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Dresdner Nachrichten : 20.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186312200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-12
- Tag1863-12-20
- Monat1863-12
- Jahr1863
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- Dresdner Nachrichten : 20.12.1863
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HOLM,«- X« 1»UHr Btt «untae Ha»«. D»«L Mttch !» «,r »tl NM , «g». ^ -O ' M« »»4 Tageblatt skr Unlerhaltunq und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. . -^'A. S-imtaa de» 20. December '''LML'L« -<Z Dresden, den 20. December. — Se. Königliche Majestät hat genehmigt, daß der An- staltSdireetor Regierungsrath Eugen d'Alinge zu Zwickau das von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Altenburg ihm ver liehene Ritterkreuz des herzoglich Sachsen-Ernestinischen Haus- ordenS annehme und trage, auch dem zum Bundes - Commissar für die Herzogthümer Holstein und Lauenburg ernannten Kreis- director Eduard von Könneritz das Prädicat eines Wirklichen Geheimm-Rathes beigelegt. — Herr Staatsministcr Frhr. v. Neust hat sich vorgestern Abend nach München begeben und wird in einigen Tagen von dort zurückerwartet. — Das „Dresd. Journal" schreibt: Es sind in öffent lichen Blättern Stimmen laut geworden über das Tragen der Bundesfarben von den nach Holstein abgegangenen sächsischen Truppen. Wir befinden uns in der Lage, hierüber Folgendes zur Berichtigung jener Urtheile zu bemerken. Nach einem Bun- deSbeschlusse vom 20- März 1848 soll das Erkennungszeichen für die Bundestruppen aus den Farben schwarz, roth, gold be stehen, ferner aber besagt eine Bestimmung der, gesetzliche Kraft habenden Bundeskriegsverfaffung, daß bei Aufstellung des Bum ,.! ! .-x >4 Oberfeldherrn für alle Bundescontingente ein Erkennungszeichen vorgeschrieben werden soll. Bundesfeldherrn vorzugreifen, hat man die zwar suspendirt, aber die Truppen darauf aufmerksamMmacht, daß der Fall eintreten könne, und alle Vorbereitungen demgemäß getroffen. » * » König!. Hoftheater. Freitag, den 18. De- eember, trat Fräul. Janauscheck, ihr Gastspiel fortsetzend, als „Deborah" in dem Schauspiel von Mosenthal auf. Wir haben diese meisterhafte Leistung schon früher eingehender be- urtheilt und dabei anerkannt, daß Frl. Janauscheck dieser Gestalt, von ihrem ersten Auftreten an, in Spiel, Rede und Geberden, eine imponirende Hoheit verleiht, durch welche das mehr melo dramatisch und tableauxart-g angelegte Schauspiel erst im höher» Sinne als Drama erscheint. Mit der größten tragischen Wahr heit giebt sie sowohl die höchste Steigerung des schmerzlichen Affects (besonders in dem Ausruf: „Joseph! Joseph!^, als auch die elegischen Momente des gebrochenen oder stillver haltenen Schmerzes. Groß und erschütternd ist sie zumal in der Scene, wo sie den Fluch gegen Jöseph ausspricht. Das Pu blikum wurde durch ihr Spiel zu lebhafter Theilnahme hinge rissen und ehrte die Künstlerin nach jedem der beiden letzten Acte durch dreimaliges Hervorrufen. Die Darstellung des Schauspiels zeigte übrigens wieder dieselben Mängel, dis wir schon das letzte Mal hervorheben mußten. Nur die Gruppe der Juden wurde von den Herren P orth und Walther und Frl. Löhn gut dargestellt. Herr Winger, als Loren-, war nieder zu hausbacken treuherzig, und, wo er Strenge zeigen