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Dresdner Nachrichten : 20.06.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185906208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18590620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18590620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1859
- Monat1859-06
- Tag1859-06-20
- Monat1859-06
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.06.1859
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me Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 171 Montag den All. Jnni 1858. «Lisch, tägl. Morg. 7 U. — Inserate die Spallzeile S Pf. werden bis Ab. 7 (Sonnt, v. 11—2 U) angenommen. — Abonn. Vierteljahr 20 Ngr. bei uncntgeldl. Lieferung in's Hau«. Durch die Post. Viertelt- 20 Ngr. Einz. Nummern 1 Ngr. Expedition Johanne- - Allee S u. WatsenhauSstr. 6 pl. Dresden, dm IS. Juni. — Bekanntlich wurde vor einiger Zeit der Handels lehrling Mittelhäuser von hier wegen verschiedener gegen den Herrn Staatsanwalt Held verübter Drohungen mit 1 Jahr Landesgefängniß bestraft. Der junge Mann hat seitdem die unzweifelhafteste Reue über sein damaliges Vergehen dargelegt, namentlich diese noch kurz vor seinem Abgänge nach Hubertusburg gegen den von ihm so schwer Beleidigten in entsvrechender Weise bezeigt. Hr. Staats anwalt Held hatte sich hierdurch denn auch bewogen ge funden, bei dem von Mittelhäusern an Sk. Maj. den König gerichteten Gnadengesuche die dringendste Verwen dung untreren zu lassen, und es sind hierauf Mittelhäu sern 6 Monate der verhängten Strafzeit auf dem Gna denwege erlassen worden. Es wäre zu wünschen, daß dem sonst ganz unbescholtenen, und der Versicherung fei nes früheren Lehrherrn zufolge recht brauchbaren jungen Manne nach seiner Rückkunft Gelegenheit geboten wurde, die unterbrochene kaufmännische Carriere fortsetzen zu können. — Die gestiige Nr. der hier erscheinenden Zeitschrift „Saxonia- ist wegen des in derselben theilweise zum Ab- oruck gelangten, aus der Berliner Volkszeitung entnom menen, österreich-feindlichen Gedichts polizeilich mit Be schlag belegt worden. Wie wir bereits gestern erwähnten, war das in einigen Hundert Exemplaren privatim gedruckte Gedicht schon vorher polizeilich consiscirt worden. — Morgen wird eine ziemlich umfangreiche Dis lokation der sächsischen Lruppentheile stattsinden, indem selbige in die Gegenden von Pirna, Freiberg u. s. w. ver setzt werden, damit die bisher mit Einquartierung belegten Orte, vorzüglich Dresdens Umgegend, davon befreit und andere, bisher verschonte Orte, damit belegt werden. — Der Männergesangvtrein.Orpheus- hat beschlos sen, das am 8. d. M. mir so großem Beifall auf dem Lincke'schen Bade aufgeführte Concert, vielseitig geäußer tem Verlangen gemäß, im großen Garten mit einigen Modifikationen zu wiederholen. — Für die nächste Zeit steht uns eines der inter essantesten und lange ersehnten Gastspiele, das der Frau Rettich von Wien, bevor. — Hr. Direktor Nesmüller hat den renommirten Athleten Francois Schneider für einige Gastspiele gewon- nen, und wird dieser Künstler dabei u. A. auch eine rie sige Kanone auf seinen Schultern abprotzen. —vk— Trotz der kälteren Witterung, die seit einigen Lagen eingetreten ist, hat Feld und Flur überall ein som merliches Ansehen, der Charakter der Vegetation prägt sich immer deutlicher aus, bereits beginnen die Kornfelder ins Gelbliche hinüberzubleichen und bald werden sie im gol denen Glanze ihrer Reife stehen und ihre Kronen dem Schnitter darbirten. Auch das Obst geht seiner Reife ent gegen oder ist zum Theil schon zeitig geworden. Neben reifen Kirschen haben wir bereits seit länger als einer Woche die schönsten Erdbeeren,*) die blauschwarzen Hei delbeeren und die pikanten Stachelbeeren. Die H euernte hat begonnen und die Wiesen werden bald ihre» Früh» lingSschmuckes beraubt sein. Der Wrinstock steht in schön ster Blüthe und die Linden haben ihre angenehm duften den, von den honigsammelnden Bienen gesuchten Blüthen ausgeschlossen. — Der Verkaufspreis deS Roggcnbrodrs vom 19. bis mit 25. Juni d. I. ist: Das Pfund feines Rog genbrot» (Lockwitzer) höchster Preis 15 Pf., niedrigster Preis 9.l Pf. — Das Pfund hausbackenes Roggenbrot» (Leipziger) höchster Preis 11 Pf, niedrigster Preis 8 Pf.— Das Pfund Brot» (Schwarzbrot») höchster Preis 9 Pf, niedrigstrr Preis 7 Pfennige. — Ein ehrsamer Handelsmann, der sich durch Spar samkeit und Fleiß ein nettes Haus und außerdem ein hübsches Capital erworben hatte, lebte nach dem vor ei nigen Jahren erfolgten Lode seiner Ehefrau, mit welcher er eine lange glückliche, aber kinderlose Ehe geführt hatte, von seinen Zinsen, empfand aber hierbei eine solche Lan geweile, daß er, um dieselbe zu verscheuchen, alle Lage Treppe auf und Treppe ab stieg und bei dem einen ober andern seiner Miether ein Siündchen verplauderte. So kam er auch häufig zu einer, im obersten Stockwerk sei nes Hauses wohnenden Beamtenwittwe, die sich mit ihrer vollständig majorennen Tochter und einem kleinen, unge fähr 6 Jahr alten, angeblich auS rein christlicher Barm herzigkeit angenommenen Kitide, von Handarbeiten er nährte. So stattete der alte Herr der Familie auch ein mal einen Besuch ab, als die Tochter ausgegangen war und die Mutter allein sich in der Wohnung befand. Im Laufe des Gesprächs, das wie gewöhnlich von der ver storbenen Ehehälfte des Besuchers und der mit derselben verlebten 26jährigen glücklichen Ehe handelte, gestand der alte Herr em, daß er ungeachtet der Liebenswürdigkeit ') Wie beliebt diese Frucht ist, dürste daraus zu entnehmen sein, da- ein hiesige« Conditorei-Neschäst in diesem Jahre schon gegen 2000 Kannen angekauft hat.
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