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Dresdner Nachrichten : 07.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186301074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-01
- Tag1863-01-07
- Monat1863-01
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.01.1863
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Mrs» lägt. Morg.7UtzrJnlerale werden bw »beatzsS, »vnnt »K Mittag» 12 Uhr an-eno». men in der Expedition: Martenffraße 1L.' .i «Lonntinenl vlrrttliäbrl. ra Rg». »ei «nentaeldlicher Liefemna t»'« Hau» Lurch dir K Post v>«rtü-> tttrltch 22 Rp- Einzelne «u». «ern 1 Ngr. HageökatL für Uuterhaltllni, uud Geschäftsverkehr. Mitredakteur: Theodor Drobisch. »«zeigen t dies Matt», da« zur Zett tu SSW erscheint, linden «in» «rtalareiök« Verbreitung. M«. S. Mittwoch, den 7. Januar 1863. Dresden, den 7. Januar. — Gerichtsverhandlung vom 5. Januar. Heute Vormittag 9 Uhr stand Hauptverhandlung an gegen dm Kriegs reservist Carl Gottlob Schierz aus Meißen wegen Nothzucht. Die Sitzung war vollständig geheim, ich darf daher nur Das dem Leser erzählen, daß Schierz wegen Nothzucht freigesprochen und wegen Unzucht mit Kindern von 12—14 Jahren zu 6 Monat Gefängniß verurtheilt wurde. *— Am 5. Januar hielt unter Vorsitz des Herrn Grafen Baudissin der hiesige K. S. Alterthumsverein seine erste heurige Hauptversammlung. Nach Erledigung der laufenden Registrandeneingänge las Herr Oberleutnant Schreiber die Be schreibung einer Reise Johann Georg s l., welche derselbe noch als Churprinz, 16 Jahre alt, am 16. Januar 1601 nach Ita lien mit seiner Suite, darunter auch die nöthigen „Leibjungen" (Pagen), übrigens aber incognito antrat. Der junge Prinz hatte Abenteuer mit Räubern und mit Pfaffen. ErwähnenS- werth ist noch, daß bei einem Fieber, welches den Prinzen in Italien befiel, anfänglich kein Arzt ihm beistehen wollte» weil er keinen Beichtzettel hätte. — Einen interessanten Bericht er stattete sodann Herr Rector I». Rüdiger über das große König steiner Faß, welches 1722—1725 unter Leitung des Freiherrn von Kyaw von rheinischen und sächsischen Faßbindern gebaut wurde. Dasselbe war größer als das Heidelberger Faß, faßte 3709 Eimer Dresdner Maaß und wurde von 32 eisernm Reifen gehalten, deren jeder 7 Centner wog. — In Bezug auf die Grabreden bei der feierlichen Be stattung des Herrn Hofrath v. Pech wird uns mitgetheilt, daß Herr Hofrath 0. Professor Reichenbach den Verewigten geschil dert als liebevollen Arzt und glücklichen Operateur, insbesondere auch als Augenarzt bis in die letzte Stunde seines erfolg reichen Lebens, dann als väterlichen Lehrer und gerechten Exa minator seiner zahlreichen über alle Welttheile verbreiteten Schü ler, endlich als Lreum Freund und College». Er wies darauf hin, was derselbe in diesen Verhältnissen in seinem langen Le ben geleistet, und deutete an, wie die ungewöhnliche und hier noch unerhörte Theilnahme Tausender, Abertausender, welche mit thränenvollem Auge dahinwallten zu seinem Sarge und zu seiner Bestattung, entschieden es ausspräche, daß er von den Palästen der Staatsmänner bis in die Hütten der Armen Liebe verdient und gefunden, und daß die Wirksamkeit jenes centralen Landeskcankenhauses, welches jedem Bewohner der Residenz wie des Landes unter dem Namen der Klinik bekannt ist, und in dem er stets in humaner Weise gewaltet, mit so tiefen Wurzeln der Liebe und Dankbarkeit eingewachsen sei in das Leben und in