Anzeiger. - . Amtsblatt dü Kioizl. BqirkSjllichlS mb der RHS kr Stadt LkWa. W rss. Dienstag dm 25. December. 1866. Meihnachlstied. Hoch vom Himmel leuchtet wieder, Bethlehem, dein goldner Stern — Sellge Botschaft steigt Hemieder, Und die Erde preist den Herrn. Drang und Sehnsucht aller Zeiten Fühlt dem Ziel fich nah gebracht, Läßt zum Gottessohn fich leiten Bon dem Stern der Heilgen Nacht. O so leuchte, Stern der Steme, Mit der Liebe Glutgewalt Allen, Allen nah und feme, Denen keine Tanne strahlt! Wunden, groß und tief und blutig, Schlug in Nord und Süd da- Schwert Manches Haupt, sonst stolz und muthig, Lehnt gebeugt am kalten Herd. Auf dem Feld mit lichter Schwinge Schwebt der Himmelsboten Schaar, Macht das Räthsel aller Dinge Den erstaunten Hirten klar. Und sie fingen von dem Frieden, Der den Vollem kommen soll, Bon deS Geistes Reich hienieden, Da- der Ehre Gottes voll. Stem der Steme, der bewundert Ueber Bethlehem einst stand, Hoffend grüßt dich da- Jahrhundert, Blickt empor das Vaterland. Deutschland- heilge Wundenmale Brennen noch in blutgem Leid — Stern de- Frieden-, strahl', o strahle Frieden in die neue Zeit! Deine schönsten Strahlen sende Heut' als Samariter au-, Daß ste nahn mit goldner Spende Jedem freudelosen HauS! Jeder Witwe sollst du glänzen, Jeder Waise Tröster sein, Sollst die todten Helden kränzen In dem dunkeln Kämmerlein! Eduard slauffer. De« Herren Stadtverordnete« r»r Kenntnißnahme. Jwseph. Der Rach schreibt unS: „Wie wir Ihnen mittheilten, haben wir an die Vorgesetzte RkqierungSbchörde da- Ersuchen gerichtet, unS mit bestmtmter Weisung darüber zu versehe», ob und welche Leistungen wir dem Aniglich Preußischen Mllitair zu gewähren verbunden find. Ge genwärtig haben wir nun hierauf die Weisung erhallen, daß die Behörden fich nicht entbrechen können, den Requisitionen preußi scher Eommandobehörde» oder Truppenführer sowohl überhaupt hinsichtlich der Unterbringung von Militairpersone», wie ins besondere hinsichtlich der ihnen zu gewährenden Leistungen statt- »naeben, wogegen hinsichtlich der Bertheilung der Einquartierung-- laß die einschlagenden statutarischen Vorschriften zum Anhalt zwo»«« werden solle». Dir haben nun ofort mit der Königlich Preußischen Com- «wdantur «ns darüber i»S Vernehmen gesetzt, welche specielle» «Hungen von derselben Seilen der Quarttergeber für das Mllitair Mirt werden. Sobald die zur Zeit noch im Gange befivd- Berhandlungen hierüber zu einem bestimmte» Resultat ge hoben, werden wir öffentliche Bekanntmachung deshalb er- und dadurch dem von Ihnen gestellte» Anträge entspreche». Ihre» gleichzeitigen Anträgen wegen stärkerer Belegung der Pleißenburg mit Mllitair und wegen Verwendung städtischer Ge bäre für Mllitair-Einquartierung find wir nun nach vielen «wühunae» im Staude einigermaßen entspreche» zu können. Die Aiglich Preußische Eommandantur, deren bereitwilliges Eutgegen- wir dankend anzuerkenne« haben, hat fich bereit erklärt, die Pleißenburg bei weitem stärker als bisher und bis zur Höhe von etwa 700 Manu oder «ehr zu belegen, wen» wir für dre gegenwärtig in der Pleißenburg untergebrachten müitairischeu Hand werker und HaudwerkSstätt« anderweite geeignete Räume schafften und dieselben mit den erforderlichen Utensilien ausstatteteu. Emme Piecen im Waisenhaus und da- eine Gebäude von dem CompUx der alten Armenschule an der Turnerstraße find^ unter der Voraus setzung gewisser Einrichtungen von der Eommandantur al- paffend hierfür acceplirt worden. Wir habe» daher in Gemäßheit des von Ihnen gestellten An trag- beschlossen, die gedachte» Räumlichkellen für diese militä rischen Zwecke einzurichten und bis auf Weitere- zu benutze» und den diesfallfigm Aufwand, der fich annähernd auf circa -00 Thlr. berechnen läK, auf Kriegskosten-Eonto zu nehmen. Es ist unser Bestreben, die Einrichtungen so zu treffen, daß die Räume von Neujahr au zur Verfügung stehen, so daß die Easerue im Schloß Pleißenburg von Neujahr an mit wenigstens 700 Manu belegt und damit den Bürgern eine wesentliche Erleichterung verschafft werden kan». Mit dem von Ihnen an uns gerichteten Anträge, die Ein quartierung »ach dem Beispiele Berlins miethweise auf Gtadtkosten unterzubriugen, haben wir uns schon länger beschäftigt, ohne bis jetzt die der Ausführung ent-egenstehendeu Schwierigkeiten voll ständig beseitig« zu könu«. Indeß ist es immerhin möglich, daß ei» Versuch sich mach« läßt, und wir treffen die Vorbereitung« für die Sache, indem wir schon jetzt durch eine öffentliche Bekannt machung uns darüber zu orieutir« such«, wie viel Milliair eventuell fich in der fraglich« Weise unterbring« lass« werde."