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Dresdner Nachrichten : 04.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186303049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-03
- Tag1863-03-04
- Monat1863-03
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.03.1863
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WWWKLLWi, «MM«. >r«ch»»»k. Va« z«r gett M 7SÜvchk«U' ein« «folgntck» VrrbrttNmur ageökatt für UnterhMmg und Geschäftsverkehr. Mitredacte,« Theodor Drobisch. ' Mo. VS. Mittwoch, den 4. März 1863. Dresden, den 4. März. — Ihre Maj. die Königin beehrte gestern Nachmittag 2 Uhr in Begleitung Ihrer königl. Hoh. der Prinzessin Sophie und der Frau Großherzogin von Toskana Herrn Lüdicke's Win tergarten mit einem längeren Besuche. — Der ApPellationSrath Bernhard Gottlieb Schmidt zu Leipzig ist zum ordentlichen Professor des Sächsischen Rechts an der Universitiät Leipzig ernannt worden. — 1- Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 3. März. Die heutige Verhandlung war eine sehr kurze — sie dauerte kaum eine Stunde. Auf der Anklagebank sitzt ein Mann aus den gebildeteren Ständen, dm das Schicksal auf verschiedenen Wegen und zwar nicht immer auf Rosenpfaden geführt. Es ist der Kaufmann Friedrich Herrmann Schobert aus Rochlitz. Er benimmt sich auf der Anklagebank, wie eS einem gebildeten Mann geziemt, bescheiden, ruhig; auf seinem Gesicht kennzeichnet sich ein bewegtes Leben, in dem der Friede der Welt nur wenig Stationen gehaht haben mag. Schobert ist erst 33 Jahr alt. noch nicht bestraft/ verheitathst, nur seine Mutier lebt noch. Nach seiner Coyfirmation wollte er sich dem Lehrerstande widmen, wurde aber Kaufmann, etablirte sich in Rochlitz später und heirathete eine Frau mit 1800 Thalern. Es brach Eoncurs aus und Alles, was nun der Concurs mit sich bringt, fiel auch auf Schobert, selbst die Wechselhaft ereilte ihn. Die heutige Anklage spricht von zwei Unterschlagungen, das heißt von zwei Posten, die Schobert unterschlagen haben soll. Sie betragen 16 Thlr. und 17 Thlr. 7 Ngr. 6 Pf., die ,r, um kurz zu sein, für das Handlungshaus Hinze und Minke in Halle einzuziehen, aber gar nicht abgeliefert hatte, sonder in kleinern Beträgen zu 2 oder 3 Thalern nach und näe für sich verwendet. Jndeß seine Provision, die er von dem Handlungshause zu fordern hat, beträgt jetzt schon mehr als 17 Thlr. Rach einer Bemerkung des Staatsanwalt Held haben übrigens die Verletzten ihren Strafantrag zurückgezogen, in Rüöb sicht auf die Familie Schöberls. Befragt vom Herrn Vor sitzenden, ob und wenn er Ersatz leigen wolle, erwidert er, das eS wohl schön in 14 Tagen der Frm sein könne. Früher hat» er über dm SachvetzhD ganz gg^e Angaben gemacht, Heu» tritt er mit der vollen Wahrheit hervor. Herr Staatsanwalt Held beflißt freudig die heutigen offenen Geständnisse Scho best, die eS möglich machen., ein anderes Urtel zu fällen NAi«» NP L u»,-<Mu«g »°>t i s vor, das erzählt der Sachverhalt, allerdings habe der Angeklagte das Geld für sich verwendet, ohne augenblicklich Gewähr zu leiste»; aber die Absicht, diese Gewähr zu lösten, könne ihm nicht weggestritten werden. Herr Held, sich nicht veranläßt fühlmd, die Bestrafung des Angeklagten im Sinne der tz 899 daß die Arien Schoberst einer; MW als er selbst wirklich verdient. Seine Mißgeschicke haben auf seine Willenskraft mächtig eingewirkt, Schobert sei muthlo» ge worden. Die Absicht, nur irgend Jemanden zu verletzen, war nicht da. Herr Schanz bittet um ein mildes Urtel — um eine milde Strafe, die auch erfolgt. Schobert erhielt nur 8 Wochen Gefängniß. — Von Seiten der k. Staatsanwaltschaft Pima ist ein« Belohnung von 200 Thlr. für die Entdeckung des Mörders des Steinbrechers Pomsel ausgeschrieben worden. — Wunderbar sind die Geschicke der Menschen; nur zu bald steht Mancher an den Marken seiner Tage und verläßt freiwillig den Kreis einer Wirksamkeit, wo er bisher als ehrlich und unbescholten dastayd. So auch der Amtsdiener R. in der Zollexpedition beim böhmischen Bahnhofe, welcher seit dem Montag vermißt wird und jedenfalls irgendwo freiwillig den Tod gesucht hat. Er hatte, wie dich zu Anfang eines jeden Monats üblich, vom Hauptsteueramt die Summe von 800 Thalern geholt, welche Summe zur Auszahlung als Monatsgehalt an Beamtete bestimmt war. R. hatte ein monatliche- Ttactement von ca. 22 Thaler, das ihm aber durch Beschlaglegung in Folge etlicher Schuldleistungen bis auf 8 Thaler verkümmert war. Von den 800 Thalern nimmt er sich seinen geringen Gehalt, nicht einen Pfennig mehr und übergiebt die bedeutende Rest summe dem rothen Dienstmann Nr. 15 zur Ablieferung an die Expedition, was derselbe auch richtig bewirkt. Von dieser Stunde an blieb R., der Weib und Kinder hat, aus, und es steht nun zu erwarten, wie und wo der Mann sein Ende gefunden. — Es giebt in unserer Stadt einen Kutschwagen, dessen cn! Räder mit einer weichen Masse, wahrscheinlich mit Gummi ch belögt find, auch die Pferde haben einen so leisen Tritt, daß map vermuthen möchte, ihre Hufe wären ohne Eisen oder mit Filzsohlen belegt. So angenehm nun diese leise Fahrt «uch für die im Wägen Sitzenden sein mag, so gefährlich iß sie doch für das Publikum, welches vdn diesem Gespann oft -«fahr- d ohne seine Annäherung gewahr zu werde», Über- Grst vor wenig Abenden wurde beinahe eine Frau ufferstraße überfahren, nur rasche Entschlossenheit ,, der sie wegriß, rettete sie davon Möchte sich de Wagenbefitzer wenigstens ein warnende» Schel- Mute zukegen. — Der „C. Z." schreibt man aus Großenhain: Am Nach mittage des 27. Februar beehrte der erst kürzlich von Dresden hierher versetzte Herr LieutenM v. M M» hiesige Publikum durch Vorführung mehrerer Reitrdkunststscke. Eins dieselben ward unter Mitwirkung eiUe» hier auf Bestich anwesenden Herrn vom Civil ausgeführt, und bestand in einem Wettrennen stn die Stadt in 2 Minuten, trötzdem daß LßstS schnelle Reiten auf den benutzten Wögen polWich verböten ist. Die beiden andern Stücke wurden vom Herrn Lieutenant, v F allein aus- geführt. In die hiesige Klostrrruine führt ein niedriges schmale», kaum für/zwei Leute zugleich zu begebende» und n< sich nur für den Verkehr zu Fuß« bestimmte» Welchen bringend
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