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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185902235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-02
- Tag1859-02-23
- Monat1859-02
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts vnd des Raths der Stadt Leipzig. ^0. Mittwoch den 23. Februar. 1859» Bekanntmachung. ES wird hiermit bekannt gemacht, daß der Lectionö-Kataloq für das Sommer-Semester 1859 erschienen ist und Abdrücke desselben in der Universität-Canzlei, so wie in der Edelmann'schcn Universitäts-Buchhandlung, ingleichen in der Serig'schen Buchhandlung käuflich zu haben sind. Hierbei wird bemerkt, daß da- Konigl. Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterricht den Schluß de- laufenden Winter-Semesters auf den TA. Marz, den Beginn de- nächsten Sommer- SemesterS aber auf den T8 Äpril d. I. angesetzt hat, daß aber in Beziehung auf den Schluß des Sommer-SemesterS eö bei dem gesetzlichen Termine (d. 20. August) verbleibt. Leipzig, den 21. Februar 1859. Der Vkeetor der Universität. Geh.-R. Wächter. Universität. Früher als andere Semester erschien diesmal das Verzeich nis der Vorlesungen für das nächste akademische Halbjahr. Die Vorlesungen de- Sommer-Semesters 1859 beginnen ofsiciell den 26. April und schließen den 20. August. Der LectionS - Katalog zählt 102 Docenten auf, 13 in der theologischen, 19 in der juristischen, 29 in der medicinischen und 41 in der philosophischen Facultä't; darunter 44 ordentliche und 32 außerordentliche Professoren. Die übrigen Lehrer der Hochschule sind Privatdocenten und ein „Vcctor pudtteu«". Professor Tischendorf in der theologischen Facultä't wird als auf einer wissenschaftlichen Reise in den Orient abwesend bezeichnet. In der medicinischen Facultät bemerken wir zwei neu ernannte außerordentliche Professoren, die Doctoren E. L. Wagner und Theodor Weber. In der philosophischen Facultä't werden die im vor. Kataloge noch als außerordentliche Professoren aufgeführten Doctoren I. Overbeck und Fr. Aarncke als ordentliche Professoren, jener der klassischen Archäologie, dieser der deutschen Literatur und Sprache genannt, der bisherige Privatdocent vr. C. Bursian als Rrok. cxlraoräin. Endlich ist auch ein neuer Privatdocent, vr. Hein rich von Treitschke jfür die Staats- und Cameralwissenschaften) angeführt. Die ordentlichen Professoren vertheilen sich zu je 8 auf die drei ersten Facultäten, zu 20 auf die philosophische Facultä't; die außerordentlichen mit 3, 7, 13 und 9, die Privatdocenten zu 2, 4, 8, 12 auf die verschiedenen Facultäten. Jubiläum. Gestern begrüßten der Kreistzirector und der Rector ma^niücu», so wie die Decane der Facultäten und viele Mitglieder der akade mischen Körperschaften einen Jubilar aus den Reihen unserer Uni versitäts-Professoren, den derzeitigen Decan der philosophischen Facultä't, vr. Anton Wester mann, Professor der griechischen und römischen Literatur, Direktor des königlichen philosophischen Seminars. Professor Westermann, ein geborner Leipziger, bekleidet die ordentliche Professur der griechischen und römischen Literatur seit 1834. Er hatte sich 1880 habilitirt, nachdem er, zu Frei berg für die Universität vorbereitet, von 1825 an hier ftudirt hatte, und war schon 1883 zum außerordentlichen Professor ernannt worden. Höchst namhaft sind seine Verdienste als Lehrer wie als gelehrter Textkritiker, Commentator und Literarhistoriker auf dem Felde deS klassischen Atterthums. Zahlreiche Ausgaben alter Schriftsteller, Abhandlungen, Universität-Programme, eine Reihe Schriften über Demosthenes, eine Geschichte der Beredsamkeit in Griechenland und Rom, eine große Anzahl Aufsätze in gelehrten Zeitschriften, wie z. B. in den Verhandlungen der griechischen Societät, die von ihm und Funkhänel begründet wurde, in Jahn'S Jahrbüchern der Philologie und Pädagogik; in der Zeitschrift für Alterthumswlffenschaft, st, den Berichten und Abhandlungen der hiesigen königl. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, zu deren allerersten Mitgliedern er zählt, geben Aeugniß von einer außer ordentlichen gelehrten Thä'tigkeit. Antwort auf die Erwiderungen. (Billige gute Cigarren betreffend.) Daß jeder neue industrielle Fortschritt angefeindet wird, ist all bekannt und es weiß die Geschichte aller Zeilen, in diesem Jahr hundert z. B. die der ersten Eisenbahnen, der Maschinenspinnerei, Strumpfwirkerei u. s. w. davon zu erzählen. Auch wir waren auf Widersprüche gefaßt. Eben so bekannt ist aber das alte Sprichwort „Widerspruch fördert die Erkenntniß der Wahrheit". ES bewährt sich auch diesmal glänzend, und würden die Verfasser der beiden Erwiderungen, wenn sie etwas ruhiger Alle- überdacht, gewiß anders geschrieben, vielleicht ganz geschwiegen haben. In dem ersten Aufsatze (Nr. 44) finden zwei Clgarrenarbeiter sich verletzt durch meine Angabe, daß öfters Unreinigkeiten in den billigem Cigarrensorten Vorkommen. Dir Sache ist aber nicht weg;uläugnen und könnte leicht mehr darüber gesagt werden, aber — ich mag nicht hadern, auch keinen Stand als solchen kränken. Die gegebenen Aahlenberichtigungen nehme ich dankbarst an. Sie waren mir bekannt, wurden aber absichtlich nicht benutzt, weil ich jeden, auch den geringsten Schein von Partheilichkeit (für die Maschine) vermeiden wollte. Um nämlich die Billig keit der Maschinenarbeit gegenüber der Handarbeit zu er weisen, wählte ich natürlich nicht die höchsten Arbeitslöhne, welche beansprucht und wohl auch mitunter gewährt werden, sondern ab sichtlich die niedrigsten Arbeitslöhne, welche ich selbst laut meinen Büchern oft genug an Cigarrenarbeiter gezahlt habe, um sie im Gedächtniß zu behalten. Diesen gegenüber arbeitet die Maschine schon außerordentlich billig, um wie viel billiger aber gegenüber den hohen und höchsten Arbeitslöhnen! Möge der Deckspinner an der Maschine (theure Löhne angenommen, die jedenfalls in praxi billiger sein werden) mit 20 Ngr. Tagelohn, die zwei Wickelmacher je 10 Ngr. erhalten, so liefern sie für 1 Thlr. 10 Ngr. pro Tag 3000 Stück Cigarren, mithin macht der Arbeitslohn bei Maschinenarbeit 13>/z Ngr. pro mitte. Nach meiner Angabe kann bei Handarbeit da- Tausend Cigarren erst für 28—40 Ngr., nach der Angabe der Herren Fritzsche und Stein erst für 1 Thlr. 10 Ngr. — 3 Thlr. geliefert werden! Eben so ungenau haben die genannten Herren die andere,Stelle meines Aufsatzes aufgefaßt, wo ich bemerkt, daß ein „g'kter" Arbeiter mit einem „gutin" Wickelmacher 6 —700 Stück pro Tag liefern kann. Nur eines guten und fleißigen Arbeiters Lei stungen dürfen sich mit einer Maschine vergleichen, die 3000 Stück täglich schafft. Daß nicht alle Arbeiter so viel leisten, weiß ich sehr wohl. Die Berichtigung der beiden Herren beweist also nur, daß die Maschine in einem Tage eben so viel leistet, als die meisten Arbeiter in einer ganzen Woche. Sie spricht also ebenfalls für dir Maschinenarbeit und schärft nur die Beweiskraft meiner ge» machten Angaben.
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