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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186501080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-01
- Tag1865-01-08
- Monat1865-01
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1865
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--— Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. M 8» Sonntag den 8. Januar. 1865, Bekanntmachung. Die von dem verstorbenen Herrn Kammerrath Frege begründete Stiftung zur Beschaffung billiger Miethwoh- nunge» für minderbemittelte hiesige Einwohner soll nach Vollendung der beiden an der Fregestraße erbauten Stif tungshäuser. Frege'scheS Asyl, nunmehr in Wirksamkeit treten und sollen 11 darin befindliche Mietwohnungen von Ostern d. I. ab für resp. 30, 35, 40 und 45 Thaler jährlichen Miethzins gegen vierteljährliche Kündigung vermiethet werden. Wir fordern daher unbemittelte hiesige Einwohner, welche unbescholten sind und keine Armen-Unterstützung beziehen, hierdurch auf, ihre Gesuche um miethweise Ueberlassung solcher Wohnungen am 16., 17. und 18. dies. Monats Nachmittags 3 — 6 Uhr auf dem Rathhause bei Herrn Actuar Eerutti anzubringen, welcher auch über die einzelnen Wohnungen und den dafür festgesetzten Miethzins Auskunft erlheilen wird. Die Bewerber haben sich bei Anbringung ihres Gesuchs über ihre Verhältnisse durch Bescheinigungen ihrer Vorgesetzten, Prinzipale, Arbeitgeber, HauSwirthe u. s. w. auszuweisen und ihre MiethzinSbücher mitzubringen. Leipzig, den 5. Januar 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Bekanntmachung. Da- an der Ecke der Sternwarten - und Turnerstraße gelegene, mit Nr. 483 des BrandcatasterS, 838 des Grund- und Hypo- thekenbuchS bezeichnte Grundstück mit dem darauf stehenden Gebäude, welches als Armenschule benutzt wurde, soll Donnerstag, de« 12. Januar 1863, Vormittags 11 Uhr an den Meistbietenden versteigert werden. Wir laden Kauflustige ein, zur gedachten Zeit in der Rathsstube zu erscheinen, ihre Gebote zu thun und sich sodann weiterer Entschließung zu gewärtigen. Die A-t-wahl unter den Bietern, so wie jede sonstige Verfügung bleibt Vorbehalten. Die Verkaufsbedingungen können vor dem Termine bei uns etngefehen werden. Leipzig den 3. Januar 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schlechner. Ätadtlhealer. Die Vorstellung am 6. Januar bestand aus drei kleineren Stücken, von denen das erste uns am meisten gefiel. Poly Heurion — der Künstler- und Schriftftellername eines früheren österreichi schen OfficierS von Adel — hat in seinen „Liebesdiplomaten" einen älteren holländischen Lustspielftoff nicht ohne gesellschaftliche Grazie, Seelenkunde und stylistische Feinheit in moderner Form zu verarbeiten gewußt. Die artige Bluette muß. wenn auch keinen bedeutenden, so doch sehr unterhaltenden Eindruck machen, besonders da, wo sie, wie bei uns, durchweg in trefflicher und angemessener Weise dargestellt wird. Frau Günther-Bachmann ist vor Allen zu nennen. Sie spielte die 34jährige Witwe, die noch alle Prätensionen an die Welt bei einander hat, einer neuen Liebe und Ehe aber doch klug und schön entsagt, als das Glück der jungen Tochter in Frage kommt, mit einer uns geradezu vollendet erschei nenden Anmuth und weiblichen Delicatesse. Neben ihr erfreute und überraschte Frl. Engelsee als reizend naive Flora mit dem ihr selbst noch unbewußten, dann jedoch, als sie klar sieht, in kindlichem Sinn vor der Mutter verborgen gehaltenen Herzens- geheimniß. Daß Frl. Engelsee auch für derlei Mädchengestalten des Lustspiels ein so ausgesprochenes Talent besitzt, wie sie hier einmal offenbarte, war uns und dem von ihrem wirklich lieblichen Spiel sichtlich erwärmten Publicum in der Thal neu. Es ward dadurch aber eben nur unser oft schon gethaner Ausspruch wieder bekräftigt: daß nämlich Frl. Engelsee, wenn sie vollständig aus sich heraus zu gehen und einen gewissen schweren und weinerlichen Ton der Rede zu vermeiden weiß, kraft ihrer schönen äußeren und inneren Begabung einst noch eine bemerkenswerthe künstlerische Stufe in ihrem Fach erreichen kann. Die männliche Hauptrolle gab Herr Harn sch mit gewinnendem Humor und in der rechten Lustspielweise; nur dürfte man vielleicht hier und da etwas weniger Beweglichkeit in Gang und Geberde wünschen. Was endlich die Rolle des Herrn Auburtin anlangt, so wird wohl nicht leicht Iemandaefunden haben, daß wir zu denen gehören, welche allzu Parkes Markiren lieben. Dieser Ernst v. Thalheim müßte aber ledeufallS, um die ihm angewiesene Stelle im ganzen Bilde der Handlung einzunehmen, das Gepräge geckenhaften Wesens noch wahrnehmbarer a» der Stirn trage«. Abgesehen hiervon war jedoch auch Herr Auburtin recht gut und namentlich seine Erschei nung durchaus entsprechend. ES folgte ein höchst abgeschmacktes, plumpes und nach längst außer CurS gesetztem Lustsprelrecept zusammengebrautes Stück von Plötz, dem Autor des „Verwunschenen Prinzen", von dessen Werken eben nur dies eine sich auf den Brettern zu halten im Stande war. Weshalb sein „Dumm und gelehrt" nochmals zur Aufführung bringen? Etwa deS Fräul. Götz wegen, die darin die Haupt rolle spielte? Wir gestehen, daß uns die Unliebenswürdigkeit der Partie allzugroß erschien, um sie Über der persönlichen Anmuth der Darstellerin, die wir doch sonst so gern auf uns wirken lassen, vergessen zu können. Die beiden angeführten Freier gaben Herr Claar und Herr Auburtin. Doch ist des Letzteren Wesen und Art von Natur zu fein für den derben Oekonom und Bierbrauer. Das Profefforenthum des Anderen lag Elfterem viel gerechter. Den Beschluß machten „Die Oesterreicher in Schles wig" von Anton Langer, mit hübsch gewählter Musik vom Wiener Capellmeister Stangl. Daß dies Gelegenheilsstück bei der noch flammenden Begeisterung des Volkes für die SchleSwig-Holsteimsche Sache stürmischen Beifall, namentlich von Seiten eines feiertäg lichen PublicumS. finden würde, war vorauszusehen, und wir gönnen ihm denselben, das Anlegen jedes einigermaßen strengen künstlerischen MaßstabeS wohl bleiben lassend. Im Mittelpunct des halb genrehaften, halb kriegerischen Gemäldes standen die Herren Hock und Herzfeld, denen wir für die charakteristische Vorfüh rung der zwei österreichischen Soldaten unfern ganzen Beifall zu zollen haben. Auch Herr Krafft und Fräul. Karg als schleS- wigsche Bauern waren gut, abgesehen davon, daß sie oft aus dem Plattdeutsch ins Hochdeutsch verfielen. Herrn Deutschinger be dauerten wir um des dänischen HardeSvogtS willen, der in solcher Tendenzposse natürlich der unangenehmste Mensch von der Welt sein soll. Das Arrangement deS Ganzen war ohne Tadel. vr. Emil Kneschke. Leipziger Lunstverein. Die Ausstellung dieser Woche bringt eine Anzahl sehr interessanter landschaftlicher Zeichnungen von zwei talentvollen, in jungen Jahren verstorbenen Künstlern, Carl Fohr und Franz Horny, welche nn der schönen Zeit des Auflebens neu-deutscher Kunst dem römi schen Künstler kreise «»gehörten und aus deren Werken der Geist Damaliger Richtung in eigenthümlicher Weise spricht — Fohr war zu Heidelberg 1795 geboren und kam 1816 nach Rom. wo
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