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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186611130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-11
- Tag1866-11-13
- Monat1866-11
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1866
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Sechzig. W 317.Dienstag dm 13. November. 1886. Bekanntmachung. Am 1. dieses Monats ist das internationale Militairlazareth im Waisenhaus, nachdem die noch darin befindlichen Kranken theilS dem IacobshoSpital, theilS dem Garnisonhospital überwiesen worden, von unS aufgelöst worden, und es hat damit die der Stadt obgelegene Fürsorge für die im letzten Kriege Verwundeten ihren Abschluß gefunden. Nicht minder haben wir nunmehr, nachdem fett mehreren Tagen kein Todes - oder Erkrankungsfall an der Cholera angemeldet worden, auch das zweite Choleralazareth in der Turnerstraße geschloffen, während das erste im IacobshoSpital bereits vor einigen Wochen außer Thatigkeit gesetzt war, und wir hoffen, hiermit das epidemische Auftreten der Cholera in unserer Stadt nunmehr als erloschen betrachten zu dürfen. Indem wir dies hierdurch zur öffentlichen Kenntnitz bringen, bemerken wir Folgendes über die Thätigkeit nach beiden Richtungen hin: 1) bezüglich der Ffürforge für Verwundet«: In den von der Stadt begründeten und unterhaltenen internationalen Lazarethen sind überhaupt 8586 verwundete Soldaten verpflegt worden, und zwar 2989 Preußen, 505 Oesterreicher, 69 Sachsen, ^ 11 Mecklenburg-Schweriner, 8 Mecklenburg-Strelitzer, 4 Anhaltiner. Hiervon kommen auf das Waisenhauslazareth 2624, auf da- Turnhallenlazareth 460, auf daS Lazareth im GarnisouhoSpital am Hercierplatz 449, auf die Militair-Poliklinik 53. Gestorben sind von dieser Gesammtzahl überhaupt 30 Verwundete, nämlich 15 Preußen, 14 Oesterreicher und 1 Sachse. Außerdem sind 3250 Verwundete, fast zu gleicher Zahl aus Oesterreichern und Preußen bestehend, welche beim Transport von den Schlachtfeldern nach dem Norden Leipzig berührten, hier ärztlich verbunden worden. Abgesehen von diesen Verwundeten fand eine große Anzahl von Soldaten wegen innerer Krankheiten ärztliche Behandlung und Verpflegung in den städtischen Krankenhäusern zu St. Jacob und St. Georg. 2) bezüglich -er Ztzürsorae für Gholera-ran-e. Seit dem ersten Austreten der Cholera am 29. Juni find überhaupt 1834 Cholera-Todesfälle in der Stadt angemeldet worden und zwar 2 im Juni, 21 im Juli, 285 im August, 1235 im September, 284 im October, 7 un November. Davon kommen 1298 Todesfälle auf Privathäuser und 536 auf die Spitäler. Im ersten Choleralazareth im IacobshoSpital wurden 840 Cholerakranke, einschließlich 298 Soldaten ausgenommen, davon sind gestorben 233, einschließlich 41 Soldaten und alS geheilt entlassen 607, ein schließlich 257 Soldaten. Im zweiten Choleralazareth in der Turnerstraße wurden 701 Cholerakranke ausgenommen, einschließlich 1 Soldat. Davon sind gestorben 303 und 398 als geheilt entlassen, lieber die Zahl der durch die Armenärzte, so wie durch die Aerzte der 4 CholerahülfSstationen unentgeltlich behandelten Cholerakranken fehlen noch genaue Angaben. Nach beiden Richtungen sowohl bezüglich der Pflege der Verwundeten, alS bezüglich der Cholera-Epidemie bleiben noch speciellere Erhebungen Vorbehalten; »-besondere wird es Aufgabe sein, die bei der jetzigen Cholera-Epidemie gesammelten Erfahrungen zusammenzustellen