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Dresdner Nachrichten : 09.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186309098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-09
- Tag1863-09-09
- Monat1863-09
- Jahr1863
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- Dresdner Nachrichten : 09.09.1863
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W UMd t S. bi« Mittag» ir Uhr angeno«. ««» tu brr «rprbtttoar Marie» straße 1». U-snim-uü bri uneatarld «dlt. !«.Po/ Hau». Durch! . jährlich N «gr. «iaxrln» «»», mer» 1 N-r. Hageökalt UittcrhaltuW uud Geschästsverkchr. Mitredacleur: Theodor Drobisch. M«. ^HKS. Mittwoch, den 9. September 1863. Anzeigen i. dies. Blatt«, da« zur Zeit in 78i»i» Srempl krsmeint. finden eine erfolgreiche Verbreitung. Dresden, den 9. September — Zu Ehren des Namensfestes Ihrer Majestät der Kö nigin Marie fand gestern früh große Reveille der Militair- musrk statt. — Se. Excellenz der Herr Staatsminister v. Brust ist in vorvoriger Nacht nach Wien gereist und begiebt sich von dort nach Gastein. — 8 Von den zwei letzten Exkursionen der „Flora" ging di« erstere nach Blasewitz, die letztere nach Diesbar unterhalb Meißen. In Blasewitz wurde diesmal nur die Obst- und Zier gehölz Baumschule besucht, welche Herr Arnold daselbst seit Jahren auf einem Flächenraum von zehn Acker Land an gelegt hat. Man darf nicht erwarten, daß in dieser kurzen Zeit die Bäume und Sträucher bereits einen Wald bilden, den noch ist der Besuch beachtenswerth, als man sich überzeugen kann, wie die Cultur verschiedener Pflanzen auf diesem Sand boden gedeiht und mit welcher Mühe dieselbe verbunden ist — Zwei Stunden unterhalb Meißen liegt auf dem rechten Elb ufer das romantische Diesbar, wohin die Gesellschaft von Herrn Hempel freundlichst eingeladen war. Vom Anhaltepunkte der Dampfschiffe geht es ein kleines Stückchen abwärts und man tritt in einen einfach aber sorgsamengepflegtm Obst- und Blumen garten. Zunächst vor dem Hause erfreut sich das Auge an dem frischen Grün mehrer Blattpflanzengruppen, während links neben demselben unter andern Florblumen eine besonders große Anzahl reichblühender Gladiolensämlinge unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Rechts vor dem Wohnhause finden wir auf einer terrassenförmigen Erhöhung Fuchsien, Verbenen, Penste- mons und andere Florblumen; alles gut gepflanzt. Auf einer noch höher gelegenen Terrasse befinden sich die Rosen, ein voll ständiges Sortiment Gladiolen und Ainnia eleZans üore pleno, wie wir uns nicht entsinnen können, letztere schon irgendwo von solcher Größe und Vollendung gesehen zu haben. Während der an der Elbe gelegene Obstgarten reiche Ernte verspricht, sind die Mauern der Terrassen mit saftigen Pfirsichen und seinen Tafelbirnrn bekleidet. Von der höchsten Terrasse geht es auf einem guten Promenadenwege bergauf bis zur „Goldkuppe", mit malerischer Umsicht vom großen Winterberge bis zum Kolm berge bei Oschatz, und vor der „Bastei" schlängelt sich der Elbe silbernes Band anmuthig dahin. Der Besuch von Diesbar war lohnend und mit herzlichem Händedruck schieden wir von dem einfachen, aber thätigen und umsichtigen Schöpfer dieser Anla gen, Herrn Hempel. Nächsten Freitag wird das Dampfroß die Gesellschaft Flora im Anschluß an den Gewerbeverein Dresdens nach Chemnitz zur Besichtigung der dortigen Gärten führen. — Königliches Hostheater Montag, den 7. September bot das Gastspiel des Fräul. Jan aus check in der Rolle der Deborah einen hohen Kunstgenuß Wir müssen eS lebhaft beklagen, daß diese vortreffliche Künstlerin, nachdem sie kurz« Zeit unserer Bühne angeyört hatte, dieser nicht erhalten worden. Die Gattung des Dämonisch »Weiblichen, das sie (in Rollen wie Elisabeth, Judith, Medra, Brunhild) so vollkommen beherrscht, findet auf unserer Bühne jetzt gar keine Vertretung. Ihre- letzte Vorgängerin in Deborah, Fräul. Wilhelmi, obwohl in Wuchs und Gesichtsbildung sich mehr der Rolle anpaffend, war ihr an tragischer Kraft bei weitem nicht vergleichbar. — Ueber das Mosenthal'sche Stück selbst würden wir versucht sein, uns lobend auszusprechen. hätte nicht die Kritik und mehr noch der Beifall deS Publikums, der dieses Stück seit seiner ersten Aufführung zu Hamburg im Jahre 1849 nicht aus den Repertoires der größern Bühnen verschwinden ließ, längst für seinen Kunstwerth entschieden. Es gehört unstreitig zu den. besten modernen Volksdramen. Die Scenen des Dorfleben» da« rin sind menschlich wahr und reich an poesievollen sinnigen Zü gen. Seine dramatische Auflösung ist überaus schön empfun den. Deborah selbst ist eine Gestalt von tragischer Grüße, die, sich von der Hellen idyllischen Umgebung finster abzeichnend, durch die kleinen Verhältnisse des Dorflebens wie ein düsterer Engel hinschreitet Frl. Jan auscheck verlieh, von ihrem er sten Auftreten an, dieser Gestalt in Spiel, Rede und Geberden eine imponirende Hoheit. Sie riß in den leidenschaftlichen Mo menten, besonders am Schluß des 2. und des 4. Act-, zu be geisterter Theilnahme hin, und wurde wiederholt hervorgerufen. Ihr Ruf: „Joseph! Joseph!", als sie, die Verstoßene, an der Schwelle des Meierhofes zusammenbricht, war von der erschüt- terndiien Wirkung. — Bei den übrigen Darstellern konnten wir im Allgemeinen nicht genug Sorgfalt im Zusammenspiel wahr nehmen Die handelnden Personen des Stückes theilen sich in zwei Gruppen: die Juden und die Dorfbewohner. Die Juden- Scenen gingen durch den Fleiß der Mitwirkenden gut von Statten. Herr Porth in der Rolle des Abraham wußte ein vollendetes Charakterbild in den kleinen Nahmen einzuschließe«. Bon den Bauern-Scencn können wir nicht dasselbe rühmen; sie müssen durch ein lebhafteres und correcteres Zusammeuspiel weit mehr Interesse gewinnen. Selbst Herr Winger als Lo renz genügte uns nicht vollkommen. In dem Gespräch mit Jo seph, als er den Sohn bewegen will, die Jüdin zu verlasse«, war er zu tmich und treuherzig, nicht ernsthaft, feierlich und nachdrucksvoll genug. Man vermißte dies um so mehr, al» dieser Moment gerade den Wendepunkt in der Handlung be zeichnet. Frl. Guinand, als Hanna, war zu sehr das ein fache unbedeutende Landmädchen, um der Jüdm, ihrer Neben buhlerin. gegenüber noch interessant zu erscheinen und die Ent scheidungsqual Josephs begreiflich zu machen. Auch Herr Deit mer, als Joseph, wiewohl er mit Eifer und Ueberlegung spielte, durfte den Sohn des angesehenen Bauern, der sich beim Kaiser selbst Audienz erbittet, noch bedeutender auffassen und darstel len. Eine vo.nehmere Behandlung des D alogS war für Jo seph und Hanna schon dadurch geboten, daß der Dichter dies« beiden Personen allein neben Deborah manche Stellen in Ver sen reden läßt, wodurch er eben zeigt, daß ernste bedeutender und vornehmer al» die übrigen gehalten wissen 'wollte. — Äer Pfarrer, die Wirthin und die alte Life ließen eine geeignetere Besetzung wünschen, und Herr Meister machte die Figur de-
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