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Dresdner Nachrichten : 04.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-04
- Monat1880-01
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1880
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« Uhr an schauer. »alte«. 8t, stehen. Gevr. ran» ler. ,strotze erkhelle, halte. 0. Lage die ner -schenkte sich, ela ttnche« idlaU rcn sein, ätz ledt'. nb Witz !en und tcre po- Theatrr- rcn und vertreib. Pfg. Zuschlag. liutrrlt ILtzl- u»88- chen alS nen unb it üvr »v ecianet). teckung, ige, mit Fabrik- nde von :n unter lrrSden M Stieken. rchnltt- de, tm Seiten, — »u» vodenva», «rua und Pillnl», Add«. 6Ubr wird voller Eis gang gemeldet. In Bo- benvach Wasscrstanb 2V0 Lentlmeter über Null, noch Im Steige». Po» Dresden abwärts bis weit unterhalb Torgau Ist die EiSbecte allenthalben ab- gegangen und die Elbe »ur Zeit eiSirei. Rio de Janeiro. ».Januar. Anläßlich der Einführung von neuen Steuern sind llnru rn auö.irbrochen. Die Re alerung unterdriickte die« selben und trat Massnah men zur Voibcuguiig der Wiederholung dieser Bor« koinmnissc. Tageblatt für Uolilik, ttttterhaltung^Geschäfisverkthr. Börsenbericht, Fremdenliste. Mitredacteur: vr Lniil Für dav Acuill.: Luüvig II», tmuim. Druck und Eiacntbuin der Herausgeber: L.t«j»»»«t» ^ Ltvtot»nr«tt in Dresden VeraiitwolN. Nrdacieul: iu Trend Loppvl L 8elilv«!j-8triw86 14, ^ E sranonUlioe ,I>m AnirormmW^ Rr.4.25jJal,ra.1880. ^n- unck Vorlraut' rrllsr Llsslssispispo, pfunlidriefs, Mellon st«. ^U8/.twlunz; ullov Omstions. Ouvnts-vIUinlw Lontrols 4or Vvrlooeung uilor ^Ve-itlipuziiorp. ^IInsu»«Ii aut hrisilisiislu ^«<'0. llamivilstsllv für lVs«I,8S>. S. Januar. Kaiserliche, Anordnung tuiolae ver bleibt der ruMsa>e Ge- saubte, StaatSratd v. Ne- libow. aui seine« Posten in Dresden. «Die Ent scheidung der Vrrthcilung der Grianttichntten ge- schiebi in Petersburg in der Reget durch das Looo.» Konstantinopel, ». Januar, EvudurlvstS schrieb an Savak Paßlg. worin er dringend ersuchte, de» nächsten Eoincrenztag anzuietzcn, laikrigeniauv die gri« l-ischen Delegirteu die Ermochiigung ihrer Regierung einholcn wür ben. die Verhandlungen zu sistiren. Wien. :r. Januar. Der Eiostoß bei Wien hat sich heule Vormittag UI Bewegung gesetzt und gebt bisher glatt ab. Einzelne Stauungen vcrnriachten de» Austritt ree Waiicro am bab xiuin- dationögebiet: DaS Lprrrschiff. welches de» Donausanal ubipeiric, hat te» gewaltiaüe» 'iSwancu Widerstand geleistet und bewährte sich »nübersceffllch. Momcnla» isl üir Wien lau,» cincGciohr Philippo pr t, :t. Jan. Die e roaiiiualverlauimluiig bewilligte l,5,000 stirkuchc Piund urr Unterstützung de- Nothstaiidcs ccc hailbcdr.ingie» E»ci»cl»dci>. Witterungöaussichten: Veränderlich, ziemlich mild, Niederschläge, unruhig. Tressen. Zoimtim. 4. Januar. Politisches. Gewaltige 'Naturereignisse und entsetzliche Unglücksfülle beschäftigen sofort bei ihrem Eintritt den Menschengeist viel reger, als die interessantesten Kriegs-Asfairen und die spannendsten Entwickelungen der Politik. So hat in England der Einsturz der Taybrücke die Aufmerksamkeit des Bolkes fast völlig abgelenkt van dem Afghanenkriege und die Siegcüdepeschen General Roberts fanden lange nicht die freudige Ausnahme, die ihnen bei gewöhnlichen Zeitläuften gewiß gewesen wäre. Da- als Wunderschöpsung moderner Jngenieurwissenschaft angestaunte Bauwerk hat seine Probe nur schlecht bestanden und eS ist cingetretcn, was 1870 noch vor ihrer Vollendung ein benachbarter Gul-besitzer vorhersagte: daß Wnterorkane, deren durch die Külte verdichtete eisige Lust im Januar die größte Stoßkraft hat, einen solchen Bau hinabwehen können. Die Frage nach der Haltbarkeit eiserner Brücken ist von selbst durch die schottische Katastrophe aufgeworfen worden. Auch für Deutschland, dessen Eisenbahnen neuerdings mit Vor liebe die Ströme mittelst eiserner Träger-, Hänge- und Gitter brücken überschreiten, ist der Zusammenbruch der Taybrücke eine dringende Mahnung zur Prüfung der Sicherheit und Lebensdauer solcher Bauten. ES fehlen dem Eisenbahnwesen noch die Erfahrungen, wie sie nur rin Jahrhunderte alter Betrieb bieten kann. Im vorigen Jahre erst feierte die Welt das 50jührigc Jubiläum der ersten Locomotive. Die Bahnverwaliungen wissen zwar genau, wie viel Kilogramm Eisen alljährlich auf den Eiscnbahn- brücken durch Rost zerstört werden; in welchen, Totalzustande sich aber nach 30, 40 Jahren eine solche alljährlich thcilweise erneuerte Eisenbrücke in Folge täglicher Benutzung und des Einflusses von Luft und Wasser befinden wird, darüber sind Jene nur auf Vermuthungen angewiesen. Wassrrfluthen und Eisstauungen haben die Rhein- und Donauufer arg heimgesucht. Auf allen großen deutschen Strömen barsten an zwei Tagen, dem 1. und 2. Januar, die Eisdecken. Tage lang hätten noch die melertief gefrorenen Eismassen dem schmelzenden Thauwinde widerstanden, höben nicht die in Folge Hochwassers eintretendcn Fluthen die Eisstöße. Eisgang und Ueberschwemmungen meldet man gleichzeitig von der Donau, dem Rhein, Main und Neckar, der Mosel, der Elbe, Weser und Oder. Gefahren hat der Eisgang außer für Wien, nur für die Bollwerke Deutschlands, die Festungen Metz und Mainz, herbei geführt. Namentlich das letztere war arg bedroht. Der Rhein mit seinen gewaltigen Eismassen wollte lange nicht dem Drucke des Main'S weichen; er staute seinen mächtigsten Nebenfluß meilenweit zurück; die Mainflulhen zerrissen an vielen Stellen die Dämme der hessischen Ludwigsbahn, überschwemmten die Gemarkungen und Weingelände, sie unterwuschen die Landpfciler der mächtigen Eisenbahnbrücke bei Mainz und erst als der wie ein Wasserfall auf das Rheineis stürzende Main dieses zum Bersten brachte, zog in stundenlanger Breite die hochgeschwollene Wassermasse, ihren Lauf über die Stätten menschlicher Eultur wälzend, meerabwärtS. Der Elbstrom scheint sein Eisjoch abzuwcrfen, ohne seinen Userbcwohnern erhebliche Verluste zuzusügen Neben der Betrachtung dieser zum Theil grausigen Naturscenen verlangen jedoch die Tagesereignisse der Politik auch eine kurze Besprechung. In Berlin beschäftigte man sich lebhaft mit der Frage: Waö hat Kaiser Wilhelm den ihn zum Neujahr beglückwünschenden Generälen geantwortet? Früher, als der alte Wrangel noch lebte, trug derselbe bei diesem Anlaß regelmäßig eine aus Säbcl- rasseln und Gottvertrauen zusammengesetzte Ansprache vor. Jetzt führt ein wirklicher Feldherr, nicht