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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186006299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-06
- Tag1860-06-29
- Monat1860-06
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1860
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Anzeiger. Amtsblatt des KiaiA BczirlsgcrW« aad des Raths der Stadt Leipzig. ül« 181. Freitag den 29. Juni. 18k«. Bekanntmachung. Die Herren Professoren und Docenten an hiesiger Universität werden andurch ausgefordert, die schriftlichen Anzeigen der Vorlesungen, welche sie im nächsten Winter-Semester 1^60 61 zu halten gesonnen find, Behufs der Anfertigung des LectionS- KatalogeS binnen 14 Tagen und längstens den SV. Juni 1860 in der Universität- - Canzlei allhier einzugeben. Leipzig, den 7.. Juni 1866. . Für den Rector: I). Tuch, Errector. Verhandlungen der Stadtverordneten am 26. Juni 1860. (Auf Grund deS Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) Das Collegium sah von einer Vorlesung der ihm durch das Tageblatt schon bekannten Zuschrift deS Raths, die Kirchenvisitation betreffend, einstimmig ab. Nachdem sodann über ein vom Gast- h-fsbesitzer Herrn Köhler dem Jacobshospitale hinterlassenes Legat von 100 Thlr. Anzeige gemacht worden war, berichtete Herr St.-V. Götz Namen- des Ausschusses zu Gasanstalt über 1. eine Zuschrift des Raths, die dem neuanzustellenden Direktor der Gasanstalt vorläufig auszusetzende Besoldung betr. In dieser Zuschrift sagt der Rath: „Nachdem unter dem 25. vor. M. Ihre gefällige Zustimmung .zur Anstellung eines technischen Direktors der Gasanstalt an uns »gelangt ist, auch die in Folge unserer öffentlichen Aufforderung »ergangenen Bewerbungen uns einen Maßstab dafür gegeben haben, »was derartige tüchtige Techniker beanspruchen, glauben wir die »Normirung des Gehaltes nicht länger verschieben zu dürfen. »Denn es erscheint nothwendig, daß die Gehaltsfrage erledigt »werde, ehe zur Wahl selbst verschütten wird, weil uns sonst »sichere Unterlagen zu den definitiven Verhandlungen mit den be treffenden Bewerbern fehlen würden." „Hierbei drängte sich auch uns die Frage auf, ob nicht dem »Anzuftellenden — wie die Herren Stadtverordneten in dem letzt- »erwähnten geehrten Communicate beantragt haben, — neben einem »kleinern festen Gehalte eine angemessene Tantieme vom Rein gewinn gewährt werden solle. Wir verkennen nicht, daß die »Auswerfung einer Tantieme für die Dirigenten einer Fabrik, »also auch der Gasanstalt, viel Ansprechendes hat, wie auch eine »solche von verschiedenen Bewerbern in Aussicht genommen wor den ist. Wenn wir eS aber trotzdem für räthlich halten, hierüber »die Beschlußfassung einer spätem Zeit vorzubehalten, und gegen- »wärtig von einer Tantieme abzusehen, so bestimmt uns dazu die »Erwägung, daß für die nächsten Jahre die Erweiterung der »Anstalt in dm Vordergrund treten wird, und erst nach deren »Vollendung die Resultate des ausgedehnteren Betriebes sich werden »übersehen lassen. Für die Bemessung der Tantieme würde uns »also jetzt ein fester Anhalt fehlen, weil der Reingewinn mit Sicher heit erst beurtheilt werden kann, wenn die Anstalt in vollen »Gang gesetzt sein wird." „Aus diesen Gründen haben wir beschlossen, die Stelle des »technischen Direktors der Gasanstalt, neben freier Wohnung in »der Anstalt und freier Heizung, für die nächsten zwei Jahre »mit einem festen Jahresgehalt zu dotiren, und für diesen Gehalt »das Maximum von 1500 Thlr. feftzusehen." „Diese Summe — 2l>0 Thlr. mehr als zeither — entspricht »ungefähr den Anforderungen, welche die uns vorzugsweise als »tüchtig erscheinenden Bewerber gestellt haben." „Noch bemerken wir, daß Anmeldungen von Technikern, welche mr Ausführung deS Umbaues ohne Uebernahme der Leitung deS ittrlebeS sich erboten hätten, nicht an uns gelangt sind." Der Ausschuß riech einstimmig an. zu dem Beschlüsse deS StadtrathS unter der Voraussetzung seine Zustimmung zu ertheilen, daß mit dem Eintritt des neuen Direktors der Gehalt der zeitherigen Betriebsdirector- stelle in Wegfall komme. Diesem Anträge trat die Versammlung einstimmig bei. (Fortsetzung folgt.) Die Airchenvisttation. Die an der Mittwoch (27. Juni) Nachmittags von 3—6 Uhr im Saale der Buchhändlerdörse von den Herren Visitatoren anbe- raumte Besprechung mit den Behörden, Gemeindevertretern, rssx. Hausvätern hiesiger Stadt erfolgte vor ziemlich zahlreicher Ver sammlung: es hatten sich weit über 100 Personen eingefunden, unter ihnen der Herr Kreisdirector und mehrere Stadträthe. Geleitet wurde dieselbe von Herrn Kirchenrath Hoffmann. Es kamen mancherlei kirchliche Ortszustände in vertraulicher Weise zur näheren Erörterung. Unter den zur Besprechung angeregten und vorge legten Punkten sind hervorzuheben: 1) Die Vermehrung der Parochien, wodurch eine Anzahl Uebelstände, z. B. das fast mechanische Verfahren bei Taufen in großer Anzahl beseitigt werden würde; 2) die Vertheilung der Seelsorge unter die einzelnen Geist lichen nach bestimmten Parochien, nach bestimmten Distrikten, wo durch unter Anderem auch der Uebelstand Abhilfe erfahren würde, daß der oder jener Geistliche oft gegen 300—100 Consirmanden im Unterrichte habe; 3) die allgemeine Zuziehung der Geistlichen zu den Begräbnissen; zu diesem Zwecke wurde behufs der Leichen reden und Einsegnungen der Vorschlag gemacht, eine Begräbniß- capelle auf dem neuen Kirchhofe zu errichten; 4) die Einrichtung von Abendgottesdiensten in der Woche, wofür als praktischer Beleg von Hrn. Prof. Luthardt das segensreiche Bestehen solcher Gottes dienste in Marburg angeführt wurde; 5) die strengere Beobachtung der Sonntagsseier während der Messe, resp. Schließung der Ver kaufsbuden und Locale wenigstens während des VormittagSgottes- dienstes. Bei Besprechung des letzteren Punktes konnte Hr. Kirchen rath Hoffmann von Leipzig im Verhältniß zu andern großen Städten rühmen, daß es Sonntags vornehmlich Vormittags einen sonn täglichen Anstrich habe. Hinsichtlich der durch alle Schichten des Volkes in unserer Zeit weit verbreiteten Unwissenheit in Sachen deS Evangeliums wies Hr. Oberhofpredigec Liebner darauf hin, daß nur eine falsch gebildete Vernunft dem Evangelium wider streben könne: „das, was das Volk gewöhnlich unter Vernunft verstehe und wovon man sage, daß ihr dieses oder jenes im Ehristen- thum widerstreite, sei gar nicht die ursprünglich anerschaffene Ver nunft, die würde nichts vernunftgemäßer finden als das Evan gelium, sondern eine ihnen von Außen an eingeprägte, nach Formen und Kategorien dieses oder jenes philosophischen Systems verbildete Vernunft: man müsse zu der Erkenntniß kommen und die Er- kenntniß sei zu fördern, daß der Einzelne sagen könne: mit dkm Verlust des Glaubens an das Evangelium wird mir auch meine ganze Intelligenz genommen." Hinsichtlich der sittlichen Gebrechen in hiesiger Stadt ermahnt er die Hausväter, vor Allem in ihrer Familie an Kindern, Dienstboten und sonstigen Angehörigen das schöne Recht des evangelischen Priesterthums zu üben. Schließlich gab er sowohl als auch die Superintendenten Richter und Schlurick alS Mitvisitatoren der Stadt das Zeugniß, daß sie wie selten eine Stadt an äußerst tüchtigen evangelischen Predigern reich gesegnet
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