und zu prüfen, um sie für die Zukunft verwerthen zu können. Beim Rückblick nun auf daS mit GotteS Hülfe überstandene doppelte Ungemach des Kriege- und der Krankheit fühlen wir leb haft, wie viel unsere Stadt in dieser schweren Zeit dem thätigen Bürgersinn zu verdanken hat, der sich in dem gemeinnützigen, sich gegenseitig ergänzenden Zusammenwirken der Einwohnerschaft gezeigt und ein schönes Beispiel gegeben hat, wie die freiwalteude Thätig keit einer tüchtigen Bürgerschaft, lediglich auf sich selbst und die eigene Kraft verwiesen, mcht nur das eigene Gemeinwesen durch schwere Zeit hinourchzuführen, sondern dabei auch fremder Noch noch Linderung und Abhülfe zu schaffen weiß. Allen, die hierbei mitgewrrtt und auf diese Weise dazu beigetragen haben, in einer Zeit schwerer Prüfung die unserer Stadt gewordene« Aufgaben würdig zu lösen und Kummer und Elend zu lindern, sprechen wir hierdurch unser« aufrichtigsten, wärmsten Dank auS. Insbesondere gilt unser Dank den Aerzten unserer Stadt, die in der That gewetteifert haben in ausdauernder Hin- gchung und Aufopferung, als eS galt, die Verwundeten zu pflegen nicht minder wie in den Tagen und Wochen der bösartigen Seuche; mit Dank und nicht ohne freudigen Stolz wird Leipzig besten eingedenk bleiben, was seine Aerzte in diesem Jahre geleistet haben. Wir danken auch deu Frauen, die mit so großer Hingebung den Militairlazarethen ihre Mithülfe gewidmet und die Schmerzen vieler verwundeten gelindert Haben, eben so den Familien, welche Verwundete bei sich ausgenommen und gepflegt, und namentlich auch dm Vereinen und einzelnen Privaten, die durch Leistungen und Gaben der manvichfaltigsten Art in der Fürsorge für Verwundete und Kranke unS unterstützt und deren Lage so vielfach erleichtert haben. Diesen und allen Denen, die in dieser und jener Weise mit geholfen haben in so schwerer Zeit, danken wir rm Name» der Stadt. Möge derselben dieser schöne Gemeinsinn erhalten bleiben, und möge derselbe namentlich auch jetzt noch sich bewähreu, wo eS gilt, noch manche- Elend zu linden, daS Krieg oder Cholera ver anlaßt hat. — Leipzig den 12. November 1866. Der Rath -er Tta-t Leipzig. Vr. E. Stephani. Schleißner. Bekanntmachung. Zur Abgabe der Stimmzettel Behufs der Wahl vou 293 Wahlmännern für die Ergänzung des Stadtverordneten - Collegium- find die Tage de- L2., L3. ««- 1Ä Rovemoer -. I. festgesetzt worden. Die Stimmberechtigten Hab« sich bei Verlust de- Stimmrechts für diese Wahl an einem der benannten Tage Vormittag- von 9—12 Uhr oder Nachmittag- von 3—6 Uhr vor der Wahldeputatiou in der zweite» Etage der alten Waage in Person einzusindrn »nd ihre Stimmzettel vorschriftmäßig abzugebe». — Leipzig, den 7. November 186«. Der Rath -er Eta-t Leipzig. . . , - Vr. Koch. Schleißner. " Bekanntmachung. Die für da- neue Theater hier zu fertigenden Wasbelenchtunasetnrtchtnnge« solle» auf dem Wege der Coucurrenz vergebe» werden. Diejenigen hiesige» GaStechniker, welche sich hierbei oetheiligen wolle», werden hierdurch aubgefordert, Anschläge «nd Bedingungen in der «speditiv» der Gasanstalt hier emznsche«, ihre PrüSfordernugen in die Anschlag-formbare einzusetzar »nd dieselben »it der Nemeesuvterschrift versehen und versiegelt bis Sonnabend -e« LA. Roveneber Alben-S 8 Uhr im RathSbauamte abzugeben. — Leipzig, den 13. November 18SS. Des Raths Ban-epntatio«,
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