eine von den Zeitgenossen dazu künstlich aufgeputzte Uniform, die Generalität dem Kaiser vor: Graf Moltke. Dieser Schweiger aber, der die großen Thatcn den großen Worten vorziehl, beschränkt seinen Glückwunsch aus das Nothwendigste. Der Kaiser berührte in seiner Antwort die Politik mit keinen, Worte, wohl aber ist es ein eigenthümlicher Zufall, daß er den Botschaftern mit gezogenen, Degen entgegentrat. (Näheres s. Tgsgsch.) Mit sehr vielem Grunde rügen die Berliner Zeitungen, so wohl die freihändlerischen als die schutzzöllnerischcn, es als eine grobe Rücksichtslosigkeit gegen die Geschäftswelt Dcutichlands, daß sie über die Verlängerung des deutsch-österreichischen Handelsvertrages nicht von Berlin aus, svndern nur auf dem Umwege über Wien das erste Wort erfährt. Sind denn die In teressen des verkehrstreibenden Publikums so ganz Pappe, daß man es gar nicht über eine so wichtige Thatsache unterrichtet? Bei dem Neujahrsempfang beim Präsidenten Grvvy hat der deutsche Botschafter Fürst Hohenlohe Anlaß genommen, in bcmer- kenswerther Betonung dein Wunsche Deutschlands nach Aufrecht erhaltung guter Beziehungen zu Frankreich Ausdruck zu geben. Wenn die Thatcn des Kabincts Freycinct seinen als Antwort ge äußerten freundschaftlichen Worten entsprechen, wird sich auch das in Berlin anfangs gehegte Mißtrauen hoffentlich bald legen. AIS günstiges Zeichen für das neue Jahr für Erhaltung des Friedens darf auch die Mitthcilung gelten, daß die Königin von England dem Kaiser von Rußland ihre große Befriedigung über die Ernennung des Fürsten Lobanoff zum Botschafter in London ausgesprochen hat. Der Zar selbst hat sich beeilt, anläßlich eines militärischen Ehrentags seiner Garden, seinen Sohn, den Thronfolger, in hohem Grade auszuzeichnen. Er prieS die Treue der russischen Soldaten, die dem Thronfolger gewiß dereinst wie ihm selbst zur Seite stehen würden. Man könnte daraus fast schließen, als ob der Zar sich mit dem Gedanken trüge, in Kürze seine Regierung-gemalt dem Sohne abzutreten. Eine seltsame Illustration zu der gepriesenen Treue der russischen Soldaten liefert freilich der Gesetzentwurf, den man vor bereitet, welcher besondere Strafen auf die Versuche setzt, die nihili stischen Ideen unter den Truppen zu verbreiten! Welche Verhee rungen müssen diese Ideen bereits unter den Truppen angerichtet haben, wenn die vorhandenen, doch wahrhaftig nicht an einem Ueber- »,as; von Schlaffheit oder Milde leidenden russischen Strafgesetze nicht mehr als ausreichend befunden werden, sondern wenn ein Spezialgesetz »olhwendig erscheint, dem verderblich hereingebrvche- nen Nebel Einhalt zu thun! Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 3. Januar. Dle „Norddeutsche" schreibt: Gurem Vernehme» nach ermichtigte der Kaiser de» Adiiiiralitätöchci ln einem längeren Schreiben zur Veröffentlichung eines umlassenden Berichts über de» ganze» Verlauf rer Ilnlcriu innig über de» „Großen Kurfürst". Er sprach ln warme» Worte» sei» Bedauern über de» Vorfall aus unb zugleich dle Bitte, sich turch daS un glückliche Erelgnlß nicht eiitmuthigcn zu lassen. WvrmS, 3. Januar. Durch plötzliches Hochwasser sind die unteren Stadttheile unter Wasser gesetzt. Das Eis des Rheins treibt bei Mannheim und Philippsburg ebenfalls ab. Metz, 3, Januar. Das Wasser der Mosel fällt. Der Eis gang ist ohne wesentlichen Schaden verlaufen, die Gefahr an der oberen Mosel beseitigt. A » öda ck', 3. Januar. Bei der Relcliötagswahl im 3. Wahl kreise von Mitteliranken erhielt Jegcl <nat., :«>4l St.. Kroedcr tDemvkr.» 2211 St. und Gras Rccl'tern tkonierv.i 1472 St. Es ist somit eine Stichwahl zwischen Jegel unb Kroeber »otbwenrla. Bern, 3. Januar. Rach dem vom Bunreoratvc tcitgcstellten Voranschläge betragen für baö achte Baujahr bie Juichüsie zum Bau der Gottharddahn vom 1. Oktober I87'.> bis 30. September 188« sür den großen Tunnel 14,212,431 Francs, lür rie Zu- iai rtolinicn 34.221,405, die allgemeinen Kosten 5,402,032, zu sammen 53,025,031 »Franco. Locales avd Sächsische». — Die Könlgl. Wasserbau» Direktion tbellte uns gestern Abend 0-8 Uhr Folgendes über den Eisgang rer O28 Uhr Folgendes über rcn Elbe mit: In Mclnik und Raubnltz hat ter Eisgang am 3 Januar V>.rmittaao 10 Uhr begonnen. In Pirna ist Nachmid tags 4 Uhr rin Theil der Eisdecke abgegangcn. Von Rußig wird K Uhr Nachmittags voller Eisgang gemelrcr und ebenso hat sich nach einer Meldung von Pöpscha 0 Uhr 30 Min. Nachm, da- Elo daselbst in Bewegung geletzt. In Leitmeritz findet (RbendS 7 Uhr» antaucrnecr ruhiger Eisgang bei 285 Eentimetcr Waffcr- sianb über Null statt. In Letschen steht die MttzLcke zur Zeit ^ ^ mnnerzienrakh Rd. Delbrück In Berlin pnd Skgttrath noch lest. — In ^Dresden stand gestern. RbeiiivWtz^ W«iW»> ^rNNf"M VekpW trn'annt worden. Diese bödtn Herren dem Nullpunkte bei schwachem EiSaangc. Für beute früh 5 Uhr ist hier ein Wasserstanb von 2 Meter über Null zu erwarten. — 1)r. i»(„i. Dietrich zu Zwickau hat daö Ritterkreuz 1. Kl. dcö RlbrechtoorvenS erhalte». — Die vvrgestrigeNcuconstitulrnng deö Stavtvcrorh- »etenc 0 l legiuniS, Hessen Vorstand durch Wiederwahl der vorjährige acbllcbcn Ist — Vorsteher: Hviratb Ackermann, 1. und 2. Viccvvrstchcr: Emil Ochmann, Schnorr vonEarolöleld — gab dem Herr» Oberbürgermeister I)r. Stübel Veranlassung, neben der Begrüßung der Ncuclntrctenden auch eine» Blick aui die hauptsächlichsten Aufgaben zu iverien. welche die beiden städtischen Eollcgien im abgelauscncn Jahre gelöst und aui die, weiche sie in diejem voraussichtlich zu lösen habe». Dielen geschäftlichen Ucbcrblick, aus welchem weiter unten nur das Wichtigste mit- gctheilt sei, schickte er die tröstlich klingenden Bemerkungen vor aus, daß alte Anzeichen dafür sprächen, baß die bittere wirtb- schaitlichc Kriiio, unter der wir in den letzte» 0 Jahren litten, normalen Verhältnissen iür Handel und Gewerbe Platz zu machen beginne; daß trotz des enormen Anwachsens der Aniortcrungcn an dle ilädtische Verwaltung noch immer und zwar bei mäßiger (!» Inanspruchnahme der Steucrkrait genügt werten könne; daß hinsichllich tco allseitig aciühiten Bctüriiiisscs einer Steuerreform inzwischen die Erkciinlntß Platz gegriffen habe, daß hier nicht ein völliger Wechsel deS viSoerigen Abgabcihitcms, sondern nur eine Reform resscibcn am Platze sein werde, die demnächst in Angriff genommen werbe» iolle. <ES scheint sonach, baß die Einsübrung einer Einkommensteuer zum Ersatz unserer bisherigen Gcmeindcahgabc» keine Aussicht aus Verwirklichung habe; daö wäre vielleicht lehr zu bedauern, denn ein radikaler Bruch mit der im höchsten Grate ungercchten und sinnlosen Micthzinö- steucr wirv allgemein begcdrt. An dieser Arbeit haben alle Einwobncr das größte Interesse; möge sic bald und weise gelöst werden.» Das OriSstatut tür dle Pensionirung der Gcmcindebcamtcn hat ii» verflossenen Jahre einen für die Letzteren dciricblgeiidcn Abschluß gesunden; eie neue OrtSarmen- ordnung ward gleichiaUS fertig gestellt und Ist vercitS vcröffeur- licht; die nach Jahrzehnte langer Verhandlung von beiden Eolle- glc» iestgestclike Bauordnung konnte nur noch nicht In Kraft ge setzt werben, weil die kgl. -LtaatSregierung die Bestätigung ab- grlel'iit bat, um nicht der Laiideogeictzgebung vorzugreisen. Der Hänierbau Seitens der Privaten ist im vorigen Jahre verhältniß- »näßlg gering gewesen; die behördliche Genehmigung ward nur zu 107 .zäauo-Bautcn nachgesuedt. Für dieses Jahr stehen mcb> rcre große monumentale 'Bauausführungen in Aussicht: Bezirks schulbauten in der Pirnaische» und der südlichsten Scevorstadt, daS 'Wettiner Gumnasium, der Umbau des Hauses Nr. 18 am Altmarkt und der Bau einer Anstalt für körperlich und geistig Sieche. - Erwähnt sei noch, baß Herr Hoirath Ackermann nach seiner Wiederwahl in herzlichster stiebe dankte. Wenn ibm auch letzt, nach 25iäbriger Thätlgkcit ln diesem Eollcgium unb nach dem ihm die Güte seiner Miibürgcr und Eollcgcn, die höchste Ehre angetban, die einr Stadt geben könnte: daS Ehrenbürger- recht, der Gedanke nabe gclcgcn habe, nniimcbr abzutreten, um nicht DaS. waS ibm Gott etwa gelinge» ließ, durch vic Schwä chen, die die kommende» Jadre und daS zunehmende Alker brin gen können, wieder In Frage zu stellen, so habe er doch diese Resignation nicht zu üben vermocht, eben weil ihm der Dienst sür die geliebte Stadt Io sehr ans Herz gewachsen sei: man wolle den „alten Mann" einmal, io möge man auch »ur dem alten Vorstand daS alte Vertrauen cntgcgenbrlngcn und bann werde eS mit Gottes Hille schon geben. tBravo.» Den Schluß der Sitzung bildeten die Wahlen und die Eoiiitituirung der Ausschüsse. HerrLankbaumcistcr Hänel ist gestern Mittag, nachdem er längere Zeit schon gckränkclt, gestorben. Einer der tüchtigste» Schüler des unvcrueßlichcn Semper, vollendete er nach Venen Flucht baö königi.Museum, in welchem dicGemälvegaieiic unkcr- gebraebt ist. Sr war hierzu besonders durch den Umstand be lästigt, daß er dem Altmeister trüber beigettanden batte. Auch bei dem Bau dcö ahaedrauntrn Hottheatcrs war er. wie bei dem Baue des »cucn, tbätig. Ihm verdanken wir »cruer die Neu- rrrichtung dcS In Asche gelegten ZwIngertheilS, den Umbau dcö Johanneumö unv der AlbrcchtSburg lin Meißen». daS Eiul»nd- ungvinstikut in Fricdrlchstadt. einen Theil der Tblerarzneischulc. die Restauration dcö Innern der katholischen Kirche rc. Ai- Mensch war er einer der llcdenswürdigiicii Eharaklcrc. — »Am Ncujahrötage wäre» wohl fast sämmtiichc AmtS- ba u ptm a n n s cha rten deS Königreichs verwaist, da sich die hoben Vcrwaltnngebeanttc» dieser Bezirke vollzählig zur Gratulatlonveour »ach ter Residenz begebe» hatten. Am zweiten Tage vereinigten sic sich zu einem solennen Diner aus dem Bel vedere. — Der E iSgang der Elve hat von vorgestern Nach mittag 5 Uhr ab biö gestern von Pirna abwärts bis an die Laiidctgrcnzc bei mäßigem Wasscrstand gefahrlos stattgeiunhen. Von oberhalb Wehlen bis Pirna ist die Eisdecke noch «cst. Bel Lcitmerltz war Vormittag '/üt2 Uhr bei 1» Ein. über Null die Eisdecke noch ungebrochen. — lieber Eisgang und Hoeliiluth der Flüsse liege» von allen Seiten Berichte vvr; größere Unglückosällc und Ver luste an Mciischcnlcbcn werte» glücklicher Weise auö keinem Orte gemeldet, wenn auch die Fluthen hier und da einzelnen Gebäuden gefährlich geworden und Dies unv Jenes nictergeriiien haben. Bei S.chl unzig sb. Glauchau) hat am 2. b bie bocv ange- schwolicne M u 1 be den Damm durchbrochen. Die Kirche. daS SchulhauS und viele Baucrgütcr sieben unter Wasser. Die Gefahr wächst, da das Eiö in Länge von 300 Meter sich staut. Auch In Jerisau, Remie, Kortzsch und in der Mittelstadt von Waldenburg ist die Mulde ausgetreten und hat »ichttach Schaden angerichtet; die wegen dcö Lvminatzsch-Noiiencr EisenbahnbaueS unterhalb des Kammcrguteo Zella errichtete Jnterimöbrücke ward größrenthells zerstört und die Brücke bei der sogenannren Mlttcl- mühle bei Nostcn völlig weagcriffen. In Zwickau ist der Eis gang der Mulde sehr schonend abgegangen. Von Chemnitz wird unS geschrieben, Laß am 2. b. Nachmittags namentlich die Zwickauerstraße arg unter Wasser gestanden habe und vom Eis gang hart betroffen worden sei: daß man sogar die vollständige Vernichtung ter Fabrik vcS Herrn Fr. Tilgner, sowie veS erst ln diesem Jahre neu angelegten Etablissement« von T. F. A. Uhl- mann gefürchtet habe, indem sich aut dieser Straße die Flutben mit bene» des Kappelbacheö vereinigt batten. Auch die Röder ist zu einem förmlichen Strom geworden und in Radebcrg sowohl wie In den sonst an der »»öder gelegenen Orten hat cs vielfache Ueberschwemmungen gegeben. — Für Abhaltung einer G ew erbe« und In du st rie sln Sstel tu» g im Jahre 1881 haben sich unabhängig von einander in Dessau und Halle a. S. KomitöS gebildet. Da eine Einigung über den Ort der Ausstellung zwischen beide» KomiteS nicht zu erreichen war. isl die Entscheidung cincv Schiedsgerichtes darüber angerm'en worden. Als Schiedsrichter sind rie Herren >*cb. Kommcrz haben nun wiederum den Herrn Kaufmann August Walter In Dresden alS Obmann erwählt. In den nächsten Tage» wird demnach jedenfalls Vieles Schiedsgericht, nach genauer Prüfung der Verhältnisse, die Entscheidung abgeben, in welcher Stadt tm nächsten Jahre eine Gewerbe- und Industrie-Ausstellung statt- finden wird. - Schon vor 5 Jahren hat Herr Stoll in Brandenburg a.d.H. die Ucbertragung dcö Dccimalsystemö auf die Zeitrechnung angeregt. Er schlug vor, den Tag in 20 Stunden, die Stunde in 100 Minuten, die Minute in 50 «eeunden, die Secunde in 50 Tertien zu theilen. Noch länger alSStoll beschäftigt sich ein deutscher Uhrmacher in Ncw-Uork, Fr. Schneider, mit derselben Angelegenheit. Derselbe bat Uhren hcrgcsteUt. weiche die Stunde «den Tag zu 20 Stunden angenommen» glrichialloln 100 Minuten, die Minute aber in 100 Sccundcn. ble Seeunbe in 100 Tertien Die Sceundc stimmt aus diese Weise genau mit re weilen. kein PulSschiage eines normalen Menschen. Wahrscheinlich wird sich einmal irgend ein Wcltpost- unv Telegraphen-Eongreß mit dieser Angelegenheit beschäftigen. — Am Freitag mußte ein in einem hiesigen größeren Restau rant beschäftigter Kochclevc ins städtische Krankenhaus geschafft werden, weil er in der Küche jenes Etablissements auf noch uncrmittette Weise eine Verletzung durch ein Küchenmrsscr erhalten hatte. - Mir großer Thcilnabme bespricht man In der Pirnalschen Vorstadt das Schickial des unglücklichen Dienstm ä dchen0. die sich am Neujahr von der dritten Etage eines Hauscö der Amalienstraße herab,lürztc. Dle arme Person hat sich aus Ver zweiflung — varin stimmen alle Bewohner des Hauses überein - das Leben nehmen wollen. Alle schildern sie als einen treff lichen Dienstboten. waö sich schon daraus ergebe, daß sie zwei Monate, also viel länger alS alle ihre Vorgängerinnen, an einer und derselben Stelle gedient bade. Daö Mädchen war durchaus rechtlich, sollte aber zur Diebin gemacht worden sein. Uebcr dieses ganze Verhältnis, hört man aus der Amaiicnstraße Ausdrücke, die an Drasiik Nichts zu wünschen übrig lassen. - Vorgestern 'Nachmittag, ungeiäbr um K Uhr. bei Beginn des EiSga n g ö zwischen der Albert- und AuguttuSbrücke. siel ein diesiger Werkzeugiabrikant vom Slbguai in der Gegend der kleinen Ziegelgasse ln den Fluß hinab, wurde aber durch mehrere Leute. die Augenzeugen davon waren. alövalb wieder heraud- gezogcii. — Der Leichnam be- Löbtauer Hauöschläch- terS, welcher sich, wie schon berichtet, vorgestern von der Wei- ßeritzbrüele In Löbtau in Gegenwart eines seiner Kinder und mit den Worten: „Adieu! Nun gcdt'S nach Amerika!" In den Fluß gestürzt hat. ist an der Mündung der Weißeritz in die Elbe noch mals zum Vorschein gekommen, aber trotz aller Bemühungen, ihn zu erlangen, in den Wogen der Elbe verschwunden. In der vorvcrgangcncn Stacht ist auö einer In dem Ev» peditloiiölokalc der städtischen Steuer aus dem schlesischen Bahn- hole befindlichen eisernen Kailette, deren Schlüssel in einem ver schlossenen Schrcwpulte jenes LokalS aulbcwahrt zu werden pflegt, nach Erbrechung des Pultes und unter Benutzung kr aus bemselbc» hervorgcholten Kaflettenschlüssel», eine Summe von ca. 4450 M. in Gold, Silber unb Papier gestohlen worden. — Die neue .. De»tschc GertchtSzeitung ", welche hier erscheint, enthält i» ihrer vorliegenden 2. Stummer u.A.elne Reihe interessanter Entscheidungen in Civiisachen, einen lesens- wcrthen Aussatz über Dresdner Karteiischlägrrinnen rc. Da Tageblätter nicht in der Lage sind, de» wichtigeren CivIIstreittg- kcltcn die erforderliche 'Beachtung zu schenken, so bietet die neue „Gcrichtözeltung", die freilich dafür die Slralrechtövflcge etwa- stiefmütterlich behandelt, eine recht tankenswerthe Ergänzung. - In einem Hause der Antonstabt ist vorgestern ein Dtenst- niädchc» aui der Treppe gestürzt und bat dabei den rechten A rm gebrochen. — Von einem Gute bei Pillnitz wi.d u»S ei» blühen der Kirs >1' z 10 ei g geschickt Der dei.igtc Baum treibt zwar, weil ln der Stäbe des warm-» Kul stallcS stehend. Immer zeitig Blüibcn. aber io trüb wie dicöiw.1 wir dies noch nimmrr der SaÜ.
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