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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185904266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-04
- Tag1859-04-26
- Monat1859-04
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1859
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Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. IV? 116. Dienstag den 26. Ilpril. 1859. Bekanntmachung. Die hiesigen Grundstücksbesitzer und resp. deren Stellvertreter werden hierdurch erinnert, die sowohl wegen einheimi scher, als auch wegen Meßvermiethungen vorgeschriebenen MiethveränderungS - Anzeigen sür den Termin Ostern 1. I., oder dafern dergleichen Vermiethunqen seit Michaelis vorigen Jahres nicht vorgefallen sind, die dieSfallsigen Bneat- fcheine bei Vermeidung der geordneten Strafen ungesäumt an die Einnahme des hiesigen Stadtschulden-Tilgungsfonds im Rathhause 2 Treppen hoch abzugeben. Leipzig, den 21. April 185V. Der Ruth der Stadt Leipzig. Koch. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Stipendiaten-Ordnung vom I. September 1853 wird denjenigen mit einem Maturitäts- Zeugnisse versehenen Herren Studirenden, welche um ein von der Collatur des Königlichen Hohen Ministeriums des CultuS und öffentlichen Unterrichts abhängiges Stipendium nachsuchen wollen, hiermit bekannt gemacht, daß sie ihre dieSfallsigen Gesuche, welchen die §. 2 obgedachter Stipendiaten-Ordnung sub a. bis k. specificirten Unterlagen beizusügen sind, vom sechSundzwanrigsten April bis zum vierundzwanzigsten Mai L8SV bei dem Famulus der Ephorie (UniversitLtS-Quästor Krause auf der Expedition des ÜnivrrsttätS-GrrichtS) einzureichen haben. Später eingehende Gesuche können nicht angenommen und beachtet werden. Die Namen derjenigen Herren Studirenden, welche bereits in frühem Semestern um Verleihung eines dergleichen Sti- pendii nachgesucht haben, aber noch nicht berücksichtiget worden, werden in dem Verzeichnisse der Bewerber sortgeführt, und ist aus diesem Grunde ein wiederholtes Anhalten nicht erforderlich. UebrigenS wird auf die an dem innern und äußem schwarzen Brrte und in dem Eonvtcte befindlichen Anschläge verwiesen. Leipzig, den 26 April 1^59. Die Gphoren -er Königlichen Stipendiaten das. Was man aus Leipzig schreibt. — >v. Louis Viardot, der Gemahl der gefeierten Pauline Viardot-Garcia, — ein sehr geschätzter französischer Kunst- und Reiseschriftsteller —. schrieb während seine- Aufenthalte- Hier selbst zur Ostermesse de- vorigen Jahre- — damal- trat bekannt lich die genannte Sängerin zum ersten Male nach zwanzig Jahren wieder hier auf — an die Pariser Jllustrirte Zeitung einen Brief über die Leipziger Messe (ä. ä. 24. April 1858), in welchem der liebenswürdige Franzose seine Eindrücke von dem Leben der Messe, seine Bemerkungen über da- Gewandhaus, da- städtische Museum und da- Theater mit der seinen Landsleuten eigenen leichtsinnigen, das Besondere ohne Weitere- zum Allgemeinen erhebenden Grazie zu Papier bringt. Viardot war einige Tage vor der Messe hier angekommen und wundert sich nun nicht wenig, binnen einer Nacht da- Angesicht der Stadt wie mit einem Schlage gänzlich verändert zu finden: „Während dieser Zeit sder Messe nämlich) ist Leipzig nicht wiederzuerkennen, die Stadt wechselt ganz und gar ihr Ansehen und ihre Gewohnheiten: sie nimmt eine neue Gestalt, ein neue- Leben an: au- einer sächsischen Provinzialstadt wird sie über Nacht die Capitale de- ganzen deutschen Bundesstaate-. Es entwickelt sich dann eine ungeheure Bewegung, die Eisenbahnen, welche sich