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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185908195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-08
- Tag1859-08-19
- Monat1859-08
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1859
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Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des MW, BiMsgenchts imd dcs Raths der Stadl Leipzi,. IV' AI. Freitag den 19. August. 1859. Wenn in den letzten Jahren mehrfach von Regierungen oder Ständeversammlungen der Antrag auf Einführung deS Monopol- gestellt worden ist, so konnte dies nur den Mangel an volkswirth- schaftlichen Kenntnissen in den höchsten Kreisen wie im Allgemeinen auf die traurigste Weise constatiren. Die Einführung des Tabaks- Monopol- im Zollverein vernichtet nicht nur einen unserer größten und blühendsten Industriezweige, sondern wirft uns, als eine , politische Anomalie der Zeit, als Negation eine- staatlichen Prin- Nur in Schiffen von gewisser Größe und über gewisse bestimmte! op6 in Norldeutschland, um ein Jahrhundert in der Entwicklung Hafen darf in England Tabak eingehen, wo auch die hierdurch unscrs wirthsckaftlichen und socialen Lebens zurück. vrr Laliak in culturgeschichtlichcr und volks- wirthschastUcher Scstehung. IV. England. Frankreich. Oesterreich. Der Zollverein. In Enaland verbot man schon im Jahre 1610 den Tabaks anbau im Lande ganz und zwar aus Rücksicht für die Colonien. sehr vereinfachte Aollcontrole stattftndet. Die Steuer ist enorm hoch. Sie steigt von 10—30 Thlr. auf den Centner und ist nur bei dem allgemeinen Nationalwohlstande Englands möglich. In den Jahren 1850—1854 betrug die jährliche Einnahme im Durch schnitt 4,584,323 Pfd. St. oder 30,562,153 Thlr. 10 Sgr., so daß auf den Kopf der Bevölkerung 3 Schilling 41/2 Pence oder 1 Thlr. 3 Sgr. 3 Pf. oder fast 1 Pfund Tabak kam. Die Summe de- GesammtverbrauchS war 261,316 Ctr. — Doch führt England hiervon nahezu die Hälfte wieder aus, wälzt also fast die Hälfte der enormen Steuer auf da- abnehmende Ausland. Frankreich hat strenges Monopol. Der Tabak-Anbau steht unter strenger Controle, der Vertrieb, so wie die Fabrikation ist in den Händen deS Staates. Die Nettoeinnahme beträgt jetzt für den Kopf 2?/,r> Franken oder 21 Sgr. 6 Pf., die Jahresein nahme 88 Millionen Kranken. Die jährlichen Vcrwaltungskosten Der Tabaköbau vertheilt sich im Zollverein folgendermaßen: Preußen . . 34,628 Morgen k 6,8 Bayern . . 23,007 - - 5,8 Sachsen . . 226 - - 10,9 Hannover 1,902 - - 7 Würtemberg . 431 - - 7,. Baden . . 22,513 - - 6.8 Kurhessen 1,011 - - 8,i Hessen . . 4,277 - - 6,9 Thüringen . 1,086 - - 8,8 Braunschweig 644 - - 6,5 Nassau . . 18 - -10,9 Frankfurt 7 - -10 Unsere jährliche Ernte berechnet sich auf bis 700,000 Ctr., wovon etwa 125,000 ins Ausland gehen und 575,000 Ctr. im d" 27 Tabattmagazme betragen über 100,000 Fr., die Kosten l verraucht, resp. verschnupft werden. Der Import de- d-r Pflanzer - Controle über 260,000 Fr. Im ^ahre 18501 wägt gegen 450,000 Ctr., so daß der Consum jährlich gegen waren 35,000 Morgen Landes mit Tabak bebaut, heute sind hier-1 z Million Ctr. beträgt und Deutschland seinen alten Raucherruhm zu gegen 20,000 Morgen in Afrika mit c,rca l20,000 Ctr. Ertrag ^wahrt hat. Die Durchschnittseinnahme beträgt jährlich über gekommen. Der Staat nimmt bet manchen Sorten über 300 X 2,000,000 Thlr., auf den Kopf durchschnittlich 2'/r Sgr. Steuer Gewinn. Der Schmuggel ist de-halb noch ganz bedeutend. Die und 3 Pfund Tabak. Seit einigen Jahren hat die Industrie Hohe der an die Grenzaufseher vertheilten Prämien betrug noch I stait de- edlen TabakSkrauteS unter anderen Surrogaten auch ^0,000 Franken, ^zm Durchschnitt der ^zahre I Runkelrüben-Blä'tter verarbeitet und wir werden unsere Leser kaum ^ angenehm st^rraschen, wenn wir die statistische Notiz aufügen, für 7,787,835 Fr., W4/758 Krl. inländische besserer und Mittlerer! daß allein im Jahre 1857 in Magdeburg 40,000 Ctr. Rüben- ^.orte für 12,201,406 Fr. und 19,^3,596 Kll. ordmare Tabake I d^^er für die Tabakfabrikation auf den Markt kamen, für 1I1,9M,161 Fr. , sonach Ehrlich 20,551^949 Kil. allem nur! Auf Franken reducirt sind die finanziellen Ergebnisse aus dem Cigarren für 131,979,462 Fr. (35,127,863 Thlr. 26 Sgr.) oer-1 ^^ak ju den einzelnen Landern diese: braucht., ' (Der Lkit 1 worfen. ES sind ln den Österreichischen Staaten gegen 130,000 Morgen Landes mit Tabak bepflanzt. Ungarn allein liefert durch über 88,000 Pflanzer zwischen 4 - 500,000 Ctr. alljährlich. Der Ertrag von 1851—1856 war folgmder: 1851 Reingewinn 13,926,703 Gulden, 1852 . - 17,210,977 j ß8AS - 21,382,625 I -U L 1854 . - 22,129,915 1855 - 25,866,491 1856 - 26.557,517 In diesem Zeitraum wurden jährlich durchschnittlich 606,943 ßtr. verkauft und zwar gegen 60,000 Ctr. Cigarren. — Die bedeutendste österreichische Labakfabrik ist Hain bürg. Sie liefert jährlich 118,000 Ctr. Tabakfabrikäte. Ungarn verkaufte im Jahre 1841: England ... Jahreseinnahme 118,i Mill. Fr., 4,«vFr Frankreich . . 88' - 2,50 - Spanien . . . S 23,8 - 1,82 - Portugal . . Kirchenstaat . . - 8,. - 8 - 2,78 - 2,,8 - Zollverein . . s 7,7 - 0,27 - Rußland u. Polen .: 8,8 - 0,40 - Sardinien . . r 7,r - 1,79 - Neapel ... - 4,7 - 0,58 - Belgien . . . - 0,7 - 0,17 - Oesterreich . . 2 22,9 - 1,80 - Welche ungeheure Jahressummen, welche enorme Ausdehnung des ConsumS einer sonoerbaren Gewohnheit, welche heute längst nicht mehr bloßer Luxus, sondern ein unabweisbares Bedürfniß r Tausende und Abertausende ist, dem selbst das Nothwendigere insichtlich der besseren Bekleidung und Wohnung, dem selbst oaS rod oftmals weichen nluß — eine Thatsache, welche beweisender al- alle volkSwirthschaftlichen Deduktionen gegen die zu hohe ^ ^ , 'V vV., 2 - ^ ^ l als alle voirswlrtyicyasttlcyen -veouctronen gegen die zu hohe / 2,832 W. Ctr. Tabak ans AuSland^lM ^zahre 1851: 190,690 Ctr.,! ^hgs-besteuerung oder die Einführung des TabakSmonopols zu 1856 nur noch 29,298 Ctr. D,e Monopolverwaltung zahlt heute stecken vermaa'^ " mehr, hat außerdem den Export erschwert. Der Kopf der öfter reichischen Bevölkerung zahlt 12 Sgr. jährlich TabakSsteuer. Das Pfund Tabak wird durch die Staatsabgabe um ISS Proc. verteuert. Im Jahre 1856 war da- Betriebskapital auf 22,485,982 Gulden angewachsen und verzinste sich mit 118,» Procent. Im Zollverein haben wir freien Anbau. Es bedarf Seitens deS Pflanzers nur drr Declaration beim betreffenden Zoll- oder Steuebamk, wir haben ebenso freie Fabrikation und freien Vertrieb. sprechen vermag! "). Wir verweilen hierbei ans das bei Payne hier erscheinende Werk „Panorama des Wissens und der Gewerbe" (alle 3 Wochen l Heft rr7«/«Ngr.) retigirt von Oo. Hoffmann, und empfehlen dasselbe vor Allem dem hie sigen Gewcrbestante.
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