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Dresdner Nachrichten : 23.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186304232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-04
- Tag1863-04-23
- Monat1863-04
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.04.1863
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Ms* WM»«.»!« »»<«,»« G»»«t. öts M1tt«>« ir ltbr «nzeno»- »» t» d«k rrpedttio«: Mnrtenstraße LI. S-rxÄlMSLL'Si I«»« Murch die >. Post rtrrtel« js-rUch»»«,,. «tn,tü»»«»>- ««» 1 «-r. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur Tkeodor Drobikch. Hs«. 11». Donnerstag, den 23. April 1863. "KL 'L?N Dresden, den 23. April. — Das „Dresdner Journal" bringt folgenden Nekrolog: Der Kgl. Gmeraladjutant und Generalleutnant der Reiterei a. D. Ernst Reichard, Excellenz, Comthur des Kgl. Ver dienstordens, Ritter der Ehrenlegion und des St. Wladimir- Ordens 4. Classe mit der Schleife, Offizier des Kgl. belgischen Leopold-Ordens, Comthur des Guelphen-, des St. Mauritius- u. Lazarus- und des K. K. Leopold-Ordens; Inhaber der Or den 1. Clafse der eisernen Krone und des rothen Adlers, Groß kreuz des herzoglich sachsen-ernestinischen Haus-Ordens, der groß herzoglichen Orden vom Weißen Falken und vom Zähringer Löwen, des Kgl. württembergischen Friedrich's-, des Kgl. bay rischen St. Michaels-, sowie des Kgl. portugiesischen Ordens San Benato d'Aviz, ist am Morgen des 19. April nach mehr wöchentlichem Leiden in einem Alter von 67 Jahren-und 10 Monaten zu Dresden sanft verschieden. Am 28. Juni 1795 in Gotha geboren und Sohn des auch in wissenschaftlichen Kreisen bekannten geheimen Kriegsdirectors Reichard, erhielt er zunächst in Gotha und Weimar eine scrgsame Erziehung, wid mete sich aber in der damaligen vielbewegten Zeit schon früh dem militärischen Berufe. So trat er denn, der kaum 16jäh- rige Jüngling, von den trefflichsten Anlagen des Geistes wie des Körpers unterstützt, bereits i. I. 1810 in das damals in Thüringen garnisonirende sächs. Husarenregiment und erlangte in solchem am 22. Juli desselben Jahres den Grad eines Sousleutnants. Schnell trat der Ernst der Zeitereignisse an ihn heran. Zu Anfang Mai des Jahres 1811 ward das Regiment (das jetzige zweite Reiterregiment) mobil, um erst nach achtjährigem Zeiträume, welcher der verhängnißvollen Be gebnisse so viele*in sich faßte, in seine anderweiten Friedens standquartiere zurückzukehrcn. Die Feldzüge 1812, 1813 und 1814 liefern für die Geschichte der sächsischen Husaren der glorreichen Blätter viele und auf ihnen finden wir den Namen des Sousleutnants Reichard des Oesteren in ruhmvoller Weise herorgehoben. So wohnte er nicht nur im Jahre 1812 der Schlacht von Podobna bei, sowie den Gefechten bei Biala, WolkWYsk, Liff und Kalisch, sondern löste auch mit ebenso viel Umsicht und Unternehmungsgeist als Glück theils wichtige, aber gefährliche Versendungen, theils schwierige Aufgaben in der Arrieregarde, zu denen ihn das besondere Vertrauen des Generals Freiherrn v. Gablenz ersehen hatte, als jenseits Siedlce, bei Liff. bei Lenczyce und bei Kalisch. Erst am 6- Juni 1813 erreichten von Krakau aus die Husaren wiederum den vaterländischen Boden. Nach sofortiger neuer Formirung des Regiments marschirte dasselbe gen Torgau und focht nunmehr als Theil des 7. Armeecorps noch bei Groß- Beeren, Marzahne, Dennewitz, Leipzig und Markröhlitz. Am 2. Jan. 1814 ward mit dem 3. deutschen Armeecorps, unter