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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186407296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-07
- Tag1864-07-29
- Monat1864-07
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1864
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öln kin» „UNg P°i. auv sund. Hotrl Sjatt Rasfik. Hof. nw». Bank- 14.55; gen v. >. 1854 estbahn 28.25; o. 3^/o Lom- ro Pft. Sept.- ). loco - Octbr. kr. loco » matt. nd von me.) — len. t von .5. Anzeiger. AinMalt drS SimA BkMgmchlS md ds Aaths der Stadt Lchiia. B Lll. Freitag den 29. Juli. 1864. Der Zwiespalt im Leipziger Allgemeinen Turnverein. Leipzig, 26. Juli. Durch Inserate im Tageblatte und wieder darch einen im Adler abgedruckten Artikel ist das Publicum von einem mmitten unser- Turnvereins ausgebrochenen Zwiespalt in Kennt- ch gesetzt worden. Da dieser erste Schritt einmal geschehen, er geben sich die weiteren von selbst, und wenn ich nur erlaube, in dieser Sache daS Wort mit zu ergreifen, so glaube ich dabei meine der Turnsache seit einer langen Reihe von Jahren bewiesene Treue, da- gute Vernehmen, in dem ich mich zu den Mitgliedern der Vorturnerschaft weiß, namentlich aber den Umstand für mich an- sthren zu dürfen, daß ich durch meine Berufsgeschäfte seit einiger Zeit den turnerischen Kreisen persönlich ferne gehalten wurde, demnach vollkommen frei in meinem Urtheil bin. Die Mittheilung im Adler findet daS Auftreten der gegneri schen Seite, der hauptsächlich die alten Mitglieder aus der Mar- trn-'schen Schule angehören, darin begründet, daß sie einescheils mit der Leitung des Vereins durch dessen technischen Director vr. Lion unzufrieden ist, anderntheils dem Turnrath zu große Fügsamkeit gegen vr. Lion vorwirst. Diese Vorwürfe können ent schieden nicht richtig sein und sind es auch nicht. Denn wir Alle wissen, daß unser seliger Alwin Martens der entschiedenste Freund Lion's war; wir wissen, daß die Anschauungen und Be strebungen Beider gemeinsame waren. und daß der vr. Lion nur im Hinblick auf seinen verewigten Freund die Berufung nach Leipzig auuahm. Die Beziehung auf Alwin Martens ist sonach durchaus ungerechtfertigt. Den Vorwurf der zu großen Fügsam keit des TurnrathS gegen Vr. Lion öffentlich auszusprechen. hätte man sich doppelt und dreifach besinnen sollen. Wenn der Turn- rath Vorschläge Lion's zur Förderung des Turnens genehmigt und zur Ausführung gebracht hat, so ist das keine Fügsamkeit, sondern nur eine Uebereinstimmung in der Anschauung ; man hätte, wie grsagt, sich doppelt und dreifach besinnen sollen, ehe man Männern «ne Beleidigung hinwirft, die, durch daS Vertrauen des Vereins bestimmt, ihr Ehrenamt übernommen haben, Männern, die das selbe in uneigennützigster Weise und mit den Opfern von Bequem lichkeit und Zeit erfüllen, die sie andernfalls in lohnender Weise benutzen könnten, Männern endlich, deren Lebensstellungen allein schon sie gegen eine Beschuldigung wie die in Rede stehende schützen mußte. Auch finde ich nirgends einen Grund, der den Turnrath zur Fügsamkeit gegen einen von ihm berufenen Beam ten veranlassen könnte, und bin überzeugt, daß vr. Lion gegebe nen Falles den Turnrath sehr unfügsam finden würde, wenn er Veranlassung dazu böte. Soviel ich weiß, ist es immer üblich gewesen, daß ein von dazu erwählten Mitgliedern des TurnrathS und des technischen Ausschusses der Vorturnerschaft gebildetes Comitc daS Festprogramm anffiellt. Ls ist das auch diesmal geschehen, und wenn es nicht d,e Zustimmung aller Mitglieder der Borturnerschaft gefunden hat. so ist das eben ein Schicksal, daS jedem Menschenwerke be schützen ist; niemals wird ein solches die allgemeive Zustimmung siuden, eS kann da- aber kein Grund zur Verwerfung desselben sein, will man sich nicht von sonst doch turnerischer Gesinnung so fernen Prmcipienretterei leiten lassen; am allerwenigsten dürfte das aber ein Grund sein, 19 Vorturner, wie eS im Adler heißt, zu veran lassen. ihre Beiheiligung am Schauturnen zu versagen und so ein Fest zu stören, an dem gerade die Borturnerschaft zu