hier kreuzen, die vielen hier zujammenlaufenden Straßen bringen ohne Unterlaß immer neue Ströme von Reisenden und ganze Berge von Maaren au- allen vier Enden der Handel-welt. Ich glaube, daß man da Alle-, was die Industrie einer zahlreichen Familie von Nationen zu Zwecken der Ernährung, der Bekleidung de- Menschen und der Anschmückung seiner Wohnungen, seiner Belehrung, seiner Künste und Gewerbe, seiner Vergnügungen in jeder Altersklasse und in allen möglichen Verhältnissen beschaffen kann, antreffen wird. Leipzig wird plötzlich eine große Börse, wo den ganzen Tag über in allen Häusern, an allen Orten, in allen Zungen Geschäfte aller Art abgeschlossen werden. Die Straßen werden, fortwährend versperrt durch Gegenstände verschiedener Art und durch Menschen, man stößt in Einem fort auf Rollwagen und Ballen, die sich feierlich langsam durch die lebhaft durchein ander schwirrend« Menschenmenge bewege«, und der nicht betheiligtr Reisende, der dem Drange seiner Neugier nachgebend zu Fuß durch die Stadt schlendert, har seine Noch, durch diese geschäftige Menge sich hindurchzudrängen. Und da- um so mehr, al- die Straßen von Leipzig, welche in gewöhnlichen Zeiten und bei ge wöhnlicher Bevölkerung sehr breit sind, nunmehr der Schauplatz der Messe selbst geworden, um mehr al- die Hälfte verengert und versperrt werden durch die improvisirten Verkauststände, welche man zu dem Ende darin aufrichtet. Ebenso wie auf unfern Pariser Boulevards zur Neujahrszeit erheben sich diese Hunderte von Buden, deren Wände au- einander geschlagen und unbenutzt bi- zu dieser Zeit in Höfen aufgeschichtet gelegen hatten, plötzlich wie auf den Schlag eine- AauberstabeS und verwandeln sich in Berkaustläden. ES giebt deren auf den Straßen, auf den Plätzen uud rund um die Stadt herum, auf den früher» Glaci- der jetzt verschwundenen Festung-w-rke, welche früher die innere Stadt von den Vorstädten trennten. Diese- außerordentliche Ausammenströmen von Fremden führt nun eine Lheuerung aller Lebensbedürfnisse und namentlich der Wohnungen herbei. Ja man kann wohl sagen, jede- Hau- in der Stadt wird zu dieser Zeit ein Hotel -or»! — der Raum mangelt für die Betten und die Tafeln. Man ist in den Hotel- und Gasthöfen genöthigt, mehrere große Kammern in Schlafsäle nach Art der Pensionen zu verwandeln, in dmen 15 bi- 20 Betten neben einander aufgeschlagen sind, und wo Leute, die einander ganz unbekannt sind, zusammenschlafen, der Hofrath si« dokotb) neben dem Handlungsreisenden u. s.Alle gleich behandelt wie auf dem Gotte-acker. Man verwandelt gleicherweise in eine Art von Kloster - Pefectorien sogar die Vorzimmer, ja noch mehr die Corridor-, worden» nun vom Morgen bi- an den Abend unab lässig die Gäste an Neben-Udl« ä'büto» abwechseln, wieder ein andere- Bild vollkommener Gleichheit. Diese Speisesäle sind zu gleich Restaurationen und Rauchzimmer, der Rauch de- Tabaks wechselt ab mit dem Dampf der Speisen. WaS aber nicht minder merkwürdig ist, da- ist der Anblick der Aufwäscherinnen unter dem Wetterdach de- Hoftaume-, welche, um ihre Wannen stehend wie die Wäscherinnen am Brunnm, ohne Unterlaß beschäftigt sind, ganze Stöße von Schüsseln und ganze Thürme von Tellern zu reinigen, da- ist endlich auch die Aussicht in dir Unterwelt der Küche, wo in allen Richtungen die Köche und Küchenjungen mit weißen Schürzen und die Kellner in schwarzen Jacken herumhantiren, wo jeden Morgen ganze Haufen von Leben-mitteln zusammengebracht werden, al< gälte e- der Hoch zeit des Gamacho "
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