sollte, gutmüthig polternd. Der folgsamste KindeSfinn konnte in den Worten, tvkv Heir Winger sie sprach: „Joseph, ich lern. Diesen Wünsche, daß du austdie Nacht zuHausebist," nicht dieednstrkschlüchzrndzu. und zwingende Mahnung finden, die darin liegen sollte Der lässige und bequeme Ton, in den er bisweilen verfiel, z. B. die Pfeife beim Reden im Mu.rde behaltend, scheint uns nur in Volksstücken von geringerer Gattung zulässig. Frl. Gui- nand gab die Hanna wieder gar unbedeutend, und Herr Dettmer muß, bevor wir ihm mit einem sonstigen Anliegm be schwerlich fallen, vor allem der fehlerhaften Aussprache der Vo- cale, besonders des häßlich gedehnten und unreinen „ei," sich entwöhnen. Auch der theilnehmendste Zuschauer wird aus der Fassung gebracht, wenn er hört: „du kommst, um ewig meuN zu sein." Wir geben gern zu, daß Herrn Dettmer vielleicht hier das erste Mal ein so arger Verstoß begegnet ist, aber schlimm genug, daß er ihm begegnen konnte. — -f Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 19. Dezember. Wenn vorgestern auf der Anklagebank heiße Thrä- nen geweint wurden und wenn vorgestern lautes Schluchzen im Gerichtssaale ertönte, so war es heute erst recht der Fall. Wer die heutige Angeklagte war zu eifrig in ihrem diebischen Hand werk gewesen, sie hatte sich zu sehr in der Verseinigung fremden Eigenthums vertieft, sie betrieb sie ganz gewerbsmäßig und deshalb können diese Thränen keine Reuethränen gewesen sein. Der Saal war fast menschenl er. auf drei Tischen lagen vor den Richtern die gestohlenen Sachen, meist Tischwäsche und Frauenkleider und namentlich Goldsachen. Sie suchte besonder- die Goldarbeiter und Hotels heim und nahm mit, was sie sah; daher finden wir auch Leuchter, Scheeren, Albums, Nähbüchsen und Nähtäschchen vor uns liegen. Die Angeklagte, die wegen des Taschentuches, daß sie vollständig vor das Gesicht hält, weder zu erkennen, noch zu verstehen ist, heißt Amal.e Auguste Hohmann. Sie ist 23 Jahre alt, außer Ehe geboren, noch nie bestraft und Putzarbeiterin/ Ihre Mutter lebt noch. Einen Vertheidiger für ihre Diebstahtssache hat sie nicht mitgebracht; Wohl aber fungiren 7 Zeugen, die Alle die Verletzten sind. Meist gehören sie dem schönem Geschlecht an. Ich will in der Aufzählung der einzelnen Thaten kurz sein. Am 24. August kam sie in den Laden des Hofjuweliers Hänsch auf der Schloß- flraße, nannte sich ein Fräulein von Kosel, oder, wie der Zeuge Hänsch sagt: „Ich bin die gnädige Kosel!" Sie besah sich dort eine Menge Schmucksachen und als Hänsch sich, einmal umwendete, da verschwanden zwei Armbänder und zwei Me daillons. Alles von Gold. Das soll eine Geschichte von 37 Thalern gewesen sein. Sie will heute nicht die Absicht gehabt haben in den Laden zu gehen, um zu stehlen. Herr Staatsan walt Heinze meint aber, daß sie in ber Voruntersuchung ge äußert, sie wollte sich eine ganze Ausstattung zusammenstehlen. Und das hat sie auch wirklich fertig gebracht. Die gestohlenen Goldsachen wurden noch bei ihr vorgefunden, sie werden heut dem Befiohlnen zurückgegeben. 2) Fast in derselben Zeit kam sie in das Gewölbe deS Goldarbeit»- Mau. Dort stahl sie eine Brosche mit Korallen, ich glaube im Werthe von ^Ths- '— und den vorangehenden Diebstahl gesteht fie Gewölbe war nur die Tochter de» Mau. * IM
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