseinander; ein Teil stimmte für, ein andrer gegen das Gesetz. Noch in der Endvhase ergab sich innerhalb der Regierungsparteien ein Konflikt, der zunächst, wie noch gestern im größten Teil unsrer Auslage berichtet wurde, ein recht ernstes Aussehen hatte. Jm Laufe des Tages ist dannaber doch eine E n tspa n n u n g eingetreten. so daß irgendwelche unmittelbaren Folgen aus dem Zwischenfall nicht mehr zu erwarten sind. Sachlich hatte die demokratische Fraktion die Abänderungsaniräge der Regierungsparicien am Donnerstag abend gutgeheißen. Wenn sie am Freitag auf das Eingreifen des Frat tionsvorsitzenden Koch hin beschloß, ihre Unterschrift zu versagen, so waren fiir diese Entscheidung sehr gewichtige Gründe maßgebend, die nur schein ba r lediglich fr rma l e r Natur sind. Man wünschte nicht, in so enger Gemeinschaft mit einer Partei sich zu zeigen, deren knltusrpolitische Tendenz, wie Frau Dr. Bäumer, die übrigens bekanntlich im Prinin für das Gesetz eintrat. mit vollem Recht be merkte, nicht zweifelhaft ist. Die Deutsch nationalen beartfsen, daß sich fürs sie eine günstige Gelegenheit böte, ihre Koalitionssiihigkeit ins Licht zu rücken, und sie beeilten sich. ihr Siegel unter die Anträge zu setzen. Sie haben damit erreicht, dasz die Demokraten abgedrängt wurden. Was dann weiter im Plenum geschah, war nur das offizieile Nach fviel zu diesem Kampf hinter den Kulissen· zu dessen unnötiaer Zuspiizung allerhand gesiihls mäßige Momente beigetragen haben. Da taktisch die Annahme des Gesetzes von vornherein so gut wie gesichert war, degnilgten sich die Sozial demokraten damit, die Mittel einer milden Obstruks tion anzuwenden. nnd setzten aus die Art eine kurze Verziigernng der Schlußabstimmuna durch. Ein Ver fahren, dessen Sinn man nicht recht versteht. Denn wenn eine Mehrheit für ein Gesetz, maa es noch so unglücklich gefaßt sein, vorhanden ist, und wenn keine Möglichkeit besteht. die Abstimmung auf längere Zeit zu vertagen, ist es schließlich völlig gleichgültig, ob es um 2 Uhr oder um 0 Uhr nachmittags angenom wen-wird. Unsre Stellung zu dem nunmehr angenommenen Gesetz ist bekannt. Wir halten einen Schutz der Jn gend vor Seh-und und Schmutz sür außerordentlich notwendig und el·strcbenswert. Wir lehnen aber ein Gesetz ab, das, um diesen Schutz zu erreichen, die ge samte deutsche Literatur sozusagen unter Schmaus sikht stellt. Lehnen eö um so »·mehr ab, als in diesem Gesetz der Reichsgedanke in beklagenss werter Weise hintangestellt wird. Man hat in der letzten Zeit viel von den »Auc turvrovinzen« des Deutschen Reiches gesprochen, auf die man Rücksicht nehmen miisse. Das ist aut nnd schön, aber der Wille dieser einzelnen, voneinander· so völlig verschiedenen Kulturvrovinzen darf nicht dem ganzen Reiche ausaezwunaen wer den. Sonst kommen ivir zu einfach grotesken Zu ständen. Jn Bayern ging man dieser Tage mit dem Gedanken um, einen c.’»«ilm, der ans Grundlage von Lessinns Drama »Nathan der Weise« aus gebaut war, verbiete n zu wollen. weil, wie einer der Gutachter erklärte, es nicht angehe, daß in dem Film auf die Jenae, welche von allen Reli gionen die beste sei, eine toletante und neutrale Antwort aeaeben werde. Wir fürchten. daß wir sehr bald ähnliche Beispiele erleben werden. Und selbst wenn die Oberste R e i ch s p r ü s st c l le in Leipzig noch einen gewissen Schutz für die Freiheit des künstlerische-n Schaffens darstellt, so werden doch fortgesetzt ärgerliche und nnd vor der ganzen Welt lächerlich machende Andeinanders setzungen und Diskussionen nicht zu vermeiden sein. Und glaubt man wirklich, daß sich Bayern so ohne weiteres dem Gutachten der Resichspriifstellc an schließen und fügen wird? Wir sehen zunächst einmal ganz davon ab, wie die Entscheidung iiber das Gesetz die par lam en tarische Lage im Reiche beeinflussen wird. Das ist nicht das Wichtigste. Das Wichtigste ist viel mehr, daß bei der gestriaen Abstimmung ein Teil der liberalen deutschen Parlamentaviek mit den Ver tretern der ärgsten Kulturrealtion aus der äußersten Rechten zusammenaina und daß dieselben Kreise. die einstmals die Lex Heinze zu Fall brachten. ietzt dem neuen Literaturacseb zur Annahme verbalsetr. Das war ein schwarzer Tag siir den liberalen Gedanten in Deutschland. Das neuesie Schlag-wori- Telearamm unsres Korrespondenten oh. Paris. 4. Dezember Briand sprach sich gestern vor Journalistcn über feine Besprechungen mit Chambcrlatn und salciki aus und machte einigt-, großes Aufsehen crreqende Bemerkungen. »Wir haben uattirlich ueu der Eutwassunna Deutschlands gelprochen«. begann Briand. »aber ich kann Ihnen darüber keine Einzelheiten mitteilen. Die Juteralliierte Kontrollkommission in Berlin be saßt sich noch mit der Angelegenheit M a n m u ß ihr Zeit lassen, ihre Auiaabe zu et stille u. Möglich ist, daß der Völkerbnndsrat aui seiner atu Montag beginnendeu Sesscon die Frage behandeln wird, in welcher Weise die Jnneiti « other-- oraane neu gestaltet werden sollen. Diese Frage kann um io leichter angeschnitten werden. da es sich darum handelt. den Nachsolger des Präsi denten der Juvestiqatiouskommissibu z u e r u e u n e n. Gegenwärtig ist bekanntlich G en e r a l D e st i tk e r Präsident dieser Kommission. Von dem Ergebnis der Sachverständigenarbeiteu hängt vieles ab. Uebrigens hat sich der Völkerbunds rat bereits im großen und ganzen iiber den Umfang des Invesiigationsrechts ausgesprochen. M a u muß sich bemühen. eine Milderung der Vers sailler Vertrausbestitnmunaeu zu er r eich e u. um den Geist der Auniiheruna zu stir dern nnd das Werk des sranziisischcheutiehen Ans aleichs weiter iortzusettem Diese »O n m a n i i i e - r u u g« d e s Ve r t r a g s ist aber äußerst kompli ziert und e r s o r de rt Z ei t. Das Initrnment von Versailles ist sieben Jahre alt. der Locarno-Veriraa erst drei Monate. denn er erhielt seine Rechtskraft erit durch den Eintritt Deutschlands in den Völker bund. Die internationaie Politik kann sich denn doch nicht mit der Schnellia keit uou Filmeviipdeu entwickelu.« Ueber die Eventualität einer 8 u s a m m e n - kunst der Außenmintfter der vier Groß m ä th t « befragt. sagte Briand, daß iiber dieses Thema mit Chamberlain nicht gesprochen wurde. »Uebriaens ist mir bisher nicht bekannt, daß Her r M usso - lini geneigt wäre, nach Gent zu kommen.« Diesen Bemerkunan Briands süate Sauerwein hin zu, daß der stanzöfische Außenminister die Notwendig keit erkannt habe, die von ihm als ~Humanis ieruna« bezeichnete Anpaisunq des Versailler Vertrags an die tatsäch lichen Verhältnisse allmählich «durch z us ii h r e n. Nicht so sehr Loearno, sondern die Er kenntnis, daß die restloie Austechterhaltuna des Versailler Vertrags nicht mehr m tin l i eh se i , brachte nach der Meinuna Sauerweins Briand zu der in seinem Presseaespräch zum Ausdruck gebrachten Ueberzeuauna »Die Mächtekoalition. die den Frieden non Versailles diktierte. ist nicht meh r u o r - hauden. Amerika hält lich sern. England ist von seinen Dominions durch eine solt ans-Mississ- Veriaiinng getrennt. J ta l i e n ist nnznsrieden und ehtgeizice Von der Enteute