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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186409070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-09
- Tag1864-09-07
- Monat1864-09
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1864
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und Tageblatt Anzeiger. AmMM dt» Amzl. BkMgmW md drs N»U dir S>M üchjlsi. M LSI. Mittwoch den 7. September. 18K1. Bekanntmachnng, die Zulassung von Dachpappe und Holzcementbedachung als Surrogat harter Dachung betreffend. Unter Bezugnahme auf §. 3 der Verordnung, das Abdecken von Gebäuden mit Dachpappe und Dachfilz betr., vom 29. Sept. 1859 (Gesetz- und Verordnungsblatt desselben Jahres 15. Stück S. 321) wird hierdurch bekannt? gemacht, daß die Dachpappe und Holz- cementbedachung aus der Fabrik des Inhabers einer Baumaterialien - Handlung, Max Brus in BreSlau, und zwar die Cemevt- bedachung, wie solche in der Anher vorgelegten, einer jeden Lieferung in einem Exemplare beizugebenden, Anweisung beschrieben ist, auf Grund der angeftellten Untersuchung und vorgenommenen'Brennversuche unter den in der Verordnung vom 29. September 1859 angegebenen Beschränkungen bis auf Weiteres und vorbehältlich des jederzeitigen Widerrufs als Surrogat der harten Dachung anzuerkennen gewesen ist. Gegenwärtige Bekanntmachung ist in allen §. 21 des Gesetzes, die Angelegenheiten der Presse betreffend, vom 14. März 1851 gedachten Zeitschriften in Gemäßheit ß. 14 d. der Ausführungs-Verordnung zu diesem Gesetze zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 30. August 1864. Ministerium deS Innern. Für den Minister: Kohl schütter. Schmiedel. Bekanntmachung, die Theateranleihe bett^ Zufolge unserer Bekanntmachung vom 27. April 1864 sind auf die 3°/o Anleihe zur Erbauung eines neuen Stadttheaters bis 1. October d. I. mindestens IO»'« der gezeichneten Summen bei unserer Stiftungsbuchhalterei einzuzahlen, worauf die geehrten Zeichner hiermit aufmerksam gemacht werden. Leipzig, am 6. September 1864. Der Rath der Stadt Leipzig. ' Vr. Koch. Schlerßner. Heute Mittwoch den 7. September Vormittags 9 Uhr wird auf dem AugustuSplatze das am Schneckenberge gefällte Holz, aus Nutzklötzern, Klafterholz und Reisighaufen bestehend, gegen sofortige Zahlung und Abfuhr des erstandenen Holzes an den Meistbietenden versteigert werden. Die Deputation der Anlagen. Leipziger Ztadttheater. Herr Strakosch als Franz Moor in den „Räubern" hat das Publicum an verschiedenen Stellen geradezu in Extase versetzt; er wurde z. B. im 5. Act dreimal hintereinander bei offener Scene gerufen — eine doch gar zu verschwenderische Ehrenbezeigung, die wir bisher wohlberühmten Meistern in der Kunst, nicht aber auch schon jungen Talenten, und versprächen sie noch so viel, zugewandt sahen. Da dürfte denn die Kritik die Aufgabe haben, einem etwas maßvolleren, besonneneren, zurückhaltenderen Uriheil züm Ausdruck zu verhelfen. Daß Herr Strakosch unter dem jüngeren Nachwuchs unserer Charakterdarsteller eine sehr bemerkenSwerthe Erscheinung, glauben wir ihm schon nach dieser einen Rolle zugestehen zu dürfen. Seine Auffassung des Franz Moor schließt sich, ohne daß wir von bewußtem Copiren sprechen wollen, an die zuletzt hier durch Lewinsky zu Ehren gebrachte an: eS ist die mit der Tendenz das Scheusal zu vermenschlichen. Jeder intelligente Künstler wird