das Bewußt sein dieser Bewohner, daß diese Anstalt eben so sicher, wie die gleichfalls so wohlthätigc wie unentbehrliche Entbindungs anstalt, über die von dem Verewigten so lange schmerzlich er tragene Sorge hinaus, fortdauern werde in Segen für das Vaterland bis in die spätesten Zeiten. — Vox populi, vox I)oi! — Der hiesige geschätzte und geachtete Arzt v. Hirsche! feierte am 5. Januar sein 25jähriges Jubiläum unter Theil nahme seiner zahlreichen Freunde und Verehrer. Von der De putation der israelitischen Krankenunterstützungs-Gesellschaft wurde ihm unter andern Geschenken ein prachtvolles silbernes Schreib zeug gewidmet, da er sich um dieses Institut wesentliche Ver dienste erworben. — Die Einführung der zu gesetzlicher Ergänzung de« Stadtverordneten-CollegiumS erwählten Bürger und die Neu- constituirung des Collegium- wird heute Mittwoch den 7., Nachmittags 5 Uhr erfolgen. — Vom Monat Deeember v. I an sind einige Abän derungen in der Uniformirung und Ausrüstung des Land- gendarmrriecorps eingetreten, welche hauptsächlich einerseits in der Einführung besonderer Gradabzeichnungen, durch welche die Kreis-Obergendarmen von den Obergendarmen und die Brigadiers von den Fußgendarmen unterschieden werden und andererseits in der Einführung von hellgrauen Pantalons, an statt der bisher üblich gewesenen schwarzgra >en dergleichen, be stehen. Ein vollständiges Regulativ über Uniformirung, AuS rüstung und Bewaffnung der Landgendarmerie und beziehendlich über die Ausrüstung der Gendarmrriedienstpferve ist bereits a» die Betreffenden ausgegeben worden — Vorgestern schwankte die große Ziegelgafle entlang ein hoch und schwer mit Hol,Kunden beladener Wagen. Wer im Leben „schwer geladen" hat, kommt häufig zu Falle — und so gings auch diesem Wagen. Als er gerade an die wild romantischen Ruinen der ehemaligen Mauer an der alten Vogel wiese kam, neigte er sein Haupt — und die ganzen Holzbunde lagerten sich haushoch auf das Trottoir hin. — „Was purzeln soll, das purzelt doch!" — Aus Wachwitz haben wir sonst sehr wenig zu bericht ten; diesmal giebt uns ein Concert Gelegenheit dazu, das neu lich zum Besten des dasigen Schulbaues gegeben wurde. Der Wachwitzer Gesangverein exeeutirte sein Programm sehr gut. Die Deklamation, von einem Dresdner aufgeführt, hätte lieber wegbleiben können, sie sprach in Bezug auf die Auswahl der Piecen keineswegs an — man muß bei solchen Sachen vorsich tiger sein. Das Concert war des wohlthätigen Zweckes wegen stark besucht und daher die Einnahme befriedigend. — Zweites Theater. Ein neues Charactergemälde hat in der letzten Zeit mehrfache Aufführungen erlangt, es ist dies das 4actige Stück: „Die Kartenlegerin," mit einem Vor spiel: „Der Kinderraub," deutsch bearbeitet von Emil Neumann. Das Gemälde selbst bietet viel gutbearbeiteten Stoff, viel dra stische Scenen, dem Publikum angenehme Unterhaltung durch rasche Aufeinanderfolge und dem guten Schauspieler Gelegenheit, sein Talent, seine Kunst nach allen Richtungen hin zu entfalten. Ich bin aber der Meinung, daß das Stück, so wie es eben ist, für die Darsteller des zweiten Theaters etwas zu schwierig ist. Die Gemea wurde durch Frau Direktor Nes müller reprä- sentirt, und zwar vortrefflich. Ich habe nicht nöthig über die Leistungen dieser Künstlerin erst viel sagen, denn sie find längst als gut anerkannt und würden wohl auf einem größeren Thea-
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