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Dresdner Nachrichten : 13.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186412136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18641213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18641213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-13
- Monat1864-12
- Jahr1864
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.12.1864
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Mi. L48. Uemtter Jahr-. Erscheint: Täglich früh 7 Uhr. Inserate werde» angenommen: bi« Abends 6,Sonn, tags bis Mittags 12 llhr: Marirnstraße 18. l>! ^>>> > rns k>k Anzeig, in dies. Malte, da« jetzt in 16MV Exemplare» erscheint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. Dienstag, IS. Decbr. 1861 ..4 l vierteljährlich LüNgL bei umatgeldlicherÄe- seriing in'« Han«. Durch die Königl. Pap vierteljährlich 22 Ngt Einzelne Nummern 1 Ngr. ' >1 Tageblatt für Uiiterljalttlng und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drastisch. Druck und Eigenthum der Herausgeber: L'iepsch dl Neichardt. — Verantwortlicher Redacteur: Julius Reichardt. Anserateupreise: . Für den Raum einer geipaltenen Zeile: 1 Ngr. Unier „Einge sandt" die Zeile L Ngr- l De« Hemkehre«de«. Richt aus der Schlacht und grauem Pulverdampse Kehrst Du zurück mein deutsches'Sachsenherz — Du kehrst zurück aus einem schwerem Kampse, Der tieser brennt, als selbst der Wunden Schmerz. Das schwerste Opser, das dem wackern Krieger, Dem kampfessreudigen, das Herz säst bricht, Ihr habt's vollbracht und kehrt Ihr nicht als Sieger, Kehrt Ihr doch heim als Helden Eurer Pslicht. Nicht wo des Schlachtengottes Donner rollen Ist ost des Kriegers allerschwerster Stand — Nein, wo den Schmerzensbecher reicht, den vollen, Den Schwachem rücksichtslos des Stärkern Hand; Wo der Begeist'mng und des Rechtes Flammen Mit Hohn und Spott zu löschen man bestrebt — Wo sich die Lippe krampshast preßt zusammen, Still fragend: Ob ein Gott im Himmel lebt?! Welch' deutsches Herz hat nicht mit Euch gelitten, Welch' deutsches Herz empfand nicht ties und schwer, Als Slaven, Welsche und Magyaren stritten Angeblich dort jür unsre deutsche Ehr' — Und die vom deutschen Lande selbst gesendet, Sie mußten müssig stehn, das Schwert entblößt, Und schau'o, wie Deutschlands Ehre, die verpfändet, , Bon Fremden mit ward blutig eingelöst. Drum, Sachsenland, bekränze Deine Pforten! Und laß die schwergeprüften Brüder ein; Das bessre Theil ist Ihnen doch geworden, Sie wichen dem Gesetze nur allein; Kein Drohwort schreckte sie von Rechtes Bahnen; Aus Deutschlands Fürstenrath gewandt den BUS, Trug mau aus sein Gebot erst Deutschlands Fahnen Rein, unentweiht in deutsches Land zurück. Vom Verfasser des „Tambour schlag an!" Die Herren Verleger der „Dresdner Nachrichten" haben die Freundlichkeit gehabt, von obigen Versen einen Separatabdruck auf schönein Papier zu veranstalten und das Exemplar für einen Neugroschen zu verkaufen. Sollte auf diesem Wege ein entsprechender Betrag erzielt werden, soll derselbe — mit Genehmigung der betreffenden Behörde — zu einer kleinen leiblichen Erquickung für unsere heimkehrenden Landsleute verwendet, außerdem aber der sächsischen Jnvalidenstiftung überwiesen werden. Eine Rechnungsablegung wird später erfolgen. ' Der Vers. Dre-den, den 13. December. — Seine Majestät der König hat auf Anlaß des jüngst abgelaufenen 50sten Jahres des Bestehens des hiesigen Frauen vereins dem Kammerherrn, Hauptmann a. D. von Lindenau, ingleichen dem Finanzprocurator vr. Schmidt hier in Aner kennung ihrer dem genannten Vereine gewidmeten verdienst lichen Mitwirkung das Ritterkreuz vom Albrechtorden ver liehen. — Allerhöchster Anordnung zufolge wird am Königlichen Hofe wegen erfolgten Ablebens Seiner Durchlaucht des Prinzen Friedrich August zu Anhalt eine Trauer auf drei Tage, vom 13. bis mit 15. dieses Monats angelegt. — Aus Anlaß des gestrigen Gcburtssestcs Sr. Majestät des Königs waren Ihre königlichen Majestäten mit der könig lichen Familie Nachmittags bei Sr. königlichen Hoheit dem Kronprinzen zum Diner vereinigt, an welchem auch Se. kgl. Hoheit der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar und Se. Durchlaucht der Fürst Heinrich XXII. von Reuß-Greiz, welche Beide zur Gratulation bei Sr. Majestät von Leipzig hierher gekommen und im Hotel „Bellevue" abgetreten sind, Theil nahmen. — Vorgestern Nachmittag war Se. Durchlaucht der Erbprinz von Reuß-Schlei; bei Ihren königlichen Majestäten zur Tafel gezogen. — Zur Vorfeier des Geburtsfestes hatten sich vorgestern Nachmittag in Mcinhold's Etablissement eine große Anzahl Civilstaatsdicner und städtische Beamte zu einem Diner vereinigt, an welchem auch die Herren Staatsminister, der Präsident des obersten Gerichtshofes, Herr wirk!. Geh. Sath Dr. v. Langcnn, und die Spitzen sämmtlichcr königlichen Behörden, der apostolische Vicar Herr Bischof Forwerk, der evangelische Oberhofpredigcr Herr IW. Liebner, die beiden evangelischen Hofprcdiger und mehrere Mitglieder der evan gelischen und katholischen Geistlichkeit, Herr Oberbürgermeister Ritter Pfotenhauer nebst den beiden Bürgermeistern, die Vor steher des Stadtvcrordnetencollegiums rc. Theil nahmen. Den Toast auf Se. Majestät den König, welcher von der Ver sammlung mit Begeisterung und hohem Jubel ausgenommen wurde, brachte Se. Excellenz der Herr Staatsminister Freiherr p. Neust mit folgenden Worten aus: „Abermals sind wir hier versammelt, um dem Elircnlage des Kö nigs , der ein Freudentag sür das vand ist, zu huldigen und dessen Rückkehr mit Fuöcl zu begrüßen. Höher aber als sonst schlagen wobl heute unsre Herten. Begeisterung schwellt mehr denn je unsre Brust, denn wir haben. Dank unserm Herrn, eben erst eine ernste Probe mit Ehren bestanden. Eine schwere Prüfung trat an Dachsen heran, aber es hat fest gestanden, es hat seine .vahnc hoch gehalten, es hat seinen Plag behauptet. Warum aber sahen wir. wie unuveideulige .Kund gebungen dies bezeugen, das sächsische Volt eimuüthig und entschlossen der Regierung zur Seite treten? Weil es wußte, daß Sachsen eine deutsche Bundespslicht zu erfüllen und ein gutes Recht zu vertheidigen habe, weil cs wußte, daß sei» König eS so wolle, sein König, von dem eS männiglich bekannt ist, daß Er gelernt hat, was Recht ist, >md Nichts verlangt, als was recht ist. Und es verzagte nicht, weil es einem König vertrauen konnte, der seine Entschlüsse nicht in den An Wandlungen der Leidenschaft, sondern an einer religiös strengen Prü fung des Gewissens reisen laßt, darum aber auch nicht vor den Ge fahren zurückschreckt, welche die Erfüllung der Pflicht im Gefolge haben kann. Ich lann und darf nickt glauben, daß es Unlerlhanen, daß cs Diener eines solchen Herrn geben könne, die Seine Entschlüsse mit Zweifel oder gar mit Murren vernommen haben sollten, denn wabr lieh sie hatten sich an Ihn: und an sich selbst versündigt. Rein. Gott sei Tank! das ist nicht der Geist, den diese Tage offenbart haben, sie baben gezeigt, daß Sachsen das alte, treue ausgeltarle Sachsen ist, wel ches einen Fürsten zu verstehen weiß, der es mit ihm und mit