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Dresdner Nachrichten : 13.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186312131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-12
- Tag1863-12-13
- Monat1863-12
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.12.1863
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^ ^ ^ 7 ^ ° '. ^ ^ ^ ..v - EHLSSM^ -l Wr MüerhalttW «O GMstsvcrkchr. Mitredacttur: Theodor DrMch. A»ret«e« t. p«s.Ol»ktt, »a«MZettm 8000 »rm>/ M«. LOV Sonntasi, den 13. Decemher M3. Dresden, den 13. Dreember. — Dar gestrige Geburtsfest Sr. Majestät der Königs ist am königlichen Hose in der üblichen stillen Weise begangen worden. Se. Majestät empfing im Laufe des Vormittags die katholische Geistlichkeit, den Minister des königlichen Hauses und die Hofstaaten, die Präsidenten der beiden Ständekammern, die Staatsminister, sowie die activen Generale und nahm deren unterthänigste Glückwünsche entgegen, während Nachmittags Ihre königlichen Majestäten mit der gesammten königlichen Fa milie bei Sr. königl. Hoheit dem Kronprinzen zum Diner ver einigt waren. — Vorgestern beehrte Se. Maj. der König das Galan- teriewaarenlager von Herrmann und Ihre Maj. die Königin Amalie und II. KK. HH. die Prinzessinnen Sophie und An toinette die Spielwaaren - Ausstellung von ArraS mit Ihrem B. suche. — Allerhöchster Anordnung, zu Folge wird wegen erfolg ten Ablebens Seiner Majestät des Königs Friedrich VII. von Dänemark am Königlichen Hofe eine Trauer auf drei Wochen, von heute an bis mit dem I. Januar 1864, angelegt. — Zur Vorfeier des königlichen Geburtsfestes hatten die Herren Präsidenten der beiden Kammern gemeinschaftlich vor gestern Nachmittag die sämmtlichen Mitglieder der Ständever sammlung in Meinhold'L Etablissement zu einem Diner ver einigt, an welchem auch Ihre königlichen Hoheiten der Kron prinz und Prinz Georg, sowie die Herren Staatsminister Theil nahmen. Gestern früh fand in der Residenz zu Ehren des Tages große Reveille der Militärmusik statt, nach deren Bern digung die Musikchöre derjenigen Truppenabtheilungen, deren Chef 'Se. Majestät der König ist, Allerhöchstdemselben unter den Fenstern des von Ihren Majestäten bewohnten TheileS des königl. Schlosses eine Morgenmusik darbrachten. In den höhe ren Lehranstalten und in sämmtlichen Schulen fanden Vor mittags Festacte statt und in der katholischen Hofkirche wurde um 11 Uhr ein feierliches Hochamt mit Tedeum abgehalten. Auch in der griechisch-russischen Kapelle, sowie in der Syna gogr wurde der königliche Geburtstag durch eine sgottesdienst liche Fsier ausgezeichnet. Von dem festlich decorirten Balcone des Altstädter Rathhauses ertönte nach 11 Uhr eine Festmusik des Stadtmusikchors. Die für Mittag angesetzte Militärparade war deS eingetretenen Regenwetters wegen auf Befehl Sr. Ma jestät abbestellt worden. Nachmittag 2 Uhr war das Officier corPS im „Jägerhof" zu einem Diner versammelt, während um 3 Uhr eine größere Anzahl CivilstaatSdiener und Mitglieder städtischer Behörden in Meinhold's Etablissement zu einem Di ner sich vereinigt hatten; bei elfterem wurde der Toast auf Se. Majestät den König von Sr. Excellenz dem Herrn Kriegs« miyister Generalleutnant von Rabenhorst, bei letzterem von Sr. Excellenz dem Herrn Staatsminister Frhrn. v. Brust auS- menvers Frhrn. v. Neust große Gala-Soiree und die öffentlichen Plätze der Stadt waren festlich beleuchtet. — An das dänische Cabinet ist in Folge des BundeSbe- schlusscS vom 7. December von Seiten Oesterreichs, Preußens, Sachsens und Hannovers gestern die Aufforderung ergangen, binnen 7 Tagen das Herzogthum Holstein zu räumen. — -s Prozeß Schönfelder. (Schluß.) Der letzte Tag der großen Hauptverhandlung begann mit trübem Zwielicht. Alle Zuhörerräume waren dicht gefüllt, 1000 Augen starrten dem nunmehr zum Tode verurtheilten Mörder des Knaben Blechschmidt bei seinem Eintritt in den Gerichtssaal entgegen. Schönfelder hielt diesen tausendfachen Blick ruhig aus, er schritt schnell und fest, wie sonst, durch die festgepfropften Reihen hin durch; ja diese Reihen waren so fest, daß selbst der den Schön« felder zum Gerichtssaal begleitende Gefängnißinspector Hempel sich erst mühsam den Weg bahnen mußte. Tie Beweisauf nahme war geschlossen, trotzdem daß Herr Advocat Fränzel um Verschiebung dieses Schlusses gebeten, da sich ja noch in der letzten Nacht Fürbeweise für d-n Dawison'schen Gartenarbeiter fistden konnten. Herr Staatsanwalt Held ergriff nunmehr fol gendermaßen das Wort: „Meine Herren Richter! Mord oder Selbstmord, das ist die Frage! Die Spur des Verbrechens war bald blüs gelegt Niemand von aller Welt glaubte an Selbst mord zuerst. Jeder forschte bei dem Anderen und zeigte will- fähig das Erforschte der Behörde an und so kam es, daß nach Jahresfrist sich d e Zeugen noch genau an die einzelnen Data erinnern können. Als der Angeklagte kränkelte, fürchtete man, daß mit ihm, mit feinem Lebensende auch die Anklage fallen könnte Aber o Vcrhängniß! Dank dem allgemeinen Interesse, das sich bekundete, die Anklage steht fest, wie zuvor. Mord oder Selbstmord? Das ist die Frage! Aber es herrscht kein Zweifel mehr über ihre Beantwmtung! Was sollte den Kna ben Blechschmidt zum Selbstmord bewogen haben? Der Knabe war gesund an Geist und Körper. Unzufriedenheit in seinen Verhältnissen konnte nicht der Grund zu einer solchen That fein, sein Dienstherr „meinte cs gut mit ihm!" — Also, welcher Grund wäre es? Nur höchstens ein begangener Fehler und die Furcht vor Strafe konnten der Grund sein. Er hatte das Geld nach dem Feldschlößchm zu tragen, bei seiner Rückkehr fehlte ihm da- Geld — er schritt zum Selbstmord! Doch nein! Am Hellen Tage konnte ihm Niemand daS Geld aus der Brusttasche stehlen. Und — meine Herren Richter, hätte er es verloren, ist es dann denkbar, daß er sich dann noch ruhig Weintrauben kaufte, die er nicht ganz verzehrte, sondern sie in die Tasche steckte? Eine andere Frage ist die, wie kam Blechfchm.idt zu dem Strick aus dem Pferdestall, wie zu dem Aste an dem Kirschbaum im dichten Gestrüpp? Nein, auf sei ner Leiche steht'S geschrieben, er war ermordet! Blechschmidt ist ermordet, Schönfelder sein Mörder." Herr Held schildert nna-
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