beweisen hat, in welcher Weise sie in gegebenem Zeitabschnitte für ihre eigene Ausbildung und für die der ihrer Leitung anvertrauten Riegen gewirkt hat. Eine solche Beweisführung ist sie dem Publicum, den Behörden, dem verein und sich selbst schuldig. Wenn es im Adler heißt, daß bereit- früher, bei Einweihung der neuen Turnhalle viele Vorturner und Riegenmitglieder sich von dem Schauturnen ausgeschlossen, so geschah daS mrt nicht mehr Begründung, als dasselbe jetzt geschehen würde; und was die weitere Behauptung betrifft, daß auch beim dritten deutschen Turn feste ein Programm „aufgezwungen" worden sei, so wird man sich bei Befragung an der betreffenden Stelle von dem Ungrund dieser Behauptung überzeugen können. Noch ein Punct mag hier zugleich mit erwähnt werden. Es wird von mancher Seite behauptet, der Verein gewinne den Charakter einer „Anstalt". Möge unser Verein vor diesem Schick sal bewahrt bleiben! Es liegt aber auch kein innerer Grund zu einer derartigen Befürchtung vor, wenn nicht ein äußerer hinein getragen wird. Und das dürfte freilich geschehen, wenn Zwistig keiten wie die gegenwärtigen sich in einer Weise ausdehnen sollten, daß sich schließlich andere Elemente in unsere Sache zu mischen für geboten halten sollten. Dann würde die „Anstalt" allerdings fertig sein und unser schöner Verein, unser Musterverein, zu dessen hoher Ausbildung unsere Vorturner alle ohne Ausnahme mit so schönem Eifer betgelragen, hätte aufgehört ein solcher zu sein. Zum Schluß weise ich darauf hin, daß, wenn Anlaß zu Be schwerde von ernsterem Charakter vorliegt, der Boden der General versammlung der einzig geeignete dazu ist. Jede Seite hat daS Recht, auf Berufung einer solchen anzutragen. Hier formulire man seine Beschwerden, bestimmt und klar, und sie werden, be gründet befunden, sicherlich ihre befriedigende Lösung finden. Darum bin ich auch nicht der Meinung des Berichterstatters im Adler, daß auf baldige und gütliche Beilegung dieser Streitigkeiten wenig Ans icht sei; nn Gegentheil, ich hoffe, daß man andere Entschließungen aßt, nicht aber daS schöne Fest stört, wenn man auch nichts ver- Lumt, die rechten und richtigen Schritte zu thun, um daS Recht zu erhalten, was man zu haben glaubt. L. Pedretti. Wilhelm Lauer, der wohlbekannte Submarine-Ingenieur, weilt gegenwärtig in unserer Stadt, in der Absicht und nicht ohne Hoffnung, jetzt end lich einmal die tatsächliche Ausführung seines kühnen und großartigen Unternehmens zu beginnen. Es ist hier nicht der Ort, cn die alten Klagen über die Lauheit und Flauheit, welcher sich daS deutsche Volk der Bauer'fchen Erfindung gegenüber beflissen hat, von Neuem auSzubrechen, obwohl gerave die Ereignisse der letzten Monate das Erheben solcher Klagen mehr als je gerecht fertigt erscheinen ließen; wir freuen uns im Gegentheil, daß noch in den jüngsten Tagen wenigstens einige Symptome erwachenden Interesses an den Leistungen und Bestrebungen Bauer'S zu Tage getreten sind, und knüpfen daran die Hoffnung, eS werde in dieser Richtung noch Größeres und Schöneres sich erreichen lassen. Am letzten Mittwoch Abend war in Ernst Keil'S Gartensalon eine Gesellschaft von Männern versammelt, welchen Wilhelm Bauer die Zeichnungen und Modelle seines KüstenbranderS vor legte und erklärte und sehr ausführliche Erläuterungen über feine ganze bisherige Thätigkeit, wie über die nächsten Ziele seiner pa triotischen Speculation gab. Es befanden sich in der Gesellschaft Männer der reinen Wissenschaft, wie der gewerblichen Praxis, welche mit der Befähigung von Sachverständigen ein competenteS Uriheil über DaS, was sie sahen und hörten, auSzufprechen im Stande sind, so wie noch Andere, welche wenigstens ein lebhaftes Interesse an dem Erfinder und feiner durch die Erfahrung bereits erprobten Thätigkeit hegen. Der Vortrag Bauer'- war Überaus klar, durchsichtig, auch dem Laien verständlich und gab überraschende Aufklärungen über die kühnen Ziele, wie über die scharfsinnig er dachten Mittel zu deren Erreichung. Das ganze Wesen des Mannes,
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