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Arbeiterstimme : 22.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192808226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19280822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19280822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-22
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Titel
- Arbeiterstimme : 22.08.1928
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Tageszeitung der KPD - Sektion der Kommunistiichen Jnternationale - Bezirk Oftsachfen Beilagene Der rote Stern , Der kommunistifkhe Genossenschafter , Wirtschaftliche Rundschau ! Kunst und Wissen, Für unsere Frauen lDie Energie Bezugepwio monaiL frei Haus 2,50 M. OalbmonotL 1.25M.). durch die Post bezogen cito-mu- 2,20 M. whne Zuftellungogebuhm Verlag : Dkeodner Verlagsgefellschait kn. b. H. DresdensA - Geschäftsstelle u.prediiion: Gmerbapnhosstr. 2 - Femipcechen 17250 - Posticheckkomos Dresden Nr. 18690, DkeodnekVerlagogefellichufl Schriftle tung: Dresden-A0 Guterbahnhosstr. 2-Fernspr. Amt Dresden Nr. 17259 - Drahmnfchrift: Arbeiter ftimme Dresden - Sprechftunden der Reduktion: Mittwoche Its-IS Uhr, Sonnabende ls-14 Uhr» Unzeigenpceiæ Die neun-not geipaltene Nonpareillezeue oder deren Raum as- RIII., fllk Familien anzeigen 0,20 RM fllc öle Retlamezeue anfchließend an den dreimaltlgen Toll einer Texts-sie tät-M Ameisen-Annahme wochemagø bis 9 Uhr vormittags in der Expebition Dresden-A- Gambahnhof straße 2 - Die »Arbeiter-nimme« erscheint täglich außer an Sonn-· und Feiekta en - Ja Fällen hohem Gewalt besteht -kein Anspruch auf Tiefe-rang der Zeitung oder auf Zukuckzoglung des Bezugepkeifeo 4. Jahrgang Dresden, Mittwoch den 22. August 1928 Nummer 196 Unscekblithe Opfer .« Zum Tode-sing Saceos nnd Banzeiiis Ein fuhr ist vergangen seit dem Tage, an dem der amerikani che Jmperialismus trotz der Proteste der ganzen Welt nach sieben Jahren furchtbarer Qualen Nieola Sacco nnd Bartolomeo Vanzetti mordete. Diese beiden Arbeiter-, die heldenhaft die entsetzlichen Jahre der Folter, die ihnen die herrschende Klasse auferlegte, ertragen und die trotzig den elektrischen Stuhl bestiegen, der ihnen das Leben aus brannte diese beiden Arbeiter sind ein Symbol fiir die Leiden, aber gleichzeitig auch siir den unvermiistlikheu Mut ihrer Klasse, der Klasse, siir die sie kämpften und starben. Die schwarzen Kräfte der Reaktion, die den Mord be gangen, waren die Vertreter der Feinde der Arbeiterschaft, in den Vereinigten Staaten und in der gan en Welt. Der Gouverneur lean T. F u lle r war das Juzstrunienh durch das die herrschende Klasse die Arbeiterschaft treffen wollte. Fuller selbst mit einem Vermögen von 40 Millionen Dollar ist einer der Hauptaktionäre der Packard Motor Co., einer arbeiterseindlichen, gewerkschastszerstörenden Streilbrecher sinnen Die Betonung des Klassencharakters des Satte- und Vaiizetti-Prozesses durch die Arbeiterschaft zwang den Gouverneur c’sllller, in einem kritischen Augenblick des Ver fahrens ein beratendes Komitee aus Prominenten der de kadenten Voursxeoisie von Massachusetts zu schaffen. Es war ein Trio ultivierter Henker, die Frack und gelinder truan und die die prostituierten Einrichtungen höherer Gelebrsamkeit und Jurigprudenz vertraten. Diese Kreatnrem die- ebenso schuldig am Morde an Sacco und Vanzetti sind, waren E. Lawrence, Präsident der Har ward-Ilniversitiit, Samuel