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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186909041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-09
- Tag1869-09-04
- Monat1869-09
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1869
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Anzeiger. AwtibW ick Kichl. BqirKjkiichl« md ick RalP der Stadt Schjig. M 247. Sonnabend den 4. September. 188«. Zur gefiilligen Beachtung. s Uhr Unsere Erpedition ist morgen Sonntag den s September nur Vormittags geöffnet. LxpeÄttI«n Ne« Lelpslxer V»xeI»I»tt«8. Bekanntmachung. Die Abtheilung 1a der Fleischhallen in der Georgenhalle soll vom 15. November d. I. an gegen dreimonatliche Kündigung vermiethet werden, und wir fordern Miethlustige auf, sich Sonnabend den Sept. d. I. Vormittag- 11 Uhr an Rathsstelle einzufinden und ihre Gebote zu thun. Die Licitationsbedingungen können schon jetzt daselbst eingesehen werden. Sollte sich ein Abmiether finden, welcher bereits am 1. Octover die Halle übernehmen wollte, so behalten wir uns vor, auch für diese Zeit Gebote anzunehmen. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, am 21. August 1869. vr. E. Stephani. Schleißner. Bekanntmachung. Beim Erweiterungsbau der Gasanstalt ist ein Gebäude für die Werkstätten, die Einfriedigungsmauer und eine Thonrohr schleuste herzustellen. Die diesfalls erforderlichen Erd-, Maurer- und Steinmetzarbeiten, die Zimmerarbeiten, die Lieferung von 20 gußeisernen Fensterrahmen und 4 dgl. Eicheln, die dazu gehörigen Glaserarbeiten und die Dachpappen - Eindeckung sollen im Wege der Submission, jedoch vorbehältlich der Auswahl unter den Submittenten vergeben werden. Die Zeichnungen und Submissionsbedingungen sind bei der Direction der Gasanstalt einzusehen, Offerten ebendaselbst bis zum Des Raths Deputation zur Gasanstalt. wieder erlaubt, weil es einer Schauspielerin Gelegenheit giebt, ihm von der Bühne herab mittelst eines Tuches das Zeichen zu einem Rendezvous zu geben. Hier sind ebenfalls die „kleinen Ursachen", wie in Scribe's „Glas Wasser"; aber die Wirkungen gehen nicht über das Reich des heitern Scheins hinaus, eS ist eine Persiflage, welche zwar das vornehme Gönnerthum verspottet, aber nicht die Weltgeschichte zum Kinderspiel macht. Die Diction des Stückes hat sprudelnden Geist, an einzelnen Stellen Wärme und Schwung, an anderen wieder die schlaghafte- sten und witzigsten Wendungen; Gutzkow hat mit diesem Stück und mit „Zopf und Schwerdt" für die deutsche Bühne das historische Lustspiel geschaffen, welches unser klassisches Zeitalter nicht kannte, während das historische Lustspiel der Franzosen doch des geschichtlichen Geistes bar und nur ein auf die Weltbühne verlegtes Intnguenftück ist. Tadeln könnte man nur einzelne Unwahrscheinlichteiten, welche aber die vorzügliche Technik des Stückes ermöglichen. Auch dürfte der Charakter Moliöre's, der hier nur als der erregbare Künstler und der edle Mensch erscheint, wohl etwas mehr von jener satiri schen Schärfe, jenem überlegenen Witze zeigen, durch welche Mollöre der erste Lustspieldichter seiner Nation geworden ist. Herr Mitterwurzer spielte den Dichter mit der Reizbarkeit, die ;a nach alter Ueberlleferung Dichternaturen ügenthümlich sein soll und mit welcher auch Gutzkow seinen Molicre reichlich aus gestattet hat, himmelhochjauchzend nn Glück, zum Tode betrübt bei dem Fehlschlagen seiner Hoffnungen. Die größeren Reden athmeten Schwung und Energie, nur bin und wieder merkte man den Fehler des Darstellers im Ueberhaspeln und Faüenlaffen ein zelner, von dem Dichter hervorgehobener Stelln. Herr Kahle spielte den La Roquette, in den sich der frühere Name deS Präsidenten in dem Gutzkow'schen Stücke, Lamoignon, neuen Untersuchungen zufolge verwandelt hat, mit einer ganz ver- 16. September d. I. einzureichen. Leipzig, den 1. September 1869. Ztadttheater. Leipzig, 3. September. Karl Gutzkow'S fünfactigeS Lustspiel: „Das Urbild des Tartüffe", welches gestern Abend neu ^instudirt in Scene ging, gehört zu unfern besten neueren Lustpielen. ( Was die Feinheit und Keckheit der Intrigue betrifft, lehnt es sich an französische Muster an; aber indem es nicht mit leichter Ironie geschichtliche Vorgänge von Bedeutung in geistige Nichtigkeit auf zulösen sucht, sondern mit scharfeinschneidender Satyre theils die Scheinhelligkeit geißelt, theils das Verhältniß der Lustspieldichtung zum Publicum m geistvoller Weise darstellt, erhebt es sich über zenen bloS ironischen Standpunct und seine zweifelhafte Berech tigung in den Bereich echter, deutscher Luftspieldichtung und jenes HumorS, der „die lachende Thräne im Wappen führt". Als das Stück erschien, lehnte es ein Theil der Kritik als ein vormärz- UcheS Tendenzftück ab, in welchem nur durch die Phrase auf den Beifall des Publicums speculirt werde. Das Lustspiel hat aber bewiesen, daß sein Werth von momentanen Stimmungen unab hängig ist. Die Tartüfferie überlebt alle Umwälzungen der Staaten und weiß sich immer wieder hier oder dort an das Ruder zu drängen, und oie Wölfe, die man im Schafpelz entlarvt hat, kehren, wie die treffende Schlußwendung des Stückes sagt, als Füchse wieder. Die Belle-Alliance zwischen der Scheinheiligkit und dem Verbrechen hat sich ja in neuester Zeit wieder mehrfach be währt. Ebenso ist das Verhältniß deS Lustspieldichters zum Pu blicum unverändert dasselbe geblieben und wird wohl in alle Zukunft so bleiben. Jeder Stand freut sich, wenn der andere mit der Fackel der Satvre beleuchtet wird, geräth aber außer sich, sobald sie ihm selbst aus den Rock tropft. Was aber das fürstliche MLcenatenthum betrifft, so hat eS ebenfalls oft eine sprechende Ähnlichkeit mit demjenigen Ludwigs XIV., der ein Stück verknetet, »eil der Verfasser eine seiner Amouren kreuzt, und der eS daun Z'
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