Befehl des Herzogs von Weimar, nach den Niederlanden auf- gebrochen. Hier erhielt am 8. Februar die 3. Husaren schwadron. wobei der nun Verewigte, die Bestimmung, nebst einer sächsischen Ulanenschwadron über Alvp zu dem Streifcorps de« kais. russischen Obersten Baron Geismar zu stoßen. Nach Vielfachen Hin- und Herzügen und den bei Mont-Cassel, Doullenk, Montdidier und Compiegne bestandenen Gefechten führte die Zeit bis 6. April dies Corps bis St. Germain, von wo mit dem Aufhören der Feindseligkeiten die sächs. Schwadronen nach den Niederlanden zurückgingen. Aber auch hierbei hatte sich der Sousleutnant Reichard mehrfach schwieriger Aufträge mit gro ßem Geschick entledigt, indem er von Doullens aus eine bedeu tende, in klingender Münze erhobene Contribution bei nur sehr schwacher Bedeckung glücklich nach den Niederlanden und dem Hauptquartiere Tournay zurückbrachte, von da als Courier nach Laon zu dem Feldmarschall Blücher Verwendung erhielt und dann zu dem General v. Bülow nach Noyon und von diesem wiederum zu dem Streifcorps entsendet wurde, allein und ohne jegliche Begleitung mitten durch eine feindlich gesinnte Bevölke rung. Als Anerkenntniß seiner in beiden Feldzügen erworbenen Verdienste waren dem nur 19jährigen Offizier die Ehrenlegion und das Kreuz des h. Wladimir zu Theil geworden. Wäh rend des Feldzuges 1815 in dem Stabe des Generals Frhrn. v. Leyser, während der Occupation in demjenigen des Generals Frhrn. v Gablenz, traf der inzwischen zum Premierleutnant Beförderte mit dem Schluffe des Jahres 1818 mit seinem Re giments wiederum in Sachsen ein, avancirte dann am 3. Fe bruar 1825 zum Rittmeister und übernahm als solcher das Commando der in Pegau garnisonirenden 1. Compagnie. Erst am 1. Dec. 1836 ward ihm mit der Beförderung zum Major das Commando der 3. Division des Gardereiterregiments. Nach einer mehr denn 26jährigen Dienstzeit in seinem Regiment« begleitete ihn der wohlerworbene und begründet; Ruf in seine neue Stellung, in dienstlicher Beziehung nach allen Richtungen hin einer der ausgezeichnetsten Offiziere der sächsischen Reiterei iu sein; sein ritterlicher Charakter hatte ihm schon längst auch zn weitern Kreisen die allgemeinste Achtung und Liebe gesichert. Die höchste Anerkennung all' seiner trefflichen Eigenschaften sollte dem Verewigten jedoch werden, indem sein Fürst und Herr, des höchstseligen Königs Majestät am 14. Oktober 1843 ihn unter Ernennung zum Flügeladjutantcn zur Dienstleistung bei Allerhöchst seiner Person berief und in solcher auch beibe hielt. In kürzern Zeiträumen folgten sich nunmehr die weiteren Beförderungen, 1844 zum Oberstleutnant, 1847 zum Obersten und k. Generaladjutanten, 1849 zum Generalmajor und 1852 zum Generalleutnant. Ueber die Erlebnisse und Erinnerungen, welche an diese Dienstepoche sich knüpfen, sind sorgfältig zu sammengestellte Notizen und Tagebücher vorhanden, die höchst interessante Aufschlüsse geben, namentlich über jene vielfachen kleinern und größern Reisen, welche ihm, meist nur als allei niger Begleiter Sr. Majestät, zu machen vergönnt waren. So insbesondere über die im Jahre 1845 nach Kroatien, Dalmatien und Montenegro unternommene Reise und die verschiedenen Ausflüge in die österreichischen und bayerischen Hochgebirge. Auch während der Anwesenheit Sr. Majestät in England im Jahrc 1844 und derjenigen in Italien 1653 befand der Ver-
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