W. Stratton, Präsident des tech nologischen Instituts von Massachusetts und der Richter Robert Grant. Diefe drei Söldlinge der Bottrgeoisie erklärten, das die Aug-sagen der bestochenen meineidlcchen Zeugen wahr eien und unterzeichneten ein Dokutnent, das Sacco und Vanzetti schuldig sprach und den Richter Thayer sowie den Gouver- Die Arbeiterkiasse der ganzen Welt wird freut Fullet, die sie zum Tode «verurteilt hatten, recht erti te. Zlber man möge nicht denken, daß dies nur eine ört liche Angelegenheit von Massachusetts gewesen sei. Cal v in Coo l i d ge, der Präsi ent der Vereinigten Staaten, teilt die Blutschuld von Fuller und seinem Trio arisiolra tischer Henker. Dieser selbe Coolidge war Gouvernenr von Massachusetts, ehe er Vizepräsident im Harditlgl-Oel-Kor ruptioits-Kabiiiett wurde und er hielt die beiden Arbeiter während seiner ganzen Amtszeit im Gefängnis. Auch das Justizminisieriuni besass u numstö ß lich e g Vewe i g - materiell fiirdie Unschuld Saccos nnd Van- Eetiig und weigerte sich. es zu veröffentlichen, als die atsaclje seiner Existenz durch die Enthüllungen eines früheren Regiernnggdeteliiveczbekannt wurden. Und auch die amerikanischen Liberalen und Sozial demokraten standen, obgleich sie das Gekzenteil versicherten, faktisch auf eiten der Mörder. Sie tei en die Verantwor tung mit Coolidge, Julien Lowell, Stratton. Grant und Thayer, weil sie den Massen Jllusionen einslölkzten über die »anstiindige« Handlungsweise nnd die »Un efangenheit« der kapitalistischen Klasseninstiz. Unter den Feinden der Arbeiterklasse ragte besonders der pazifistische Prediger und jetzige sozialistische Präsident schaftglandidat Norm a n n Tbo m n g hervor. Anstatt die Kantpagnen der Jnternationalen Arbeiterverteidignnm der omerikanischen roten Hilfsorgnnisation fiir die Mobili sierung der Massen geqen das Mordkomplott zu unterstützen führten sie miiszige Reden über die »Gerechtigkeit« der Klassenherrschaft Sie versuchten mit allen Mitteln, den Massenkainpf gegen dag- Koinplott abzuschwiichen. Sie gin gen sogar soweit, Massendemonstrationen, die Fuller und sein Trio »in Verlegenheit bringen könnten«, zu verurteilen. Selbst nach dem Beschluß des befraclten Veratnngg lomitees, als nur noch die Massenaktion der Arbeiterschaft ihr Rächer fein die unmittelbare Hinrichtung verhindern konnte, am Bor abend der Hinrichtung, erklärte der Führer der sozialisti schen Partei, daß »die Gerechtigkeit tot sein würde, wenn Sacco und Vanzetti sterben sollten«. Nicht ein cinzi es Mal vor und nach dem Morde haben irgendwelche diesger pazi fistiskljcn Agenten des Jmperialismug und dielsex Mitarbei ter am Morde das Verfahren als ein Beispie der Klassen rache gegen die Arbeiterschaft aebrandmarkt und bis heute versuchen sie die Jllnsion aufrecht Fu erhalten, dakksder Fall nur eine Angelegenheitder Reakt oniire von Ma achusettg und keineswegs charakteristisch für die ganzen Bereinickten Staatc war. Die Sozialisten, Anatchiiten und Pazifiien verbreiteten Jllusionen iiber die kapitalistischen Gerichte und den bürgerlichen Staat, um die Aktion der Arbeiter tlnssc zu lähmen. Gegen diese Einheitgfront der inöriderischen Reaktion, die von Calvin Coolidge bis zu Norman Thomas reifste. stand nur eine politische Macht, die das Banner des Kla en kampfeg der Arbeiter chast aufrecht hielt, das war die Jn iernationale Arbeiterverteidigung, gestiigt durch zahlreiche Sacco- und Vanzetti-Kotnitees in allen iädten und durch die koimnnnistische Workerg Port-n Unermüdlich kämpfte sie gegen die Jlusionen, dasz zwei Universitätgprosessoren und ein bezahlter Nicht-er unparteiisch handeln und der Welt die Tat achen des Justizkomp ottg bekanntgeben wurden. Nastlog widerlegte sie das leere Gerede illber eine abstrakte Justiz jenseits der Klassen. Sie erklärte, daß nur die Aktion der Arbeiterklasse Sacco und Vanzetti retten konnte. Von Küste zu Küste, vom Norden bis zum Süden wurden die Arbeiter durch ihre Agitation mitgerissen, Hun derttausende marschierten in den Straßen, um ihrer Em porung gegen die imperialistischen Schlächter Ausdruck zu verleihen. » ( « Aber die herrschend-: Klasse führt-) das Verbrechen aus. Und während noch der elektrixche Strom durch die Kör- Die Arbeiter fordern Bosksmigssyeid das. Es lohnt sich kaum noch ans diese Albernheiten ein zugehen. Wichtig ist nur, daß sich auch H. v. Gerlach ge zwungen sieht, sich für die kommtmistische Volkgentscheids aktion einzusetzen. Aug seinem Aussatz aber lohnt sich noch wiederzugeben, was Gerlach über die von ihm so geliebte SPD schreibt: .- -.Sozialdemolratischer Parteiausschusz und sozialdemokra tische Neichstqgssraltion haben bei ihrer Tagung am Is. Aug. zu der Frage des Vollsentscheids überhaupt leine Stellung genommen. Das ist eine schlimme Unterlassunggstinde Mögen die Motive der Kommunisten noch so wenig lauter sein, ihre Aktion sindet in breitesten Arbeiterschichten, und nicht blosz bei den Arbeitern. stärkste Nesonnanz. Vogel-Strauß-Politil ist immer die verlehrteste. Sie war es bei der Fürstenettteignuvgs Damals merlten die sozialdemokratischenFührer zunächst gar nicht. was in den Massen vor sich ging. Sie machten erst mit. als die Kommunisten schon die Führung an sich gerissen hatten. Soll es diesmal wieder so kommen? Fast scheint eg so. Denn der Beschluß der sozialdemokratischen Parteiinstanzen ist so nicht-singend, dasz er nicht Oel aus die Wogen, sondern Oel ins Feuer gießen wird. Trotz des sozialpolitischen Psliisterchene, das man ihm ausgepappt hat. Die Parieiinstanzen bedauern den Beschluß ihrer Minister. Aber sie lassen den Dingen ruhig ihren Lauf. Damit nimmt das Unheil seinen Laus. Die Parteiinstanzen änszern sich nicht darüber-, wie ee mit den wei teren Flottenbauten werden soll. ...Soziqlvemotratcn and Demokraten has-zu eine schwere Schleppe erlitten-, vie Kommt-nisten sind vorläufig vie Siege-M , « . Gebärdet euch möglichst sch e i n r a d i k a l, sonst wird aus der Schlappe eine vernichtende Niederlage - das ist der Ratschlag des schlauen Fuchseg an seine sozialdemokra tischen Freunds-. s Es wird«ihne»n jedoch alles nichts nützen. Es dürfte ihnen trotz aller gerissenen und demagogischen Manöver nicht gelingen, die Massen an den Panzerxreuzerturs der sozialpatxiotischcn SPWFühxer Zu binden. Das Winzer kreuzerverbrechensder Boxtrgeojsie und der Sozialdemokratie werden die Massen mit der Bereitfchaft de- Kampfeg mit den Kommuniser beantworten. · - Unter dem Massendruck Gegoeiviy fiir Bosksemftheib Dresden, am 22. August 1928. Jm Sächfischen Volksblatt vom 20. August veröffent licht der »linle« Max Seydewitz einen Aussatz, der die Ergänzung des gestern von uns zitterten Artikel Breit scheids bedeutet Die Ausführungen Max Seydewitz’ be weisen wie die »linlen« Sozialdemokraten unter dem Druck der Arbeitermassen manövriexen