Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185909238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-09
- Tag1859-09-23
- Monat1859-09
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1859
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
TagMM Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Bekanntmachung. Die öffentliche Mischung der Gewinne 5. Ciaffe SK. K. S. Lande-Lotterke findet den 24. September a. e. Nachmittag- 3 Uhr auf dem Aiehung-saale, Johannl-gaffe Nr. 48, 1. Etage statt. Leipzig, dm 20. September 1859. Königliche Lotterie-Direktion. Marbach. Die öffentlichen Satze- untz lvasch-Änstalten'). Al- im Jahre 1832 in England die Cholera herrschte, mnchte man von neuem die längst anderweitig bekannte und auch bei den übrigen ansteckenden Krankheiten wahrgenommene Erfahrung, daß die Seuche in den unreinlichsten Quartieren und schmuzigsten Häu sern den bö-artigsten Charakter annahm und diesen Charakter von den genannten Punkten wie von einem Ansteckung-Heerde au- auf die Nachbarschaft übertrug, woselbst sie eine weit größere Zahl von Opfern forderte, al- in denjenigen Stadttheilen, in denen die nach theiligen Einflüsse de- SchmuzeS und der Unrelnii hkelt sich nicht geltend machten. Durch eigen« Gefahr eben so sehr al- durch Menschenliebe fühlte man sich angetrleben, Reinlichkeit in allen Schichten der Bevölkerung, besonder- in den unteren Classen, zu fördern. Während in Zeitungen, Druckschriften, Versamm lungen, gelehrten Gesellschaften und selbst im Parlamente viel hin und her gesprochen wurde, wie diese- Resultat am beste« zu er reichen sei, löste eine Arbeiterfrau in Liverpool diese Aufgabe ein fach und praktisch. In einem der ärmsten Theile der Stadt mie- tkete sie ein kleine- Hinterhau-, in welchem sie einen gewöhnlichen Waschkessel aufstellte. Durch Gelvunterstützung einiger Damen wurde sie in den Stand gesetzt, ihre Nachbarinnen gegen einen Wochendeitrag von 1 Penny (9 Pfennige 3 Kreuzer) mit war mem Wasser zu versehen und lhnen eine Gelegenheit zum Waschen und Trocknen zu geben. Einig« Waschzuber, ein Paar kleinere Wannm und einige au-gespannte Seile mußten au-reichen, und durch diese einfache Einrichtung wurden nicht weniger al- 85 Ar beiterfamilien wöchentlich von der Unannehmlichkeit befreit, in ihren eigenen engen Wohnungen zu waschen. Dieser überraschende Erfolg führte auf den Gedanken, all gemeine Waschhäuser zu bauen und damit Badegelegen heit zu verbinden. Zehn Jahre später, nachdem die Arbeiterfrau ihr segen-reiche- Werk begonnen, wurde im Mai 1842 die erste regelmäßige Anstalt dieser Art in Liverpool eröffnet. Sie hatte nur 8 Badewannen und 21 Waschstände, dt stehend in einzelnen neben einander gestellten Waschfässern, und bedurfte zum Betriebe einer jährlichen Au-gabe von 280 Pfd» St. (1688 Lhaler Gold). Der Andrang war antzerordentlich. Di? nachstehend, Uehersicht zeigt die Zunahme des Betriebes. 1. Hahr 10500 Bäder, 231000 gewesch.Gegenstände, S57a^ Gold Einnahme. 2. - 12600 - 305000 - - - 1480 - - - Im 3. Jahre betrug die Jahreseinnahme 1992 Thlr. Gold — ergab also bereits einen Uebersthaß — und im 4. Jahre brachten schon die erste» - Monate ein beträchtliches Mehr über die Be triebskosten. Die öffentliche Aufmerksamkeit wurde durch diese -Hastigen Re sultate erregt. Ja Liverpool entstand eine zweite, große, und später ein« dritte Anstalt. — I« Lon Mai 1845 zu Glaßhouse V«d die erste und am 3. August 5846 in George Street die Wvette öffentliche Wade» und Waschanstalt eröffnet. In Glasgow, Atzirbösn, Dundee, Paisley, Greenock, Manchester, Botton, Aston under Line folgte man de» Beispiel« *) E« liegt bekctimtlkch et» Adttag der Stadtverordneten vor, in Interesse am Familienleben. Liverpool'- und ln Edinburgh errichteten sogar die Arbeiter eine Anstalt auf ihre eigenen Kosten. Der au-gesprochene Zweck dieser Anstalten ist: „Ver besserung der socialen und physischen Lag« der arbeitenden Classen, Erhaltung ihrer Gesundheit und unmittelbar eben dadurch — Ver minderung der Armentaxe". Die Nothwendigkeit solcher Einrichtungen hob der Bischof von London in beherzigen-werther Weise hervor: Vielleicht wenige Personen sind mit dem Umfange der Armuth und de- Elende- mitten unter den fürstlichen Reichthümern der Hauptstädte so be kannt, al- Aerzte und Geistliche. Ein reinliche-, frische- und wohlgeordnete- Hau- übt einen moralischen und physischen Einfluß auf seine Bewohner auS; es macht die Mitglieder der Familie nüchtern und friedlich und Erhöht ihr "" "" Es ist eine unzweifelhafte häufige Abwaschung de- ^ nisse in der natürlichen HantchstÜg stigen Einfluß auf die Gesundheit ausübt. Alle- wa- dem Ge sundheitszustand« der arbeitenden Classen zuträglich ist, trägt na türlich dazu bei, sie zufrieden, kräftig und zu vermehrter Anstren gung fähig zu machen. Es ist nicht schwer, einen Zusammenhang zu ermitteln zwischen gewohntm Gefühlen dieser Art und dem Ent stehen einen gewohnheitlichen Respekte- vor dem Eigenthum, vor den Gesetzen und selbst vor jenen höheren Pflichten, deren Beobach tung kein Gesetz erzwingen kann, — währmd schmuzige Gewohn heiten, unsaubere Kleidung, Mangel der gewöhnlichsten Schicklich- keitsrücksichten, natürlich den entgegengesetzten Einfluß auSüben. Wichtig aber ist eS, daß diese Wohlthat dem Unbemittelten zu gänglich gemacht werde, ohne in ihm ein drückende- Gefühl her- vorzurufen, nicht al- Geschenk, sondern al- ein Erwerb gegen mäßige Kosten. Au diesen vortrefflichen Worten eines würdigen Geistlichen, deren Wahrheit jeder Arzt und jeder Menschenfreund empfinden wird, bemerken wir noch, daß vr. Herpin 1837 in einem ge lehrten Berühre über die Verbesserungen der Waschanstalten al- «eitere Gründe ihrer Errichtung hervorhob: 5) es sei nothwendig, bessere Derfahrungsarten, als die jetzt gebräuchlichen, beim Wa schen einzuführen, um da- Loos der unglücklichen Wäscherinnen zu verbessern; 2) e- sei nothwendig, die vervollkommnet«« Wasch- methoden zu verbreiten, um den Aufwand für die Unterhaltung und für die Erneuerung der Wäsche zu vermindern. Zweckmäßigkeit und Nothwendlgkeit öffentlicher Bade W« de» letzten vorjährig, nommen ist. eurer Zeitschrift die sich eifrig bestrebt, ihr die neuen Entdeckungen der Wissenschaft rn da- Leb« Kosmos" von 0r. Reelam enb Zick zu «reichen, n eurzufuhren. und Wasch-Anstaltm wird Jedermann begreifen, welcher rinzusehen vermag, daß 2X2 — 4 ist! — Der Nutze« derselben ist ein doppelter: 1) Erhöhung der Gesundheit bei der arbeitenden Bevölkerung, also bei der größten Zahl der Einwohner unserer Städte, und hierdurch Schutz vor ansteckenden Krankheiten, Schutz vor Epidemien (z. B. EkolwrH nicht nür für die Arbeiterklassen, sondern für die GesaMMthett der Hinzen Bevölkerung, also zum Gtknstnt jedes Einzelnen. Dl- Sdrge für Sold ster Haltung sollte mithin jedes JNdkvidüMck antreiben, skr Errichtung dieser Anstalten zu wirken. - VErhähuNg des Wohlstandes sogeNanktea ktdineNFa«Mrn dtttctz «ejbeträchtlkchhn Er- , welche sie beim Waschen selbst an Wäschrlnrichtungen, msillen, an Zeit und endlich an der Wäsche selbst machen, wei^r del öfterer Reinigung Und besserer Behandlung länger hält; diese allgemeine« Ersparnisse sumntire» sich und erhöhen National- «ohlstand, Nationalvermögen eben so auf direktem Wege rückficht- lich der disponiblen Geldmenge der Einwohnerschaft, al- auf in direktem Wege rückfichklich der größeren Gesundheit, größeren Ar-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite