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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186208256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-08
- Tag1862-08-25
- Monat1862-08
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1862
- Autor
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Anzeiger. ! .l O - - -- — — — - Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. lV 237. Montag den 25. August. 1862. »«.«^7. SSSSSSSSSSSSSSS—SWSSSSSSSS » ! Bekanntmachung. Die zum Neubau der Turnhalle erforderlichen Tischler-, Schlosser-, Glaser-, Klempner-, Schieferdecker- und Lackirer- Arbeiten sollen auf dem Wege der Submisston vergeben werden. Die näheren Bedingungen hierüber sind aus dem RathS- Bauamte einzusehen und die Fordemngen bis zum K. September d. I. daselbst versiegelt abzugeben. Leipzig, den 2V. August 1862. De- NkathS Ba« - Deputation. Sie öffentlichen Säle und Gärten um Leipzig. Kuhthurm» Linde«««. Wir haben eS in diesem Artikel lediglich mit den Restauratio nen zu thun, mit welchen Säle und Gärten verbunden sind. Von diesen glänzt als Stern erster Größe die Restauration Forst- hauS zum Kuhthurm. Sie ist von Herrn Schatz in groß artigem Maßstabe angelegt und bietet außer dem großen Saale mit seinen freundlichen nach dem Garten zu gelegenen Logen und Nebenzimmern ein geräumiges und schönes, nach der Chaussee zu gelegenes Gastzimmer mit Billard, welches namentlich an den Wochentagen im Winter stark besucht wird, den größten in Leipzigs unmittelbarster Nähe gelegenen, mit einem offenen Tanzplatz ver- ehenen Garten, in welchem ebenfalls ein mehrere hundert Meu chen fassender Salon befindlich ist, während an den Garten selbst ein schattenreicher Park stößt, der nach der hinter dem Grundstück vorübersließenden Elster führt, über welche man hier für 3 Pfennige K Person nach dem prächtigen Dorfe Plagwitz gelangen kann. Da- Forsthaus zum Kuhthurm liegt für eine Restauration so gün stig, als man fick nur wünschen kann, deshalb wurde es auch in kurzer Zeit der Lieblingsort der Leipziger, in welchem viele Gesell schaften ihre Sommer- und Wiytervergnügungen abhalten — und geeignetere Localitäten dürften auch schwerlich zu finden sein. Da mit diesem Etablissement eine Conditorei und Kuchenbäckerei ver bunden ist, so liegt es auf der Hand, daß der Garten Nachmittags namentlich von den Damen als Kaffeegarten stark frequentirt wird. Im Laufe dieses Sommers war Herr Schatz auch bemüht, den Leipzigern und Umwohnern des Sonntags immer etwas Neues vorzuführen und zwar K I» Bürgeraarten in Breslau und daß er richtig speculirt und die Bedürfnisse der Leipziger erkannt hat, davon legt der ungeheure Menschenzudrang zu seinen SonntagS- vergnügungen das beste Zeugniß ab. Die nnt dem Garten parallel laufende Wiese wird namentlich zu komischen Wettrennen, Feuer werken und großen Schauturnen benutzt. Man kann zu Wasser, auf dem Eise, per Omnibus oder Fiacre täglich viele Male und außerdem noch auf verschiedenen WÄd- und Wiesenwegen dahin gelangen. Die Forsthaus-Capelle, dirigirt von Herrn Büchner, hat allgemeine Anerkennung gefunden und erfreut sich eines guten Rufes. Kein anderer außerhalb Leipzig gelegener Ort vermag eine solche Meuschenmafse zu fassen und bei schnell eintretendem Wit terungswechsel allen Anwesenden so genügende Zufluchtsstätten zu biete». Hier beabsichtigt man auch, und zwar unt Recht, den zoo logischen Garten anzulegen. Dem Kuhthurm zunächst nennen wir den Ga st Hof zu den drei Linden in Llndeuau. Der alte Saal ist nicht groß, aber hell, wie kaum ein anderer und gewährt nach allen Seiten eine belohnende Aussicht; der neue Saal ist geräumig und ge schmackvoll; was wir vom alte» gesagt, gilt bezüglich der Aussicht auch vom neuen. Seine Einweihung erfolgte am Sonntage den 17. August durch Liudenauer Turner, tue yier ihren Ball unter Leitung des Herrn Gustav Jahn abhietten. Bon der einen Seite hat mau die Aussicht in den zoologischen Hof, d. h. in den Oekonomiehof des Herrn Jahn -so., des Besitzers des Grundstücks, welcher, um den Leipzigern den Aufenthalt daselbst so angenehm als möglich zu machen, keine Kosten gescheut und so viele sehenSwerthe Thiere angeschafft hat, wie man sie weit und breit nicht leicht wieder zu sehen bekommt. Der Raf dieses „zoo logischen Hofes* — jetzt allgemein so genannt — hat stch weit verbreitet. Bo« der Frontsette dev (alten) Saales genießt man einen Ueberblick über die nach Leipzig führende Chaussee, auf der oftmals eine Menschenmasse fluthet, die jeden Fremden in Er staunen setzt und eine äußerst angenehme Unterhaltung gewährt. Von der Morgenseite schaut man von beiden Sälen aus nach der Mühle hinüber, von welcher aus Napoleon nach der blutigen Völker schlacht von Leipzig den Rückzug seiner aufgelösten Armee leitete. Der Stuhl, auf dem der große Kaiser gesessen, hatte sich noch lange Jahre nachher hier befunden, aber Niemand weiß, wohin er plötzlich gekommen ist. Außerdem barg die Lmdenauer Mühle noch Sehenswürdigkeiten der seltensten Art, nämlich eine Schmetter lings- und Käfersammlung, wie es deren nur wenige giebt. In der Schmetterlingssammlung befinden sich zwei Exemplare, die keine andere Sammlung besitzt, wirkliche UnicaS. Das eine Exem plar ist ein Geschenk des unsterblichen Humboldt, das andere ein Geschenk des großen Naturforscher- Friedrich. Jetzt sind diese Sammlungen mit ihrem Besitzer, Herrn Keßler, nach Leipzig übergestedelt, woselbst derselbe ein Institut für Musik und Gesang etablirt hat. Herr Keßler, ein Mann von vielen Kenntnissen, zeigt bereitwillig seine Schätze jedem sich dafür Iuteresfirenden, 'chade, daß sich derselbe bis jetzt noch nicht entschließen konnte, die- elben öffentlich in Leipzig auszustellen; ferner befindet sich noch m dessen Besitze ein werthvolle- Bild von dem geliebten Herzog Earl August von Sachsen-Weimar, eine Schweinshetze von Etters burg darstellend, gemalt von Wahnes im Äahre 1713 und eine Schweizerlandschaft (Bern) von Goethe, beides Geschenke an die Aeltern de- jetzigen Besitzers. — Doch kehren wir nach dieser kleinen Abschweifung zu unserer Umschau zurück. Der Schulze'sche Saal ist ein hübscher Gartensaal, erfreut sich ebenfalls eines starken Zuspruchs; der daran stoßende Garten ist mit starken Bäumen bestanden, die über alle Tische hin tiefen Schalten werfen und selbst gegen die drückendste Sonnenhitze satt sam Schutz gewähren. Der Saal des Herrn Richter, erst vor einigen Jahren gebaut, ist ein eleganter Dorfsaal ; die Gallen« in ihm, nur läng- zwei Seiten laufend, finden wir unpraktisch, entweder gar keine oder ring- herum, namentlich durfte eine solche nicht nach der Dorsseite zu fehlen; die Nebenzimmer sind geräumig uud praktisch eingerichtet; da- Etablissement ist schnell n Aufnahme gekommen. Ihm gegenüber befindet sich Herrn Wolfs Restau ration zur grünen Eiche. Der Saal dieser Restauration ist älter als die zwei letztgenannten und hat eine etwas versteckte Lage, dessenungeachtet wird die Eiche, schlechtweg so, oder auch Lindenauer Börse genannt, stark besucht, wie die- denn die sprüchwörtlich gewordene Rührigkeit des Herrn Wolf nicht auder- mit sich klingen konnte. Bei Herrn Wolf giebt e- allabendlich warmes und gutes Essen. Plagwitz, Kleinzschocher, Leutzsch, Ehrrnberg. l Unmittelbar an Lindeuau grenzt das Dorf Plag Witz, nach 1 seiner Anlage und seinem Ausbau unstreitig »ach Bockwa bet Zwickau das schönste Dorf Sachsen-; durch den Hei ne'sch« -anal ist dasselbe in den Besitz von zwei Brücken gelaugt» der« eine die Königsbrücke heißt, eine dritte führt über dm Haupt strom der Elfter über Wiesen nach der westlichen Vorstadt von jLeipzig, ebenfalls eine Schöpfung de- Herr» Oe. Heine Von den > Empfangsfeierlichkeiten Sr. Majestät unser- allgeliebten König- Hierselbst schweig« wir, weil derselben bereit- schon früher in diesem Blatte ausführlich Erwähnung gerhan Word« ist I» Plagwitz befindet sich der stark besuchte und beliebte Felsenkellrr heS Her« Brauererbefitzer Ranman« und die gm reusmunrte
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