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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186603227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-03
- Tag1866-03-22
- Monat1866-03
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1866
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. W 81. Donnerstag dm 22. März. 18K« Der Photograph Herr E. Anton zichtet und ist von uns aus der Lifte der Leipzig, den 20. März 1866. Bekanntmachung. kranke, Zeitzer Straße Nr. 17, hat auf die Ausübung des Zaffertechniker gestrichen worden. Der Rath der vr. Koch des Wassertechnikergewerbes der er Stadt Leipzig. .Koch. vr. Landgraff. Wir haben eine weitere Ermäßigung Diese Preisminderung tritt mit dem 1. A Leipzig, am 16. März 1866. Bekanntmachung. des Gaspreises von 1 Thlr. 25 Ngr. auf 1 Thlr. 20 Ngr. für 1000 Cubikfuß beschlossen, pril d. I. in Kraft. Ein Rabatt wird nicht gewährt. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Schleißner. Ätadttheater. Selten haben wir ein läppischeres und zugleich mehr gegen die Vernunft, den guten Geschmack, die ästhetische Delicatefse ver stoßendes Product auf den gemißhandelten Bretern sich breit machen sehen, als das am 19. März gegebene einactige Lustspiel von Heinrich v. Worttil (Littrow?), betitelt: „Ein Kuß." Man konnte sich in die Zeiten des seligen Clauren versetzt fühlen; die Stelle, wo Adele, in jungfräulichem Stande noch, zum Oheim von ihrem einst zu hoffenden Kindersegen schwätzt und bereits im Geiste sich mit ihrem „Jungen" unterhält, dürfte von Rechts wegen Platz beanspruchen in einem Erzeugniß des Schöpfers der famosen Mimili. Der Einfall des Onkels, um den sich Worttils «Stück dreht, ist so kindisch, und was der Verfasser daraus ent stehen läßt, so ungereimt, daß man nur sein lebhaftes Bedauern über dergleichen aussprechen kann. Das Ganze zeigt, bis in wie dunkle und tiefe Gelstesregionen hinunter sich der Wahn, drama tischer Autor zu sein, verfingen kann. Die Darsteller, Frl. Götz, Herr Hock und Herr Herzfeld, thaten ihre Schuldigkeit. Die Aufführung der „weißen Dame" am 20. März schien unter dem Einfluß gerade nicht besonders günstiger Sterne zu stehen. Mehrfach erwiesen sich die Sänger als indiSponirt und verschiedenen Schwankungen und Schwächen anheimgegeben. Wollen wir davon absehen, so war Hrn. Reblings Leistung als Georg Brown die schon von früher als recht verdienstlich bekannte. Den Dikson sang diesmal ein Gast aus Altenburg-Gera, Herr Mat thias, der im Ganzen genommen auf uns einen befriedigenden und angenehmen Eindruck gemacht hat. Die Stimme klingt gar nicht übel, die Persönlichkeit ist hübsch, das Spiel routinirt, sicher und lebendig. Nur vor Zuvielthun in demselben muß man warnen. Wir glauben, Herr Matthias würde sich zur Ausfüllung des bisher noch unbesetzten Tenorbuffofaches an unserer Bühne wohl schicken. Die Partie der Anna hat nun Frl. Karg studirt und sie mit lobenswerthem Eifer und Talent ausgeführt. Als Jenny erschien Frl. Suvanny und entfaltete viel Geschick und Anmuth. Wir setzen aber voraus, daß beide Damen künftig doch noch mehr aus ihren Rollen zu machen im Stande sein wer den; eS war bis jetzt darin noch nicht Alles gehörig durchge arbeitet und ausgeglichen. Als Felsen im vielfach unsicheren und hin und wieder fluchenden Meere der diesmaligen Aufführung standen da Frau Günther-Bachmann und Herr Hertzsch, Margarethe und Gaveston. Selbstverständlich muß es im vorigen Bericht statt „Linck" an einer Stelle „Fmck" heißen. vr. Emil Kneschke. Verschiedenes. ) Leipzig, 21. März. Der Erbprinz Reuß j. L. so wie der Prinz von Schönburg-Waldenburg langten heute Mittag 1 Uhr mittelst der Thüringer Bahn hier