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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186905021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-05
- Tag1869-05-02
- Monat1869-05
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1869
- Autor
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- » Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. gjsv 122. Sonntag den 2 Mai 1869. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, Mittwoch, den 5. Mai 1869 Abends */,7 Uhr im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung. 1) Gutachten de- Ausschusses zu den Schulen über die BesoldungSclaffen der confirmirten Lehrer an den Volksschulen. 2) Gutachten de- Ausschusses zum Bau- und Oekouomiewesen über: a) Vergleich mit Herrn vr. Friederici über streitige- Areal an Reichels Garten und über die hierauf bezügliche Petition von Bewohnern der Westvorstadt, b) Arealtaufch mit 'dem IohanuiShospitale wegen deS NicolaischulneubaueS. e) Arealtausch mit dem IohanuiShospitale wegen deS RealschulneubaueS. ä) Arealtausch am Neukirchhofe, v) Verkauf einer Parzelle au der Nürnberger und Brüderstraße. 3) Gutachten deS Au-schusseS zum Löschwefen über: Errichtung einer Tagfeuerwache im neuen Thrater. Bekanntmachung. An der Pfaffendorfer Straße sollen die der Stadtcommun gehörigen, zwischen dem Neumeister'schen Grundstücke und der biS an die Keil'fche GruvdstückSgrenze herzustellenden Seitenstraße gelegenen beiden Bauplätze Nr. 5 und 6 deS ParzellirungS- planeS von ca. 17SV und 34V3 UlEllen Flächeninhalt an die Meistbietenden versteigert werden. Die Versteigerung findet Dienstag den LL Mai d. Vormittags 1L Uhr an RathSstelle statt und wird die pünctlich zur angegebenen Stunde beginnende Lickatiou bezüglich eines reden der zu versteigernden Bauplätze geschlossen werden, sobald weitere Gebote darauf nicht mehr erfolgen. Die VerfieigerungSbedingungen und der Parzellirungöplan liegen in unserem Bauamte zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 28. April 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Lngesgeschichlliche ileberstch». Der Berliner Correspondcnt der „Köln. Ztg." sagt: Wie auS den Aeußerurgen dtS Bundeskanzlers während der ersten Lesung der Vorlage wegen der Branntweinsteuer hervorgeht, rechnet die Regierung selbst nur auf einen Theilder Steuergefetze, die vielleicht noch um eine Vorlage Über Besteuerung auf Eisen bahn-Fahrkarten vermehrt werden sollen. AuS welchem Grunde die Regierung aber sich einer Reihe von unvermeidlichen parla mentarischen Niederlagen auSsetzen will, ist schwer erkennbar. Kaum deß die Zeit für die Beralhuvg dieser Fülle von Steuerversuch:n bis zum Schluß der Session hiureichen wird. Man hatte in ReichStagSkleiskn diesen Schluß um die Mitte Mai berechnen wollen. Soll aber daS Gewerbegesetz nach der bevorstehenden Beschlußnahme deS BundeSratheS roch erledigt und auch nur ein Therl der Steueranläufe brrathen werden, dürfte die Session sich doch jedenfalls bis Ende Mai verlängern, fall- die Regierung sich nicht etwa zu der Rücknahme derjenigen Steuerentwürfe entschließt, deren Schicksal für Niemanden mehr ein Geheimniß ist. ES wäre daS gewiß ein weise- Verfahren. In Italien ist daS Bedürfniß nach Ruhe und Frieden die Parole deS CabinetS Menabrea, daS hart unter der Finanz- dürre schmachtet und nach den Wassern der fremden Capitalisten lechzt. So lange die Franzosen in Rom stehen, ist der Heu schreckenplage deS KriegSöudgeiS nicht zu entgehen und eS wird deshalb fortwährend in den Tuilerien gebohrt. Emstweilen ist ein kleines politisches Erdbeben in leisen Wellen erst in Neapel und dann in Mailand verspürt worden und der König ist wieder nach dem Süden geeilt, um die unterirdischen Mächte nicht Herr werden zu lassen. Die mazzinistische „Verschwörung" ist indeß mehr alS schlimme- Zeichen, denn als eine wirkliche Gefahr beachten-werth: auch in Italien muß der NapoleouiSmuS liberalere Saiten aufspanne» oder di« zu straff gezogene Sehne deS BogenS reißt bei dem ersten Umschlag der europäischen Atmosphäre entzwei. In Rom ist man, wenigsten- in de» Blättern, nicht ohne schadenfrohe Prophezeiungen über die Vorfälle in Neapel ge blieben; aber wenn man selber in einem gläsernen Hause wohnt, sollte man füglich nicht mit Steinen werfen. Die schon seit einiger Zeit in Pari- umgehenden Gerüchte von einer angeblich bevorstehenden Aufhebung de- GtaatS- «inisterium- werden der „Indep. belge" durch Privaimit- cheilunae» ans Pari- bestätigt. Herr Rouher würde an Stelle seine- bisherigen Posten- den eine- Präsidenten im Senate erhalten. Allerdings bat daS Staatsministerium, dem die Vertretung der kaiserlichen Politik in der Kammer oblag, von seiner früheren Be deutung verloren, seitdem die Minister durch daS Decret vom 19. Januar selbst zur Vertretung ihrer einzelnen RessonS vor der Kammer ermächtigt sind. Immerhin bleibt eS trotzdem zweifelhaft, ob der Kaiser aus die Befürwortung ganz wird verzichten wollen, welche feiner Politik in der Deputirtenkammer durch Rouher wiederholt in so glänzender Weise zu Theil ward. Die portugiesischen ConeS sind am Montag durch den König mit einer Thronrede eröffnet worden, in welcher die Noth- wendkgkeit wichtiger Abänderungen in dem vorgelegten Budget hervorgehoben wurde. Der Stand der Finanzen verlange eine ernstlicke Beachtung von Selten der Kammer, da der Uebeischuß der Ausgaben über die Einnahmen zu gegründeter Besorgniß An laß gebe. Die Regierung werde wirksame Maßregeln zur Ab zahlung der schwebenden Schuld, zur Verminderung deS DeficitS und zu einer gerechten und gleichmäßigen Vertheilung der Steuer lasten vorlegen. AuS London wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: ES ist den Redactioven unserer TageSblätter nur zu oft der gerechte Vorwurf gemacht worden, daß sie zu wenig Zeit auf das Lesen deutscher Zeitungen verwenden und sich dadurch eine Unkenntniß deutscher Zustände angeeignet hätten, die zuweilen daS Unglaublichste zu Tage fördere. Diesen Vorwurf in dieser Fassung verdienten sie heute nicht mehr. Denn statt zu wenig deutsche Zeitungen zu lesen, lesen si« jetzt gar keine. Diesen Tbeil pflicht mäßiger Beschäftigung scheinen die meisten unserer Redaktionen vollends über Bord geworfen zu haben, obwohl sie bei jeder Ge legenheit versickern, daß Deutschland seit 1866 berufen sei, die erste Rolle in der Politik de- europäischen Festland- zu spiele». Da hat, um nur Einen merkwürdigen Fall anzuführen, die Times jetzt (wie bereit- erwähnt) die Entdeckung gemacht, daß der Ex könig von Hannover di« Beschlagnahme seine- Vermögen- nicht schweigend hingenommen, sondern in einem Rundschreiben an alle seine gekrönten Brüder und Vettern dagegen Protesten habe. Dazu die zweite merkwürdige Entdeckung, daß der englischen Presse die Pflicht Vorbehalten sei, diesen seinen Protest zu besprechen. Da in Deutschland dergleichen doch nicht gut möglich sei. DaS ist wahr haftig stark. Wie lange mag eS wohl her sein, seit die Time- keine deutsche Zeitung zu Gesicht bekommen - Seit Jahr und Tag wurde dies« Beschlagnahme nach allen Seiten hin bi- zum Ueber- druß in deutschen Blättern jeder Richtung besvrochen. Sollen -och sogar mit hannoverschem Gelde einzelne derselben erhalten
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