Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 09.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186311098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-11
- Tag1863-11-09
- Monat1863-11
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.11.1863
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresden, dm 9 November. — Ein Gerichts-Subalternbeamter läßt sich folgender maßen aus: „In Jhrm geschätzten „Nachrichten" befand sich ein Artikel von einem Postverwalter, in welchem derselbe auch der Vorzüge der Subalternbeamtender Gerichtsbehörde vor den Postbeamten gedenkt. Dieser weheschreiende Postverwalter scheint aber von den Verhältnissen der Gerichtssubalternen ziemlich schlecht unterrichtet zu sein, weshalb ich mir gestatte, Folgendes berichtigend zu bemerken. Zuvörderst muß ich be haupten, daß die Postbeamten durchschnittlich sich bedeutend wohler befinden, als wir, denn während ein Postverwalter in der Provinz nebm freier Wohnung, Feuerung und Beleuchtung einen Gehalt von mindestens 300 Thlrn. bezieht, begnügen wir uns mit einem Einkommm von resp. 225, 250 oder 300 Thlrn. Nur alte Häupter, die mindestens eine Mandel Jahre dem Staate gedient haben, können eS höchstens auf 400 Thlr. bringen. Dabei find wir auch fast durchgängig dermaßen mit Arbeiten überhäuft, daß wir moralisch gezwungen sind, manchen Sonntags-Vormittag unserer Dienstzeit zuzugeben. Von Er holungen während der Dienstzeit kann ebensowenig, wie von 7 Wochen Gerichtsfrrien die Rede sein. Denn die gesetzliche mit dem 21. Juli beginnende und mit ult. August endende Ferienzeit macht nach Adam Riese nur 6 Woche» auS und in diese 6 Wochen theilrn sich'die Subalternen, so daß auf Jeden 2 höchstens 3 Wochen Ferien kommen. Was endlich dir fast jede« Jahr splendid gewährten Gratificationen anbelangt, so muß ich sagen, daß diese Gratifikationen in der That sehr rar sind und daß, wenn Einer ja einmal so glücklich war, mit einer solchen im Betrage von 20 oder 30 Thlrn. bedacht worden zu sein, er dann jedes Hoffen auf eine Wiederkehr dieser Wohlthat ruhig aufgeben kann. Ob daher bei Auf. brsserung der Gehalte die Postbeamten dm Gerichtssub- alternen vorzuziehen sein werden, dürfte wohl allein dem weism Ermessen des Ministeriums anheim zu geben sein" — Heute, als an seinem zweitm Vortragsabend, bietet der hydro-diätetische>Verein seinm Zuhörern wieder zwei eben so interessante als wichtige Themas. Das eine handelt von dem Nutzen einer mäßigen Lebensweise und nimmt dabei auf den Venetianer Eornaro Bezug, dessen merkwürdiges Körperschicksal allerdings geeignet genug ist, die Aufmerksamkeit aller auf sth zu ziehkn, denen ihre und der Ihrigen Gesundheit am Herzen liegt. — Aber auch der zweite Vortrag, der den großen Einfluß zweckmäßigen WinterbadenS auf unser Wohlbefinden ins Auge faßt und den Wirkungm unserer mehr und mehr naturwidrigen Winterlebensweise ver anschaulicht, verdient gewiß die größte Beachtung. — Die Einrichtung, daß von der Postanstalt die eingehen den Paquete ins HauS gebracht werden sollen, wird demnächst auch in- Werk treten. Es werden dazu paffende Wagen ange schafft, die in der Stadt herum fahrm und von einem Post beamten (dm Kutscher nicht gerechnet) begleitet. Natürlich wird man für diese Bequemlichkeit etwa- zählen müssen. «»zeige» t. dies, »lallt, tza» zmZttt in 8000 Shrempk' eriweint. finden «ine erfolg»»^« Verbreiwna — An den Vorlesungen von Herrn vr. Scheve in der verflossenen Woche war das Interesse gleich groß wie an der früher», da in jeder Vorlesung neue Seiten des menschlichen Seelenlebens den Zuhörer vorgeführt und erläutert werdm. Heute, Montag, findet wieder eine Vorlesung statt. — Käthchm Renz, oder vielmehr Frau Godfroh, von der man fürchtete, daß sie nach dem vor einigen Monaten erlittmm Knöchelbruch ihrem Berufe werde entsagen müssen, ist, wie wir für ihre hiesigen Verehrer mittheilen, im Hinnö'schm CircuS zu Köln wieder aufgetretm. " — Auf der Leipzig-Dresdner Eisenbahn und zwar auf der Strecke zwischen BorSdorf und Gerichshain hat ein Bahn« wäiter zwei Schläge zu überwachen, die die Bahn von über dieselbe führenden Communicalionswegen absperren. Der ein« Schlag befindet sich dicht an seinem Stationshäuschen, der andere aber eine ziemliche Strecke weiter und ist so beschsffen, daß die nach Art der Chausseeschlagbäume zum Herunterlasse« eingerichtete Barriere gleich vom SiationShäuSchen au- mittelst einer Kette oder eines DratheS herabgelaffm und heräufg«- zogen werden kann. Am Freitag Abend in der sechsten Stund« nun, als der von Dresden ein Viertel Fünf abgegangene Gilzug an jene Gegend gelangte, ließ der Bahnwärter von seinem Häuschen aus den eben beschriebenen Schlagbaum herab, hatte jedoch wegen der ziemlichen Entfernung desselben und der schon eingetretmen Dunkelheit nicht bemerkt, daß ein mit zwei Pferden . bespannter Leiterwagen eben die Bahn passiven wollte und sich im Momente des NiederlassenS gerade unter dem Schlagbaume befand. Derselbe fiel gerade zwischen die Pferde und den Wa gen nieder und hinderte so die ersten» amUeberschreiten derLahn. Die Situation war eine kritische, da der Zug sich näherte und die Pferde unruhig zu werden anfingen Nur schnelle Entschlos senheit konnte ein Unglück verhüten und diese bewies der jenen Wagen führende Knecht. Er sprang herab, machte die Pferde vorn von der Deichsel loS, hing die Waage ab, und trieb die Pferde mit einigen Peitschenhieben über die Bahn. Kaum war ihm dies gelungen, als der Zug heranbraust« und die auf die Bahn hereinragende Wagendeichsel zerschmettert«. Der Zugführer hatte die Pferde unmittelbar vor dem Zug« bemerkt und bei dem Zusammentreffen mit der Deichsel nne« Unfall vermuthet. Er bremste deshalb und hielt den Zug an. Bei näherer Untersuchung beschränkte sich der ganze Unfall auf die Zersplitterung der Deichsel, da die Pferde unversehrt da- bongekommen waren. — Schillers „Don Carlo-" geht morgen im Hoftheater in Scene und da werden wir an ein Böcklein erinnert, da- in diesem dramatischen Gedicht herumspringt. Hier wird nun vielleicht mancher Leser sagen : die Dresdner Nachrichten stöbern dech Alle- auf, nun wollen Sie sogar noch den Schiller mei stern. Aber, e- geht nicht ander-, der groß« edele Dichter hat ier einen Gix gemacht, man höre. Im zweitm Akt, 4. Auf- on Carlos von dem Pagen der Königin den ^ Wi-A A '«M glaubt, birsrr Brief
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite