Suche löschen...
Arbeiterstimme : 13.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193012138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19301213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19301213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1930
- Monat1930-12
- Tag1930-12-13
- Monat1930-12
- Jahr1930
- Titel
- Arbeiterstimme : 13.12.1930
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
s- It Winan WE- As Jahrgang Drei den, Sonnabend den 13. Dezember —- »—,. » - » u’"' ii."S" ähjiijffftiv ’·s"i?:15·"«i betriebs- und ndmscechtl Fragen,htF-:It-gi gest-z nllhk tauml-I Zurechnung h 1930 Nummer 2i lon Zmn sieg iäber DAMan - Von Ernst Thälmmm Nur deräommunismus reitet die werkiäiigen Massen vor der Hungerkaiafkrophe Wo steht heute das deutsche Volk? Als tin Jahre 1924 mit der Marlltabilisierung und der Annahme des Dawes- Planes die deutsche Vourgeoisie unter der ~brilderlichen·· Hilfe des ausländischen Finanztapitale auf Kosten der Massen des arbeitendsn Deutschlands die Jnflationskrise und das Jnslationsgeschäft beendigte, da verkündeten die bürgerlichen und sozialdemolkatiskhen Propheten des Kapitaligmue, dasz numuehr die Nachlriegglrise des Kapitalismug und die Periodel der revolutionären Gärung »endgiiltig überwunden« seien. Jene Prophezeiungen über die zu erwartende ~normale·«. »gesunde« Entwicklung des kapitalistischen Systems und der kapi talistischen Weltwirtschast, wie sie z B. der Theoretiker der deut schen Sozialdemokratie Hilferding, aus dem Kieler Parteitag der SPD. verkündete, sind inzwischen durch die geschichtlichen Tatsachen in ihrer ganzen Lächerlichleit entlarvt Der »Silber streif am Horizont«, wie ihn der damalige Führer der deutschen Bonrgeoisie, Stresernann, vom Banne-Plan erwartete, die goldenen Strahlen der »Dollarsonne«, die der »Vorwärts« beim Beginn der Donners-Ren den deutschen Werttiitigen versprach. - alles hat sich als Lug und Trug erwiesen. Gg ist noch tein Jahr her, daß mit der Annahme des YoungsPlans den Massen abermals Erleichterungen Frieden und Freiheit« prophezeit wurden. Man braucht sich heute mit den heuchlerischen Argumenten der Verteidiger des räuberilchen YoungsPlaneg aue jener Zeit nicht mehr angeln-. anderzusetzen Die Sprache der realen Tatsachen, der Klassen wirklichleit ist zu deutlich. zu grausam, als daß auch nur noch eine einzige jener verlogenen Phrasen Bestand haben könnte. die Erwerbs-lasen aus dem Berliner Norden oder Osteneininal in die westlichen Luxugviertel der Bourgeoisie geraten, glauben sie sich in eine fremde Welt versetzt. Von den hunderttausensden Proletarier-m Männern und Frauen des Berliner Weddings, hat sicherlich eine große Zahl noch nicht ein einziges Mal in ihrem ganzen Leben den Kmsiirstendamm mit seinen Schlemmer lotalen auch nur von außen vor Augen bekommen. Was die Masse fühlt und erlebt, das läßt sich nicht besser! formulieren, als mit diesem Satz eines hungrigen Proletarier bei der letzten großen Demonstration des roten Berlin: »Jn diesem Jahr gibt es keinen Christbaumschmuck. An den Weih- Hnachtsbäumen sollen sich, wenn es nach der Bourgeoisie ginge, die Arbeitslosen aushängen!« Der Strick, den die Berliner Polizei bei den letzten Neichstagssitzungen um das Parlaments gebäude zog, damit die Herren »Vollsvertreter« vor dein Zorn der Massen geschützt würden, ist gewissermaßen ein Symbol für jenen anderen Strick, den die Republil den Ausgesteuerien« den hungernden Opfern dee kapitalistischen Chaos, neben dem Gashahn als letzten ~Ausweg«' prskentiert ..Krise non kaum se erledler Hchwere" Das kapitalistische System und die kapitalistische Wirtschaft befinden sich in einer Krise von solchem Ausnraß, daß sogar der därgerlichen Schönfärberei das Handwerk gelegt ist. Selbst das amtliche »Jnstitut für Konsunkturforschung« muß ein ge.stehen, daß »der gegenwärtige Konjunkturriickschlag in der Wen sowohl wie in Deutschland von einer in der modernen Wirtschaftsentwicklung kaum jemals erlebtenSchwere« ist. Nirgends seien »Symotome für eine baldige Besse