der Sienermächte zu sprechen. wäre lächerlich. Von deu Großmächten. die den Krieg siegreich zu Ende geführt haben, veg teidigt nur noch Frankreich mit seinen öft ,lichen Bundesgenossen das durch den Ver iailler Vertrag geichaiienc Statut« Um Avnilikts möglichkeiten zu beseitigen nnd den Lamme-Pakt feinem Geiite entsprechend zu entwickeln. ist es notwendig. den Veriailler Vertrag z n hnmani i i e r e n nnd feste Unterlagen itir einen Frieden herzustellen, wie er sich aus den eifri tiven Tatiachen ergibt« Diese Bemerkung Saucrwcinö zu Vriands Presse erklärungen ist insofern von großer Bedeutung, da sie mit vollster Deutlichkeit die Vewega r ü n d e der franåösifchen Annäherungsvolitik an Deutschland kas fpri )t. »Wir arbeiten für unsre Kinder-« Chombetlains Ansicht « Telegramm unfre- Korrespondeuten ch. Paris. 4. Dezember Chamberlain empfing eine Reihe von Presse vertretern auf der englischen Botschaft nnd erklärte u. a.: »Als ich ans Locarno guriickkchrtc- iagte ich Ihnen, daß man nach Abschluß der Verlräae so - fo rti g e Resultate nicht erwarten dürfe· Wir arbeiten weder siir nnö noch iiir die heutige Gene ration; wir arbeiten slir unsre Kinder denen wir die Schrecken des Krieges ersparen wollen. Fiir den Augenblick ist das Wesentliche. nicht zurück guweichem sondern langsam. aber ficher vorwärts zn kommen. Das must nnfre Richtlinie sein« Sie sehen, wie bescheiden meine Politik ist. Die U m risse eine r enropäischen Annähernng liegen be reits vo r. Nordamerika sprach feine Befriedigung liber das in Locarno erreichte Werk ans. Ich glaube, daß wir inein bis zwei Monaten zur Aufhebung der Militiirkoutrolle ge lan g e n werd e n. Das Gegenteil wäre fiir die ganze Welt eine grosse Enttiinschung. Ein e frii - herc Räumung des Rheinlqndes halte ich stir eine äußerst wichtige Sache. Ein solcher Akt wiirde tatsächlich beweisen. dafz wir auf dem Wege der Verwirklichung der Lamme-Verträge eine sehr bedeutende Etappe zurückgelegt haben. Doch darf man nicht vergessen, daß ein so gewichtiger Schritt erst durch Ergebnisse der ins Werk gesetzteu Versbhnn ngönolitik gerecht fertigt werden kann. Ich bemühe mich nach allen Kräften, dieses Reinltat zn erreichen. habe icdocht leider noch keine Lösung gefunden. andre Staatsmänner ebeufowenig. Meine lieberzengnng ist aber. dasz der Verwirklichung des Frsiedeus nnliberbriickbare Hindernisfe nicht entgegengestellt werden können, solange zwischen den vier wichtigen enroväischeu Anbenminiftern ein Gin verstäudnis vorhanden ist. Ich hoffe auch, dass wir imstande sinds ein Inneftign t i o n s s fn st e m zn schaffen, wie cs nach Aufhebung der Militärkontrolle dem Völkerbundspakt ent sprechend erforderlich ist.« Der briiifche Standpunkt Teleqramm unsres Korrespondenten RFI London. 4. Dezember Die »Times« berichten heute, man dürfe nach den gestrigen Pariser Verhandlungen hoffen, daß ein qrundiätzlicheö Uebereinkommen in der Entwassnungw frage noch vor der Erössnung der Ratssitzung am Montag erreicht werde. Wieso ost, werde wohl das Wichtigste außerhalb der Beratunaen selbst geschehen. Auch die meisten andern Blätter haben günstige Jn sormationen aus Paris-. Nur der »Dann Ex ore sz« ist besorgt. weil England sich immer mehr in das allasemeine euronäilcbe Katze-und-Maug-Spiel ein lasse. Englands Position aegenilber den Dominlons werde dadurch erschwert »Wir boflen daß Chamberlain ivanlJurrlsill recht vielVergniigenbeiibrerPassiserNcisc finden merden«, lebtein dts statt. »Aber wir
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