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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186207056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-07
- Tag1862-07-05
- Monat1862-07
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1862
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Anzeiger. Amtsblatt des KSuigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 186. Sonnabend dm 5. Juli. 18K2. Leipzig, den 4. Juli. Gestern Abend gegen 10 Uhr fand dem königlichen Palais gegenüber eine von der Stadt veranstaltete Beleuchtung des Parks mit bengalischen Flammen in äußerst effect- voller Weise statt. Heute frül heute früh fe und Groitzsch Sophie königl. Hoh. mit dem Vormittags 9 Uhr abgehenden Zuge ihre Rückreise nach Pillnitz antraten. Gestern Abend gegen 10 Uhr traf auch Se. königl. Hoheit der Kronprinz hier ein, welcher in Siebeneichen bei Meißen dem. zu Ehren Schnorr von CarolsfeldS veranstalteten Künstlerfeste beige wohnt hatte. Höchftderselbe stieg im königl. Palais ab, inspicirte heute srüh die hiesige Recrutenabtheilung und begab sich Vormit tags >/»10 Uhr mittelst Extrazuges nach Kieritzsch, um die in der dortigen Gegend im Cantonnement liegenden Recruten zu inspiciren. Zu unserem gestrigen Berichte wollen wir berichtigend bemerken, daß die Anilinfabrik in Plagwitz Eigenthum der Herren vr. Hirzel und Gerhard (nicht Gebhardt) ist. Der Besitzer der Schröterschen Brauerei in Neureudnitz, welche gestern Nachmittag Se. Maj. mit einem Besuche beehrte, über raschte seinen hohen Besuch in sehr sinniger Weise. Als Se. Maj. die aufgestellten Stückfässer besichtigte, öffnete sich durch eine künst liche Vorrichtung das eine derselben und e- erschienen darin zwei kleine, in Weiß und Grün gekleidete Mädchen, welche Sr. Maj. einen Pokal mit Bier überreichten. Bei dieser Gelegenheit tragen wir nach, daß Se. Majestät, bei dem Besuche des Bezirksgerichts, sich die Zelle öffnen ließ, in welcher Professor Lindner in Untersuchungshaft gesessen. Ebenso ließ sich der König den Actuar CocciuS vorftellen, dem er in herzlicher Weise seine Freude ausdrückte, den Vater des Mannes kennen zu lernen, dem seine Schwester (die Prinzessin Amalie) die Wiedergabe ihres Augenlichts verdanke. vatoriumSprüfunaen vorgeführt worden sind: nicht weniger als achtundzwanzig Schüler spielten unisono die Biolinpartie zweier Stücke aus F. Davids »bunter Reihe" (Menuett und Etüde). Es wurde diese schwere Aufgabe ganz vorzüglich gelöst und bezüg lich der Reinheit, der Präcision und des vollkommen gleichmäßigen Bogenstrichs das hierin überhaupt Erreichbare geleistet. — Die Schlußnumrner des ConcertS war eine neue Composition des 8»1vuw kao regem für Chor und Orchester von CH. Louis BoaS aus Arnheim, Schüler des Conservatoriums Wenn sich dieses 8»1vum fav regem hin und wieder auch stark an das be kannte derartige Werk von Hauptmann anlehnt, so ist dem theore tisch tüchtig gebildeten Componisten doch Begabung zum Schaffen, gute Kunstgesinnung und ein ernstes Streben Durchaus nicht ab- l. Möge ei ' ' ,' ^ " lün- luf- ang veu zerren Professor rvc 0 scyetes, tLoncerrmeister 2) avid und Musikdirector Richter die. Ehre zu Theil wurde, den aller höchsten Herrschaften vorgestellt zu werden. F. Gleich. zusprechen. Möge er auf dem eingeschlagenen Wege weiter gehen. Do Dresdner Drofchkenwesen. Mit Vergnügen la- ich Ähre Notiz über das Dresdner Droschken- shstem. Ich will Ihnen ein ähnliche- Erlebniß erzählen. Ich stieg bei der Pirna'schen Gaffe in meine einspännige Droschke und hatte einen Koffer bei mir. Äch sagte dem Kutscher, er möge auf der Schloßgaffe an einem bestimmten Hause halten. Dort erwarteten mich ein paar Bekannte mit einem Packet. Zu bequemerer Auf nahme desselben stieg ich aus. Der ganze Aufenthalt betrug höchstens zwei Minuten. Am Leipziger Bahnhof forderte der Kutscher das Doppelte dessen, was ihm zukam, auch für den Koffer. Ich wen dete mich sogleich an zwei Wache habende Polizeidiener. „„Sind Sie auSgestiegen?"" — „ Auf zwei Minuten höchstens, hören Sie, da zahlen Sie zwei Tomen."* Äa, Musikalische Aufführung des Conservatoriums der Musik. Veranlaßt durch die Anwesenheit des hohen ProtectorS der Leipziger Musikschule hatte deren Directorium für den Abend des 3. Juli eine Aufführung mit eigenen Kräften (mit alleiniger Aus nahme der Contrabässe, Blas- und Schlaginstrumente des Orchester-) im Saale des Gewandhauses veranstaltet, welche Se. Majestät der König, JhreMajeftät dieKönigin undJhre könig liche Hoheit die Prinzessin Sophie mit Ihrer Gegenwart beehrten. Eine Ouvertüre vonJ. S. Bach eröffnete da-Eoneert; dann folgte das verum" von Mozart. Die Ausführung beider Musikstücke war eine durchaus lobenSwerthe. — Die Violinistin Fräulein Franziska Friese aus Elbing (zweiter und dritter Satz de- Mendelssohnschen ConcertS), den Pianisten Herrn Edward Dannreuther aus Cincinnati (Ballade in ^säur von Chopin) und die Pianistinnen Fräulein Doris Böhme au- Dresden und Fräulein Na nette Müller aus Luzern, welche diesmal daS Duo „Hommage k Muäel" von MoscheleS spielten, haben wir bereits bei früheren öffentlichen PrüfungS- Concerten de- Conservatoriums kennen gelernt. Auch bei dieser Gelegenheit leisteten sie sämmtlich sehr AnerkenuenSwertheS. — Eine gut gearbeitete und recht ansprechende Compofilion ist das ^väuuto für vier Violoncelle von Graf L. vonStainlein. DaS Stück wurde von den Herren Emil Hegar au- Basel, Albert Gowa aus Hamburg, Rudolph Hennig aus Güstrow und Friedrich von Radecki aus Riga mit tüchtiger technischer Fer tigkeit und in gut nuancirteiN Vdrtrage gespielt. Al- vorletzte Nummer der Aufführung ward musikalisches Kunststück gegrbe», wie deren bereit- mehrfach m den Confer- GeffentUche Gerichtssitzung. Leipzig, den 4. Juli. Am Abend des 8. Januar d. I. ver mißte ein zur damaligen NeujahrSmeffe mit einem Lager von Damenmänteln auf der Grimma'schen Straße 21 hier anwesender Berliner Kleiderhändler einen Damenmantel im Mindestwerthe von 13 Thlr., welchen er bisher zum Aushängen vor dem Gewölbe benutzt hatte. Alle Nachforschungen nach dem Dieöe blieben erfolg los, bis einige Zeit später ein Commis des obgedachten Kleider- HLndlerS ganz zufällig am hiesigen Dresdner Bahnhofe einer Dame vegegnete, welche einen ganz gleichen Mantel trug und sich als eine auswärtige Schauspielerin legitimirte. Bei ihrer gerichtlichen Befragung versicherte sie, das fragt. Kleidungsstück alt für 8'/« Thlr. von einer näher bezeichnet«! Frauensperson käuflich erworben und sodann auf einige schadhafte Stellen de- Futters, insbesondere an den beiden Aermellöchern, Eamelotstreifen gesetzt zu haben, eine Ver sicherung, welche sich auch alsbald als wahrheitsgemäß berauSstellte. Die weiteren Erörterungen sollten auch demnächst auf den muthmaßljchen Dieb führen. Jene obgedachte Frauensperson nämlich, über den Erwerb des Mantels befragt, bezeichnte genau einen hiesigen Meubleur, von welchem sie ihn am 11. Januar d. I. für 6 Thlr. erkauft und bestätigte, ihn darauf in Gegenwart einer dritten Person für 8»/«Thlr. an obigeSchauspielenn weiter verkauft zu haben. Bei jenem Meubleur aber erfuhr man denn, daß ihn am 4. oder 5. des gedachten Monats, mithin zu einer Zeit, zu welcher nach Angabe des Verletzten der fragliche Mantel Kreit« entwendet worden sein könne, ein junger Mann an ihn verkauft hätte, welcher, nach dem Grunde der Veräuße rung von ihm befragt, angegeben habe, er habe das fragliche Kleidungsstück für ferne -Geliebte zum Weihnachtsfest durch einen Schneider in einem hiesigen Geschäft kaufen lassen; da er jedoch 7!^ I'.'. -
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