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Dresdner Nachrichten : 14.04.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186204142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18620414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18620414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1862
- Monat1862-04
- Tag1862-04-14
- Monat1862-04
- Jahr1862
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.04.1862
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1» v. Kng«nom«rn i» -r «xpMtton: Marienstraße 18. .>!!! I - «»«». »<«t«lrrhrltch »«»« »»e«t-»ldl. rl»fm»«a t»'s Ha»« »mch «it st. Pak vi«ttljHiltch rr Ngr. «inulm Ru««rr» 1 »igr. Hagekkatt für Uuterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Tbeodor DroliM. Anzeigen t bu> Blatt«, da» zur Z«tt m 58G9 erscheint, finden etm ersylareick» Nerbreiwng. « lOA Montag, den 14. April 1862. Dresden, den 14. April. — Dresden ist in den letzten Jahren ein Hauptsitz der HBlumengärtnerei in Deutschland mit geworden; man staunt, )enn man hört, welche Summen hier umgesetzt werden und Mas nur allein Winterszeiten von Bouquets in das übrige -Deutschland von hier aus geht. Eine der ältesten, bestrenom- »mirtesten hiesigen Handelsgärtnercien ist die von Herrn T. I »Seidel, dessen große, reich ausgestattete Treibhäuser auf der Willnitzerstraße dem Eintritt des Publikums gegenwärtig täglich geöffnet sind. Camellien, Azaleen und Rhododendren stehen letzt dort in voller Blüthenpracht, und allen Blumenfreunden Anag ein Besuch der Seidel'schen Häuser empfohlen sein. -- Heuer werden es 99 Jahre, daß Pillnitz der Som- ßmeraufenthalt der königlichen Familie ist; wir haben somit wahr scheinlich im nächsten Jahre zum hundertjährigen Jubiläum der -ommerresidenz des Königs eine entsprechende Festlichkeit in Pill- >»itz zu erwarten. Die Wohngebäude sind theils älteren theils jüngeren Ursprungs, das mit Zink bedachte Schloß, welches die Kapelle, das Schauspielhaus und den kostbaren Speisesaal, der sein Licht zum Theil von oben durch eine auf 20 Säulen ruhende Kapsel erhält, in sich faßt, ist erst den 10. November l819 statt des 18 l 8 abgebrannten erbaut worden. — Vorgestern feierte der Schriftsetzer Herr Grellmann sein fünfzigjähriges Jubiläum, ein Mann, der redlich ein hal bes Jahrhundert hindurch sich durch seiner Hände Arbeit ge iährt und i l Kinder erzogen hat, deren Bildung und Aufer stehung zu brauchbaren Bürgern des Staates ihm manche Sorge, ranchen Schweißtropfen gekostet. Das Schicksal gab ihm als bchrifts.tzer immer nur Blei in die Hand, Silber also weniger und das Wort Gold tönte ihm nur zu seiner goldenen Jubel- tfrier. Principale und Gehülfen hatten sich zur Anerkennung sso treuer Verdienste auf dem Feldschlößchen zusammen gesunden, lwo man den Saal reich mit Blumen und Kränzen decorirt »hatte. Der Jubilar empfing, nach seinem Ehrensitz geleitet, außer ehrenden Worten der Anerkennung noch manch sinniges Geschenk, unter Anderen auch eine mit Goldmünzen gefüllte sil- äberne Dose. Von auswärts gelangte auch noch eine glückspen- Wvende telegraphische Depesche an, was Alles dem treuverdienten -"ehrlichen Arbeiter nach so manch trüber Stunde einen heitern r Lebensblick gewährte. — Wenn die Zahl der Selbstmorde sich nicht nur in Dresden, sondern auch noch in Leipzig mehr als je erhöht und solche Fälle fast wöchentlich Vorkommen, so muß dieß jeden Men schenfreund mit ernsten Betrachtungen erfüllen Da, wo nicht -bürgerliche Störungen nachzuweisen, was jedoch nicht so oft ge schehen