Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 11.01.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191001112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19100111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19100111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1910
- Monat1910-01
- Tag1910-01-11
- Monat1910-01
- Jahr1910
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.01.1910
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 7 Dienstafl, den II. Jamrar 101« 0. Jahren Lrie)e!a.r tänliL nachm. ir.il Ausnahme der Ton», und Festtage. Ausgabe cc.r Mit „Die llrit In Wort und Bild" dicrleljähriich- 2,Ii» In Dresden durch Bolen 2,40 In ganz Denlichland srci Haus 2,»2 .X!. Ausgabe II.: Lbnc illullricrlc Beilage viertelj. 4,^0 In Dresden d. Baien 2 10 ^c. In ganz Deutschland srci HanS 2.22 - Cinzel.Nr. 10 Z. - ZetlungspreiSl. Nr. «8S8. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit- Recht nnd Freiheit Inserate werden die Ngeidalten" ^etitzen'e ad:r d?r>ni Nenm mit LL Z, Ncllamc» mit LO s die -teile d- eitinet, de, Liede,Hatungen cnlsprechenten cladau. Bnchdrniserci, Redaktion und tgeschäslsstcllc: Dresden. Pitlniher Strasie 41. — Fernlrnecher 1ttü8 FürRiilkgabc »ndcrlangt. LNirists-iuse keinePerdindlichleit NedaltionS. Lprechstunde, ll 12 Udr. Der Allgemeine Deutsche Lehrerverein. Dresden, den 10. Januar 1010. Die Landesbischöfe von Straßburg und Metz haben die katholischen Lehrer vor dein Beitritt in den Allgemeinen Deutschen Lehrerverein gewarnt. Als Grund gaben sie die antireligiöse Tendenz desselben an. Durch das Eingrei fen des Staatssekretärs Freiherrn Zorn von Bulach wurde die Warnung der Katholiken vor einem antireligiösen Ver ein als ein Eingriff in die Staatsautorität hingestellt. Das; dies unrichtig ist. haben wir bereits gezeigt. Denn die kirchliche Behörde hat das Recht, die Gläubigen — wel chem Stande sie angehören, macht keinen Unterschied — vor einer religiösen Gefahr zu warnen. Trotz des staat lichen Eingreifens bleibt aber der dem Allgemeinen Deut schen Lehrerverein gemachte Vorwurf bestehen, er huldige antireligiösen Tendenzen. Wie nun der „Berl. Lokalanz." mitteilt, will der Verein zu dem Konflikte selbst Stellung nehmen. Er wollte sich in einem offenen Briefe an Pro fessor Spahn in Straßbnrg wenden, nahm aber schließ lich davon Abstand und wird statt dessen in seiner perio disch erscheinenden Korrespondenz eine Erklärung veröffent lichen. Ter Verein begrüßt, wie man sich denken kann, das Vorgehen der Regierung mit lebhafter Genugtuung. Sein führenden Kreise sind der Ueberzengung, daß in den Reichslanden seiner Sache der Sieg bleiben werde. Ter Verein will seine nächste Pfingsttagung gerade in Straß burg abhalten. Die ganze Angelegenheit spitzt sich nun auf die Frage zu: Haben die beiden Bischöfe mit Recht vor dem Ein,ritt in diesen Verein gewarnt, bat er antikatholische Tenden zen? Wenn diese Frage bejaht werde» muß, so ist der Streit für den Straßburger Staatssekretär unter allen Umständen verloren. Tenn die Bischöfe haben sich nicht in die Lehramtstätigkeit „eingcmischt", sondern nur von dem „außerdienstlichen" Verhalten von katholi schen Männern gesprochen nnd diese gewarnt, i» einen anti- katholischen Verein einzntreten, wie sie auch ihre Arbeiter warnen, in die sozialdemokratischen Gewerkschaften zu gehen. Wer nur die Geschichte des Allgemeinen Deutschen Lehrervereins kennt, der weiß, daß er ausgesprochen a n t i k a t h o l i s ch e n Eharaktcr hat; der preußische Zentrumsabgeordnetc Tr. Haß hat dieses schon letzten Win ter in dankenswerter Weise im prenß. Abgeordnetenhause n.achgewiesen. Für Pflege der Religion tut der Verein so gut wie nichts, greift aber in seinen Publikationen n i ch t nur den Katholizismus, sondern das ge samte positive Ehr i stent um an; gerade darauf hat Dr. Haß erstmals im Zusammenhang hingewiesen. Ans seiner Abneigung gegen den Katholizismus Hai der Verein nie ein Hehl gemacht: seit seiner Gebnrtsstnndc segelt er im Knlturkampfwasser. Znm Preise der Erfolge der deutschen Waffen im Jahre 1870/71 wurde in der „All gemeinen Deutsche» Lehrerzeitg." (Jahrgang 1871 Nr. II) u. a. geschrieben: „Ten finsteren von Rom ans verfochtenen Nachtgc- burten des Mittelalters stehen entgegen nnd fechten die aufrichtigen, religiösen, ebenso poetischen wie tapferen Deutschen . . . Italien, von der weltlichen Macht des Papstes und dem finsteren Pfafsentnme befreit . . . . Deutschland wird sich freuen, wenn Italien seine Frei heit vom klerikalen Joche und seine Einheit behält so wie Deutschland." Der 1871 gegründete katholische Lehrerinnenverein in Wien wurde in Nr. 28 Seite 225 desselben Jahrganges der „Allgem. Deutschen Lehrerzeitg." als „Schürzengardc" der „schwarzen Armee" bezeichnet. Ter Jahrgang 1881 Nr. 1 Seite 81 spricht von den „Schmerzen einer hcrrschlustigen Kirche". In Nr. II desselben Jahrganges wird auf Seite 892 gesprochen von dem „freien und befreienden Geist der Reformation, durch den die Schule losgelöst wurde aus den Bandei der stagnierenden Papst- nnd Priesterkirche". In Jahrgang 1888 Nr. 17 wird in einem Gedenkblatte Ulrich von Hutten unter lauten Schmähungen und Beleidigungen gegen die katholische Kirche gefeiert und zum Schlüsse wird gesagt: „Das Ideal deines Lebens ist heute verwirklicht: das politisch große evangelisch-freie Deutschland vereinigt sich vor dir, Ulrich von Hutten." In Nr. 17 desselben Jahrganges wird die Volksschule bezeichnet als „de? Staates treuester Diener und Verbün deter und damit zugleich als des Volkes bester Waffenliefe rant nnd in dem Kampfe gegen die volksgefährlichen nnd staatsgefäbrlictzen Bestrebungen der kirchlichen Hierarchie und ihrer Verbündeten". Auch in anderen Publikationen des Vereins findet sich derselbe Nomhaß. Aber damit nicht genug; der Verein geht noch weiter und nimmt den Kampf gegen jode positive Reli gion auf. Tntzendmal bat er die Forderung gestellt, daß der Religionsunterricht ans der Volksschule anszuschließen sei: die religionslose Schule Frankreichs wurde als Ideal bezeichnet. Wer den Geist in diesem Vereine recht erkennen will, der darf nur die Berichte über die Generalversamm lungen näher verfolgen. Da kommen fast nur Freidenker und Atheisten zu Worte. Auf dem deutschen Lehrertage in Berlin 1890 erging sich D i t t e r S - Wien in keiner Festrede zu Ehren Tiester- wegs in den gehässigsten Angriffen gegen die Religion nnd die religiöse Unterweisung in der Schule, insbesondere aber gegen die katholische Kirche: er sagte: „Ter deutschen Nation das welsche Joch anferlegen, ihr die Freiheit des Gedankens und der Lehre, der Wissenschaft, des Glaubens nnd Gewissens zu verküm mern, das heißt nach meinem Dafürhalten, der deutschen Nation die Seele Herausreißen und ihr die beste Kraft nehmen." Als 1892 der deutsche Lehrertag des Allgemeinen Tentschen Lehrervereins in Halle abgehalten wurde, be- ,zeichnete der protestantische Pastor a. D. Zi liefen (Re dakteur der „Tentschen Lehrerzeitg.") die Begrüßungsreden in Halle als „eine geharnischte Kriegserklärung an das biblische Ehristentnm und an jede ihr Bekenntnis hochhal tende Kirche". Ans dem Lehrertage in Breslau (190(1) wurde von Tr. Bergmann-Jena erklärt, daß in der Volksschule selbst die religiöse Belehrung noch keinen Platz finden dürfe. Ter Lehrertag in Dortmund, auf dem Pro fessor Tr. N a t r o p - Essen dem Staate die alleinige Herr schaft in der Schule zusprach. de» Eltern aber das Recht aberkannte ihre Kinder in ihrer Konfession zu erziehen, gah besonders dem Abgeordneten Tr. Haß Anlaß zu seiner ! Kritik. Natrop erkennt de» christlichen Konfessionen über Haupt die Eristenzberechtignng ab, nnd die Vorschläge, die er schon seit Jahren vertritt, laufen darauf hinaus, eine „Religion der Humanität" in die Schule einzuführen. Schließlich sei noch eines Vortrages gedacht, den Tr. Pen- zig von der „Ethischen Gesellschaft" im Berliner Lehrer verein. einem Zweigvereine des Allgemeinen Tentschen Lehrervereins, am 12. Dezember 1901 gehalten bat, worin er erklärte: „Wir müssen dahin streben, daß ein allgemein christ licher Unterricht jür Inden. Heiden. Moslemin erteilt wird, in welche» es nicht darauf ankommt, daß man an Gott glaubt oder an Ebristns." Tas ist übrigens ziemlich derselbe Standpunkt, den der Leipziger Lehrerverein vertritt nnd in welchem Sinne er die Zwickaner Thesen ausgelegt wissen will. — Tie hier angeführten Zitate ans den Versammlungen des Allgemei nen Tentschen Lehrervereins stehen nicht vereinzelt da. Im Gegenteil! Auf keiner Versammlung wurde die sen atheistischen Sätzen widersprochen, wohl aber stimmten die Verbandsmitglieder begeistert zu; sie brachten also ihre Uebereinstimmnng deutlich zum Ausdrucke. Damit ist die Frage nach dem antikirchlichen Charakter des Allgemeinen Tentschen Lehrervereins gelöst. Daran? ergibt sich aber auch das Recht für die Bischöfe, vor diesem zu warnen. Wen» sie sehen, daß unter den Katholiken eine Agitation für den Verein einsctzt, haben sie sogar die Pflicht, sich dagegen ausznsprecken. Ties nnd nicht mehr taten die Oberhirten in Straßbnrg und Metz, und daher stellt das Volk hinter ihnen. Es ist noch gar nicht lange her, da hat die preußische Negierung auch zugegeben, daß solche Tendenzen für die Schule schädlich sind. Als der oben genannte Tr. Penzig in Eharlottenbnrg in die Schnl- depntation gewählt wurde, hat die Regierung ihn einfach wegen seiner obigen Stellung zur Schnlfrage nicht be stätigt. Darf also ein Bischof Katholiken nicht einmal mehr warne» vor solchen Tendenzen nnd der Unterstützung der selben durch den Beitritt in den Verein? Tie Straßburger Regierung hat die Schlacht verloren und je schneller sie die Konsegnenzen zieht, um so besser für ihre Autorität. Mag aber die Sache ansgehen wie sie will, die deutschen Katho liken sehen daraus, wie sehr sie auf der Hut sein müssen. Außer der Ieiitrnmspresse erhebt auch nicht ein einziges Blatt seine Stimme für die Bischöfe: wohl aber tönt es hundertfach aus dem deutschen Blätterwald: „Nur tüchtig vor gegen die rebellischen Bischöfe!" Und da sollen wir zur Kennzeichnung der Lage nicht von einem Kulturkämpfe reden dürfen? Wir wären Feiglinge, wenn wir die Dinge nicht beim richtigen Namen nennen würde». Politische Rundschau. DrcStcn, d::> 10. Jaruar littO. — (5in Weißbuch znr ManncSmciunsachc. Das Aus wärtige Amt wild dem Reichstag unmittelbar nach dtsseu Wiederzusammentritt ein Weißbuch mit den diplomatischen Aktenstücken über die Mannesmannangelegenheit vorlegen. Desgleichen wird das Reichskolonialamt dem Reichstage eine Denkschrift über die Entwicklung und den Stand der Diamantenscage in Südwestafcika vorlege». Dernbnrg sucht dadurch die Stellungnahme zu verbZsern. Ob es viel nützen wird? — Dem preußischen Landtage wird bereits innerhalb der ersten vier Wochen nach seinem Zusammentritt die WahlrechtSvorlagc zngeheu. Damit sicht nicht im Wider- sprach, daß bis jetzt über einzelne wesentliche Bestandteile der Vorlage endgültige Beschlüsse in der Minislerial'mslanz noch nicht gcsißt sind. Das gilt nicht etwa in bezug ans das öffentliche Prinzip, wohl aber in bezug aus das Maß der Konzessionen, die nach der Seite des Pluralwahlrechts gemacht werde» sollen. — Tic Erhebung des Koiiipctciizkvnsliktcc durch das Auswärtige Amt wurde in einer Anzahl von Blättern als unzulässig erklärt, da e§ sich nicht um eine Reichssache han dele, sondern um eine preußische Angelegenheit. Herr von Schön sei aber nicht preußischer Minister und daher gar nicht zuständig: der Gerichtshof müsse daher schon ans die sem Grunde die Einsprache ablehnen. Diese Auffassung ist »»zutreffend. Tie Geschäfte des preußischen Ministeriums des Auswärtigen sind im Jahre 1870 ausdrücklich dem Answärtigen Amte des Reiches übertragen worden, so daß beide Behörden tatsächlich identisch sind. Preußen zahlt an dieses Amt für die Wahrnehmung seiner answärtigen Angelegenheiten die Pauschalsumme von 90 000 Mark, die im letzte» Etat auf 120 000 Mark erhöbt worden ist. Spe stelle Ausgaben in seinem eigenen Etat leistet es nur noch für die besonderen preußischen Gesandtschaften. Diese un terstehen aber ebenso, wie die des Tentschen Reiches, un mittelbar dem Auswärtigen Amte nnd natürlich damit dem Staatassetretär desselben. Ans dieser ganzen Einrich tung geht klar hervor, daß der Staatssekretär des Aus wärtigen Amtes, der ohne weiteres, wie alle seine Unter gebenen, die answärtigen Angelegenheiten Preußens eben so wie die des Reiches wahrznnehmen hat. an ipm> der ständige ordnungsmäßige Vertreter des Reichskanzlers oder vielmehr des preußischen Ministerpräsidenten auch in dessen Eigenschaft als ständiger ordnungsmäßiger Minister des Answärtigen sür Preußen ist. Dieser Teil des inter essanten staatsrechtlichen und juristischen Zwischenfalles ist glatt erledigt. — Interessantes vom Meininger Hose wird der . Tägl. Rundschau" geichriehen: Bei der Wiedervermählnna des Großherzogs von Weimar ist es mehrfach ausgefallen, daß das Kaiserhaus die Meininger .Hochzeitsfeierlichkeiten nicht durch den Besuch des Kaisers selbst oder den einer seiner Sölme anszeichnete. Es iiel dies um so mehr ans, als bei der ersten Vermählung des Großherzogs der Kaiser persön lich an der Feier teilnahm nnd die junge Großherzogin, eine Prinzessin Renß, im Kreise der thüringischen Für stinnen willkommen hieß. Dem Meininger Hofe ist diese Nichtbeteilignng allerdings wohl weniger überraschend ge kommen, denn als im November die Nachricht anftaucbte, daß auch das .Kaiserpaar wahrscheinlich an der Hochzeits feier teilnehmen werde, da beeilte sich das herzogliche Hof- marschallamt, die Meldung zn verbreiten, daß an den Kai serhof keine Einladung ergangen sei. Es ist ja nicht un bekannt. daß man sich in Berlin mit der Tatsache der Ver mählung des Herzogs Georg II. mit der znr Baronin von .Heldbnrg erhobenen Schauspielerin Ellen Franz immer noch nicht abgefunden bat und daß diese dritte Ebe des Herzogs das Hindernis für einen Besuch des Kaisers ant .Herzogshofe zu Meiningen, dem doch auch die Schwester des Kaisers, die Gemahlin des Erbprinzen, angehört, bildet. Vor dem Regierungsantritte Wilhelms II. war es aller dings anders. Als sich der Herzog mit Ellen Franz ver mählt hatte und die Offiziere des in Meiningen garniso- uierenden Bataillons sich weigerten, ihr die den Mitglie dern des herzoglichen Hauses zusteheuden Ehrenbezeigun gen zu erweisen, genügte eine Beschwerde bei Kaiser Wil helm I., um für Abhilfe zu sorgen. Auf Veranlassung des Kaisers erschien Kronprinz Friedrich Wilhelm in Meinin- gen und sorgte für sofortige Abhilfe. Ilebrigens brachte die jetzige Hochzeit noch einen hemerkenswerteu Vorgang. Nach der vom Hofmarschallamte herausgegebene» Ordnung des Traunngsznges schritt der König von Sachsen neben der Prinzessin Friedrich von Sachsen Meiningen. Herzog Georg neben der Fürstin von Schanmbnrg Lippe, dahinter folgten die übrige» fürstlichen Gäste, Prinzen und Prin zessinnen. und als leiste Dame im Zuge schritt hinter der jüngsten Prinzessin - Frau Baronin von Geldburg! Ob wohl die Zugordnung den Vermerk trug: „Tie Ordnung isl von Sr. Hoheit dem Herzog unbeschadet bestehender Ranaverhältnisse besohlen", scheint die höfische Etikette doch stärker gewesen zn sein und ihn daran verhindert zu haben, seiner Gemahlin den Platz an seiner Seite nnd damit den Vortritt vor einer der fürstlichen Damen zn geben. — lieber das Blvckerperinieiit urteilt der bekannte Schriftsteller Richard Nordhauseu im „Tag": „Einer der eindrucksvollsten Gründe, die beim Be- ginn des Bülowscheu Blockerperimeutes dagegen Herge bracht wurden, war der Hinweis ans die Wahrscheinlich keit. daß zwischen den kurzerhand und ohne rechte Vor bereitung Gepaarten eines Tages erbitterterer Haß als bisher ansbreche» würde. Konservative und liberale Ge danken zusammenwirkeu und einander befruchten zu lassen, nach englischem Vorbilde und doch in deutscher Eigenart eS ist ein herzeranickeudes Programm. Tann und wann hat sich schon Fürst Bismarck an seine Verwirklichung gewagt: Ouckens schönes BenuigsenBuch zeugt neuerdings dafür. Aber die Zeit, im ganzen Um fange Ernst mit der Erfüllung des Ideals zu mache», ist noch nicht gekommen Und der plötzliche, unerwartete Vorstoß vom Tezember 1907, der ausschließlich einer schweren "Notlage des teilenden Staatsmannes, nickt etwa philosophisch politi'cken Erwägungen eulsvrang, kennzeichnet sich beute als hastiges Einheimsen unreifer Frückte. Unter dem Zwange des Augenblickes schlossen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite