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Dresdner Nachrichten : 12.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186304122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-04
- Tag1863-04-12
- Monat1863-04
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.04.1863
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Ms. . hts Mittag» 1» llhr engen»«- »en t» der Expedition: Martenstraße IZ. Ni.», .i'»v --s! : > Tzr-.7Ltzr. <ve«d»S, Gönnt »as 1L lldr engen»«« ''s. Wo. LOT ^ » '> M«nn»e»tv« »et nnentgtldUGervteMm« Han« »nrH >ü <- P»st « jthrlt« rr «gr «n»et»e! »er» 1 «gr. Hageö^all ^ ^**8Zs >i für UnterhaltMN Md Geschäftsverkehr. H» Mitredact eur Theodor Drobisch. Sonntag, den 12. April 1863. Anzeige« t dtei «tatte. da« ,nr ge» i» 7SVU Ex«»yl «sckltn«. sind« »in» »rfolgreicke ««dkeitung. Dresden, den 12. April. — Bei der schon gestern erwähnten Ankunft I. k. k. H. der Erzherzogin Sophie von Prag waren außer Sr Maj. dem Könige noch anwesend. I M. die Königin, II. kk HH, der Kronplinz, die Frau Kronprinzessin, Prinz Georg, Prinzessin Sophie und die Frau verw G-oßherzogin von Toscana. Die Erzherzogin wurde von II. MM. nach dem Brüht'schen Palais geltttet, um be, I M. der Königin Marie Wohnung zu neh- nehmen. Auf dem Bahnhofe waren der Polizeidirecior Schwauß und der k. k österreichische Legationssecretär Ritter vi Pfuster schmidt anwesend, während der k k. Gesandte, Freiherr v Wer- ner, sich zum Empfange der Frau Erzherzogin nach Bodenbach begeben halte. Abends war die gesammte königliche Familie mit dem hohen Gaste bei der Königin Marie zum Thee ver einigt. > ^ > — Se k. Maj haben dem Sprachlehrer bei der Artillerie schule, August Marllard, das Prädieat „Professor" beigelcgt und dem Oberleutnant und Adjutanten Baumgarten des 8- Jn- fanteriebalaillons das Annehmen und Tragen des ihm verliehe nen Kreuzes III. Classe des kaiserlich russischen Annenordens gestattet. — -f Oeffentliche Gerichtsverhandlungen vom II. April. Fiiedrich Herrmann Förster aus Leuben bei Lommatzsch, 18 Jahre alt, noch nicht bestraft, war längere Zeit Laufbursche in einer hiesigen Modewaarenhandlung. Die Gelegenheit machte ihn zum Hausdi.be, aber zu einem gewaltigen, denn der Ge richtstisch mußte heut verdoppelt werden, um die Industrieaus stellung on miniature zu beherbergen, die sich vor dem Publi kum ausbreitete. Da finden wir Erzeugnisse des Gewerbfleißes aller Art; Seidenstoffe in allen Farben, Tücher, Westenzeuge, Cravatten, carrirte Lamastoffe, bereits zugeschnittene Sommer röcke, auch einen Sammetrock, Kleiderstoffreste, Futterreste und andere K einigkeiten mehr, im Werthe von über 50 Thalern Theils hat Förster die gestohlenen Sachen ins Leihhaus getra gen, therls hat man sie bei ihm noch vorgefunden. Er gesteht Alles offen ein. Die Sache war ganz kurz. Der größte ver übte Diebstahl wurde auf 22 Thlr 24 Ngr. abgeschätzt — das Urtel lautete auf 1 Jahr Arbeitshaus. Der jugendliche Verbrecher hätte gerade nicht mit lächelnder Miene den Ge richtsaal verlassen sollen, denn er fängt gleich mit Arbeitshaus an — weiß der liebe Gott, wie er aufhören wird! — An der Thür begegnete ihm der Armenhausbrwohner Jähnichen aus Grünberg und der Ortsrichter Carl Gottlob Thalheim eben daher. Sie setzen sich auf die Zeugenbank. Schrägüber auf der Anklagebank nimmt der 34 Jahre alte Steinbrecher Carl August Walther aus Ottendcrf seinen Platz ein. Er soll einen ausgezeichneten