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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186907131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-07
- Tag1869-07-13
- Monat1869-07
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1869
- Autor
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Anzeiger. Amtsblatt -es König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 1S4. Dienstag den 13. Juli. 18«S. Nach den von Herrn Prof. I)r. Kolbe Bekanntmachuna. ' Mirlikertaa iu . interessanten Orgelpräludmm^is moll), gespielt von Her-rn Organist ' ^ v* Papier. DaS darauf folgende „Geistliche Lied" von I. Brahms, Der „Allgemeine deutsche Musikverein" hätte ohne Musik tagen in welchem sich schöner vierstimmiger Satz, gute thematische Arbeit, oder wenigstens seine musikalischen Expectorationen auf ein be- prägnante Form und wahre Gefühlstiefe vereinigen, war eine der scheideneres Quantum reduciren sollen. Kleinere Provinzial- oder schönsten, erwärmendsten Nummern des Abends. Weniger mit dem .Residenzstädte mögen sich durch dergleichen Musikschwelgereien be- Herzen, als mit dem Verstände gearbeitet erschien das nicht un- glückt fühlen; Leipzig sehnt sich nicht danach. Man laßt eS sich interessante und effectrciche ^.gnu8 voi für Soloquartelt mit Chor ' noch gefallen, wenn größere, nur bei ähnlichen Gelegenheiten auf- von Franz Wüllncr; ein Kyrie für vierstimmigen Chor und Orgel führbare Werke, mögen sie stammen woher sie wollen, vorgeführt von Franz Liszt von stark realistischer Färbung (z. B. die durch werden. Aber zwei Lage lang stückweise mit Musik gefüttert und abgestoßene Accorde versinnlichten Stoßseufzer) enthält gerade geschleudert zu werden, gehört nicht unter die angenehmsten Unter- von G. Rebling (gesungen von Herrn Opernsänge . Haltungen im Leben. Cs wird eben bei solchen Versammlungen bei verständiger Arbeit und geschickter Behandlung des Guten zu viel aeboten. Daß aber nickt Alles von dem Ge- manches Anziehende auf. zu viel geboten . botenen gut war, ist auch Daß wieder nicht nicht zu aus einer Gefühlssituation, aus einer Stilgattunq in die andere l nichts Abstoßendes, und der 5. Psalm für Tenorsolv und Orgel 'änger Rebling) wies ung der Singstimme manches Anziehende auf. verwundern. Ein l Zwei Sarabanden und eine Courante auS den Violoncello- ^ Verein, der vor Allem seine Mitglieder zur Geltung bringen will, sonaten (mit Orgelbegleitung von W. Stade) von I. S. Bach .kann nicht blos mit dem Bewährten vorlieb nehmen, er muß wurden von Herrn Kammermusiker Fitzenhaaen mit Verständ- experimentiren, und sollten darüber die Zuhörer dte Geduld niß, Empfindung und schönem Tone (nur in der schnelleren Courante verlieren. erschien derselbe etwas kratzig, was wohl mit am Instrumente liegen Am wenigsten Experimente wurden am Sonnabend in der mag) vorgetragen, und am Schluß führte der Riedcl'sche Verein 'Thomaskirche gemacht, und abgesehen davon, daß auch dieses da- vor Kurzem hier schon einmal gehörte „Altdeutsche Weih- ' Concert zu lang war, ist dasselbe als das bei weitem gelungenste nachtSlied" von Volkmann aus. So warm wir uns bei der ersten von allen dreien hinzustellen. Man brachte „AlteS" und „NeueS". Aufführung desselben für eine Wiederholung aussprachen, so gern Das Alte war vertreten durch drei Zeitgenossen: Frescobaldi, hätten wir dasselbe nach einem so anhaltenden Kunstgenüsse ge- Gabricli, den Schüler des Letzteren Heinrich Schütz und Bach; mißt. Zudem waren die