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Sächsische Volkszeitung : 14.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192912146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1929
- Monat1929-12
- Tag1929-12-14
- Monat1929-12
- Jahr1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.12.1929
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Nummer 288 — 28. Jahrgang evL«>m Sma> wSckentl. mit den Illultr. Gratisbeilagen .Die Veil'und der«tnd,rbeilage.Frohmut'. >on>te de» Tertbellagen .kl. Benno-Blatt' .Unlerbaliiing und Wissen'. Dte »eit der Frau' .«erj,I»«er Rataeber' .Da» gute «u»' .FI,inrund, sihau'. Monatlicher «e,„a»t>retS » Ml. einlchl. BeNelloeld. tiujelnummer 1« 4. Sonnabend, u. Sonntagnummer »0 4. HauvtlchrittleUer, De.«. TeSczvk. Dresden. SüchMe Sonnabend» 14. Dezember 1S2S V,r»a,»«»1« Dre-den Un,eigenvr«ts«, Dte igelvaltene Petttzelle:«» 4 Familien- an,eigen u.Etelle»ae'uche »«4- DiePelinellamezelle. «9mm breit. I ^ Flir Slnzeigen aicherbalb^e» «erbrettungSgebieteS s«4 die VetttreNamezeile l.»«^. Brie,aeb.»«»4 Im Falle »»derer «ewall e^tichi >ede BervMchtung aus Vtelening lowt« rrlülluna v. «n,eigen. «»ilrSaen ». Leistung v. Schadenersatz, »eschli'tltcher Dell »Irtur Leus. Dresden. voMzeilung t»«ichitf»»ftell«. Erna ».iverlag - «ennaiNa l itr Verlag und Drinkn-et. Filiale Dresden. Dresden.«. >. PolierltratzeN. FernrutSIML. «olilcheiNonlo Dresden Onnlfonio «radtban' Dresden Ilr UI71>> Für chrtslliche Politik und Kultur Revakttan der SS»f«»iben Walk»,»«tun» DreSden.AUIladl l Polierstratze t?. Nernru- Ä7M >md »tNlL Kabinett Müller gesichert? Nur den Grundsätzen» nicht den Einzelheiten des Klnanzprogramms der Regierung sollen die Parteien beistimmen Klare Entscheidung! Berlin, 13, Dezember. RcichStagSprasident Lobe hat den Fraktionen mitgetcilt, daß er die Absicht habe, die Abstimmung über das von der Regierung geforderte Vertrauensvotum auf jeden Fall noch heute, sei cs auch um den Preis einer Nachts,tiuug, hrrbcizusllhre». Der Reichstag wird also heute Llucr das Schicksal der Regierung Müller entsck>ei- den. Angesichts der ungemein großen Verantwortung, die ein Sturz der Regierung in diesem Augenblick auf die Parteien laden würde, scheinen die Fraktionen mehr und mehr bereilmillig. ihre Bedenken zurück.',„stelle». Auf der anderen Seile hat der Reichs kanzler darauf verzichtet, eine Zustimmung zu allen Einzelheiten de? Finanzprogramms schon jetzt zu verlangen, vielmehr will sich die Regierung mit einer allgemeinen Zustimmung zu den Grund sätzen des Programms begnügen. Auf dieser Grundlage erscheint eine Einigung als durchaus möglich. Die Besprechungen der Parteiführer mit dem Kanzler sind gestern den ganze» Dag über sortgeführt worden. Als vemerkcnSwcnes Ergebnis dieser Verhandlungen ist zu buchen, das; sich die Deutsche Volkspartei bcreiterklärt hat, auf den Boden.des RcgiernngspronraimnL zu treten, wenn von den übrigen Parteien die restlose Durchführung dieses Programmcs unbedingt gewährleistet werde. Dieser Bereitwilligkeit der Deutschen Volks partei steht aus der anderen Seite bisher allerdings noch immer die ablehcnde Haltung der Sozialdemokratie gegenüber. Bei dienr Sachlage würde die Verantwortung für einen etwaigen Sturz der Regierung allein dte Sozialdemokratie treffen. Man gbmbt, daß die Sozialdemokratie diese Verantwortung nicht wird lilnrnehmcn wolle». Die allgemeine Ansicht geht daher dahin, daß »,a>i im Laufe des heutige» Tages zu einer Einigung auch mit den Sozialdemokraten kommen wird. » Die Berliner Morgenblätter beschäftigen sich lebhaft mit der Lage des Kabinetts Müller. Der „V orwärts" setzt als Schlag zeile über seinen Bericht die Worte des Kanzlers: ..Die Stunde ist ernst!" und bemerkt, besonders stark wirkten in dieser Rede diejeni gen Stellen, wo Gefahren geschildert werden, di« sich aus der Ab lehnung deS Sofortprogramms und dem Sturz der Ncichsrcgie- mng ergeben würden. — In der „V o s st Z t g." heißt eS: Wenn l» der Regierungserklärung weiterhin die Beseitigung d«S Kasscn- defizits als die entscheidend« Frag« bezeichnet wird, dann ist damit nicht nur die finanzielle Seite gemeint, sondern auch die politische. — Das „Berliner Tageblatt" schreibt: Müllers Rede war dem gesamten. Reichstage neu. Erst In der letzten Rächt hat der Kanzler sie entworfen. Diesmal ist eS wirklich ein parlamentarischer Kampf, nicht eine sorgfältig vorbereitete Aufführung, deren'Aus gang vorher bestimmt ist. Die „Germania" schreibt: Die Reichsrggierung hat dem > Reichstag eine klare Entscheidung gestellt, vor der eS kein AuSwei. Pacellis Nachfolger Rom, 11. Dezember. lieber di« Nachfolge Pacelli» ist amtlich noch nicht» bekannt. Doch geht jetzt in römische« Kreisen da» Gerücht «m, die Berliner Nuntiatur werde i» di« Hände de, jetzigen Nuntius in Budapest, Tesar, Orsenigo, gelegt werden. G Der bisherige päpstlich« Nuntius. Dr. Pacelli, verließ heute Berlin, um sich nach Rom zu begeben. Tanscnoe von Mensche» bil- dclen auf dem Wege znm Anhalter Bahnhof Spalier, um ihm ei» Lebewohl zuzurufcn. Wir werden über diesen bedeutsamen Auf marsch der Katholiken Berlins noch eingehend berichten. Der Abzug -er Englänber aus Wiesbaden London, 13. Dezember. Die Blätter veröffentlichen eingehend« Berichte aus Wies baden über das Ende der „Britischen Wacht am Rhein". „Daily Expreß" schreibt in einem Leitartikel, die Besetzung hätte schon längst ein Ende finden müssen, und. wenn die britische Politik nicht sowohl ihre Freiheit als auch Initiativ« verloren gehabt hätte, so lväre sic auch schon lange beendet worden. Großbirtannien sei ebenso dankbar wie Deutschland, daß «in sinnloser, aufreizender Au sland jetzt zu End« gegangen ist. chen mehr gibt. — Die „Deutsche Allg. Ztg." fordert den Sturz der Regierung Müller—Hilscrding, solle mit ihr nicht auch das Deutsche Reich bankerott machen. Ein Berlrauensvotiim im Reichstag« wäre nichts als ein leeres, aber gefährliches Spiel mit Worten. — Die „Deutsche Tageszeitung" sagt: Die Neichsregiernng stellt jetzt ihre Mehrheit vor das Ultimatum: „Vogel friß oder stirb." — Der „Verl. L o kal a n z e i g c r" spricht davon, daß der Reichskanzler die unlösbare Aufgabe gemacht l>abe. das Ergebnis elfjähriger sozialistischer Erperimente am blut armen deutschen Volk dadurch zu verteidigen, daß er neue wirt schaftliche Belastungen forderte. Schachts neuer Schritt Berlin. 13. Dezember. Zwischen dem Rcichsbaukvräsidentcn Dr. Schacht n»d der R e i ch s r e g i e r u n g ist gestern eine neue Auseinander setzung über das Sofortprogramm, daß zur Erleichterung der Kasseulage des Reiches führen soll, entstanden. Wie der Kanzler gestern ini Reichstag dargclegt lxrt, wird am 31. Dezember ein un gedecktes Defizit von 8 30 Millionen stur die Rcichstasse vor- harden sein. Zur Deckung dieses Defizits lxilte sich der Reichs- finanzminister Dr. Hilferding an ein amcrikauisck'cs Finauz'onsor- tlum zur Gcwäbrung eines sog. U e b e r b r n ck u n g s k r ed i t 8 genxmdt. Dieses amerikanische Bankeukonsortium ließ nun dem Reichsbankprästdente» Dr. Sckwcht wissen, daß «S die dcnlschen Elarantlen nicht als ausreichend anschen könne, ja, cs ging sogar noch weiter und verlangte sür den gewüuschlen Kredit die aus drückliche Uebernobme der Bürgschaft durch de» Reichsba»kpr.k,i- denten. Dr. Schacht erklärte nun seinerseits sein amerikanischen Bankenkonsortium, daß