Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 15.04.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185904155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18590415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18590415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1859
- Monat1859-04
- Tag1859-04-15
- Monat1859-04
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1859
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. M 105. Freitag den 15 April 1859. Ersch. tägl. Morg. 7 U. — Inserate die Spaltzeile 5 Ps werden bis Ab. 7 (Sonnt, v. 11—2 U ) angenommen. — Abonn. Vierteljahr 20 Ngr. bei uncntgeldl. Lieferung in's Haus. Durch die Post. Viertelj. 20 Ngr. Einz. Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes - Allee 6 u. Waisenhausstr. 6 pt. Local- und Provinzial-Nachrichten. Dresden, dm 15. April. — Se. M. der König hat die vom Oberleutnant Plödterll von der Brigade reitender Artillerie erbetene Ent lassung aus den allerhöchsten Kriegsdiensten genehmigt. — Se. K. H. der Kronprinz ist gestern Abend halb 7 Uhr nach Mannheim gereist. — Mit allerhöchster Genehmigung ist dem Unterstei ger August Wilhelm Glöckner und dem Doppelhäuer Gott helf Friedrich Hackenberger auf Himmelfahrt Fundgrube im Freiberger Bcrgamtsreviere für die von denselben mit Hintansetzung ihrer eigenen persönlichen Sicherheit berpirkte Rettung mehrerer Bergarbeiter aus drohender Lebensge fahr, bei einem am S. Aug. v. I. auf dem dasigen Alten tiefen Fürstenstolln stattgefundenen plötzlichen Wafferdurch- druche, einem jeden die Lebensrettungsmedaille in Silber, mit der Erlaubniß, solche am weißen Bande zu tragen, verliehen worden. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Der Gerichissprengel zu Deuben hatte vorgestern abermals einen seiner Söhne dem Urtheile des Bezirksgericht an heimgestellt, den 30jährigen, schon oft bestraften und nur erst im vorigen Jahre aus dem Arbeitshaus entlassenen Cigarrcnarbeiter Joh. Glob. Räbiger ebendaher. Da er wahrgenommen haben mochte, daß im Vaterlande sein Stern untergegangen sei, hatten die politischen Conjunc- turen der Neuzeit ihn wahrscheinlich auf die Idee gebracht, mit seinem Vaterlande gänzlich zu brechen und dorthin zu wallfahrten, wo sich ihm vielleicht entweder eine mili tärische Carriere eröffnen, oder er einen »sel'gen Soldaten tod' sterben könne, nach Italien, wie er selbst jedoch mit weniger Glaubwürdigkeit ansührte, nach Ungarn. Hierzu brauchte aber Räbiger Geld, und das besaß er nicht, weil er arbeitslos war. Er ersann daher folgenden Streich. Im Laufe des 19. Januar d. I. begab er sich zuerst zu der Logiswirthin eines seiner auf der Arbeit abwesenden Bekannten, und bat sich von ihr dessen Rock und Hut aus, unter dem Vorgebrn, sein Freund wolle ihm diesel ben zu Abhaltung einer Gevatterschaft leihen und schicke ihn deshalb her. Mit derselben Vorspiegelung ver fügte er sich nach Empfangnahme dieser Gegenstände, zu denen auch noch ein Paar Handschuhe kamen, die „in Ge- danken' im Rocke stecken geblieben waren, zu der Ehe frau eines anderen Bekannten, und eS gelang ihm durch sein treuherziges Auftreten, auch diese Unglückliche zu bethörrn. Mit dieser Beute beladen, begab er sich sofort nach Dres den, versetzte den einen Rock auf dem Leihhause, und mochte von da wahrscheinlich gleich die Reise nach Ungarn angetreten haben, denn wir hören, daß er an demselben oder am folgenden Tage in der Nähe von Pirna den zweiten Nock an einen Gastwirth verkauft hat. Die Hand schuhe wollte er, an deren Tragung nicht gewöhnt, irgend wo liegen gelassen haben. Den Hut aber sollte ihm ein neidischer Windstoß vom Haupte entnommen und davon« getragen haben; wahrscheinlich befindet er sich aber in festen Händen. Die beiden Röcke lagen vor dem Gerichts tische ausgebreitet; aber nur der eine jener „guten Freunde' bekam den seinigen zurück; der zweite mußte sich indrß mit Aushändigung des Leihhauszettels begnügen, und muß sich den Rock erst einlsfen, da Räbiger natürlich nun erst recht kein Geld hat. Artikel 300 brachte dem abenteuer lichen Exulanten 1 Jahr Zuchthaus. — Die in diesen Tagen bei der hiesigen Annen-Real- schule abgehaltenen Prüfungen wurden durch die Anwesen heit Sr. Erc. des Herrn Staatsministers v. Falkenstein, der Herren geh. Kirchenrath v. Gilbert, Consistorialrath 0. Kohlschütter, Oberbürgermeister Pfotenhaucr, Stadt rath Gehe, Stadtrath Kuhn, Pastor Böttcher u. A. m., sowie durch zahlreiche Lbeilnahme Seiten der Aeltern der Zöglinge geehrt und rechtfertigten das Vertrauen vollstän dig, mit welchem man der Anstalt entgegenkommt. Wie sehr das letztere im Steigen begriffen ist, ersieht man auf's Neue nicht blos daraus, daß im verflossenen Jahre 441 Schüler unterrichtet wurden, sondern auch aus dem Um stande, daß von den zur bevorstehenden Aufnahme Ange- meldeten circa 100 zurückgewiesen werden mußten, obgleich wegen Wegfalls der Elementarklaffen an Raum gewonnen worden ist. — Seit Anfang dieses Monats ist Herr Friedrich Pudor in das unter dem allergnädigstrn Protektorate Sr. K. H. des Kronprinzen Albert von Sachsen stehende Con- servatorium für Musik als Miteigenthümer und Direktor eingctreten. — Die zahlreichen Besucher des alljährlichen Vale« dictions-ActuS der zur Universität abgehenden Kreuzschüler machen wir hiermit darauf aufmerksam, daß diese Feier künftigen Montag, den 18. April, Nachmittags 3 Uhr im Saale der Stadtverordneten startfindet. — In der am 6. d. M. abgchaltenen Stadtverord netensitzung gelangte zuvörderst ein der Einquartierung-- behörde zu gewährendes Bkrechnungsgeld von SSOTHlrn,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite