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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185903108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-03
- Tag1859-03-10
- Monat1859-03
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des Köuigl. Bezirksgerichts und des Rath- der Stadt Leipzig. ^ 69. Donnerstag den 10. März. 1858. Mas neue Museum zu Leipzig'). Am 18. December 1858 feierte die Stadt Leipzig in der wür digen Vollendung und Ueberaabe de- für Aufnahme und Auf stellung von Kunstwerken bestimmten neu erbauten Museumge bäudes ein Freudenfest, dessen Veranlassung wohl nicht ohne Nachahmung bleiben wird. Die Entstehung diese- Baue-, der in seiner Intention und in seiner Lösung da- Interesse auch außer halb Leipzigs auf sich gezogen hat, verdanken wir dem reichen Erbe an Kunstschätzen und eine- erheblichen Capital-, welche- ein edler Bürger Leipzigs, A. Schletter, seiner Vaterstadt vermachte, und einer reichlichen Spende, welche die Stadt in höchst ehrender Weise au- ihren eigenen Mitteln diesem Unternehmen zuwieS. Der Plan zu diesem Gebäude, welche- sowohl die alte Leipziger Gallerie nebst ihren sonstigen Kunstschätzen wie die von Schletter geschenkten Gemälde aufnehmen sollte, wurde durch eine Concurrenz bestimmt; unter achtzehn eingelaufenen Plänen wurde der von Professor Ludwig Lange in München für den besten erklärt und in Folge dessen demselben die Ausführung de- Baue- über tragen. Ein nach allen Seiten freiliegender Platz war für dieses Ge bäude bestimmt und somit nach allen Richtungen hin eine eben bürtige Ausführung bedingt. — Im Juli 18S6 wurde der erste Stein gelegt und in der kurzen Zeit von nicht ganz drei Jahren wurde da- Ganze vollendet. Der überaus günstige Eindruck, dm da- Gebäude an sich und hinsichtlich seiner inneren Einrichtung und Ausstattung bei der Er öffnung auf den Beschauer machte, giebl un- Veranlassung, diesen Bau und besonders sein Innere- in unserem vielgelesenen Blatte näher zu besprechen. Ein besondere- Verdienst erwarb sich hierbei der Architekt durch seinen klar gedachten Plan, dessen Aeußeres und Innere- in der schönsten Harmonie sich abwiegt; kein ver lorner Raum, keine Überschreitung von,Maß, sondern wa- ist, da- ist bedingt. Wir wollen nun zur näherm Beschreibung de- Baue- Über ehen und, um da- System kennen zu lernen, welche- unser rchitekl dabei zu- Grunde legte, eine Wanderung durch dasselbe vornehmen. Am südlichen Ende der Längenachse de- großen Grimma'schen Platze-, der die Alt- und Vorstadt östlich scheibet, erhebt sich auf einem soliden Unterbaue von Rustika-Quadern da- in seiner Höhe in zwei Geschosse abgetheilte Museum-gebäude und bietet diesem Platze entgegen die Hauptfronte; längs derselben breitet sich eine Terrasse au-, die durch schmälere Treppen von der Seite und durch eine majestätische Haupttreppe in der Mitte zugängig ist. Von der Ebene derselben führen noch einige Stufen zu dem durch Säulen und einen Balkon besonder- ausgezeichneten Portale, und zu der mit Skulpturen, die drei Künste darstellend, nach Zeich nungen von M. Schwind, geschmückten EingangSthüre. Von da gelangt man zuerst in einen breiten schönen Corridor, der in seinem architektonischen Schmucke, mit seinm Pilastern, Ge simsen und Casettendecke zu einem würdigen Empfange eingekleidet ist. Au beidm Seiten führen daselbst Thüren nach der Garderobe und dem Versammlung-saale. — Dem Eingänge gegenüber schließt sich da- Vistibule (Vorhalle) an, zu dem man einige Stufen auf wärts durch einen PorticuS (Bogenthor) gelangt. Sogleich beim Eintritt in l>a- Gebäude gewährt der Blick dahin, der sich durch da- Vestibüle nach dem daranliegenden Sculptursaale und so in'S Freie fortseht, eine überraschende Perspective, dir um so anmuthiger wirkt, al- verschiedene Raumverhältnisse und verschiedene Licht wirkung in diesem Bilde zur Erscheinung kommen, wa- noch höher gesteigert werden könnte, wenn in der Mitte de- Sculptur- —^ Wir theilen diese erklärende Beschreibung unsere- Museum- durch einen Sachverständigen aus Nr. 10 der „Gartenlaube" — nach erhal tener Erlaubniß — mit. ge A saale- ein größere- plastische- Werk unmittelbar da- Auge fesseln würde. Da- Vestibüle nimmt die Mitte de- Gebäude- ein und bildet ein von acht Portiken umschlossene- Octogon (Achteck), da- in vier Zugänge und vier Fensternischen abgetheilt ist und durch die hell beleuchteten Nachbarräume sein Licht empfängt, wa- auf den im Ganzen hell gehaltenen, reich decorirten Raum eine magische Wirkung au-übt. Von dem Vestibüle gelangt man östlich durch eine der Portiken nach dem Treppenhause. Eine reiche Treppenwange mit festen Docken xunb dunklen Marmorsäulen, die da- Treppenpodest tragen, zeigt un- den Weg nach diesem Raume, über den durch ein mäch tige- Oberlicht eine brillante Beleuchtung au-gegossen ist. — Bei näherem Zutritt dahin wird der Beschauer unwillkürlich durch den Anblick eine- Fenster- gefesselt, da- oberhalb der Treppe nach einer Gallerie führt und da- nicht ohne Absicht durch einen reichen archi tektonischen Schmuck hervorgehobe» scheint. Mit Wohlgefallen blickt man dahin und sieht in diesem reich umrahmten Bilde Vor übergehende und im Geiste schon sich selbst vorüberziehen. — Weiter schreitend auf soliden, breiten Stufen von Granit, die durch eine steinerne Brustwehr gefaßt sind, erhebt man sich auf dieser schmucken Treppe zu dem oberen Geschosse nach einem breiten Podeste hin und gelangt so zu dem Portale de- Empfangsaales, da-, geöffnet, durch sei»- breite Pforte einen freien Blick in die Länge de- Gebäude- gewährt. — Wenn Treppm im gewöhnlichen Dienste de- Leben- nur zur Vermittelung dienen, um zu einem weiteren Geschosse sich zu erheben, so ist hier der dieselbe umgebende Raum zugleich ein Palladium de-Hause- geworden. Durch eine reiche Pilafterstellung nämlich sieht man die Wände de- oberen Geschosse- in Flächen abgetheilt, wovon bereit- eine, zunächst die, welche dem Zutretenden zuerst entgegensteht, da- Reliefbild Schlet ter'- in würdiger Weise eingerahmt enthält. Man erkennt hier recht, wa- der Künstler wollte, und sieht im Geiste schon die wür digen Männer folgen. Entsprechend dem im Parterre liegenden Vestibüle, nur in er weitertem und mächtig erhöhtem Raume, empfängt un- hier oben abermals ein Octogon, mit einer Kuppel und einfallendem Lichte umschlossen. Dieser Raum, durch seine Verhältnisse besonder wirkungsvoll, ist vollständig dazu gemacht, dereinst Perlen der Kunst an seinen wohlbeleuchteten Wänden zu tragen. Graue Granitfiächen mit Emblemen in der Mitte bilden die Dekoration der Seitenwände, während in den acht Feldern der Kuppel ln großm Medaillon- acht Darstellungen au- der Mythe von Amor und Psyche zum Au-druck gebracht sind. Dieselben wirken al- helle Zeichnungen auf Goldgrund und geben in gesteigertem Maße die Lichtpunkte ab zu den sie umgebenden musivisch gehaltenen Ornamenten. Von dem Kuppelsaale kommt man, die Richtung de- Ein- gange- verfolgend, in den Dorraum de- westlichen Saale-, der durch einen dreibogigen PorticuS mit demselben verbunden ist. Dieser Saal wird durch drei große Fenster an der gegenüberliegen den Seite beleuchtet und ist durch eine reiche ebene Decke mit Consolenftie- sehr wirkungsvoll hervorgehoben. — Dieser Raum enthält die Hauptschätze, soweit da- Museum im Besitz von solchen ist, au- der altdeutschen und altitalienischen Schule. Er dient zu gleich al- Verbindung, um nach dm südlichen Sälen und den Cabineten zu gelangen. Durch die dreifache Verbindung, die der Saal hat, und besonder- durch die mit dem PorticuS vermittelt- nach dem Kuppelsaale, gewährt er ein reizende- Bild, in welchem der Beschauer al- «ohlthätlae Staffage mitwirkt; begiebt man sich nach der mitstrven Fensternische und blickt von da durch den Por- ticu- und dm Kuppelsaal nach dem Eingänge zurück in da- Treppenhau-- so empfängt man eine reizende Perspective, die durch die beständige Abwechselung von Ab- und Autretendm und durch die verschieden beleuchtete» Räume von nachhaltiger Wirkung ist. — Die Stimmung de- Westsaale- zu erhöhen, dienen einzelne kleine plastische Werke, die man zum Lheil auf einem in der Mitte
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