Chorsänger so angestrengt, daß sie der das Neue durch unfern Thomascantor E. F. Richter, Johannes kolossalen Schwierigkeiten diesmal weit weniger Herr wurden, als Brahms, Franz Wüllner, G. Rebling, Franz Liszt und Robert früher. Die Solisten waren übrigens trefflich einstudirt und 'Volkmann. leisteten Tüchtiges. Letztere waren: Fräulein Drechsel, Martini, Das Orgelpräludium von Girolamo Frescobaldi (gespielt Müller, Cl. Schmidt, Schmidtz, und die Herren Rebling und von Herrn Papier aus Leipzig) leitete das Concert würdevoll ein, Henschel. — Von den noch nicht genannten Einzelmitwirkenden ) und das 12ftimmige „Benedictus und Osanna" für 3 Chöre sind zu erwähnen: Herr I. Kniese aus Roda als guter Orgel- s, eapolla (Riedel'scher Verein, Arion, Paulus, Ossian rc.) von j begleiter und Herr Lehrer Zehrfeld als „Pilatus" in der Kreuzi- Gabrieli tönte kraftvoll und anmuthreich durch die überfüllte Kirche. Höchst interessant waren die vier Nummern von Heinrich Schütz, dessen Bedeutung für die deutsche Musik auf dem ein Stückchen Musikgeschichte bildenden Programme prägnant und zu- . treffend auseinandergesetzt worden war. In der „Aria" zu fünf Stimmen a eapella „Also hat Gott^ie Welt geliebt" sah man gelungene Aufführung mit Fug und Recht seinen verdienstlichen Thaten beizahlen. — den Reformator im alten, strengeren Stil arbeiten, man stutzte ob Der Sonntag war für den gewissenhaften Musiker geradezu nervenzerstörend. Des Morgens wurde über 2, des Nachmittags volle 3 Stunden musicirt. Von den zwei Dutzend Tonstücken, der eigenthümlich-alterthümlichen, doch metrisch geforderten Silben- die man in sich aufzunehmen hatte, gewährte die kleinere Hälfte betonung iz. B. „haben" mit dem Accent aus der letzten Silbe, wirklichen Kunstgenuß, die üorigen waren mittelmäßiger, wenn gleich dem althebrälschen Amen); in dem 18. Psalm für Altsolo nicht gar abschreckender Natur. (Frl. Cl. Martini), Streichinstrumente und Orgel berührte die Das Kammermusik-Concert im Gewandhaussaale ) schöne Melodieführung höchst angenehm; in der „Kreuzigung" brachte vier Instrumental-Ensemblesachen, Männergesänge, Einzel- und in der dramatischen Scene „Saul, was verfolgst du mich!" lieder und Duetten — Alles neueren oder neuesten Ursprungs. — . (14stimmig für 3 Chöre) zeigte sick neben Schönheit der Gedanken Das bei weitem beste Ensemblestück war das Duo für zwei Piano- . so viel dramatische Wahrheit und Kraft, daß man sich billigermaßen forte, 0p. 15, von Jos. Rheinberger, welches am Schluß, ob der Vergessenheit Schütz' verwundern möchte, wenn man nicht nachdem die Nerven der Hörer gehörig abgespannt waren, von den wüßte, daß er durch seine genialen Nachfolger Händel und Bach Herren A. Blaßmann und Rollfuß aus Dresden mit Bravour verdunkelt worden ist. Em Hauptverdienst unserer Zeit besteht und Eleganz voraetragen wurde. Die Composition gehört ent- aber gerade darin, daß sie Halbvergessenes aufgräbt und wieder schieden zu dem Besten, was es in diesem Genre giebt. Meifter- zur Vergegenwärtigung bringt. Auch Herrn Prof. Riedel ist eS liche Arbeit, die nicht selten an das Elastische heranstreift, Glätte zum Verdienst anzurechnen, daß er Einiges aus den nie gedruckten der Form und Noblesse der Gedanken, dabei der lebendige Funke . Hi". cs ; PublicumS in entschiedenster ^ Die Abtheilung deS „Ner euen" eröffnete E. F. Richter mit einem I Ein daß der gesprungene Clavierhammer noch zur rechten
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