mitgen, um die empörten sozialdemokratischen Arbeiter zu beru igen und am Partei karren zu halten. Max Seydewitz schreibt: »Die Partei fühlt sich durch die Minister keineswegs ge bunden. die Fraktion wird im Reichstag bei der nächsten Etuis betatung gegen die zweite Rate des Panzertreuzets stimmen. sie wird auch gegen die dritte Rate stimmen und gegen alle weiteren Niistungsforderungen, die Frattion wird auch nach dem Wiederzusammentritt des Neichstages iiir die Ablehnung der jetzt umstrittenen ersten Rate stimmen, wenn diese Frage im Anschluß an den kommuniftischen Antrag im Reichstag nochmals zur Entscheidung kommt. Die Partei wird auch einen vernünftigen und rechtlich zu lässigen Vollsenticheid gegen den Bangen treuzerbau unterstützen Das kann nach dem Ans gang der Sitzung des Parteiausschuisesund der Reichstags irattion unbedingt angenommen werden. Das ist der Wille der Partei.« Und weiter heißt es noch einmal: »Bei allen Abstimmungen im Parlament gegen den Pan zerkreuzey und wenn ein Volksentfcheid gegen den Pause-s -teeuzet kommt, mit aller Kraft nnd Energie für diesen Volls entfcheid.« . » Ein ;,v"ernünfti«ger "Bo«lks"entscheib«, dris- ift des Ptxdelg Kern! Dieser »verniinfti es«.-Voltgentsche«id erinnert ver dammt -an den vernünlgikizen Pazifismug des General Gxoener und stellt in W rk igkeit nichts anderes dar, gls einen Decknamen filt die Absi ten der ~linken«"sozialdemok ratifchen Führer, wie der vernünftige Paziftsmug des Netchswehtminiftets nur die Vetschleierung für die impe- s- Um feinen Sinn zu fäsfkhcn rialistischen Krieggvorbereitungen des deutschen Trust kapitalg ist. Immerhin aber ift das Manöver Max Seyde witz’ ein Zeichen fiir die tiefgehende Gärung unter den sozialdemolratischen Arbeitern, die sich davon sind wir überzeugt, nicht fiir einen Volkgentschei nach dem Muster Max Sendewitz, sondern für einen Volkgentscheid einsetzen werden wie er von der Kommunistischen Partei vorgeschla gen und durchgeführt wird, der ein A u g g a n g g p u n kt zu immer größeren und gewaltigeren Kämpfen gegen die - gesamte Panzer kr euzerpo l i t i k, gegen die Koalitionspolitik, gegen die Wirtschaftsdiktatur des Trustkapitalg und gegen die Herrschaft der Augbeuterklasse werden muß. . · Jn der Welt am Montag nimmt nun auch der bekannte PazifistHelmuth von Gerlach zu dem von der KPD eingereirlfteri Vollgentscheid Stellung. Nachdem et SU nächst seiner Angst über den wachsenden Einfluß der KPD Ausdruck gegeben hat, erklärt er zu den schwindeleten Ablenkunggmanövern der SPD-Presse: »Zum Teufel, wer Rate I sagt- muß auch N ate 2. J und 4 sagen, wenn er nicht von aller Logik ver lassen ist« Und wer Kreuzer- A sagt, muß auch Kreuzer B. c und D sagen.« Dann aber erklärt Helmuth von Gerlach zu dem Volks entfcheid der KPD: »Die Kommuniften platten einen Volksentfcheid gegen den Kriegsschiffbau im allgemeinen. Jth weiß nicht, ob sie eine juristiith und politisch einwandfreie Formel dafür finden nier den."Wenn ja,’ bin ich unbedingt dankt-, daß alle Links-ele mente sich dafür-. einlegen. »Da recherthe de la pateinitcs est interdite.« Ich halte es mit Enprivh Man soll das Gute neh-. men,"wo man es findet Selbst det» Ursprungsitempel »Made in Russiak würde mich nicht.schrecken.« « : , Selbstverständlich kann der alte Antibolschewist nicht ohne Seitenhiebe gegen die KPD auskommetr. Soll er
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