er angesichts der zur Zeit bestehende» deut schen Finanzlage eine solche Bürgschaft »ich! überncbmen könne, daß er sich aber sofort bemühe» werde, daß die dafür uncrlästliche» Voraussetzungen geschafscn werden, Dr. Schach! nwndte sich an die Neichsregiernng und teilte dieser mit. das; das vorgeschlagcuc So- fortprogranmi als Garantie nicht ausreicke und daß es daber eine Erweiterung erfahren müsse, um eine,, G-araiuicbeivag von etwa 500 Millionen Reichsmark zu erreiche». — Dr Schacht erschien im Laufe des Abends im Reichstag und tomcrierte längere Zeit nnt den Mitgliedern des Rcichskabinelts. Diese Verlx,»dl»ngc» der Regierung mit den, Neichsbank- präsidentc» sind dem „Vorwärts" zmolge günsii.z verlausen. Schacht soll erklärt haben, daß er gegen die Führung uns den Abschluß der Verhandlungen über ausländische Kredite de: Reiches nichts cin- zuwendcn habe. Man kann annehmeii, daß den, Abschluß des An- lcihegeschäftS keine unitbcrwindbaccn Schwierigkeiten cntgcgc»- stehen. Für die Verzinsung iverden Satze genannt, die unter den gegebenen Verhältnissen als »och günstig zu betrachten sind. Der Leitartikel des „Daily Herold" ist überschrieben „Rhein, lebe wobl!" Das Blatt schreibt: Tic britische» Trupven rückten vor 11 Jahren in Köln als Sieger ei» — sie verließe : Wiesbaden gestern elS Freunde. — „Daily Heralo" beglückwünscht > Henderson zur Erreichung eines der Ziele, die er sich vornehm, als er sein Amt antrat, und hält es für ein gutes Zeichen, daß dieser Erfolg am Tag« erzielt wurde, wo die Ankunst eines britischen Botschafters in Moskau und eines Sowietboschaflers in London auf einem anderen EK-ict den Fortschritt der von Henderson ver folgten Politik der Verminst, des Friedens und der Frenndschaft mit allen Nationen dorlege. Der neue schweizerische Dmidespräsidenl Bern, 12. Dezember. Die Bereinigte schweizerisch« Bundesversammlung wählt« am Donnerstag mit 143 von 178 gültigen Stimmen Bundesrat Jean Marie Musq, den Leiter des Finonzdcpartement» zum Bundespriisidenten für 1938. Musq hatte diese Würde be reit» 1V24 inne. Le gehört der katholisch-konserva tiven Partei an. Mit 177 Stimmen von t«1 Stimmen wühlt« die Versammlung sodann Bundesrat Dr. Häberlin zum Vizepräsidenten sür die gleiche Zeit. Hqbcrlin leitete das Justizdepartement. Er gehört der freisinnigen Partei an. Bundesrat Häberlin bekleidete bereit« 1928 das Amt de» Vize präsidenten. kriisleausmarsch am MW V. ir. Es bedarf heute keiner Begründung und Erklärung mehr für Berichte über fern- und fernstöstliche Vorgänge, auch wenn darin Dinge behandelt werden, di« sich früher verhältnismäßig unbeachtet, ja fast unter Ausschluß der Öffentlichkeit abzuspielen pflegten. Noch auf der letzte« Tagung des Reichsverbandes der deutschen Industrie tn» September d. I. ist von den stärksten Autoritäten der deut schen Wirtschaft auf die realen Hintergründe des Schlag worts von der Verlagerung des weltpolitischen Schwer gewichts nach dem Fernen Osten hingewiesen und davor ge warnt worden, sich von den Entwicklungen überraschen z« lassen. Gerade die Kräftezentren aber, von denen hier be richtet werden sott, sind geeignet und haben den Ehrgeiz, Träger und Förderer der wichtigsten Entwicklungstenden zen der Zukunft im Bereich des Pazifischen Ozeans zu sein. Es handelt sich einmal um das Pacific - Institut, dessen III. Pan - Pazifische Konferenz soeben in Tokio abgehalten wurde, ferner um den letzten (Hs „Revolutionären Gewerkschaftskongreß der Arbeiter am Stillen Ozean", womit- di« Tätigkeit des Moskauer „Sekretariats für den Stillen Ozean" in engem Zusammenhang steht uni! endlich um die Frage der Abhaltung einer Pan, Asiatischen » Konferenz, die der Präsident dei Internationalen Arbeitsamtes, Albert Thomas, angeregt hat. Um das Bild der internationalen Kräfteoereinh gungen, die sich um das Schicksal des Pacific bemühen, zu vervollständigen, sei noch erwähnt, daß sich vor nicht langer Zeit auch eine „Fünfte Internationale" tn Japan konstituiert hat, die die Emanzipation der far bigen Rasten propagiert und das angebliche wirtsclzaftlichs Monopol der weißen Rassen zerstören will Erfreut sich diese Bereinigung vorerst auch nur einer recht theoretischen Existenz, so darf die Tatsache, daß ihr Gründer ein Mit glied des Rates der sozialdemokratischen Partei Japans ist, doch als Symptom für die grundsätzliche Einstellung ge wisser nicht unwichtiger Kreise Japans gelten. Ter Hl. Pan-Pazisische Kongreß erfreute sich diesmal einer größeren Beachtung, als seine beiden Vorgänger, weil inzwischen der Präsident des II. Pan-Pazifischcn Kongrestes, Dr. Wilbur, jetzt Staatssekretär des In neren in Hoover's Kabinett, und der Führer der japanischen Delegationen zu den früheren Pan-Pa.zifischcn Konfe renzen. Dr. Inouye, jetzt japanischer Finanzminister ist. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die auf den Pan-Pazifischen Kongressen gemachten Erfahrungen und die dort gewonnenen Erkenntnisse solcher Persönlichkeiten deutlich in ihrer offiziellen Einstellung den einschlägigen Problemen gegenüber zutage treten werden. Daran kann auch die Tatsache nichts ändern, daß der Pan-Pazifischs Kongreß (wie das „Institut für Pazifische Beziehungen" auf Honolulu, von dem die Pan-Pazifischen Kongresse ver anstaltet werden), entschiedenen Wert darauf legt, nicht als offizielle Veranstaltung zu gelten. So sind zwar die zu den pazifischen Kongressen znsammentretcnden Persönlich keiten der einzelnen Länder nicht als Regierungsvertreter anzusprechen, dürfen vielmehr nur Geltung als Privat männer beanspruchen, die theoretisch die Interessen ihrer Nationen vertreten, aber dessenungeachtet werden natür lich die Behörden keines am Gebiete des Pacific in teressierten Landes auf die Dauer an Ereignissen Vorbei gehen können, wie diesen Pan-Pazifischen Kongressen und ihren dank der Arbeit der hervorragendsten Autoritäten auf allen Gebieten gezeitigten Ergebnissen. Im Gegensatz zu den im Folgenden zu behandelnden Organisationen, sind die Pan - Pazifischen Kon gresse, wie das Institut von Honolulu, erst in zweiter, wenn man will, in letzter Linie politische Ver anstaltungen. Ihr Gewicht liegt darin, daß sie in einer bisher beispiellosen Weise der zweifellosen und un absehbaren weit- und wirtschaftspolitischen Entwicklung des pazifischen Gebietes und seiner Randstaaten vorbauen wollen. Die Hauptthemen der Beratungen des Kongresses waren denn auch bevölkerungspolitische Probleme, die Voraussetzungen, die Fortführung und die voraussicht lichen Folgen der Industrialisierung der Länder des Fernen Ostens, sowie alle soziologischen, verkehrsgrogra- phischcn und sonstigen Teil- und Neben-Probleme dieser Hauvtkomplere. Die aktuelle politische Situation keim in de" Hauptsache nur in allerdings sehr eingehenden japa nisch - chinesischen Auseinandersetzun gen zum Ausdruck, wobei der frühere Direk. tor der javanischen Südinandschurischcn Eisenbahnen die Politik Japans in China und der Mandschurei in ruhiger, ober entschiedener Weise verteidigte. Eine hach, politische Diskussion entspann sich weiter um die Frage der A il f Hebung der fremden Exterritoriali tätsrechte in China, wobei vollständige lieber» Ter heutigen Nummer liegt da« „St B e n n o l> l a t t". daS Sonutagdblatt für die Diözese Meißen, und dir Kindcrbeilage „Frohmut" bet.
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