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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186009222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-22
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1860
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» » Amtsblatt des Kömgl. Bezirlsgenchts uud de- Raths der Stadt Leipzig. LOö. d«n 22. September. » - 188«. Bekanntmachung. 1) Die diesjährige Leipziger MichaeliSmefse beginnt den IR. September und endigt mit de« RS. Oktober. 2) Während dieser drei Wochen können all« inländische, so wie die den Zollvereinsstaaten und den LR. Oesterreichischen Staaten angehörenden Fabrikanten und Handwerker, ohne einige Beschränkung von Seiten der hiesigen Innungen, öffentlich hier feil hatten und Firmen auShängen. AvSpackuna und Einpackung der Waareu die Eröffnung der in den Häusern befindlichen Meßko^äüerr M Zvöche vor der Böttcherwoche und in der Woche nach der Zahlwoche gestattet. 6) Jede frühere Eröffnung, so wie spätere Schließung eine- solchen BerkaufSlocaleS wird, außer der sofortigen Schließung desselben, jedeSmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe von 25 Lhalern belegt. DtS AuSpacken und AuSlegen in den Buden und au den Ständen ist erst vom Donnerstag in der Woche vor der ersten Meßwoche, also vom kV. April an gestattet und wird jede Zuwiderhandlung unnachsichtlich mit einer Geldstrafe bis zu 25 Lhalern geahndet werden. 8) Allen ausländischen, den AoUvereinSstaatrn und den KR Oesterreichischen Staaten nicht angehörigen Professionisten und Handwerkern ist nur während der eigentlichen Meßwoche, also vom Ginlauten blS zum Auslauten der Messe, mtt ihren Artikeln feil zu halten gestattet. v) Eben so bleibt daS Haufiren jeder Art und das Fellhalten der den Zollverein-staaten und den L. K. Oesterreichischen Staaten nicht ungehörigen jüdischen Kleinhändler auf die Meßwoche beschränkt. Für letztere werden die jüdischen Feiertage, welche in die Meßwoche fallen, durch Verlängerung der Verkaufszeit bis in die Zahlwoche ersetzt. IN) Was endlich den, auch auswärtigen Spediteurs, unter gewissen Bedingungen allhier nachgelassenen Betrieb von Meßspeditionsgeschästen betrifft, so verweisen wir deshalb auf das von unS unter dem 2v. Oktober l837 erlassene Rc- gulativ, die Betreibung des GpeditionShandelS allhier betreffend. Leipzig, den 20. September L880. Der Akath der Stadt Leipzig. Berger. Stadttheater. Wie in den meisten süddeutschen Städten zur Zelt des Carnevals euch die dortigen Schaubühnen den Ernst der höheren Kunst auf kurze Zeit einmal in die Requisitenkammer verweisen und Possen und Schwänken die geheiligten Hallen öffnen, so fuhrt bei uns — die wir keinen eigentlichen Carneval, dafür aber berühmte Messen haben — während des großen Weltverkehrs im Theater fast aus schließlich Gott Comus die Herrschaft und zwar mit größtmög lichster Willkür und ausgelassenster Laune. Das diesmal dominirende Mrßstück ist jedoch nicht auf fremdem Boden gewachsen, vielmehr ein Leipziger Erzeugnis, welches das bunte Treiben der Messe, vorzugsweise bei den mannichfachen Belustigungen derselben, zum Gegenstände hat. Der Name des Autors der Posse „Zur Leip ziger Messe" war auf dem Zettel nicht genannt. Das Ganze ist mit Geschick formulirt; es wird dem Publicum ein getreues Bild auS dem eigenthümlichen Meßtreiben und zahlreiche lebens wahre Figuren vorgeführt, die Couplet- sind sehr pikant und oft Neues bietend, es fehlt nicht an guten und schlechten Witzen; die lebendige Handlung wird übrigen- auch durch eine gefällige, trotz ihrer volksthümlichen Färbung und ihrer zuweilen burlesken Gffecte, stet- in anständiger Haltung erscheinenden Musik von Emil Büchner illustrirt Rechnet man dazu die brillante neue Ausstattung, da- sehr geschmackvolle scenische Arrangement und die durchaus entsprechende, in den größeren Rollen sehr ge lungene Darstellung, so muß man gestehen, daß die mit großem Beifall aufgenommene Posse ihren Zweck vollkommen erfüllt. Von den neuen, von Herrn Krause gemalten Dekorationen sind besonder- die Säle des Hötel de Pologne iy ihrer gegen wärtigen Ausschmückung und die Schaubuden auf dem Roßplatze alt sehr hübsch au-gefuhrt zu nennen. Die Scenen in den be treffenden Abtheilungen der Posse sind trefflich arrangirt und voller Leben. Der Meßball im Hötel de Pologne wird mit großem Pomp begangen. Es schmücken ihn glänzende Toiletten und ein anmuthiger, von Herrn Balletmeister Herbin arrangirter Tanz; selbst der freundliche und aufmerksame Herr, ohne den man sich da-Hötel de Pologne gar nicht denken kann, macht die Honneurs.— Die Rollen der Posse sind theilweise mit den ersten Mitglie dern des Schauspiel- und der Oper besetzt, daher auch gut ver treten. In dem Vordergründe stehen bei einem solchen Stücke jedoch stet- die Komiker. Unser Theater ist zur Zeit mit Kräften dieser Art reichlich und besonder- gut versehen. Die dankbarste Rolle, den Louis Meier au- Berlin, hat Herr von Fielitz. Er giebt, und zwar ohne alle Uebertreibung, eine der Gestalten, wie man sie während der Messe zu Hunderten auf unseren Straßen, in den Cafes, Bierhäusern rc. sehen kann. Da- Talent de- Dar steller- hat sich mit diesem trefflichen Genrebilde wieder auf das Glänzendste dethätigt, wir dürfen wohl die Durchführung der Rolle den besten Leistungen de- Herrn von Fielitz betzahlen. Al- sehr gelungene-Gegenstück stand ebenbürtig der behäbige Leberecht Mook au- Finsterwalde des Herrn Dessoir neben jener Leistung. Gesunde Komik, scharfe und doch nicht zu weit gehende Nuancirung ist auch Herrn Dessoir- Spiel nachzurühmen, das eine große Wirkung nicht verfehlte. — Frau Bachmann, die vielseitige Darstellerin und Sängerin, die im höheren recitireuden und musika lischen Drama so Bedeutende- leistet und nicht wenige Glanz rollen in diesen Genre« auftveisen kann, zugleich aber auch al« sogenannte Vaudeville - Soubrette sich einen großen Ruf errungen hat, führte uns die-mal al« Auguste ein Leipziger Dienstmädchen vom reinsten Wasser vor. Zhr Humor, da- Pikante, Drastische und dabei doch Feine in ihrer Darstellung solcher Rollen sind ihr während ihrer langen Mitgliedschaft an unserer Bühne unge-
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