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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186207129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-07
- Tag1862-07-12
- Monat1862-07
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1862
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 1S3. Sonnabend den 12. Juli ch 1882. Vas dritte allgemeine deutsche Turnfest . in Leipzig 1863. , Am 28. vor. Mts. fand eine außerordentliche Hauptversammlung der stimmfähigen Mitglieder des hiesigen Allgemeinen Turnvereins 1 statt, welche vom Turnrathe zur Berathung und Beschlußfassung über die Turnfestfrage einberusen worden war. Diese Angelegen heit hat schon seit längerer Zeit die Theilnahme der städtischen Bevölkerung weit über die eigentlich turnerischen Kreise hinaus beschäftigt; sie ist auch in der Thal einer lebhaften Theilnahme Seilen der gesammten Einwohnerschaft Leipzigs in hohem Grade bedürftig, wenn das beabsichtigte Fest nur einigermaßen den ge-1 hegten Erwartungen entsprechen soll. Wir glauben daher gleich zeitig dem Interesse der Leser dieses Blattes wie demjenigen einer ' zweckentsprechenden Gestaltung der Festfeier zu dienen, wenn wir in Nachstehendem nicht nur die Beschlüsse der gedachten Versamm-1 lung nach ihrem Wortlaute, sondern auch die diesen Beschlüssen vorangeaangenen Verhandlungen, welche zugleich den Standpunct kennzeichnen, den der hiesige Allgemeine Turnverein in dieser An gelegenheit einnimmt, ihrem wesentlichen Inhalte nach mittheilen. Die Versammlung vom 28. vor. Mts. erklärte einstimmig ihren Beitritt zu folgenden vom Turnrath ihr vorgeschlageuen PejHMeu ^ 1) Die Versammlung ermächtigt den Turnrath, an den AuS-1 schuß der deutschen Turnvereine die Erklärung abzugeben, daß^ der Leipziger Allgemeine Turnver-ein bereit sei, das dritte allgemeine deutsche Turnfest im Sommer 1863 zu übernehmen und die zu einer würdigen und zweck entsprechenden Fei er dieses Festes erforderlichen Vor bereitungen und Veranstaltungen insWerk zu setzen. 2) Die Versammlung ermächtigt den Tururath, unter Zu ziehung von Mitgliedern der Vonuruerschaft und von anderen Verein-Mitgliedern die nächsten zur Vorbereitung des Festes er forderlichen Maßregeln zu berathen. Um den ersten dieser Beschlüsse auch für Diejenigen verständlich zu machen, welche mit dem bisherigen Verlaufe der Festangelegenheit weniger vertraut sind, ist eS erforderlich, zunächst hervorzuhebeu: daß nicht der Leipziger Turnverein es ist, der etwa von sich aus die Abhaltung eines allgemeinen Turn feste- angesetzt und zur Betheiligung bei demselben die übrigen Turnvereine eingeladen hat, daß viel-I mehr die Gesammtheit der deutschen Turnvereine ein allgemeines Turnfest hier in Leipzig abzuhalten beschlossen und dem Leipziger Turnvereine die Ein leitung und Anordnung dieses Festes anheimgegeben hat. — Bekanntlich wurde der Vorschlag, Leipzig zum Festort be brüten allgemeinen deutschen Turnfestes zu bestimmen, zuerst bei Gelegenheit des im August v. I. zu Berlin gefeierten (zweiten) allgemeinen Turnfeste- gestellt, und zwar damals mit ausdrücklicher Beziehung auf den 18. October 1863 als den fünfzigjährigen EriuueruugStag der Schlacht bei Leipzig. Gleichzeitig waren Gera, Stuttgart und Nürnberg in Vorschlag, von denen jedoch Pie beiden I Scheren noch in Berlin von weiterer Concurrenz zurücktraten. ES j ist nicht zu läugnen, daß der Gedanke, welcher jenem Vorschläge zu Grunde lag/— die Erinnerung an den siegreichen Kampf, mit welchem Deutschlands Erhebung in den Freiheitskriegen ihren ruhmvollen Abschluß fand, durch eiue Feier des Sieges zu ver herrlichen, welchen das deutsche Turnwesen, das seinen Ursprung auf eben jeue Erhebung zurücksührt, über alle Anfechtungen hinweg auf friedlichem Wege sich erkämpft hat — manches Anziehende hatte. Gegen sich aber mußte der Vorschlag gelten lassen: daß der 18. October 1863 voraussichtlich in allen Gegenden und allen Ortschaften des deutschen Vaterlandes festlich begaugen werden und deshalb Mancher, der sonst zum Turnfeste gezogen wäre, der gemeinsamen vaterländischen Feier wegen lieber in der Heuuath bleiben würde; daß eben diese Feier gerade hier in Leipzig, das überdies der Sitz eine- zahlreichen und sehr thätige« Verein- für jährliche Feier des 18. Oktobers ist, jedenfalls eine vorzugsweise festliche und so.umfassende Gestaltung gewinnen wird, daß die besondern Zwecke eines gleichzeitig stattfindenden Turnfestes sehr in den Hintergrund gedrängt werden müßten; daß ferner die Wit terung zur Zeit des 18. Oktobers für Abhaltung eines Turnfestes nicht geeignet zu sein pflegt, und daß endlich die Feier eines Festes, das namentlich in seinen letzten Vorbereitungen (z. B. der Unter bringung fremder Gäste) so wesentlich auf die Unterstützung der städtischen Bevölkerung angewiesen ist, wie das beabsichtigte all gemeine Turnfest; am ersten Tage nach einer Leipziger Michaelis messe geradezu unmöglich sein würde. Diese Gründe scheinen denn auch, sei es in ihrer Gesammtheit, sei es wenigstens theilweise, die Mehrzahl der deutschen Turnvereine » bei ihrer Entschließung geleitet zu haben, als sie, nachdem in Berlin selbst eine Verständigung über den nächsten Festort nicht erreicht worden, schriftlich sich zu erklären halten, ob das nächste allgemeine Turnfest in Leipzig am 18. October 1863 oder in Nürnberg im Jahre 1864 gefeiert werden solle. Die Majorität sprach sich für Mrnberg aus, trotzdem daß inzwischen Stadtverordnete und Rath der Stadt Leipzig, wie den Lesern d. Bl. bekannt, dem Feste für Leipzig im Voraus jede mögliche Unterstützung zugesagt hatten. Der Vorschlag, Leipzig zum nächsten Festvrte zu bestimmen, war also in seiner ursprünglichen Form abgelehnt. Gleichwohl konnte das Erg^bniß der Abstimmung nicht ohne Weiteres als entscheidend angesehen werden; denn einmal hatte überhaupt nur etwa die Hälfte der deutschen Turnvereine an der Abstimmung sich betheiligt, und dann hatten die meisten der gegen Leipzig stimmenden ihre Er klärung durch solche Gründe motivirt, welche lediglich gegen die Feier des Festes am 18. October 1863 sprachen, während wieder sehr viele von denjenigen, die für Leipzig stimmten (darunter der Leipziger Verein selbst), ihrer Erklärung die ausdrückliche Voraus setzung bergefügt hatten, daß das Fest nicht am 18. October, sondern im Sommer 1863 gefeiert würde. Eine Einigung zwischen diesen entgegenstehenden Ansichten herbei geführt zu haben, ist nun das Verdienst des bereits in Berlin eingesetzten, mit der Berathung und Regelung gemeinsamer An gelegenheiten beauftragten Ausschusses der deutschen Turnvereine. Dieser Ausschuß beschloß nämlich in seiner ersten am 28. Decbr. v.I. zu Gotha gehaltenen Gesammtsitzung: Nürnberg zur Uebernahme des vierten allgemeinen Turnfestes im Jahre 1865 aufzufordern, da gegen den Turnvereinen vorzuschlagen, das nächste (dritte) Turnfest in Leipzig, jedoch nicht am 18. October, sondern im Sommer 1863 zu begehen, jedem Vereine aber ein Widerspruchsrecht diesem Beschlüsse gegenüber bis zum 1. Mai 1862 einzuräumen. Diesen Beschluß hatte der Ausschuß noch besonders motivirt durch Hervor hebung einiger einflußreicher Momente, von denen wir nur die wichtigsten nennen: daß die Behörde« Leipzigs dem Feste bereits ausdrücklich ihre Unterstützung zugesichert hätten, und daß der turnerische Betrieb in Leipzig ein vorzugsweise tüchtiger und lehr reicher sei. Der Turnverein zu Nürnberg erklärte bereitwilligst sein Giuverftändniß mit den Vorschlägen des Ausschusses, von allen übrigen Turnvereinen aber erhob nur ein einziger (der akademische Turnverein zu Berlin) Widerspruch dagegen, und es war somit, nachdem inzwischen auch dem Leipziger Turnverein die eventuell nachgesuchte Dispensation von den der Vorbereitung und Abhaltung eines allgemeinen Turnfestes in Leipzig entgegenstehenden Be stimmungen des Ges. v. 22/11. 1850 das Vereins- und Ver- ammlungSrecht betr. ertheilt worden, seit dem 1. Mai d. I. als eststehend anzusehen, daß das dritte allgemeine deutsche Turnfest im Sommer 1863 zu Leipzig begangen werden würde — die Bereitwilligkeit des hiesigen Turnvereins vorausgesetzt, sich der Vorbereitung und Veranstaltung der Festfeier zu unterziehen. Daß der Leipziger Turnverein einer solchen Voraussetzung entsprechen und da- thm von den deutschen Turnvereinen angetragene Ehrenamt der Vorortschaft eine- allgemeinen Turnfeste- nicht ablehnen, die willkommene Gelegenheit, seinen langjährig befolgten und vorteil haft bewährte» Grundsätzen möglichst allseilige Anerkennung zu
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