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Dresdner Nachrichten : 26.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186304264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-04
- Tag1863-04-26
- Monat1863-04
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.04.1863
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MLW'rrN «m in der LrptdiNoit: »«toustraße 1». Us«»MMNt l 8rtt» tt «,r^ «tnzrl»« «n»» ««» I «gr. HageUatt für UnterhaltuU uud Geschäftsverkehr. Mitredacteur Theodor Drobikch. Anzeige« t dies Matte, »a« zur Zett kn 780» wxe«»i erscheint, finden eine »rfolqreiche verbr«itu»a. Mo LL« Sonntag, den 26. April 1863. Dresden, den 26. April. — Ihre K. K. H. der Erzherzog Franz Carl und die Frau Erzherzogin Sophie sind gestern Nachmittag halb 3 Uhr nach Prag, Ihre Majestät die Königin Elisabeth von Preußen j4 Uhr nach Charlottenburg abgereist. Se. Maj. der König nebst hoher. Familie gaben den Abreisenden bis zu den Bahnhöfen das Geleit. — s Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 25. April. Auf die Anklagebank tritt heute ein junger Mann, Carl Viehweger, ohne Vertheidiger. Jugendlicher Leichtsinn ist mehr daran schuld, daß er vor den Gerichtshof treten muß, als moralische Verdorbenheit. Zerknirscht und reuevoll steht er da, bescheiden und still. Die Verhandlung war kurz, sie dauerte keine Stunde Zeugen waren nicht vorgeladen. Der Beschul digte war Rentamtsexpedient und hatte früher 12, dann 14, 18 und zuletzt 23 Thaler Gehalt. Sein Vergehen besteht da rin, daß er gegen 600 Thaler amtliche Gelder unterschläglich sich angeeignet Im Jahre 1857 begann er damit. Der höchste Posten betrug etwa 12 Thaler Er hoffte das Deficit durch einen Lotteriegewinn zu decken, daher spielte er 10 Achtelloose auf einmal. Ebenso setzte er die Hoffnung auf die Hilfe seiner Verwandten. Sie bestätigte sich auch 1859. Da wurde Alle- unbemerkt gedeckt. Jndeß der leichtsinnige Jugendstreich begann aufs Neue. Nun hoffte er.auf eine Anstellung im Finanzmini, stekium, da wollte er sich einen bedeutenden Vorschuß geben lasten und Alles wieder gut machen. Es war zu spät. Die An klage wurde erhoben. -Auch in diesem Moment erboten sich seine Verwandten wiederum zum Schadenersatz, wenn Begnadigung eintrete. Diese Begnadigung erfolgte nicht. Herr Staatsanwalt Held stellte seine Strafanträge, ersuchte aber die Richter, thun- liche Milde vorherrschen zu lasten. Das Urtel lautete daher auch blos auf 2 Jahre 2 Wochen Arbeitshausstrafe. — Im nächsten Monat wird Emil Devrient wieder einen Gastrollen-Cyclus beginnen; unter den verzcichnsten Rollen be findet sich abermals der Coriolan, möchte die Idee diesmal zur That werden. — Vor wenigen Tagen erschien im Bureau der hiesigen Theater-Agentur von Stein ein hochgewachsener, ziemlich gut gekleideter Mann mit bis über die Kniee reichenden Wasserstie feln, sich nach dem Aufenthalt der verschiedenen sächsischen Di rektoren erkundigend. Bei dieser Gelegenheit erzählte er, daß er Schauspieler aus Böhmen sei und in Sachsen für eine Soubrette, einen Naturburschen, einen Vater und eine Souffleuse, die sich aber nicht zu trennen beabsichtigten, Engagement suche, Bald nach Entfernung des Mannes wurde auf der Ostra-Allee die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden auf einen mit Korb geflecht versehenen Handwagen gelenkt. Es saß darin ein weib liches Wesen und ein Knabe, ein größerer Knabe zog. während eine ältliche Frau schob und der oben bezeichnet« hochbestiefelte Mann ging nebenher. Es waren: die Soubrette, der Natur bursche, die Souffleuse, der Vater und ein Vertreter der Kin- derrollen. (Dr- Th.-Htg.) .^ i — Aus Langebrück, 24. April, schreibt man unS: Am 14* d. M. hat Herr Professor Stöckhardt au- Tharand im land- wirthschaftlichen Vereine zu Stolpen einen Vortrag über Agri- cultur-Chemie gehalten, in welchem nach einem Referat der Zei tung fürs Meißner Hochland folgender Passus vorgekommen sein soll ^Welche Nahrungsstoffe überhaupt die Pflanze ari der Luft herabjiehe, davon habe man selten einen Begriff: Die Dresdner Haide, die vor 100 Jahren noch ganz unfähig zu irgend welchem Ertrage gewesen, sei jetzt infolge der mit so verschiedenen Stoffen geschwängerten Dresdner Lust mit Nadel holz bewachsen." Wenn wir auch den ersten theoretischen Satz unterschreiben, so müssen wir doch das Beispiel als höchst un zutreffend bezeichnen. Geschichtlich läßt sich Nachweisen, daß die Dresdner Haide zu den Zeiten des Churfürsten August, also vor 300 Jahren bestanden hat. Als derselbe Fürst das dem Meißner Bisthum gehörige Amt Stolpen 1559 übernahm, bil- dete die Umgegend von genanntem Orte bis an die Lange-, brücker Haide eine ununterbrochene Waldung Noch jetzt kön nen wir dem Herrn Professor Sichen von mindest 160 Jahren in hiesiger Haide zeigen, deren Bestand sogar auf einen stellenweis früher bessern Boden schließen läßt. Im 7jährigen Kriege, bei der Belagerung von Dresden, war die hiesige Haide sehr gut bestanden, wurde aber von den Preußen sehr ruinipt. Wenn in der Gegenwart die Dresdner Haide fast durchweg ei nen frischen Holzbestand zeigt, so ist dies eine Folge der bessern forstmännischen Bewirthschaftung, das Streu- und Hutungsser vitut der angrenzenden Ortschaften ist abgelöst, sumpfige Stel- len sind entwässert, die Schläge regelmäßig eingetheilt, die Pflanzung wird sehr sorgfältig betrieben. Landwirthen die Entdeckung bringen zu wollen, die Dresdner Haide sei ein Pro duct der mephitischen Dünste der Hauptstadt, ist denn doch et was starker Tabak. Wenn auch alles flüchtige Ammoniak der Dresdner Aborte sich hier niederschlüge und die Wunder eine- Waldes hergrzaubert hätte, so müßten sicher die guten Dresd ner in einer solchen müffigen Lust ersticken. Wie üppig müßte der an der Neustädter Dünger-Ausfuhranstalt — die oft Dampf- wagenpasiagieren den Appetit benimmt — liegende Theil des Waldes stehen, wie kräftig die Pflanzen der nächsten Nähe die ser Stinkstelle stehen, wenn jener Satz wahr wäre. Alle Dün gerabfuhr auf die Felder von jener unästhetischen Anstalt könnte fortan unterbleiben Man dürfte dort nur ein größere- Schlairmmeer Herstellen, dessen liebliche Düfte je nach der Wind richtung alle Felder der Umgegend 3 Stunden weit in ein Pa radies verwandeln würden — s Im allgemeinen Interesse folgende Notiz! Eine große Unsitte belästigt schon seit Jahren die Ortsrichter und Gemein devorstände in ganz Sachsen und Referent ist aufgefordert von einem der Herren, dieselbe zu veröffentlichen, damit dem Uebel- stande abgeholfen werden kann; denn es ist hierbei nur auf den Geldbeutel der Betreffenden abgesehen. Es werden näm lich die Herren mit dicken, schweren Briefen aus Frankfurt am Mm überschüttet, die mw daflge Lotterieloys« enthalten mH
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