Diebstahl verübt haben. Dieser „ausgezeichnete" Diebstahl besteht in nichts Anderem, als in dem Verschwinden einer altersschwachen kleinen Scheere, die keinen Neugroschen mehr Werth ist. Ja, der 69jährige Jähnichen, dessen Fassungs vermögen schon bedeutend schwach geworden, hatte früher so gar schon zu Protokoll gegeben, eS sei ihm auch noch eine Partie Draht gestohlen worden. Heute sagt er, es sei ihm gar kein Draht weggekommen. Hr Staatsanwalt Heinze meint selbst, der Werth der Scheere sei nur nach Pfennigen zu be rechnen. Die Vereidung des greisen Armenhausbewohners Jäh nichen machte auf'das Publikum keinen angenehmen Eindruck. Er konnte die Worte gar nicht nachsprechen, so daß der Herr Vorsitzende, Gerichtsrath Hensel, wieder von vom mit der Eides formel anfangen mußte. Der Thatbestand ist einfach folgen der: Walther besuchte am 31. Januar 1863 dm altm Jähni chen im Armenhause zu Grünberg. Er hatte Hunger — er wollte sich im Armenhause satt essen. Jähnichen gab ihm ein Paar Stückchen Brod und dann gingen sie Beide fort. Da soll nun Walther zurückgekommen sein, das Fenster aufgemacht, sich in die Stube hineingeschwungen uud den Diebstahl began gen habm. Ich habe schon gesagt, daß Draht gar nicht ge stohlen worden ist, daß dies nur eine Angabe des alten Man nes war. Die Scheere will aber Walther auch nicht gestohlen haben. Er sagt, er hätte blos ein kleines Päckchen in des Al ten Stube liegen lassen und das habe er sich geholt. Jähnichen sei ein alter Mann, der wisse nicht, was er spreche: Die werthlose Scheere liegt auf dem Gerichtstische, der Alte nimmt sie wieder in sein Armenhaus mit. Freilich ist Walther schon wegen Diebstahls drei Mal im Gefängniß und mehrere Male wegen Polizcivergehen leicht bestraft — und das ist allerdings ein großer Verdachtsgrund und erschließt ihm die Aussicht, we gen Rücksälligkeit eine größere Strafe zu erhalten. Herr Staats anwalt Heinze beantragte die Bestrafung, die auch mit 4 Mo nat Arbeitshaus erfolgte. . , — Zum Besten des Gustav-Adolph-Frauenvereins hält Herr Conrector Prof. Helbig nächsten Dienstag Abends 7 Uhr im Stadtverordnetcnsaale einen Vortrag über „Wallenstein im Lichte der historischen Kritik der Gegenwart." — Herr Alexandre wird im Saale des „Hotel de Po- logne" eine neue und letzte Soiree geben, die eine besondere Anziehungskraft haben dürfte, indem sie sich von der früher« wesentlich unterscheiden und statt verschiedener Deklamationen eine ganze kleine einaktige Comödie, eine der geistreichsten und gehaltvollsten von Scribe, zu Gehör bringen wird, die der Sprecher aus dem Gedächtnisse und mit der Bewegung deS theatralischen Spiels vortragen wird. — König!. Hoftheater. Freitag den 10. April hatte sich zu Beethovens „Fidelio" ein überaus zahlreiches Publikum eingefunden. Für Kenner und gebildete Musikfreunde ist eS auch in der That eine Labung im höheren Sinne, gerade die ses Werk von Zeit zu Zeit wieder genießen zu können. Schon der Grundgedanke des Werkes, die kühne Treue eines liebenden Weibes, das seinen im Kerker schmachtenden Mann in's rosige Licht der Freiheit und des Lebens zurückführt, ist erhebend wie kaum ein zweiter; und zu welchen begeisternden Stimmungen erhebt nicht die wundervolle Musik des idealen Tondichters? Wöge man über die allzuscizzenhafte Ausarbeitung de- Stoffr oder über manches Unpraktische an den Gesangsparthieen -der
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