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Dresdner Nachrichten : 12.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186311121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-11
- Tag1863-11-12
- Monat1863-11
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.11.1863
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Hageßkatt für lliitcrhaltwljl und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Thesdor Drobisch. Wb. SL« Donnerstag, den 12. November 1863. »«zeigen t. dies. Blatte, da« zmZrit in 8SVS «eempt eri»«int, finden eine erfolget»« Verbreitung. Dresden, den 12. November. — Die zweite Kammer beschäftigt sich in ihrer gestrigen Sitzung zuvörderst mir der Erledigung einiger Wahlangrlegen- heiten, wobei ein Gesuch des Leipziger Vicebürgermeisters Abg. Cichorius um Genehmigung seines Austritts aus der Kammer wegen Unentbehrlichkeit in seinem Amte, ebenso ein Gesuch des zum Abgeordneten-Stellvertreter gewählten Fabrikanten Hertwig aus Schneeberg um Enthebung von diesem Amte wegen seiner geschäftlichen Verhältnisse, von der Kammer ablehnend be- schieden wurden. Sodann vollzog die Kammer die noch rück ständigen Deputationswahlen. — Die für den gegenwärtigen Landtag angeordneten Wahlen sind mit ganz wenigen Aus nahmen voÜendet, und es waren bis zum 7. Kus. die Missiven an 74 Abgeordnete der zweiten Kammer abgesendet. Wenn daher der Berichterstatter der „Constitutionellen Zeitung" in der ersten öffentlichen Sitzung (am 10. buj.) noch 14 leere Plätze wahrgenommen hat, so muß der Grund hiervon zzrm größten Theile in andern Umständen, als in der Verzögerung einzelner Wahlen gelegen haben. (Dr. I. — Königliches Hoftheater. Das Geburt-fest Schiller- wurde letzten Dienstag durch Aufführung des „Don Carlos" in würdigster Weise begangen. Herr Koberstein versuchte sich in der Rolle des Don Carlos nicht ohne Beifall. Wen» seine Darstellung auch noch sehr sichtbar die Spuren des Anfängers an sich trug, so zeigte er sich doch in lobenSwerthev VW« vom Geist seiner Aufgabe durchdrungen. Um einer zu-' friedesstellenden Lösung dieser Aufgabe näher zu kommen, wird Herr Koberstein noch manche, in seinen natürlichen Anlagen be gründete Schwierigkeit besiegen, manche falsche Gewöhnung ab- flreifen müssen. Eine falsche Emphase ist bei ihm oft störend, und sein unbiegsamer Organ bequemt sich schwer zu einer natür lichen Intonation, am wenigsten zu einem reinen und rdeln, Ausdruck für die feurigen und enthusiastischen Empfindungen de- jugendlichen Prinzen. Herr Emil Devrient, der den Marquis v. Posa spielte, stellt ihm hierin ein glänzendes Vor bild auf, wie Schillers Verse zu recitiren sind. , Es wäre un- nöthig, den Dresdnern ein Wort über diese vielbewundexte Leistung zu sagen. Wenn die herrlichen Verse Schiller- durch den häufigen, oft unwürdigen Gebrauch ihr edles Gepräge für unsere Empfindung fast verlieren, so werden sie hier in ihr volle- Recht wieder eingesetzt. Sie erscheinen. in der ganzen, unberührten Jugendfrische de« Genius, sobald wir sie hon dep Lippen vernehmen, die ein unablässige« Studium und Streben nach höchster Vollendung des Ausdrucks geweiht und gebildet haben für eine solche Sprache. Seine Vollkommenheit in der Recitätion zeigt Herr Emil Devrient oft in anscheinend unbe deutenden Einzelheiten am merkwürdigsten. So z. B. wird man unter dm hundert ersten Liebhabern unserer deutschen Lheater sicherlich nicht Einen finden, welcher der einfachen Frage: .Weiß die Königin um diese Liebe?" den vollkommen zutreffenden Acemt, wie " Mirandola" von ihm vorgetragen. Herr Dawison, als Phi, lipp II., war diesmal in seinem Spiel mit ganzer Seele gegenwär tig Er gab den düstrrn Tyrannen mit wahrhaft dämonischer Kraft und erhob sich bis zu einer Vollendung und Meisterschaft des tragischen Ausdrucks, wie man sie nur in wenigen seiner Rol len, aber in diesen auch mit ungetheilter Empfindung, bewun dert. Ts hatte etwas erschreckend Furchtbares , als er, da» Auto da Fe ankündigend, bei den Worten: „Dies Blutgericht soll ohne Beispiel sein", mit einem blutdürstigen Ausblick zum Himmel das Kreuz an seiner goldenen Brustkette voll bigott« Inbrunst an die Lippen führte. Sehr wirksam war auch der Moment gegeben, wo der König seine Rathgeber auffordert, al- Ankläger seiner Gemahlin öffentlich in die Schranken zu treten. Die Darstellung dieser Rolle war überhaupt reich an Überraschend wahr empfundenen Einzelheiten, ohne daß doch eine, bei dem gefeierten Künstler sonst bisweilen hervortretende Ängstlichkeit iy der DrtailauSführung den" Totaleindruck schwächte. Sehr chohlthuend war es uns auch diesmal, daß Herr Dawison seine Stimme beim Sprechen mehr in der mittleren Tonlage zu er halten suchte und die grellen Nasaltöne vermied. — Frau Bayer als Eboli war durchaus fein und geistvoll, und zeigte besonder- sn der Rendezvqus-Scene, wo ihr Mitspieler sich frei lich etwa- steif benahm, ihre künstlerische Meisterschaft. Fräul. Ul pich wußte al» Königin Elisabeth sich graziös, edel und mit großer Deceyz zu bewegen. Eine tüchtige Darstellung fanden ach Grqf Lerma durch Herrn Winger und Alba durch Herrn stalthe», während man in der Rolle deS Domingo (Herr skeister) hie vortreffliche Leistung des Herrn Quanter lebhaft vermißte. — In letzter Gewerbevereinsversammlung wurde bei Er wähnung der Eingänge auch einer feinen Waage gedacht, Welche Herr Adv. Lauhn dem Vereine als ersten Anfang zu einer Verloosung geschenkt hatte, durch die ein Fonds zur Er werbung eines eigenen Hauses gewonnen werde könne. Es wurde her damit gegebene Wink zur That freudig begrüßt; denn da die Mitgliederzahl des Vereins ebenso wie seine Tä tigkeit sich stetig vergrößert, so reicht am Ende das sonst so chrgenehme und schöne Lokal, welches derselbe jetzt inne hat, nicht mehr aus. Weitere werthvolle Beiträge wurden sogleich mehrfach zugesagt. Eine Anfrage über die besten Bezugs quellen für Wasserstandsgläser wurde dahin beantwortet, daß die Handlung von Fritzsche, und Breiter in Leipzig, die gräfl. Solmsische Glasfabrik in Friedrichsthal bei Senftenberg und die Handlung von C. A. G. Scheffler in Dresden ausgezeich nete Gläser lieferten. — In einer Zeit, in der alle Gemüther mit Schreck über den neulich stattgefundenen Diebstahl im k. Worischen Museum erfüllt sind, erregte eine Uhr, welche von Herrn Uhrmacher Gutkäs bezogen war und vorgezeigt wurden dadurch Interesse» daß sie nicht blos weckt, sondern auch Diebe erat, bez. verscheucht. Es wird dieselbe hinter die Thi Mt.,: Mit 2 Etifte« steht sie in der Diele fest. Sob drient, zu geben verstände. Mit ünübertröfferssrHi- gestellt. Äit 2 ^tifteu steht sie in der Diele fest. Sobald tzch rrMm^,^Pei,s^'M« Hi M.tze' MeMnH Ml sie gegen einen an der Uhp an-
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