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Arbeiterstimme : 19.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193004195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19300419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19300419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1930
- Monat1930-04
- Tag1930-04-19
- Monat1930-04
- Jahr1930
- Titel
- Arbeiterstimme : 19.04.1930
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LJFbrgang , - . .- -- , Jms - "M(«d3o3m setvqlt besteht tetn Anspruch auf Lief-rang der Zeitung oder auf Zukuchexkttrng a- BWNI Dresden, Sonnabend den 19. April 1930 Nummer 9 Heerfmau der revolutionären Zum Reichsjugendtag in Leipzig Von Herinann Remmcle So urteilen Leipziger AND-Arbeiter- Jn diesen Tagen marschiert die revolutionäre Jugend aus . allen Gauen Deutschlands in den Straßen von Leipzig auf. Der Neichcsjugendtag des KIND ist bereits zur Tradition geworden und an Die-sein Tage marschieren von Jahr zu Jahr immer stär kere sllkarschkolonnen junger Arbeiter und Arbeiterinnen zur gemeinsamen Reichsdemonstratiom zur Bekundung ihrer revo lutionären Weltanschauung und Kampsbereitschasst auf. v » Das-. wars in diesem Jahre dein Neichssugendiag das Ge präge gibt, ist die Tatsache, daß der Jungarbcitex aus dem Groß betrieb, die junge Arbeiterin. die- zum Rad an der Maschine wurde, die Kerntruppen des Ausmarsches stellen. Allein schon der ungeheure Aufschwung an der Beteiligung den der Leip ziger Neichgjugendtag gegenüber alle-n früheren Jugend-tagen aus zumeisen hat, lzeigt. das; ein ganz neues Element, ein Faktor mit »scl«,sm:srein Gewicht« im verflossenen Jahre im deutschen Jugend nerband in den Vordergrund trat: da H sch wer industrielle Proletariat Das Zentralkomitee des KJBD meldet, daß in diesem Jahre sich die dreifache Teilnehmerzahb gegenüber dem vorsährigen Jugendtag angemeldet hat« trotz «-dem auch norigcg Jahr schon eine Retordziffer zu verzeichnen war. Allein aus Berlin werden es zirka 6000 sein sangemelidet ’5t300)» die nach Leipzig ziehen. Jtn vorigen Jahre waren es 1800. Dabei ist zu berücksichtigen die große Erwerbskosigkeit, die ganz besinnt-up die jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen trifft, die Tausende ver-hindern an dem Ausmarsch in Leipzig teilzunehmen ’ Der Wahdinger Parteitag der KPD bat iim Rahmen der Haupiaufgnbe der Partei: Groberung der Mehrheit dec- Proletariatg fiir die revolutionäre Klas se nfr on I ! den Kur-,- nuj die neuen Schichten im Proletariat feind hier vor allem auf die Arbeiterinnen und auf die Jugend lichen genommen Dieser Kurs wurde zweifellos von der Partei nicht genügend durch-geführt, ja er wurde in vielen Bezirken überhaupt noch nicht in Angrisf genommen Hier ist einer der schwachen Punkte der Parteiarbeit« wo erneut einzusetzen ist. um « auf bolschemistische Art gefaßte Beschlüsse auch zu verwirklichen Wenn es dein Jugend-verband dennoch gelang. einen e r h e b - lich en A u fsch mu ng zu nehmen, so ist dac- vor allem seiner eigenen Wirksamkeit und besonders seiner ernsthaften Wendung zu einer bolichemisiischen Massenpolitis und Stra tegie zu danken, die der KJVD auf manchen Gebieten besser zu verwirklichen verstand als die Partei Eine zweite Tatsache» die es Dem Jugendnerband ermöglichte, vorwärts zu kommen. ist die absolute politische tleliereinstimniung der Politik des Jugend verlnndeg mit der der Partei. die ihre stärkste Stütze durch die aus dem letzten Verbandstongreß geichaffene Leitung und deren enge Zusammenarbeit mit der Leitung der Partei erhielt» Die innere politische Reife dec- Jugendverbandes zeigte sich in den letzten Wochen, als nach der März-Blen-arsitznng des Zentral komiteeg der Partei in einigen Parteibezirken bedenkliche » Schwankungen über die Parteilinie in Erscheinung traten. Da war es nor allem der Jugendoetband, der die bolschemistische Linie am raschesten erfaßt hatte und sogar in manchen Organi sationen der Partei, wie in Berlin-Mitte de r Pionier de r richtigen Parteilinic wurde Dcxg politische Gepräge hat der Neichsjugendbag in Leipzig durch nie starke Betonung des revolutionären Klassen kampfes, in dessen Feuern und Kämpfen die junge Genera stion der deutschen Arbeiterklasse heranmächst. Und auf diesem Gebiete hat der KJVD besonders im letzten Jahre reiche Er sfnhrungen und viele Trümpfe zu buchen. Gleich nach dont nor- Ijähriqen Reichgjugendiilg, der der Jungarbeiterfchast neuen Kampfesmut und Tatendrang verlieh, stand die Jung-arbeitet- Echaft vom Web-hing und Neukölln in den blutigen Maitagen im Kampr Sie wird in Leipzig besonders lebhaft begrüßt werden. Der dauernde »kleine« Belagerungszustand, die dauernde-n De monftrationsnerbote, die blutigen sötgiebelcien. Polizeiatitackem die im ganzen Reiche Schule gemacht hatten, wurden wirkungslos nicht zuletzt durch diekühne Entschlossmheit und den investier achiensoen Mut, mit.dem das deutsche Jungptoleisariat den Ver sfolgungen und Tymnnricn unter Führung der KPD und des KJVD cntgegcntratcn unlem Stand kielten Wenn das revolu- tionäre Jungproletariat Ostern in Leipzig, das deutsche Ptole tariat in einigen Tagen, am l. Mai, im ganzen Reiche zur grenzenlosen Wut der Boukgeoisic und ihrer sozialquchsstifchen La kaicn aufmarfchiercn tun-n, so nicht aus Gnade der fafchiftifchen und sozialfaschistifchcn Polizeiminiftek, der Zörgiebel und Schön feldek, fondcrnAJFtycgeingil sich kicdeiztschen Arbeiter unter Führung der KPD die Straßen in Dutzendcn von Kämper ge gen das Demonstrationsverbot e : kä m p ft u n tue tz w u n g e n hu bc n. Auch in diesen Kämper war es die revobutionäte Ju gend, dtc mit an vorzerster Sttellklstcknd Fij let-innern nux an Sie Hamburger Jugend-, dih der Schönsclderci die syska teiten Kämpfe ljefzrtc Und sie zur«Kapjbwlatwn zwang Und sp WMW M ds- WW Mic- Jugend »Die Haltung der END-Fromm eine Niederträchtigkeit« Stil-mische Opposition in der Mitgliedetvekiammtung - »Unsere Fühl-et- isolieren-sich von der Parteit« - »Ja det- Kommuniiitschen Partei haben die Mitglieder die Positlk - zu bestimmt-m« Unser Leipziger Brudcrorgan ist ån d» Loch einen Bericht aus einer Versammlung der SPD Leipzig zu ver öffentlichen, aus dem cindeutig die ungeheure Empötung der proletarischcn Elemente in der Zötgiebclpartei zum Aus druck kommt. Die SAZ schreibt: Und dem ' umf: »Der gehört in den M I« MW wurde. liegen sich die anwesenden SPDOALM seicht mhigekz · Stephan griff in schärfster Weise die Haltung M Neichgtaqssraition und der Patteistihmng an. Er erklärt-, starkem Beifall der Versammlung unterbrochen, wörtlich: »Es kann uns ja ganz egal sein, ab wir 16 oder Als Neichetagsabgeotduete mehr oder weniger haben. W sie doch immer tun, was sie gerade wollen. ohne nach des Meinung und dem Willen der Arbeiterschaft zu fragen. . Ein weiterer Arbeiter begründete die von einem anderen Rads ner kritisierte Interesselosigkeit der Illiitgliedschaft zur politisches Lage wie folgt: »Die fiihter haben sich immer mehr von der Partei isyolierh Das war schon immer so, aber doch noch « niemals so statt wie. in den letzten Jahren Da soll man sich nicht wundern. wenn die Pat ei in den Abgrund geht Die V e rsa m inlu ng c n unserer lincken Klassenbtitdetz er Kommunisten, sind so voll. das kein Apfel zu· iklarsten ftallen kann. Da muß man sch doch fragen. woher H omm. Ju der Leipziger END-Organisation tobt ein wilder Kampf. herrscht eine ungehe n r e Empß r u n g der Mitglieder über die Hallen-alle der SPD bei der lesten Reichs tagsabitimmung. Die Leipziger VAlHeitung mußte unter dem Druck dieser Empörnng dieses schändliche Spiel der SPD offen cingcitehen. wenn sie nicht Massenabbeftellungcn ihres Blaitcg durch die LIABLE-Ameisen wenn nicht noch Schlim meres, riskieren wollte. llng Lebt von einem Teilnebmer der Mitaliedernersamnis lung der VPD Leipzig-Nordbezirl, die am lä. April im Golde nen Löwen tagte und von 120 Personen. darunter etwa 25 SAI- Mitglieder, besucht war, ein ansfulsrlicher Bericht iiber den Ver lauf dieser Versammlun zu. der synipiomaiisch die Diskussion auch in den übrigen SPZ-Mitgliederversammlungen, die in den letzten Tagen stattgefunden haben, ist. In dieser Versammlung sprach der bereits-· aus einigen Vezirlgparteiiagen der sächsifchen SPD als Neferent aufgetretene iozialdemolratische un arische Emigrant Josef Diner-Denes iiber osieuropiiifche Politik Ilng interessiert in diesem Zusammenhang weniger, was der Neferent über die Entwicklung des ofteurodiiischen Kapitalis mus, über Ost- nnd Weswoliril aus-führte Entscheidend ist, daß die sozialdemokratischen Arbeiter. die sich in heller Empiirima iiber das- Verhalten ihrer Fraltion im Neichstaae befanden, sich auch durch die Zugnummer eines internationalen Referenten nicht davon abhalten ließen. ihrer Einoörnna iiber den unge heuerlichen Verrat der SPD-Fraltion Ausdruck zu geben. Schon der zweite Redner, Lippen. ertliirte, als er den Kampf gegen den Faschigrnus unterstrich. man müsse doch fragen. ol) das mit solchen Methoden geschehen könne. wie sie die EBO- Fraltion im Reichstag bei der Abstimmung am Sonnabend ange wandt hat. Wörtlich erklärte er: Aber in der Kommnuiittfchen Partei haben die Mit liedek die Politik zu bestimmu. Dort verbe- die Fähre-, die ch von der Arbeiterschaft isoliert-I, ein fach fortgejagt« Eg- gclang dem Referenten nicht. im Schlußw ott auch mfr einigermaßen die erregfen Arbeiter Ei beruhigen, auch nicht mit der frechen Lüge. baß bei der bftimmung am Sonnabend ncgn Kommt-nisten gefehlt hätten, die wir bereits richtiggestellt ha on. Dcr Verlauf dieser Versammlung ist kein Einscxfaw Er zeigt nur in besonders krasser Weib-»was taxxächlich in n Köpfen der ehrlichen klasscnbennxßtcn soxialdcmokmtt chen Arbeiter vor lsicg geht. Wenn diese Arbeiter noch nicht den einzig richtigen Sch u aus dem Verhalten ihrer Mit-per gezogen haben. dieser Partei des Sozialfafchigmug den Mitten zu kehren nnd sich in vie tote Klassenikont einzurciheu. dann geschieht das eben deshalb weil gekqvc hier in Sucht-u die Imago-is m »nur-u- Fiiym sum-: wieder diese Empörung abzubiegen versucht, wie das is dem ges-iß njcht freiwilligen Eingåktändnis der »Ah-»se- Voltszeitnnq« Ihrr die Helfer-tolle der D sitt das Btkningsmsbinett deutlich sei uug zum Axt-dru- kommt- »Die Haltung unserer Reichstaggikaktion ist ein Standal und eine Niederträchtigkeit Oemcnstrativer Bei fall der Verfammelten).