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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186003081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-08
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1860
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Anzeiger. Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. ^ Donnerstag dm 8. März. 1860. Bekanntmachung. DaS 3. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes, enthaltend Nr. 8. Verordnung, die Veranstaltung von LandtagSwahlen betreffend, vom 20. Februar 1860; - 9. Bekanntmachung, die Aushebung des Bezirksgerichts Camenz betreffend, vom 10. Februar 1860 ; - >0. Verordnung, das zu Sicherstellung der vormundschaftlichen und obervormundschaftlichen Fürsorge für Bevormundet« zu beobachtende Verfahren betreffend, vom 25. Februar 1860 ; - II. Decret wegen Bestätigung der Statuten der Annaberger Aktiengesellschaft für Flachsindustrie, vom 3. Februar 1860, ist bei uns eingegangen und wird biS zum LO d. M. auf hiesigem NathhauSsaale zur Kenntnißnahme öffentlich auShängen. Leipzig, am 6. März 1860. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Thorbeck. Bekanntmachung. Ein Theil deS an der östlichen Seite der Thalstraße gelegenen, zur Zelt als Gartenland benutzten Areals, in vierzehn einzelne Parzellen eingetheilt, welche von der ersten Kleinkinderbewahranstalt beginnen, soll als Bauplätze an den Meist bietenden versteigert werden. ES ist hierzu Freitag der LS. März L8VV anberaumt worden und Kauflustige haben sich an diesem Tage Burmittckg-S Uhr in der RathSstube einzufinden, ihre Gebote zu eröffnen und stch weiterer Weisung zu gewärtigen. Die VerkaufSbedingungen nebst dem angefertigten Plane liegen vom 12. März an bei uns zur Einsicht bereit; auch können von da an lithographirte Exemplare des Planes bei uns in Empfang genommen werden. 6. März 1860. ^ - - - Leipzig, dm Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. GefsenMche Gerichtssitzung. Der Handarbeiter Fürchtegott Leopold Eckardt aus Connewitz, ein zwar noch jugendlicher, aber auf der Bahn deS Lasters schon weit vorgeschrittener Verbrecher, der bereits die ganze Stufenleiter der Freiheitsstrafen erstiegen und auf längere oder kürzere Zeit wegen Eigenthumsvergehen im Gefängniß, Arbeitshaus und Zucht haus verweilt hat, stand in der am 6. d. M. abgehaltenen Haupt verhandlung, bei welcher Herr Geheimer RegierungSrath vr. Lucius den Vorsitz führte und die k. Staatsanwaltschaft durch Herrn Staatsanwalt Barth vertreten war, abermals unter der Anklage zweier Diebstähle. Geübt im Lügen wie Keiner und von einer Zungenfertigkeit unterstützt, -welch«: eine bessere Verwendung zu wünschen gewesen wäre, stellte Eckardt den klarsten Beweisen seiner Schuld die heiligsten Betheuerungen seiner Unschuld ent gegen und erklärte mit einer an Frechheit grenzenden Consequen; Alles, was die Zeugen gegen ihn aussagten, als auf Sinnestäu schung und Irrthum derselben beruhend. Der mangelhafte Zu stand seiner Garderobe hatte Eckardten die Notwendigkeit gezeigt, auf deren Ergänzung Bedacht zu nehmen und da er ohne Geld war, so blieb er nicht lange unentschieden, auf Kosten Anderer sich m verschaffen, was ihm «roth that. Pas Nächste, worauf sein Absehen gerichtet gewesen, war ein Winterrock. Um sich diesen zu verschaffen, hatte er eines Tags in der letztverfloffenen Neujahrs messe, als eS bereits angefangen dunkel zu werden) seinen Weg unter die Verkaufsbuden der fremden Kleiderhändler auf dem Augustusplatz genommen und vhne Weiteres von der Bude einer Eilenburger Schneidersfrau unter der Vorspiegelung beabsichtigten ErkaufS einen Winterrock zum Anprobiren weggenommen und als dieser nicht paffend gefunden worden war, einen zweiten und end-^ lich einen dritten angeblich de- Anprobirens halber angezogen. Kaum da- er sich überzeugt, daß der letztere paffe, so hatte er einige Sähe hinter die Bude gethan und war sammt dem 16 Thlr. ge schätzten Rocke verschwunden, ehe die über die Frechheit de- Diebes erschrockene Eigenthümerm sich von ihrer Bestürzung erholen und de« Diebe Nacheilen gekonnt. Trotzdem daß Eckardt später nach Ergreifung wegen des zu erwähnmden zweiten Diebstahls von der Eigenthümerm des Rockes bestimmt als der Dieb recognoscirt wor den war und daß diese ihn auch bei der Hauptverhandlung als solchen wieder erkannte und ihre Aussage beschwor, läugnete Eckardt doch, daß er es gewesen, und versicherte mit der unschuldigsten Miene, die Frau müsse sich gänzlich in seiner Person irren, er sei am betreffenden Tage gar nicht auf den Augustusplatz gekommen und behauptete, als ihm nicht nur da- Gegentheil hiervon, son dern auch, daß er mit der Schneidersfrau gehandelt, einen Rock anprobirt und plötzlich ihrem Gesichtskreise sich entzogen hatte, durch zwei Bekannte, mit denen er von Connewitz nach Leipzig und auf den Roßplatz an dm Stand der Schneider-flau gegangen war, zur Evidenz bewiesen wurde, seine Bekannten müßten im Jrrthum sein und sich in seiner Person gänzlich täuschen. Nicht so glücklich wie bei Entwendung dieses Rockes war je doch Eckardt gewesm, als er, um dem Bedürfniß nach ein Paar neum Stiefeln abzuhelfen, einige Tage später einen ähnlichen Coup ausführen wollte. Wiederum gegen die Dämmerzeit hatte er sich an die Verkaufsbude einer Eilenburger Schuhmachersflau an der Königsftraße verfügt, daselbst ein Paar neue Stiefeln an probirt und angezogen und unter Zurücklassung seiner alten abge nutzten durch ein Paar Sprünge feinen Weg in die Königsstraße genommen und in hastiger Flucht das Weite gesucht. Letzterer war jedoch durch Entgegenkommende ein Ziel gesetzt und Eckardt auf den Zuruf der nachgeeilten Schuhmachersfrau in der Gegend der Lindenstraße aufgehalten und festgenommen worden. Diesmal zu läugnen, vaß er es gewesen, der mit den Stiefeln davon ge laufen sei, da- wagte er doch nicht; allein ebmsowenig wollte er. die Stiefeln gestohlen haben, ja er hatte die Frechheit gehabt, den, welcher ihn aufgehalten und ihn bei dem Namen genannt, den er verdiente, mit einer Denunciation wegen Verleumdung zu bedrohen. Seiner Erzählung nach war die Sache ganz natürlich zugegangen und von ihm nicht im Entferntesten die Entwendung der Stie feln, sondern einfach deren Erkauf beabsichtigt worden. Er hatte nämlich, als er mit den Stiefeln in die Königsstraße gesprungen war, nur seinem Freunde nachgehrn wollm, mit dem er unter
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