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Dresdner Nachrichten : 17.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186303177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-03
- Tag1863-03-17
- Monat1863-03
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.03.1863
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»,I I» > AHN » I » vt» Mittag» L» Ehr an-t»o», »W in d« «rpMtto«: MartenstraHe IL. ^ -- «FM» ...^. -«X Durch dt,-.! tt»rltch»r«»r. m«m 1 Np. Hageökalt für UnlerhaltuU Md Geschäftsverkehr. Mitredactem Theodor Drobisch. M«. Dienst°»/dm 17. Mar, 1863. Dresden, den 17. März. — Se. k. Maj. hat dem Oberförster Carl Moritz Hörig auf Markersbacher Revier im Forstbezirke Cunnersdorf aus An laß seines 50jährigen Dienstjubiläums das Ehrenkreuz des Verdienstordens verliehen und den Besitzer der Rittergüter Ober und Mittel-Cunewalde, Julius Curt von Polenz, seinem Ansu chen gemäß, zum Kammerherrn ernannt. — Gestern Mittag von 12 bis 1 Uhr hat das übliche Trauerlauten der Glocken sämmtlicher Kirchen für Ihre königl. Hoheit die verschiedene Prinzessin Auguste stattgefunden Heute früh 8 Uhr wird die hohe Leiche aus den Zimmern der hoch- seligen Prinzessin in das in der ersten Etage des königlichen Schlosses (über dem Georgenthore) befindliche Expositionszim mer übergeführt werden, worauf daselbst von 10 bis 1 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr öffentliche Paradeausstel lung derselben stattfindet. Abends um 7 Uhr wird unter Teil nahme Sr. Maj. des Königs und der königlichen Prinzen die feierliche Beisetzung der hohen Leiche erfolgen, zu welcher, au ßer dem Herrn Minister und den Beamten des königlichen Hauses, den königlichen und prinzlichen Hofstaaten und den Ge neral- und Flügeladjutanten, die Herren Staatsminister und die Herren der ersten und zweiten Hofrangordnung befohlen worden sind. Die feierlichen Exequien werden morgen (Mitt woch) Vormittags um 11 Uhr in der katholischen Hofkirche ge halten werden. Der königliche Hof -wird von morgen Mittwoch den 18. an auf vier Wochen Trauer anlegen. — s- Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 16. März. Heute wurde die Hauptverhandlung Wider den der dop pellen Brandstiftung beschuldigten Handarbeiter Kühne fortge setzt. Es'waren außer dem Pastor Leuschner noch 7 andere Zeugen und ein Sachverständiger, Namens Sachse, vorgrladen und erschienen. Die Karch'schen Eheleute, so wie die ehemalige Magd des Pastors, die jetzt schon verheirathet ist, geben ein deutlicher Bild von dem Abbrennen der Scheune, was sie um somehr int Stande sind, da sie die Ersten waren, die zum Feuer Ha«M -'Mt» Hauptbelastungszeuge tritt in der Person eines 12jährigen Knaben auf, der zufällig an jenem ominösen Tag« in dem Walde unweit Langenbrück Holz sammelte. Jener Theil des genannten Busches heißt „Der Anker". Dort stand der Knabe an dem Morgen, als die Scheune des Pastors Leusch ner abbrannte Da kam Kühne durchs Gehölz, er hatte einen schwarzen Rock auf dem Leibe. Gr blieb bei dem Knaben ei nen Augenblick stehen und fragte ihn, ob das Feuer in Lan genbrück schon niedergebrannt sei. Nach erhaltener Antwort soll er tief Athem geholt haben. Der Knabe, der heute als Zeuge fungirt, erkennt ihn nnt Bestimmtheit, nicht bloS am Ge sicht, sondern auch an der Sprache wieder. Kühne giebt zu, an jenem Tage einen schwarzen Rock getragen zu haben. Im Uebrigrn stellte sich heute noch der sehr wichtige Umstand her aus, daß der Verbrecher erst von der Frau de» Gefängnißwär- ter» zu Radeberg davon gehört hatte, daß 50 Thaler Beloh nung auf Entdeckung des Brandstifters gesetzt seien, als er schon den früher genannten Zettel geschrieben, auf dem er sich selbst als den Anstifter des Scheunenbrand s denuncirt hatte, um nur die ausgeschriebene Prämie zu erlangen. Herr Staatsan walt Held erörtert in fast einstündlicher Rede noch einmal dm Sachverhalt und beginnt mit dem Ausspruch eines alten Ge lehrten, der da behauptet, daß ein guter Jndicienbeweis besser sei, als ein Geständniß — und dies Wort könne auf den vor liegenden Fall vollständig angewendet werden. Die Unter suchung war eine schwierige, mit Noth mußte Alles, was zur Sache gehörte und Licht in das Chaos bringen sollte, zusam mengetragen werden Der Herr Staatsanwalt beantragt schließ lich die Bestrafung des Verbrechers wegen doloser Brandstiftung und scyließt mit den treffenden Worten: „ Meine Herren Rich ter! Ich bedauere unendlich, daß ich diesen hübschen, jungen, mit starken Arbeitskräften ausgrstatteten Mann, der aber geistig verkommen ist, nicht in eine Besserungsanstalt — sondern in» Zuchthaus schicken muß!" — Der Gerichtshof fällte ein Ur- theil, das im Gerichtssaale lange nicht gehört wurde. Der 18jährige Handarbeiter Friedrich August Kühne geht nunmehr auf die Dauer von „fünfzehn Jahren und drei Mona ten" nach Waldheim! — — Zwischen der Königl. Sächsischen und der Königl. Belgischen Staatsregierung ist zur Eirleichterung des Reisever kehrs ein Uebereinkommen dahin getroffen worden, daß er für die beiderseitigen Staatsangehörigen bei ihrem Reisen im Ge biete des andern Staate» de» Visirens der Reisepässe künftig nicht mehr bedarf. — In der I. Bürgerschule finden die Prüfungen am 16., 17. und 18. März statt. Der Schülerbestand in den drei Bürgerschulen war am Jahresschlüsse 2081, nachdem sich die Kinderzahl in Jahresfrist um 122 vermehrt. Um die festgesetzte Normalzahl für jede Klasse möglichst genau inne zu halten, muß mit Ostern d. I. jede Schule eine neue Klasse mehr erhalten. Erwähnenswerth erscheint die Einrichtung, daß in Privatcursen für Unterricht im Maischen, Lateinischen und in der Steno graphie gesorgt , ist. Die Bürgerschule in Antonstadt feiert zu Ostern ihr 25jährigeS Jubelfest. Ostern 1838 wurde sie in dem neuen Schulhause auf der Louisenstraße als III. Districts- schule eröffnet. 18Z9 in eine Bürgerschule verwandelt, siedelte sie seit Michaelis 1841 in das neue Schulhaus auf der Gla cisstraße über. Gegen 4000 Kinder haben seit jener Zeit in genannter Schule Unterricht erhalten. Die Einladungsschrift, der wir vorstehende Notizen entlehnen, enthält außerdem eine Abhandlung des Directors Belzing, betitelt: „Das Aelternhaus und das Schulhaus, oder: Zweckmäßige Behandlung kindlicher Fehler im Allgemeinen." — Am 14. d. M. hielt Herr v. Engler im Saale de- Odeum, in der geselligen Zusammenkunft des Turnverein», die überau» intereffante und belehrende Fortsetzung über Astro nomie. Trotz des schlechten Wetter» hatte sich ein zahlreiche» Publikum versawMlt, welche» die Borträge dieses Herrn, d»e stet- verständlich und höchst gnsprechend gehalten werdxn, gen,
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