« Obwohl daraufhin zwei Mitglieder der Versammlungs-lei tung versuchten, die Haltung der Funktion zu entschuldigen, mo bei der eine daraus hinwies. praktisch hätte sich am Abstim munggemebnisrs nichts geändert auch wenn alle Sozialdemokra ten abgestitmnt hätten, weil dann eben alle Deutsch-rationalen fiir Brüning gestimmt hätten m, was mit einem Hohngelächter Die ehrlichen Arbeiten die bis heute noch der SPD nach liefen. werden sich ietzt besinnen müssen. Es ist Zeit, dieser Partei der Minister und des Massenbettugez d·e nR ii en zu ket- re n. Kämpr mit der KPD und der revolutionären Gewerkschaft-oppo fition in der tevolutionären Klassenfwntl höhnend verlachte, so bot sie, die papiernen Seh-enden der Ge- l zulnnistssrohe Jugend des Sozialiemus in der Sowjetunion ge werkschaftgbonzelmiie verleihend in manchem Betriebe den Ta- seh-en hat« die sie nicht staunend bewundert. sondern gierig von rifverträgen zum Hohn die Jungarbeiter zum Streit und Lohn- ihr letnend, den Weg der Befreiung beschreiten wird. kamps geführt Gewiß sind das alles nur erst Ar.iil·nge. aber An- Der Leipziger Ausmarsch wird ein wuchtiger Anstatt zum fängs» die künden» daß die alten Fesseln nicht m «hr standhalten Kampftag des 1. Mai sein. Der Leipziger Neichsjngendtag wird der kühnen Tatkraft der sich sammelnden und organisierenden abermals der revolutionären Bewegung in Deutschland neuer kkvpxukipnäken Jugend Anspan, neuer Auftrsieb sein und damit grüßen wir die ersten In Leipzig marschieren in diesen Tagen se is. ntauspndk kubnen Vatoiltlone der revolutionäten lämpscnden Jugend der revolutioneikcn Akbeiiexjugeud Deutsch- Deutschlands mithnemdreifachen»Heile-slau!« » landg auf. Diese Zehntausende sind der bestr· der revolutio- . närste Nachwuchs des deutschen Flzrdlctariatgl uister deren Fäu- Abfahrt nach Leipzig " sten die Fesseln der Knechtschaft, die Fesseln der tiohnsillaverei in Deutschland gesprengt werden. aus deren Hirn n, aus deren Die Berliner Jugend fuhr mit einer Beteiligung ppu W Fleiß und Schweiß der Sozialisntus in Deutschle etlichen Wird· ans 36 Lastlrnstwagen nnd mit eine-i Sonderzug nach Leipzig« Das ist nicht mehr die knechtselige stonunelnde Jugend aus den Durchsmhuugen von der Polizei wurden in provolatorisihek Ab stnatlich verpfafften Drillanstalten der Schulen vsi gestern, das ficht vorgenommen. Zsrgiebels Leute aber senden nichts und ist die Jugend, die die bittere Schule des Hungers ge- hatten somit seine Msglichleid vorzusehen. gangen ist· die aber jenseits des kapitalistischen G«staideg die freie » I i oslcklllolllfl9 kehren die Teilnehmet des Leijziger Reichs iugendtrekkens zurück Die Dres-«ner Arbeiter schaft. insbesondere das Jungpn lctariat. emp fängt die Jugendgenossen um ZQ Ul · auf dem Gestein 11 Uhr sammelte-i sich die Orest-net Inn-arbeitet auf dem Freibetget Pius zum Abmarsch muh Leipzig. Die Polizei erlaubte sich wieder eine Reihe provokatoriichek Uebers-Mk gegen die ptoletatiikhe Jugend. Es wurden sogar die Buttekbrotpqtete der Kinder nach Waffen durchsucht Die Dteødnee Jungen-heiter ließen sich durch die Polizei nicht von der Durchführung der Ab schicdslundgcbung abhalten. Die verjaunnelten AkMter brachten »Hm Empörung in niiht wißzuversfebcudcn Ausrufen zum Aug-« druck. Au 5 c cu MS Ewtl W · »s, goß iftcf k-:enwuzlkc-u..r r mildem-er 111
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