heutzutage diese Auffassung theilen und auch Lewinsky selbst ist keineswegs der Erste, welcher auf ihr bei der Repräsentation der Gestalt fußt. Stimmen wir nun mit der Conception des Charakters durch Herrn Strakosch vollkommen überein, so war nicht minder die Ausführung des Bildes eine treffliche, gewissenhafte und ge diegene. Jeder einzelne Moment war fleißig ausaearbeitet, durch gängig machte sich Verstand, Empfindung und die Gabe der Seelen malerei geltend. Es war nicht die imponirende Großartigkeit etwa der Dawisonschen Kunst in den berühmten Glanzstellen der Partie bemerkbar, wohl aber fehlte nicht ein Anflug, ein Hauch solcher Größe. Die äußere Erscheinung war der Rolle angemessen, da- Organ ist stark, wohlklingend und im Stande, leidenschast lichen Ausbrüchen auch stimmlich gerecht zu werden. AuSzusetzen haben wir Zweierlei: eine stellenweise etwa- zu ge zierte Aussprache und Betonung, so wie verschiedene Gesten, die uns zu abgezirkelt, wie vor dem Spiegel eingelernt vorkamen. Auch wiederholt sich das Heben der ausgebreiteten Arme in fast stereotyper Wesse. Derlei Einzelheiten konnten un- indessen nicht gegen die Wahrnehmung blind machen, daß auf dem Grunde von Herrn Strakosch'- Spiel immer ein künstlerische- Etwa- in Be wegung und Thätigkeit war, was mit Genialität nahe verwandt, ja was sie selbst vielleicht in noch nicht vollkommener Klärung fein dürfte. Weitere Rollen werden uns hierin noch deutlicher sehen lassen. Von Herrn Hanisch haben wir noch nie einen uns in dem Grade. wie diesmal, zufriedenstellenden Carl Moor gesehen. Zwar ist es immer noch nicht das Idealbild, da- un- vor Augen schwebt, aber jedenfalls ging unser Darsteller mehr als früher in der Partie auf. Auch er fand reichen Beifall. Fraul. Grösser als Amalie, Herr Stürmer als alter Moor, so wie Herr Saalbach nun mehr als Daniel wurden ihren Aufgaben vollkommen gerecht. Herr Hock als Schweizer entbehrt nicht der physischen Kraft für diese recht eigentliche Forcerolle. Ein sehr guter Spieaelberg, auch in der Maske, war Herr Claar, nur sollte er von Anfang an seine Stimme etwas mäßigen. Herr Auburtin sprach die Erzählung des KosinSky mit vieler Empfindung. Herr Bäcker, der uns bisher immer nicht so recht behagen wollte, hat als Herrmann uns mit einer ganz braven Leistung überrascht. Namentlich in der Scene der Verkleidung sprach er gut. Hr. Kr afft als MagistratS- person trefflich. Das Ensemble der „Räuber" war ohne Tadel — hier in Wahrheit noch etwas Ungewohntes. Da- Tableau des Kampfe- zeichnete sich durch lebendige- Arrangement aus. vr. Emil Kneschke. Eine Prüfung im Leßlerschen Institut. Wir wohnten jüngst einer auf zwei Abende sich erstreckenden Prüfung im Keßlerschen Musikinstitut bei und stehen nicht an, es öffentlich au-zusprechen, daß da- Resultat derselben ein recht sehr erfreuliches war. Herr Keßler beabsichtigt keineswegs, den Conservatorien, den Fachschulen im strengen, gelehrten Sinne des Worte- Concurrenz zu machen, sein Unternehmen steckt sich vielmehr das Ziel, den Schülern und Schülerinnen diejenige mu sikalische Bildung und Fertigkeit zu verleihen, welche in unseren Tagen immermehr zu einer Nothwendigkeit für alle Diejenigen wird, die in der Gesellschaft, im öffentlichen Leben milsprechen und handeln, mit anderen Worten: ihre Person behaupten wollen. Die
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