an. Ersterer kam von Gera und stiea rm Hotel „Stadt Rom" ab, Letzterer kam von Zeitz und reiste weiter nach Dresden. * Leipzig, 21. März. DaS Correspondenzblatt der ärztlichen und pharmaceutischen Kreisvereine im Königreich Sachsen Nr. 4 bringt einen Rechenschaftsbericht über die Plenarversammlung im Landesmedicinalcollegium am 27. und 28. November vor. Jahres. Man beschäftigte sich mit Fragen über das Impf wesen. Ferner wurde mitgetheilt, daß ein neues Reglement für die militärärztliche Carriere durch das Kriegsministerium werde erlaffen werden. Hieran schlossen sich Erörterungen über die Vor ige über das Apothekenwesen. Es soll eine Commission in solche Länder geschickt werden, wo die Apothekeugründung freigegeben ist. Man spricht sich übrigens für Fortdauer des Concessionswesens für Apotheker aus, will aber vor jeder Concessionserthettung Con- currenz ausschreiben. Der Bezirk für eine Apotheke soll nicht unter 10,000 Einwohner umfassen. Dann kam man auf das Selbstdispensiren der Aerzte und auf das Halten von Noth- und Taschenapotheken von Seiten derselben, welches man gestatten will. * Leipzig, 21. März. Nach den eben ausgegebenen „Mit theilungen über die öffentliche Handels-Lehranstalt zu Leipzig am Schluffe des Schuljahres 1865/66 von vr. C. G. Odermann" beträgt die Zahl der Schüler in der ersten Abthei lung (Lehrlinge) 126, jene in der zweiten Abtheilung (höherer CursuS) 70, von denen 24 auf die erste, 30 auf die zweite und 16 auf die dritte Claffe kommen. Von diesen letztern 70 Schülern stammen 23 aus dem Königreiche Sachsen, 10 aus dem öster reichischen Staate, 10 aus den übrigen deutschen Bundesstaaten, 4 auS der Schweiz, 4 aus Holland, je 1 aus Norwegen, England und Frankreich, 3 aus Italien, je 1 aus Portugal und von den ionischen Inseln, 4 aus Rußland, 2 aus der Walachei, je 1 auS Polen und aus der Moldau, 1 aus Ostindien, 2 aus Brasilien. H Leipzig, 21. März. Gestern Abend forschte die Polizei im Colosseum eme neben dem Tanzsaale und der Gallerie gelegene sogen. Rumpelkammer auf das Genaueste durch, weil man aus dieser Kammer wollte Rauch aufsteigen gesehen haben und deshalb eine Brandstiftung befürchtete. Die Nachforschung blieb aber resul tatlos und gewährte namentlich einen Anhalt für die gehegte Be fürchtung nicht. — Wegen Thierquälerei wurde gestern Nachmittag ein hiesiger Packträger arretirt und zur Verantwortung nach der Polizei ge bracht. Er sollte eine Kuh. die man vom bayerischen Bahnhofe nach dem Schlachthause triev, unterwegs mit einer Latte unbarm herzig geschlagen haben, um sie zum schnelleren Gange anzuspornen. — Der 19 äahr alte Maurerlehrliug Friedrich Ernst Mosig auS Möckern, an dem in der Promenadenstraße gelegenen Hahn- scben Neubau beschäftigt, hatte vorgestern Nachmittag, als er ein Gerüste abttagen wollte, das Unglück, von einer Pfoste abzugleiten und etwa 3 Ellen hoch herabzuftürzen. Er brach dabei das linke Schlüsselbein und mußte ins Iacobshospital gebracht werden. — Einem treuverdienten Beamten unseres PolizeiamteS, Herrn Registrator Karl Friedrich Bert hold, Vorstand des Einwohner- bureauS, ist als Anerkennung für seine langjährigen treuen Dienste von Sr. Majestät dem Könige das Ehrenkreuz des Verdienstorden- verlichen worden. Der Chef der Polizei, Herr Appellationsrath Metzler, überreichte heute Nachmittag vor den versammelten Mit gliedern deS Amtes die Decoration unter geeigneter Ansprache und Hervorhebung seiner Verdienste dem berufstteueu Beamten, die allseitige BeAückwünschung seiner Amtsgenoffen aber legte zugleich Zeugmß von der innersten Befriedigung über diesen Act könig licher Huld an den Tag.
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