kann, gewahrt man doch leider, daß am meisten Mangel ! an sittlichen und moralischen Grundsätzen, die hierdurch verur- ! sachte Schlaffheit des Charaeters und Untüchtigkeit für den Le bensberuf die gewaltsame Losreißung von dem Leben herbeifüh ren. Ein berufstüchtiger und willenskräftiger Mensch wird bei den Anstößen und Hindernissen im Leben nicht gleich verzwei feln, und da, wo er mit seinem äußern Vermögen nichts aus richtet, durch sein sittlich moralisches Gefühl wenigstens noch zum Gottvertrauen gestählt werden, welches ihn geduldiger seine Lage ertragen läßt, bis endlich nach und nach eine bessere Wen dung für diese ein tritt. Der von allen diesen Eigenschaften entblößte Mensch geräth aber freilich bei Widerwärtigkeiten in eine Unbeholfenheit und Trostlosigkeit, welche gar leicht in Ver zweiflung übergeht und den Lebensfaden selbst zerreißt. Möchte daher bei der Bildung und Erziehung der Jugend doch ja nicht blos das Wissen, sondern ganz vorzüglich auch die Ausbildung und Befestigung des Charaeters berücksichtigt werden, denn ohne diesen gleicht der Mensch einem Schiff ohne Steuer und Ruder, das unlenkbar von den Wogen umhergetrieben wird, bis es endlich zerschellt, ohne das ihm gesetzte Ziel zu erreichen. — Ein sehr bedauernswerther Unfall hat sich am Freitag Nachmittag in Stadt Wehlen ereignet. Die Ehefrau des Schiff herrn Künzelmann daselbst geht auf den in der Elbe liegenden Kahn; als sie zurückkommt, gleitet die im schwängern Zustande befindliche Frau von dem Stege aus und stürzt in die Fluthen der Elbe. Obschon Leute in der Nähe waren, so war es doch nicht möglich die Unglückliche zu retten, erst bei der Dampf schiffbrücke gelang es die Entseelte an das Land zu ziehen. Der Vater der Verunglückten, welcher bereits vor 2 Jahren in Ham burg einen Sohn in der Elbe verlor, ist der Schiffherr Schlenk rich in Posta. <P A.) — Die voigtlä'ndische Bahn kommt nun doch zu Stande, wird jedoch nicht von Plauen über Oelsnitz und Asch, sondern von Herlaßgrün über Treuen, Lengefeld, Auerbach. Falkcnstein, Oelsnitz, Adorf und Elster direct nach Eger geführt, ohne Asch zu berühren. Die sächsisch-böhmische Grenze wird bei Schön berg oder Brambach überschritten und die etwa I.j Meilen lange böhmische Bahnstrecke in Gemäßheit eines am 2- März d. I. zwischen der sächsischen Regierung und dem Bevollmäch tigten der Stadt Eger abgeschlossenen Vertrags von der gedach ten Stadtgemeinde ausgeführt. — Echt oder unecht? Als neulich in einem hiesigen öffentlichen Locale ein Akrobat seine Srärke durch verschiedene Manöver, die er mit einem Centnergewicht ausführte, zeigte, wurde schon während her Vorstellung von einem Kenner be merkt, daß das Gewicht hohl war. Dieser äußerte seine An sicht nur gegen die Gäste die mit ihm an einem Tische saßen. Unter diesen befand sich ein Bruder Berliner, der sich kaum von der Wahrheit überzeugt hatte, als er das Gewicht ergnff und mit dem Rufe: „der Centner ist man unecht", das ganze Publikum rebellisch machte. Er führte beinahe dieselben Kunst stücke auf, die der wirkliche Künstler vor ihm zur Veranschau lichung gebracht hatte und letzterer zog natürlich kein allzu freundliches Gesicht dazu. '— Ein hiesiges sich in Bedrängniß befundenes Mitglied des 2- Theaters hatte Frau Formes gebeten, in einer in Meißen zu gebenden Vorstellung zu spielen. Als die Bittstellerin sill- andern Tags Bescheid holen wollte, erhielt sie vom Portier des Hotels mit Rückgabe der Frau Formes zur Durchsicht
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