Deutsch land ehrlich meint, der für Beider Ehre, wenn es noththut, die Krone dareinznwersen den Mutt, hat, gleichwie Er Seinen Unlerlhanen die Segnungen des Friedens zu erhalten und ihre Wohlfahrt zu fördern unablässig bedacht ist. Darum geloben wir Ihm ßierliche Treue im merdar und rnsen aus voller Seele: Unser König Johann lebe bock!" Der gestrige Festtag wurde der Residenz durch eine große Reveille der Miliairmusik verkündigt. Viele hervor ragende Gebäude waren mit Flaggen in den sächsischen Lan desfarben geschmückt. Um 8 Uhr brachten die Mufikchörc der jenigen Truppenabthcilungen, deren Chef der König ist, Sr. Majestät unter den Fenstern des k. Schlosses eine Morgen musik In der katholischen Hofkirche wurde um I I Uhr ein feierliches Tedeum gesungen und sodann vom Herrn Bischof Forwerk ein Pontificalamt abgehaltcn. Ebenso fand in der griechisch-russischen Kapelle und in der Synagoge der hiesigen israelitischen Gemeinde eine gottesdienstliche Feier statt. Von dem decorirten Balcone des Altstädtcr Rathhauses ertönte von I I bis 12 Uhr eine Festmusik des Stadtmusikchors. Sämmt- liche Lehranstalten und Schulen feierten den Tag durch Fest acte, und an die Armen der Stadt wurden 17,000 Pfund Brod und circa 450 Thlr. in baarem Gelde zur Vertheilung gebracht. Mittags j l Uhr fand vor Sr. Majestät auf dem Theaterplatze eine Militairparade statt, zu welcher das Ca- dettencorps, die Zöglinge der Artillerieschule, die dienstfreie Mannschaft der Infanterie, eine Schwadron Gardereiter zu Fuß und die Pionnier- und Pontonierabtheilung ausgerückt waren. Sc. Majestät erschienen in Begleitung Ihrer könig lichen Hoheiten des Kronprinzen und des Prinzen Georg, so wie Sr. königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs von Sachsen- Weimar und Sr. Durchlaucht des Fürsten Heinrich XXII. von Reuß-Greiz, wurden von den Truppen mit einem kräftigen „Hoch" empfangen, schritten die Front der Truppen ab und ließen dieselben sodann defitiren. Bei der Rückkehr in das k. Schloß wurden Se. Majestät von dem zahlreich versammelten Publicum wiederholt mit Hochrufen begrüßt. Nachmittag 2 Uhr war die Generalität und das Offizicrcorps zu einem Diner im Jägerhof vereinigt, wobei Se. Excellenz der Herx Kriegs- ministcr den Toast auf Sc. Majestät ausbrachtc. Um .5 Uhr fand zu Ehren des Tages bei Sr. Excellenz dem Herrn Staatsminister Freiherr» v. Neust ein großes Galadiner statt. Abends waren die öffentlichen Plätze der Stadt festlich be leuchtet. ''Dr. I.) — Am Sonntag Nachmittag verlangten zwei höhere russische Stabsofficicre a. D. Zutritt zu den» Teiche im großen Garten, wo die Schlittschuhbahn äußerst lebhaft besucht war. Die Schiffer, welche die Eisbahn pachtweis übernommen, sahen sich genöthigt, den beiden Moscowitern den Zutritt zu ver weigern, weil der Teich schon fast überfüllt war und zu Ab wendung etwaiger Gefahr überhaupt Niemand mehr Zutritt erhalten konnte. Diese Herren jedoch schienen in einem Zu stande zu sein, der dem niederen Russen eigenthümlich ist wenn er zu viel von der Flüssigkeit genoffen, die man Wuttky nennt. Schon beim Eintritt, wo der Cassirer ihnen in Folge dieses Umstandes ein Billet versagte, streckte Einer der Angesäuselten vom Strand der Newa ober des Dnicpcr seine Zunge her aus. Die Leidenschaft erregte sich immer mehr und es ent stand ein furchtbarer Auftritt. Die Officiere fingen an zu schimpfen und brüllten auf eine Art, daß das zahlreich ver sammelte Publikum dadurch im höchsten Maaß gegen sie auf- * I
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