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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186611103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-11
- Tag1866-11-10
- Monat1866-11
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1866
- Autor
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts md des Raths der Stadt Leipzig. M 314. Sonnabend den 10. November. 1866. Bekanntmachung. Die Entschädigung für das vom 5. bis mit 19. October d. I. allhier verpflegte und i» der Bahnhofftrafte, Dlumengaffe, Garl-, Dörrten-, Ggel-, Gellert-, Felix-, Garten-, Insel-, Krenz-, Lanqe«, Marten-, Post-, Salomo«-, Oner-, Nendnitzer, Schützen-, Tauchaer und WintergartenftraHe verquarttert gewesene Königlich Prentzifche 7. Brandenburgische Infanterie»Regiment Nr. VV. kann in den nächsten 2 Tagen bei uns erhoben werden. Der den Quartterzettel Borweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. DaS Quartier-Amt. Leipzig, den 8. November 1866. Rose. Prolog )u Teil. Mit Lächeln und mit thränenfeuchtem Auge, Wie könnt' eS ander- sein, grüßt euch die Muse. So grüßt sie Euch im Namen Eures Dichter-, In dessen Herzen aller Herzen wohnten Und dessen Wort mit Wonne Euch beseelt. ES drängte mich, an seinem Weihetage Au- unsichtbarem Schaffen vorzutreten, In- Auge Euch zu schau'n nach schweren Tagen: Und finde nun die Freude bei dem Leide, Und fühle beide- an de- Dichter- Statt. So heiß' ich denn, waS könnte bester frowmen, Mit Thränen und mit Läckeln Euch willkommen. Doch meine Thränen sind nicht Eure Thränen: Ihr klagt um Opfer, die dem KrieaSgott fiele», Ich über Euch, daß diesem Gott Ihr opfert, Daß Ihr so leicht vergaßt des Dichter- Mahnung, Ein einig Volk von Brüdern stet- zu sein. — Mein Lächeln auch ist nimmer Euer Lächeln, So Ihr Euch zählt zur frohen Schaar der Sieger. Vom heitern Thron der Künste sah die Muse, Roch eh' Ihr kämpftet, nur besiegle Schaaren, Durch die Idee besiegt, der sie gedient. Doch lächelnd nenn' ich solch ein Volk da- meine: Wofür eS kämpft, da- liebt eS auch im Scheine. Und alle Freie dienten solchen Mächten; Ideenlos dienen, dulden nur die Sklaven. — Bon gegenseit'aer Furcht ans Joch gebunden, So steh'n sie Schildwach' vor dem leeren Hute, Sich rühmend ihrer Treue zum Tyrannen, Die Schmach nicht fühlend, die den Mann empört. Der Freie mag mit Stolz die Waffe tragen; Sie sei fein Adel und der Freiheit Zeichen. Wem auch da- Glück die Stirn mit Lorbeer schatte, De- Freien Ruhm ist schon im Kampf gegründet: Er ringt für Ideale seiner Wahl. Kein Rudenz ist er, der nach Streit sich sehnet Für ein Idol, da- er bei Knechten wähnet. Ihr seht das Volk der Schweiz vor Knechten zittern Und vor Despoten Mann und Weib erbangen: Da treten auf die Rächer ihrer Würde, Der Wolfenschießen und der Geßler falle«, Und nur der Schuld'ge zahlt mit seinem Blut. Es floh'n die Knechte vor den freien Männern, Noch traten sie in Heeren nicht entgegen, E- floß der Menschen Blut noch nicht in Strömen, Wie e- darnach und jüngst bei Euch geschehen, Wo Niemand Knecht' und Freie unterschied. Noch denk' ich jener blut'gen Zeit mit Grauen: „Der Nachbar durfte nicht dem Nachbar trauen." Und wenn Ihr nun im Reich de- schönen Scheine- Ein freie- Volk erblickt in Seelenängsten, So mögt Ihr wohl der trüben Tage denken, Da über Euch die Wetterwolken zogen Und neben Euch ihr Unheil »iederbrach ; In Ruhe mögt Ihr nun wohl nachempfinden, Welch' schrecklich Leben einem Volk beschieden, Wenn die Idee'n im Kampf das Wort verschmähen, Zum Schwerte greifen und im Blut sich baden, Fm Blute, das die Geister nie verklärt. O möchte nie die Zwietracht wiederkehren, Den stilleggFriedenSbau der Zeit zu stören. Wohl muß da- Leben ja den Kampf gebären, Damit der Kampf das Leben wieder zeuge. Ein ewig Streben und Entgegenstreben, Ein Ueberwinden und ein neue- Ringen: DaS ist da- Leben und da- ist die Welt. Doch soll der Mensch, der stolze, nie vergessen, Worauf der Freund der Musen stolz mag scheinen. Des TrgerS Art soll er dem Tiger lassen, Soll nicht mit Blut Beweis und Recht sich schreiben; Mit Blut verschreibt der Mensch sich nur der Schuld. WaS Leidenschaft mit Sturmesmacht will zwingen, Kann durch da- Wort nur der Idee gelingen. Da- Kämpfen mit dem Schwert mag nimmer fromme», Die Herrschaft de- Tyrannen zu zerstören, Der Euch mit leerem Hut noch heute höhnet; Kein blut'ger Pfeil deS Tell kann ihn vernichten, Den schrecklichsten der Schrecken, Meuschenwahn. DaS freie Wort nur mag den Wahn besiegen, Wenn stet- vor bessern Gründen and're schweigen, BiS daß die Wahrheit auf den Thron gestiegen. Solch' Kämpfen sei dem Volk von. Denkern eigen, Dann schmückt dm größten Sieg der schönste Ruhm. Doch nie läßt sich der Wahrheit Reich erstretten Auf blut'gem Schlachtfeld, daS die Grazien meiden. So kämpft und ringt in ewig frischem Streben, Doch frei von Schuld, nach Euren Idealen, Und gern will ich verklären Euer Leben Mit meine- höchsten Zaubers reichsten Strahlen, Die ich den reinen Herzen zugedocht. So ringet mit dem Wort, dem GeisteSschwerte, Die Zett der blut'gm Opfer sei vergangen ; So kämpft, daß Licht den armen Seelen werde, Die Wahnes Dunkel trügend hält umfangen, Zerbrecht deS GeifteSzwingerS SchrcckenSmacht! Und edler wird sich auch die Kunst erneuen, Darf sie ein freie- Volk im Spiel erfreuen. Moritz Schuster. Jur Statistik Ler Strafttchtspstege bei de« königlichen Bezirksgerichte zu Leipzig während der ersten 10 Jahre seit Organisation de- Bezirksgerichts — 1. October 1856 biS 1. Oktober 1866 — insoweit dabei eine Mitwirkung der k. Staatsanwaltschaft stattgefunden. (Fortsetzung und Schluß au» Nr. Wtz.) L8«v. 1. Januar bis 30. September 1866. Erfüllung de- Zeitraum- der 10 Geschäftsjahre. I. Bezirksgericht Leipzig. Vom 1. Januar bis mit SO. September 1866 gingen bei der königl. Staatsanwaltschaft überhaupt 690 neue Anzeigen gegen bestimmte Bezüchtigte ein, währmd überdies noch 44 Verbreche» zur Anzeige kämm, bezüglich welcher ein bestimmter Angeschnldigter
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