cung der Wirtschaftslage erkennbar«. Die Zahl der Erwerbs lofen in Deutschland flir die bevorstehenden Wintermonate wird mit 434 Millionen eingeschätzt. Das Defizit in den Staats finanzen beim Reich, den Ländern und Gemeinden veranschlagt das Konsunltutinstitut für das zweite Nechnungshalbiahr 1930 aus eine Summe von 700 Millionen Mark- Datnit ergibt sich eindeutig, daß trotz der ganzen bisherigen änderischen Finanzpolitit mit allen Millionen- und Milliarden- Uten für das schaffende Volk, daß trotz den Anschlägen au kmerdslose, Betriebsarbeiier, Angestellte und Beamte, dem Juhzug gegen die Kranken, der Auspliinderung des Mittel ndeg und des arbeitenden Landoolls keinesfalls auch nur teil --.se eine Sanierung der Staatsfinanzen gelungen ist. sondern k) wie var mit der fortschreitenden Verschärfung der Krise » der Bankrott des kapitalistischen Staatsapparates und » Finanzpolitil immer stärker herannaht Jn welchem Tempo, in welchem Ausmaß diese ungeheure , des Kapitalistnus für die breiten Massen die Kata »he, den Hunger, das unerträgliche Elend herauf lört, das bedarf kaum einer ansfiihrlicheren Schilderung , z schon ist selbst nach bürgerlichen Schätzungen mindestens ixssechstel der Arbeiter und Angestellten auc » Produktionsprozesz ausgeschaltet Dak id der Erwerbs-losem dte Not in allen Arbeiterwohnungen « Unteretnährung der Kinder, das verzweifelte Los der l i die unerträgliche Augplunderung der Arbeiterinnen und sdgend - das alles sind Tatsache-r die der überwiittigenven Theit der Bevölkerung das Leben zur Qual machen. Die he des Elends sauft auf den Rucken des Proletariats, des denden Mittelstandes und der weritatigen Landbeoölke nieder. zämenddesspk eröffnet die besitzende Klasse ihre Winter mu Ball-m Schwelgekeiety Luxus nnd Ueberfluß. Wetm Barbarei der kapitalistischen Katastrophenpolitit Die Hunger peitsche der Augbeuter bringt das Volk zum Nachdenken. Der Zorn der Massen über ihre Peiniger, ihr Haß gegen ein System das die Millionen mit schranlenloser Grausamkeit vernichtet, um den Profit einer kleinen, oerschwindenden Minderheit retten zu können - und darüber hinaus die Todseindschaft, aus der die besreiende Tat der Millionen gegen dieses System früher oder später erwachsen muß das alleg ist die Kehrseite des kapitalistischen Niedergangs, das ist das Echo, wie es dem Betnichtungsseldzug des Kapitalis niue gegen das arbeitende Voll aus dem dumpfen Grollen dee revolutionären Ausschl-lange entgegentönt! Schon lange vor den Reichstagswahlen vom 14. September stellte die Kommunistische Partei Deutschlands die Tatsache fest, daß die ökonomische Krise des kapitalistischen Systems in Deutsch land in die politische Krise umzuschlagen begonnen habe. Heute bringt jeder neue Tag eine neue Verschärfung der Krise- Der Parlamentarignrn-, die bürgerliche Demokratie, ist endgültig bankrott. Der Reichstagl von der Brit ningsNegierung brutal ausgeschaltet, hat sich mit dein Mehr » heitebeschluß silk die Notoerordnungen selbst den eigenen Toten- EH qul In den Massen schein ausgestellt Rahezu in allen entscheidean Großstödten » Deutschlands sind die Kommunalparlainente durch die rein Abet dkespt Ausweg Ist keine k- « Dis Erwerbs-Men- Vke diktatorische Herrschaft eingesetzter Staatskommissare abgelöst Ausgesteuettem die vom quopslkopctalssmus vernichtekcn Mit Polizeigewalt wird im Berliner Stadtpariament die Frat- Exkstenzen des UOUSWSUPM Mittelstandes-, 111-·va Steuersms tion der stärksten Partei der Berliner Bevölkerung bis aus den treibet und Gerichtsvollzwher geschundeneu Kleinbauern —»sie letzten Mann aus dem Saal geichleifr Das Beispiel der sinni alle wollen leben. Es gart in den Massen. Es machst schen Luppquqschssten findet hei des spziqidemqkkqtischeu Bep der Wille zum Kampf um eine andere Ordnung als die liner Polizei begeisterte Nachahmung Untekflllåslmll M FllfMlmul M Mir Gefllhtl Das alles sind harte Tatsachen. Das Zentralotgan der SPD. aber wagt es, seinen Lesern in bewußter Jrreführung vorzuschwindeln, was sich in Deutschland seit dem Sommer ab spielt, habe ~mit Faschsxgmug nicht- zu tun«. Ja, der »Bor wä let-« versichert zynisth: ~Versassnngsrechtlieh gesehen bedeutet es nichts anderes als eine Verlagerung der Macht vom Reichs tag zum Reichspräsidenten.