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Dresdner Nachrichten : 12.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186312121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-12
- Tag1863-12-12
- Monat1863-12
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1863
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EeH H»t «mM» «X. »««vbs»L.Post» »rlich »» Rgr. ! ««» i Rz». ageökatt für UnterhMU und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drobisch. M«. S4V Sonnabend, den 12. December 1863. Anz Dresden, den 13 December. — Nach einer Bekanntmachung des Kriegsministeriums ist ein Theil der Königlich Sächsischen Armee auf den Kriegsfuß versetzt worden. — Die zur Exemtion nach Holstein bestimmten sächsischen Truppen: I, 2,, 3, 13 Infanterie-, 1. und 4. Jäger-Ba taillon, 1., 2., 4, 5. Schwadron deS I. und 2. und 5 Schwa dron des II'. Reiter-Regiments, 2 Batterien Fuß- und 1 Bat terie reitender Artillerie, 1 Munitionscolonne, ! Pionnier» De tachement mit Brückentrain, 2 ambulante Feldhospitäler und 1 Proviantcolonne, gehen den 15. und 16 d. M. von Dresden» resp. Priestewitz und Leipzig per Eisenbahn dahin ab. — Königliches Hoftheater. Donnerstag, den 10. December, eröffnete Fräul. Janauscheck als Brun hild in dem Trauerspiel Geibel's den bei ihrer letzten Abreise von Dresden bereits ang.kündigten zweiten Gastrollen - Cyclus Er ist sehr zu beklagen, daß dieser zweite CycluS gerade in die Zeit kurz vor Weihnachten fallen muß, wo der Theaterbesuch bekanntlich am schlechtesten ist. Und um der ausgezeichneten Künstlerin ihre Aufgabe so undankbar als möglich zu machen, mußte sie noch dazu in einem Stücke zuerst archtreten, dessen das Publikum schon herzlich müde ist, weil es mit den Schön heiten seines Dialogs nicht eine so schwächlich, langweilig und verkehrt bewegte Handlung in. den Kauf nehmen will. Weih nachten vor der Thür und — Geibel's Brunhild! Kaum l sich eine ungünstigere Constellation denken. Der verehrte G äst besaß aber Selbstentsagung genug, den Dresdnern sein Ver- sprechen zu halten. Auch war das Theater mehr gefüllt, als man billiger Weise erwarten durfte. Das Publikum bewies bei den Scenen, wo Fräul. Janauscheck Spielraum gegeben ist, ihre tragische Kunst zu entrollen, lebhafte Theilnahme. So be sonders am Schluß de- dritten ActcS, wo sie, als die verra- thene, schwer gekränkte Königin, die Tiefen der Erde auffor dert, sie mit ihrem Jammer zu begraben. In solchen Momen ten besitzt Fräul. Janauscheck eine Gewalt des tragischen Aus drucks, die von keiner andern deutschen Schauspielerin erreicht wird, so viele wir ihrer kennen. Möchte sie bald Gelegenheit haben, in einer neuen Rolle, die ihren seltenen Fähigkeiten ent spricht, mit der Ungunst der Umstände siegend in die Schran ken zu treten. Das Trauerspiel: „Dido^ von Riffel, das, wie man uns versichert, längst zur Aufführung vorbereitet ist) soll in der Titelrolle ihrem Talent eine ebenso dankbare als wür dige Aufgabe stellen. Man sieht der Aufführung desselben un ter ihrer Mitwirkung verlangend entgegen. — -s Prozeß Schönfelder. (Schluß.) Am zweiten Tage der Zeugenvernehmung, den 10. Dezember, füllten sich die Zuhörerräume Nachmittags so stark, daß selbst der Ange klagte, als er zum Gerichtssaal geführt würde, nur schwer mit seinem Begleiter durch die Menge kommen konnte. Sine Menge Zeugen wurden vernommen, es war ja für heute der Schluß der Beweisaufnahme festgesetzt. 1) Der 48jährige Kaufmann Böhme von der großen Plauenschen Gaffe erzählt, daß Sch. oft zu ihm kam, bei ihm Maaren und die Sonst Zeitung holte, fast alle Tage in der 7. Abendstunde. Am 37, Septbr. 1863 kam er in der 6. Stunde sehr ängstlich und wechselte einen Zehnthalerschein, kam wieder, holte die Zeitung, kam nochmals wieder, wollte die Zeitung nochmals haben, wurde aber bedeutet, daß er sie schon einmal erhalten. Sch. kaufte 25 Cigarren, er war verstört, betrunken. Sch. widerspricht diesem Zeugen. 2) Der 44jährige Restaurateur des böhmischen Bahnhofs Ferdinand Dröß bekundet, daß Sch. am 27. Septbr. bei ihm einen Weimar'schen Zehnthalerschein kurz vor 7 Uhr Abends gewechselt und Bier getrunken. (Der Zeuge war schwer zu verstehen.) 3) Der 46jährige Restaurateur Christian Gott helf Schäfer, Viktualienhändler, gr. Pläuenschegaffe 15, weiß, daß Sch. öfter bei ihm war, so auch am 27. Sept Er soll sehr heiter und lustig gewesen sein. Zeuge verläßt sich in Be zug auf die Aussage auf seine Frau. Die verehelichte Schäfer erzählt, daß Sch. in der 6. Stunde bei ihr war und einen Zehnthalerschein wechseln wollte, den sie aber nicht wechselt«. Später kam er wieder und bezahlte eine Schuld von 15 Ngr. Der 38jährige Kellner Johann Einenkel erzählt, daß Sch. oft auf dem Schweizerhäuschen, so auch am Sonntag, den AS September, 'verkehrte. Sch. hatte zwei Mädchen bei sich, denen er Bier, Kaffee, Kuchen, Beefsteaks und Sodawasser kaufte und mit ihnen tanzte. Dem wachthabenden Gensd'arm Kretzschmar, der jetzt schon todt ist, kaufte er auch Bier ; er verzehrte da selbst etwa 4 bis 5 Thlr. Sch. spricht gegen diese Aussage, wie er überhaupt allen Zeugen widerspricht. Der Kutscher Friedrich Vetters war auch auf dem Schweizerhäuschen und sagt, daß Sch. auffallend aufgeregt gewesen. Letzterer soll Sodawasser bestellt und gesagt haben: „Wir brauchen etwa- Ab'ühlendes." Der 33jährige Restaurateur Alexander Hehdel auf dem Schweizerhäuschen bestätigt im Allgemeinen das Vor hergehende. Sch. hörte dort, daß Blechschmidt sich erhenkt habe, da sagte er: „Nu eben, und gerade an der Dawison'schen Villa!" Dort verlor Sch. auch seine Mütze. Der 3Sjährige Gärtner Christian Herrmann Steigmann, der bereit- verstorben ist, hat ausgesagt, daß Sch. geäußert: .Der Junge wird doch dort nicht begraben werden, ich bleibe sonst nicht mehr in dem Hause!" Der nicht aufzufinden gewesene Schneider Tannen berg, der mit Sch. in einer Zelle gesessen, hat erzählt, daß Sch. ihm gesagt, er habe eine Uhr und Geld im Garten ver graben. Sollte eine Hauptverhandlung stattfinden, so würde er sich selbst vertheidigen. Wenn er wieder herauskäme, würde er Geld genug haben, wenn auch das Gericht glaube, er habe nichts. Er würde in der Hauptverhandlung dem Dawison und andern Zeugen .Schand' und Brand" anthun. Die anwesende Wittwe Fischer, Wilsdrufferstraße, weiß nichts davon, daß Sch. bei ihr am 36. Septbr. einen Zwanzigthalerschein gewechselt. Ihr Commis Weise weiß auch nichts davon, ebenso der frühere Commis Gustav Koll Der 19jährige Lehrling Julius Robert Säurig beim Kqufmann Böhme sagt, Sch. sei am 27. Sept. NächmittagS in der 5. Stunde im Geschäft gewesen, dann um
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