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Dresdner Nachrichten : 07.02.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186302072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-02
- Tag1863-02-07
- Monat1863-02
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.02.1863
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Lim. <5>ru »HmqsEiiM rinilnä ^iä »> Hc'.' «!? 'E.. ...... ') M«M»strößeIL. Hu' K r»'o? . 'H >w' nmiilj'iW <>s - '?v" u n ^2-r« 1 kr L Mil»§' ' " m,. r>1^ fk»»7k<^!^ )jnN nrrsi) M»nit««t, für UntahMmg uud Geschäftsverkehr. Mitredaeteur Theodor Drobikch. W». »8. Somabend, dm 7. Kebmar 1883. ""M,!. 'L.^L Ä.ü.'.r' Dresden, den 7. Februar. — Gestern Mittag 12 Uhr trafen Se. Königs. Hoheit der Großherzog vyn Mecklenburg-Strelitz nebst Gefolge, von Berlin kommend, hier ein und nahmen Höchdieselben im Victoria-Hotel Quartier. — DaS neueste Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes enthält eine allerhöchste Verordnung, die Publikation des bür gerlichen Gesetzbuchs betreffend. (Durch dieselbe wird das mit den Ständen vereinbarte neue bürgerliche Gesetzbuch öffentlich' bekannt gemacht und zugleich das Erforderliche wegen dessen Anwendung bestimmt H 1 dieser Verordnung lautet: „Der Zeitpunkt, mit welchem das bürgerliche Gesetzbuch in Kraft tre ten soll, wird von Unserm Justizministerium durch Verordnung dergestalt bestimmt werden, daß zwischen der Publikation des Gesetzbuchs und dem Zeitpunkte, mit welchem dasselbe in Kraft tritt, wenigsten» ein Jahr inne liegt.") — sOeffentliche Gerichtsverhandlung vom 5.Febr. Als Zeugen und Verletzte fungnen zwei StadtgenSdarmen. Die Anklage geht auf Widersetzlichkeit. Der Beschuldigte ist . ein junger starker Mann, der sich frei und gewandt auf der An klagebank benimmt; denn er ist auf ihr kein Neuling mehr. Gustav Theodor Bernhard Freund ist zu Dresden gebürtig, der Sohn eines noch lebenden Fleischers, 28 Jahr alt, Handarbeiter, bereits zweimal mit Arbeitshaus bestraft und einmal saß er 6 Tage im Gefängniß — ebenfalls wegen Widersetzlichkeit. Es war am 5. Januar dieses Jahres. Freund ging auf Besuch zu seinen Eltern, die auf der Windmühlengaffe wohnen. Es entstand ein großer Streit, wobei er seine eigene Mutter ge mißhandelt haben soll. Da er gar nicht zu bändigen' Md zu beruhigen war, so ließ sich der bedrängte Vater polizeiliche Hilfe holen, und sofort erschienen die beiden Gcnsdarmen Borsberg und Breitfeld, ersterer im Civilrock, letzterer in Uniform. MS die beiden Herren eintraten, saß der Angeklagte still auf dem Sopha, sein Vater bat, man möge ihn fortschaffen, es sei Nie mand seines Lebens mehr sicher. Borsberg ging nun an ihn heran, legitimirte sich durch seine Marke als Gensdarm und forderte ihn auf. auf die Bezirkswache zu folgen. Anfangs be nahm er sich bescheiden, als er aber nochmals in aller Ruhe ausgefordert wurde, trat er an den Gensdarm heran und mit dem Worte „Ja!" schlug er den Beamten derb mit der Faust «'»Gesicht und auf die Brust, so daß er zu Boden stürzte. „Ich laß mich nicht arretiren, ich will einmal sehen, wer mich arretiren will — Ihr verfl— Hunde, Ihr müßt sterben!" Die- waren seine Worte. Nun schritt aber Gensdarm Breit- feld, der in Uniform war, ein, aber auch ihm wäre es nicht ganz leicht geworden, den Widersetzlichen zu bändigen, wenu nicht noch zwei Hausbewohner zu Hilfe gekommen wären. Nach vieler Gegenwehr wurde ihm eine Schlinge um den Hals ge worfen und zugezogen und die Hände gebunden. Jetzt erst war e« möglich, chn fortzuschaffen. Aber auch unterwegs stieß er noch Drohungen au». Go tz. V. äußerte er während des Tran». Port- in Bezug «»f hen men Hausbewohner, der ihn hatte binden helfen: „Warte nur, wenn ich wieder auf freien Fu^ komme, will ich ihn schon zeichnen. Der soll sich nicht wundem' wenn er einmal eines schönen Morgen» todt vorgefunden würde!' — Zu den Gensdarmen sagte er in Bezug darauf, daß er ge bunden war: „Das bedarf bloS eines einzigen Rucks, die Leine ist entzwei — und Ihr liegt zu Boden!" — Eben so barsch benimmt sich Freund auch heute vor dem Gerichtshof, dem Herr Appellationsrath v. Criegern für den heut Morgen plötzlich er krankten Gerichtsrath Herrn Einert vorsitzt. Freund gesteht sehr wenig zu, er will sehr „schlaftrunken" gewesen sein und mit dieser Schlaftrunkenheit bedeckt und bemäntelt er Alles. Selbst im Gerichtssaale stößt er höchst beleidigende Ausdrücke gegen die Zeugen aus, weshalb er zweimal zur Ruhe verwiesen werden muß Von den Drohungen weiß er gar nichts — er war ja „schlaftrunken!" — Herr Staatsanwalt Heinze hat trotz der Schwere des Verbrechens, wie er bemerkt, wenig zu sagen. Er erörtert kurz noch einmal das angebliche Schlaftrunkensein de» Angeklagten, legt Gewicht auf seine früheren Bestrafungen und beantragt auch heute die Bestrafung, die um 12 Uhr mit 9 Monaten Arbeitshaus erfolgt. — Vom Etadtrathe wird der erste Termin der Stadt anlage vom Grundwenh und nach den Miethzinsen in der bis herigen Weise Mt 18 Pf. vom Hundert deS GrundwerthS und mit 6, bez. 3 Pf. vom Thaler de» Mieth- oder Pachtzinses ausgeschrieben. Es ist diese Abentrichtung, in der Zeit vom 14. bis mit 21. Februar in der Stadtsteuereinnahme zu bewir ken. Die Angehörigen der Annenparochie haben gleichzeitig auch noch eine Kirchenanlage mit 3 Pfennigen vom Hundert de» GrundwerthS und 1 Pfennig vom Thaler des MiethzinseS ab- züführen — >Am Donnerstag gab die junge Pianistin Fräulein Lina Dittmarsch im Saale deS „Hotel de Saxe" eine musikalische Soiree, die durch die Anwesenheit II. KK. HH. des Prinzen Georg nebst Gemahlin und der Prinzessinnen Sophie und Amalie beehrt wurde. In Bezug auf die junge Künstlerin, die in dem großen Septett von I. N. Hummel und in der Sonate für Pianoforte und Violine (Op. 12 Nr. 3) von Beethoven die Clavierparthie übernommen, und außerdem zwei Solopiecn: Walzer von Ehtzpin (Op. 42) und Saltarello von Wallace vor, trug, fanden wir da» neulich von uns in diesen Blättern aus gesprochene Urtheil nur bestätigt; ein verständnißvolleS, abgerun detes Spiel, gepaart mit einer seltenen Technik und richtig« Vertheilung von Kraft, Zartheit und Brillanz, werden der jungen Künstlerin bald einen ehrenvollen Platz unter ihren Colleginnen anweisen und sie zum Liebling der Musilfreunde machet,, wozu ihr schon heute der gedrängt volle Saal von froher Vorbedeutung sein mag. Es war auch nicht «in Plätzchen mehr frei; höchstens konnte der Wunsch Platz finden, eS möge doch bald für ein geeigneteres, der Größe unser« Residenz entspre chendere» Lokal für dergleichen größere Loncerte gesorgt werden. Unterstützt würde die Concertgeberiü" auf's Vortrefflichste von Frau Krebs-Michalesi durch einige Liedervorträge, sowie vo»
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