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Dresdner Nachrichten : 17.02.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186302179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-02
- Tag1863-02-17
- Monat1863-02
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.02.1863
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für Unterhaltung Md Geschäftsverkehr. Mitrrdacteur Theodor Drobisch. Luzetgen t. dies Man», da« zur i Mo. O8. Dienstag, den 17. Februar 18637 find«, rin« ersolgretck» l Dresden, den 17. Februar. Se. Maj. her König hat dem hiesigen Friseur Gustav Kellqer, als Theilnehmer des hier unter Firma: „Hertmann Kellner"' bestehenden Friseur- und Parfümerie-Geschäfts, das Prädieat als Hof Friseur ertheilt , , — Se. Maj. der König hat dem wegen seiner Betheilig- Wg an den Maiereignifsen des Jahres 1849 in die Schweiz - geflüchteten derzeitigen Pastor zu Masein im Canton Grau- . Wndten, v pdjl Heinrich Louis Martin aus Döbeln, auf des ' sen».Gesuch die? straffteie Rückkehr nach Sachsen bewilligt. — Das -vorgestern Abend bei Sr. Excellenz dem Herrn Stqatsminister Frhrn. v. Neust stattgefundene Ballfest haben Se^Mqj. der König, II. KK. HH. der Kronprinz und die Fr<m Kronprinzessin, Prinz und Frau Prinzessin Georg, Prin- > zefstn Sapht^ .Prinz Albrecht von Preußen, und Se. kaiserl. Hoh der Großherzog Ferdinand von Toscana mit Allerhöchst- ündr Höchstihrer Gegenwart beehrt. — Die im Austrage des Ministeriums des Innern durch i. das topographische Büreau des K. Generalstabs in ^ der natürlichen Größe bearbeitete „ Uebersichtskarte des erzgebirgi- schen Steinkohlenbassins" ist nun nach Vollendung der zweiten Lieferung vollständig erschienen und in zwei Ausgaben durch C. C. Meinhold und Söhne in Dresden zu beziehen, nämlich ist einer schwarzem, enthaltend Gewässer, Wege, Ortschaften und Gebäude, Flurgrenzen und Grenzen der Abbaufelder, und in, einer rolorirten, in welcher die den verschiedenen Abbauunter- nehmungen zugehörigen Flächen durch Farben unterschieden sind. Der Preis der gesammten Karte, mit Einschluß drS Titels «ebst Petzblatt und Erklärung der Zeichen ist calorirt 10 Thlr. 5 Ngr., schwarz 8 Thlr. 1 -- Die fast überWte Annenkirche gab am verflossenen Sonntag Patron Zeugniß, welche Theilnahme die Gemeinde dem 25jährigen Jubiläum ihres würdigen Seelsorgers, Herrn Pa stor Nötiger, zollte. Altar und Sacristei waren in sinniger Weise von Herrn Kunstgärtnrr Himmelstoß mit den ausgesuch. testen Blumen geschmückt, ein kostbarer Fußteppich (Geschenk ei ner befreundeten Familie) breitete sich vor den Altar aus, Herr Cantor Schramm führte mehrere Jubelgesänge mit Jnstrumen- talmusik auf und schließlich begrüßte Herr Oberhofprediger Lieb« ner dm Jubilar mit tiefergreifendm Worten und einem Schrei ben de» Ministeriums de» CultuS. f Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 16. Februar Auf Brandsttstung lautet die heutige Anklage, die auf hem Handarbeiter Johann Gottlieb Meufsel aus Neunimpsch lastet, Er-,ist 1831 geboren, Sohn eines Bergmanns, evange lisch, einmal wegen Partirerri mit 4 Wochen Gefänaniß be straft, seit 1Z Jahren verheirathet, Vater von drei Kindern. Seine Frau brachte ihm aus erst« Ehe eine Tochter mit, die jetzt schon, verehel. Kutsch«, die heut« als Zeugin fungtrt. Er wohnte am Ende de» vorigen Jahres mit sein« Ehefrau Jo hanna. Sophia an? Piunimpsch, beim Mur« Hamann^ Am " " trübe Mlk^ Meufsel hatte oft Strdit und Hader mit seiner Frau, da» beweisen schon folgende Aeuße- rungen: „Es geht nich mehr, ich muß auch Alle 'rausschaffen! ' Einmal sagte er gar: „Ich Hab' das ganze Spiel satt — ich wär mich hängen!" Er ist gewöhnlicher Handarbeiter und Will wmig in die Schule gekommen sein' WaS er mit seiner Taae- löhnerei verdiente, wurde in der Schenke verthan; seiner Familie gab er keinen Groschen, im Gegenthril, er hat seinen Kindern noch die Butterbrode weggenommen und gegessen, die ihnen die Mutter gegeben. Sein ganzes Auftreten zeigt von wenig gei stiger Bildung; eine blaue Schürze verdeckt eine alte Arbeit-Hose, dunkles kurze» Kopfhaar verliert sich in einem sonderbar zttße-- stutzten Backenbart. — Es war am 10 November 1862, die Meussel'sche Familie lag Montags früh 5 Uhr noch im festen Schlafe; indeß beim Erwachen ging'S Gezanke zwischen Mann und Frau schon Wied« loS. Letztere stand dann auf, zog sich .'an und ging auf Arbeit, um für sich und ihre Kind« Brod zu verdienen. Meufsel selbst blieb mit den Kleinen daheim, «nd nun geben die Acten an, daß er aufgestanden sei, dm Unttr- >ock feiner kleinen Tochter genommen, ihn angebrannt und an die Bodenthür zu andern Lumpm gesteckt habe, in der Absicht, das HauS in Brand zu stecken. Glücklicherweise wurde da» Feuer bald bemerkt und gelöscht. Die angrbrannten Lumpm nahm Meufsel heraus und steckte sie in den Ofen; sie wurden indeß wieder herausgeholt und liegen heut auf dem Gerich«- tjsch: , Meussel. gesteht nicht» zu, obgleich seine Frau und feiste Kmder gegen ihn sprechen. Merkwürdig ist die Antwort <st»f des Herrn Vorsitzenden Frage, was « denn zu dm Aussage» der Zeugen sage: „Soviel ich weeß, bin ich unschuldig!" Die Ehefmu deS Angeklagten wurde im Gerichtssaal ohnmächtig. Seine Stieftochter verweigerte den Zeugeneid. Herr Staats anwalt Held erklärt, daß durch die eigenm Zugeständnisse de» Verbrechers, durch die Zeugenaussagen, durch die Ergebnisse der Localinspeetion der objektive Tatbestand festgestellt sei. Rur Meufsel allein könne d« Urheber des Brandes genannt werdM, Urheber in d« Absicht, das Haus in Brand zu stecken. Der Gedanke an Selbstmord muß in jener Stunde ebenfalls ihm vorgrschwrbt haben, da er ja sein Leben nicht mehr achtete, son dern schon oft ihm selbst ein Ende machen wollte. Herr Add. vr. Schaffrath «geht sich in läng«« Rede über die AuSsagM der Zeugen, «amentlich de» kleinen Kinde», da» heute nicht ein mal zu sagen wußte, wie alt e» sei. Die Hypothese sei ge wagt, daß sich der Angeklagte selbst verbrenn« «nd den Feuer tod im Bet« ruhig habe abwarten wollen — eine außerordent liche, ungewöhnliche Annahme. Gewagt und gesucht sei ckuch die Annahme, daß der Meufsel wegen eine» Streite» mit der Krau sich zum Anbrennen des Hauses veranlaßt gefühlt Hab«. Seine A»stcht beschränkte sich dcktanf, Rauch zu entwickeln den Leuten ein« Schreck einzujage». D« Herr Verl heidi-« beantragt wegen Mangel an vollständig« Beweis« die F«S. sprechung de» AngKlagten vom Berechn, der D«»S! lktel jlauA auf ö Jahve Arbeitshaus ch c ^ Uhr fasst» d-s
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