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Dresdner Nachrichten : 24.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186312244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-12
- Tag1863-12-24
- Monat1863-12
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.12.1863
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'««tztnk v< I ««, 1>W. r »»8 W Miwodattemr sWhvtdor D«Usch. /-. Donnerstag den 24. Decembn 1863. Dresden, dm 34. December. — Se. Majestät der König hat dem Direktor d«S grünen Gewölbe», Major v. d. A. Freiherrn von Landsberg, bei Ge legenheit seiner auf Ansuchen erfolgten Versetzung in dm Ruhe stand, in Anerkennung seiner langjährigen pflichtgetreuen Dienst leistung, das Ritterkreuz des Verdienstordens verliehen. — ^Königliches Hoftcheatep. Diep-tag, den SS- Deoember, zum ersten Male: „Dido", Trauerspiel in 5 Akten, von Franz Nistel, -i- Wem noch das Drama: „Heinrich der Löwe" von demselben Verfasser, das vor etwa 4 Jahren hier aufgeführt wurde, erinnerlich ist, der wird von diesem neuen Trauerspiel keine zu großen Erwartungen, gehegt hahen. Wenn tpsr unserer Empfindung vertrauen dürfen, die während der ganzen Aufführung ungerührt blieb, so hat das Stück keinen einzigen wirklich tragischen Moment. Aber darin fanden wir uns ge täuscht, daß nach Allem, was man uns versichert hatte, die Roll« der Dido wenigstens Me. bewähren Dido bem Stolz, dämonischer Willenskraft und schmerzlicher Resigna tion, in deren Darstellung erst Fräul. Jayauscheck sich zu einet Tragödin erhebt, die den andern deutschen Schauspielerinnen überlegen ist und vielleicht begründetes Anrecht auf den Namen hat, den ihr die französische „Revue Elermanique" vor 3 ren beilegte, den Namen der deutschen Ristori. - versteht sich von selbst, daß Fräul. Janauscheck auch diese Rolle! Würdig und . edel zu gestalten wußte, aber es fehlte ihr darin der Spielraum, dre ihr eigene Kunst zu entfalten. Der ein-, -igs tief schmerzliche Accent, der an ihre Darstellungen der Medea, Deborah u. s. w. erinnerte, lag in dem Ausruf: ,Jtho bal von JarbaS Hand erschlagen!" — Was den Inhalt der Stücks betrifft, so entlehnt es seinen Stoff, wgs schon sein Name zeigt, aus dem Afterthum. Der Dichter sucht denselben aber auch in der Weise der antiken Tragödie, mit einem mög lichst geringen Aufwand bewegender.Mittel, zu behandeln. Hierdurch bekommt seine Dichtung, da ihr der reichere Inhalt fehlt, eine gewisse akademische Kälte und Einförmigkeit. Dis Myrgin .Dido-wird von zwei Freiern bedrängt, wovon den eine begehrlich trotzig, der andere platonisch edelmüthiz ist. ,,Si? weist die Werbungen beider zurück." Sie hat ein! Gelübde ge- than, nur der Erinnerung an ihren ersten Gatten zu leben. Und wiederholt beständig die Versicherung, daß sie nach jenem! keinem Sterblichen ihre Hand schenken dürfe und wolle.' anmaßliche Freier, Mt'Krieg, uck fügt «S, daß er Durch den z> gefangen in die Hände der Königin geliefert wird, ihm, aus übergroßem EdelrNuth und um dafüt s« hung für eine blos eingebildete Beleidigung iü 'er! rba- kckrn akt'Mantt ünd M Hände^ EWdet verschmäht, nicht annehmen, ohne, wie er nun beschließt, sich dafür — an ihr zu rächen. Er kommt mit vermehrter Kriegs macht, besiegt ihr Heer, erschlägt ihren Schützer Jthobal und zieht in )die Stadt Carthago mit dem Vorsatze ein, bie jetzt in seine Macht gegebene Königin durch das Anerbieten der Fr«tz heit und durch seinen freiwilligen Abzug zu demüthigen. Aber er kommt zu spät. Dido hat, um den Sieger zu versöhnen und ihr Volk zu retten, bereits Gist genommen. Der wilde Numidier hat nun blos noch Zeit zu der Betrachtung: „Des Wanne- Stärke wolltest Du beweisen, Und warst der eigenen Begierde Narr" — womit der Vorhang fällt. — Uns hat ein solcher Kamps , des größten Hdelmuthes gegen die rohe Uebermacht, ohne jegliches Verschulden, ,ohne jede, in den Verhältnissen begründete Net-, Wendigkeit, durchaus nichts Tragisches. Der tragische Held muß im Hunpfe, gegen, Berhältniste , fallen, deren Berechtigung geschaffen sein! und Nothwendigkejt Diese giebt eine Verzei- "t 4M1 unserem Verstände wie unserem HerM zufällig eine Stunde frH« zu dem tragischen AuSgang nüchtern und langweilig wäre n der Ausgang gewesen! Der tragische Schluß entbehrt somit jeder tieferen Begründung. Dazu kommt, daß der Dich ter das von Gust-v Freytag mit Recht eingeschärfte Gesetz nicht befolgt hat, seine Wirkungen vom Anfang bis zum Ende doß Dramas zu steigern. Die Situation ist im dritten Act, vor der Gefangennahme des Jarbas, fast ganz dieselbe, wie zum Schluß. Denn auch dort schon ist Dido im Begriffe, ihr. Ho ben zur Rettung ihres Volke- zu opfern. Die Theilnahm«, welche das Publikum trotz dieser Mängel der Aufführung ent gegenbrachte, und der lebhafte Beifall, welcher Fräul. Jayau- scheck in der Titelrolle gezollt wurde, sind uns wenigstens «in erfreulicher Beweis her rm Publikum vorhandenen Sympathien für die vortreffliche Künstlerin. Die Darstellung war übrigms auch sonst eine sorgfältige und wohl einstudirt. Unter den Mitvirkenden verdient besonders Hr. Winger, als Hiram, anerkennender Erwähnung. — Wie die Oberpostdirection bekannt macht, werden die Briefe an unsere nach Holstein abgegangenen Soldaten (vom Feldwebel und.Wachtmeister abwärts) bis zum Gewicht, von 4 Loth poyofrei ,befördert, Fahrpostsendungen bis zum Ge wicht von 6 Pfunden, Geldsendungen bis zu 20 Thlr. werden nur mit der Hälfte des gewöhnlichen Ansatzes berechnet. ' — Die Wahrnehmung, daß an öffentlichen Orten, insbe sondere in Wirtschaften häufig und zur Belästigung des Pu blikums und der daselbst verkehrenden Gäste bewegliche Gegen stände, namentlich Gypsfiguren, sog. Feuerrüpel und Brätzeln ausgeloost,oder ausgewürfelt werden, hat die k.> Polizei-Diree- tiott veranlaßt, in einer öffentlichen Bekanntmchhung darauf hinzuweisen, haß has AMpielen und Auswürfcjn ud-rartig« GegyMyhe gesetzlich verholen ist. Das General» ivomlS. md eme hierzu.Maffene ErläuterunMMvrmL- M.'/Pe WnsMt, dgß,^ wenn SN Hernach
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