« Was soll dag bedeuten? Der »Vorwärts« stellt selbst, wenn auch in verschrobener Form, fest, daß die Bourgeoisie den bantrotten Parlancentarismug mit Fußtritten lianidie rt nnd an seine Stelle die Diltatur gesetzt hat« Er konstatiert also selbst, daß die Weimarer Nepublil mit ihrer pariamentarisch-demoiraiischen Fassade aus taltem Wege erledigt ist. Aber angesichts einer Situation, in der es für die Arbeiter tlasse von ungeheure-r Bedeutung ist, den ganzen Ernst der Lage und die weiteren Konsequenzen der Entwicklung der saschistischen Viltatur von ihrer Ansanggphase zu den höheren Stusen einer faschistischen Terrorherrschast zu begreifen, in der jede Unte r ichätzung des Fasthismus als des Hauptseindes der Arbeitertlasse außerordentlich gefährlich ist - in einer solchen Situation sfigt dae sozialdemokratische zeniralorgan seinen eigenen Eingesiändnissen mit gemachtet Naioität hinzu: »- mit Faschismus hat das nichts zu tun« - Das, wag sich an Herrschastgmethoden der Kapitalisten tlasse in Deutschland entwickelt hat. ist die zwanggläufige Krönung eines Entwicklungsprozesseg. dessen Triebfedern die Krise des kapitalistischen System-, die schwere Ek schiitterung der bürgerlichen Ordnung und der kapitalistischen Prositwirtschast sind. Dieser Prozeß fand vor Jahresfrist seinen sichtbaren Ausdruck in der damaligen Ossensive der Großi bourgeoisie, geführt von dem früheren Reichgbankpräsidenten S chacht. gegen die HermannsMiillersßegierung der Großen Koalitioin Der Fußtritt, mit dem die Bourgeoisie drei Monate später die Sozialdemokratie aus den Minister-fesseln der Reichs regierung besörderte. war die Fortsetzung. Die Bourgeoisie ging dazu über, unmittelbar ihre Diltatur iiber das Volk auszuüben, ohne sich im Reichsmaßstad ihrer sozialsaschistischen Lalaien alg ~regierender" Mittelsmännet zu bedienen. Die zunächst halbsaschistische Briining-Negierung, die die Her-mann- Müllersßegietung ablöste. setzte vom ersten Tage ihres Negimeo den Weg über neue saschistische Herrlchastsmethvden öUk faschkstls schen Diltatur fort. Die Rolle der Zeitung-Regierung Heute ist die VtllningsNegierunq selbst zu- Negietung der faschkstklchen Dittatut in ihrem Anfang-stattsam geworden. Denn die Frage net faschistifchen Diktatur ist für den« Matxisten keine perfonelle Fug-, nicht das Problem. daß ein Mussollni over e tu Hitlec ans Ruder kommen muß, sondern vielmehr eine Frage der klaifenmäßigen Rolle eines Regung, Dqs PM gkamm der Kommunisttichen Jntetnationale, diefeg Kommu nistische Manifest des 20. Jahrhunderts, sagt über den Fafchioi mus- ~um ihrer Macht größere Stetigkeit nnd Feitiqieii zu sichern, ist die Bourgeotfie in steigendem Maße ge zwungen, vom parlamentarische-i System zu det qukkistifchen Methode iiberzuqeikem die vo kz thut-gen und Rossi siaativuen zwiifcheu den Parteien unabhci ngig ist. Der Fasch ömui ist eine Methode der unmittelbaren Dikiaiur Lsk . Maria Kasse führen das fufchifiifthe Hyd. beträgt das Proletariat Jn Wirklichkeit sind gerade die Versuche der Sozialdemo kratie, die Errichtung der fafchisttichen Diktatur auf kaltem - Wege durch dle Boukgeotsie zu leugnen, die Rolle der Mündig v;iiegi-.-rllmz zu befchönigen und damit den Kampfwillen der pro letartichen Massen zum Sturz der faichiftischen Diktatur su" lähmen und die Arbeiter-kluge zu verwirren, eine nicht weniger arbeiterfeindliche und für das Proletariat gefährliche Unter stützung des Faichtsmus als die direkten parlamenta kischeu und außerparlamentartfchen Liebesdienste des Sozial saichigmus fTIt den Isschiftischen Kurs und die faichiftijche Herr schaft der deutschen Bourgeoisir. Mut-. Bank-. spkisht »k- 19»20 uhk » - . . l i- dok Fuumkiwigshug se- Icawa- B f Stm busdsk SOLO Fuchs-mu- iu Das-Xenien . inf 1111 si »ev- Its k te sk.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite