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Dresdner Nachrichten : 01.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
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- Monat1880-07
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- Dresdner Nachrichten : 01.07.1880
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Nachrichten aus den Departement» zufolge verließen überall die Jesuiten Ihre Etablissements unter der Er klärung. ver Gewalt zu weichen. In Avignon sympalblsirten die royalistischen Äotabllitätrn mit den Jesuiten. In Marseille suchten einige Individuen in die Kirche elnzutrtngen; dcr Präsekt räumte die Straße. In Anger» mußte der Kommissar die Thüre der Niederlassung mit Gewalt erbrechen. Der Bischof Freppel protcsttrte unter den Rulen: „ES lebe Freppel, die Jesuiten, e» lebe die Republik!" In Lyon und Grenoble ließen die Jesuiten dem Präfekten eine gerichtliche Vorladung aut Freitag auf da» Gericht zusiclien. ,M„c2V«W Wcst.SN'ld-Äcll-M»». Hcilcr. j trocken. I -N» U§ke»I» Politische». Die preußische Regierung wird sich hüten, da» Schicksal der Kirchendiktaturvorlage den Ungewißheiten einer nochmaligen Abstimmung im Abgeordnetenhause auüsetzen zu lassen. Sie wird einen so starken Druck auf da» Herrenhaus ausüben, daß diese» da» Gesetz in der Fassung annimmt, in der es dahin au« dem Abgeord netenhaus« gelangt ist. Zwar ist da» Gesetz jetzt eigentlich nur noch ein Trümmerhaufen von Paragraphen, eine Spottgeburt von ministerieller Allgewalt und nationalliberalrr Verzagtheit, aber doch kann die Regierung mit dem Heine'schen Knaben sagen: „Die Katze, di« Katz'" ist gerettet". Ohne den Bischofparagraphen, ja sogar verstümmelt um H1, welcher den leitenden Grundsatz des ganzen Gesetze» ausspricht, ist e» au» den Händen de» Abgeordnetenhauses hervorgegangen; da« Herrenhaus verzichtet allem Anscheine nach auf Wiederherstellung des tz 1 und so wird vermuthlich bereits am Sonnabend« da» Paragraphen-Chao» königlich preußisches Landes gesetz. Wohl bekomm's! Wir besorgen, der Landtag hat das Gesetz zwar lange genug geknetet, aber zuletzt hat er doch schliff gebacken. Er wirft einen Sauerteig ins Land hinein, der nur neue religiöse Gährungen hervorbringt. Das Abgeordnetenhaus ist in alle vier Winde zerstäubt. Es kommt höchstens noch am Montage zu einer kurzen Schlußsitzung zu Stande. Viel besprochen werden aber noch die Vorgänge bei der Abstimmung am Montage. Für den 8 4, welche, die Heimführung der Bischöfe festsctzen sollte, erhoben sich nur die vier Minister, di« al» Abgeordnete im Hause sitzen und der Intimus de» Fürsten Bismarck, Geheimrath Tiedemann — ein Zeichen, daß die Bischöfe über kur» oder lang nach Preußen zurück kehren. Die Mehrheit von 206 Stimmen, die schließlich dem Trümmerhaufen von Paragraphen zustimmten, wurde erst zur Mehrheit durch jene fünf ministeriellen Stimmen. Außerdem stimmten für da» Gesetz zwei konservative Abgeordnete, deren Mandate zu lasst«», die Wahlkommission einstimmig beantragt hat und die also sicherlich, nachdem sie den ganzen Landtag hindurch in un berechtigter Weis« al» Abgeordnete gestimmt haben, nunmehr noch am Schluffe ihr Mandat verlieren. Wahrlich, auf solchen Sieg braucht sich Niemand Etwa» einzubilden. Die ganze alle Welt scheint nur von religiösen Fragen bewegt. Di« Aushebung der religiösen Congregationen in Frankreich, die mit heute eintreten sollte» erleidet «inen höchst bemerklichen Aufschub. Di« republikanische Regierung hat davon Kunde, daß die Vertreibung der Mönche und Nonnen an einigen Orten zu Aufständen, vielleicht »um Bürgerkriege führen könnte. Das wäre nun eine höchst sonder bare Eiiüeitung zu dem großen National-VersöhnungSfeste am 14. Juli. Die französischen Regimenter, statt an diesem Tage an Stell« der im deutschen Kriege ringebüßten kaiserlichen Fahnen neue republikanische zu erhalten und auf dem Marsfelde vor dem Präsi denten der Republik zu defiliren, hätten wohl gar blutige Arbeit im Lande, müßten -egen royalistische Bauern und päpstliche Mönche zu Fewe ziehen. Daher beschränlt sich die Regierung zunächst auf die Vertreibung der Jesuiten, gewährt aber den anderen Orden noch eine Gnadenfrist. Der Senat aber macht Miene, die Amnestie zu verweigern. Vielleicht nimmt er den Antrag Barthe an, daß die wegen gemeiner Verbrechen verurtheilten Kommunarden nur begnadigt werden sollen. Dann würden aber die Radikalen sicherlich nicht unterlassen, diese nicht in den Besitz ihrer politischen Rechte gelangenden „Märtyrer" bei jeder Gelegenheit zur Wahl zu präsen- tiren. Da nun Gambetta in seiner jüngsten Rede betonte, daß durch die Amnestie gerade der gegenwärtig stet« von neuem wachgerufenen Aufregung ein Ende bereitet werden solle, würde dem Präsidenten der Deputirtenkammer immerhin durch «in ablehnendes Verhalten de» Senates «ine bedenkliche Niederlage bevorstehrn. Belgien» Regierung ist de» schmachvollen Spiele» gründlich satt geworden, «Ache» in unerhörter Doppelzüngigkeit die - päpstliche Kurie mit ihr getrieben hat. E» ist nunmehr aktenmäßig festgrstellt, daß der Papst die schroffe Auflehnung der belgischen Bischöfe gegen die Durchführung de» Schulgesetze« vollkommen gebilligt, gelobt und durcb vertrauliche Schreiben unterstützt hat, während er offiziell dem belgischen Gesandten da» Gegentheil versicherte. Der Papst glaubte eben, daß seine heimliche Unterstützung der Unterwühler des belgischen Staate» nicht herauskommen würde. Durch dm für verrückt erklärten Bischof Dumont jedoch kam di« Lüge an den Tag; die belgischen Behörden fanden bei ihm Aktenstücke vor, die e» außer allen Zweifel setzen, daß »sich der Papst verstellt hat, die Maske der Milde und versöhnlicher Gesinnung vornahm und im Geheimm dm Widerstand seiner Bischöfe gegen die Staatsgewalt schürte. Auf solch «in Jesuitenstückchen war Fröre Orban, der Minister Belgien» nicht gefaßt; man kann ihm nicht dm Borwurf der Leicht gläubigkeit machen, daß er solchen Betrug nicht für möglich hielt. Nachdem aber der Beweis dieser Doppelzüngigkeit aktenmäßig fest- peht, bleibt dem belgischen Staate zur Erhaltung seiner Würde Nichts übrig, ab» dm Posten einer Gesandtschaft in Rom einzuziehen. Wo zu noch einen Gesandten im Vatikan, wenn man ihm das thut, was nach vr. Virchow die „Norddeutsche" öfter» auSübt, wenn man ihn „anlügt" - Der König dch Belgier beruft also scinm Gesandten von Rom, Herrn von Anetha«, tzurück und schickt dem päpstlichen Nun tius in Brüssel seine Pässe. Da» ist ein schwerer Schlag für die Curie. Weltliche Gesandte halten immer noch dm Schein aufrecht, al» ob der Papst noch ein weltlicher Fürst sei, der über «inen poli tischen Staat, dm Kirchenstaat, regiere. Der Statthalter Christi, um geben von dm Abgesandten von Kaisern und Königen, darf hoffen, aberma!» über «äi weltliche» Reich zur Herrschaft zu kommen. Sehen aber die Staaten an dem Beispiele des erzkatholischm Bel gien», daß e« recht gut geht, auch wenn sie keine Gesandten beim vatttan beglaubigen, so wird e» allmälig stiller um dm heiligen Later. Verdient hat die Curie mit ihrer Treulosigkeit diese Strafe. Der moralisch, Schaden aber, dm da» Papstthum durch die belgische Enthüllung des „fron,men Betrugs" der Curie erfahren, dürfte schwerer wiegen, als der Verlust der belgischen Gesandtschaft. DaS englische Unterhaus hat das Gescheidteste gethan, was es konnte: es hat den Beschluß einfach aufgehoben, wonach der Depu tate Bradlaugh nicht zum Eide zugelassen werden solle. Es hat die in religiösem Uebereifer begangme Ungesetzlichkeit wieder gut gemacht. Erscheint nunmehr Bradlaugh vor den Schranken des Unterhauses mit dem Verlangen, zum Eide zugelasscn zu werden, so wird man ihn wahrscheinlich nicht länger zurückweisen. ES ist zwar ein Skan dal, wenn Jemand sich freiwillig zur Eidesleistung drängt, nachdem er vorher erklärt hat, er halte einm Eid für Firlefanz, aber wenn ein Erwählter dies mit seinem Gewissen vereinbaren zu können glaubt, hat ihn eine politische Corporation deshalb nicht zurückzu weisen. Bradlaugh war nahe daran, als Märtyrer seiner Ueber- zeugungen populär und eine Art Heiliger des Atheismus zu werden. In der einen Nacht, die er al« Gefangener im Parlamentsverließ zubrachte, erhielt er Tausmde von Telegrammen und Briefen, un zählige Sendungen von allerhand edlen Weinen und ausgelesenen Delikatessen, die ihn über die Noth des Gefängnißlebens hinweg- helfm sollten, sowie bedeutende Summen Geldes, um ihm die Führung seines Prozesses zu ermöglichen. Diesen Sympathiebezeugungen machte da» Parlament ein rasche» Ende, indem es seine Gefangen schaft aufhob, und zwar ohne daß er Abbitte vor dem Parlamente wegen seines Ungehorsams zu leisten brauchte. Kein Parlaments gefangener kam bisher ohne diese Abbitte frei. Rauschende Applaus« des Volkes empfingen den freigelassenen Bradlaugh. Gegen diese Sympathiebezeugungen aber macht sich eine mächtige Lolksströmung sehr bemerklich. Kein Volk der Erde ist so religiös, wie die Eng länder. Die Eidesleistung, zu der sich ein Gottesleugner erbietet, hat die öffentliche Meinung aufs Tiefste aufgeregt. Im Punkte der Religion lassen die Engländer eben nicht mit sich spaßen. Quä kern, Herrnhutern, böhmischen Brüdern, die aus religiösen Grund sätzen den Eid verweigern, verzeiht der Engländer den Widerstand gegen die Eidesformel: für den kühnen und rücksichtslosen Vertreter des modernen Unglaubens, der behauptet, wenn er einen Eid mit der Anmfung Gottes leiste, so sei das ebenso wenig eine Anerken nung Gottes, als ein Verzicht auf seine republikanischen Gesinnungen, wenn er sich Briefmarken mit dem Bilde der Königin bediene, für diese frivole Auffassung hat John Bull erfreulicher Weise noch kein Verständnis Ja, wenn er nur erklärt hätte, daß ein Mann durch sein Wort, seine Ehre und die Gesetze sich genügend gebunden halte, ohne daß er zur Religion seine Zuflucht zu nehmen brauche, so wäre darüber zu streiten. Aber soll Wer lange in England gelebt hat, weiß, daß dort die religiösen Ueberzeugungen in solcher Stärke lebendig sind, daß ein Religionskrieg im 19. Jahrhundert dort nicht zu den Unmöglichkeiten gehören würde. Diese Seite der Volksseele hat Bradlaugh'S Frivolität verletzend berührt. Das Unterhaus be ging mit seinem Ausschlüsse eine Ungesetzlichkeit, aber das von Glad stone beantragte freie Ermessen eines Deputaten, ob er den Eid oder bloS eine Art Angelöbniß leisten wolle? geht ebenfalls zu weit. Gladstone hat trotz seiner strengen Kirchlichkeit sich zu diesem Anträge bestimmen lassen durch die radikalen Elemente der Whigs. Er stellt damit die Vertrauensfrage. Die Torie» antworten: Der Antrag ist unannehmbar. Leicht kann, wenn die gemäßigten Whigs sich gegen ihr Haupt Gladstone erklären, dieses darüber am Donnerstage zu Falle kommen. Gladstone würde vielleicht aufathmen, denn mit seiner Orientpolitik sicht es ebenfalls windig genug au«. Frankreich weigert sich ganz entschieden, für England die griechischen Kastanien aus dem Feuer zu holen. Die griechische Conferenz hat sich's leicht gemacht: sie arbeitete mit dem Bleistifte, indem sie auf der Landkarte eine neue Linie zog. Um aber den Türken etwas abzunehmen, ist die Bajonetspitze nöthiger als die Bleistiftspitze. England schüchtert daher auch nach Kräften die Türkei ein. Gewiß werden die Flotten Englands, Frankreichs und Italien» es nicht dulden, daß türkische Dampfer die griechischen Häfen und Küsten bombardiren, aber der eigentliche Kampf wird doch zu Lande geführt werden müssen. Die Türkei armirt bereits die Forts der Dardanellen und des nördlichen TheilS des Bosporus. Die Griechen kaufen Waffen und Vorräthe aller Art, vermehren ihr Heer, bilden FreiwilligencorpS und nehmen französische Offiziere in ihre Reihen auf. Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berliner Börse vom 30. Juni. Die heutige Börse setzte bei lebhaftem Sffectlvaeschäst hock» ein. da gute Nachrichten von auöwärt» Vorlagen. Die Ultlmo-TranSartlonen haben fick glatt ab- gewickelt und so machen denn Im Allgemeinen die CourSsteigerungen weitere Fortschritte. Im Vordergründe standen namentlich Babnen. welche die übrigen Werthe mit emporzogen. Die günstige Stimmung giebt den Impuls zu Käufen, so daß die Grund tendenz vor der Hand überwiegend «ia dausso neigt. Die Contrr- mine, da» Müßige eines solchen Bestreben» einsehend» macht keine Anstrengungen, zu brücken; wahrscheinlich wirb ihr aber bald genug „das Blöcken Icmina" eine willkommene Handhabe Durch Realisationen in der Mitte gedrückt, schloß dazu bieten. die heutige Börse wieder »ester. Sächsische Werthe wi durchgehend» um Kleinigkeiten, blieben aber so Gelb. Lokales und Sächsisches. — Bürger meist er wähl. Gestern Abend ward von den Stadtverordneten Herr Geh. Justizratb Or. Rüger mit 3S von «3 Stimmen zum Bürgermeister erwäblt. Von den vom Wahlausschuß außer dem Erwählten noch vorge- schsagenen Herren Stadirath Bönisch und NegierungS- ratb von Volle, erhielt Erster» LS Stimmen, während Letzterer vor der Wabi sreiwilllg verzichtet batte. Eine einzige Stimme fiel auch auf Herrn Stabtratb Hendel. Ein Zettel war unbe schrieben. Auf den stark grsüllten Tribünen war da» Staunen über da» Resultat der Wahl allgemein. — Der Vire-Zoll- und Steucrbirektor Ehrlich bat bas Ritterkreuz i.Kl. vom Verdienstorden, der Zollamts-Einnehmer Brei Hs er in Oberwlldentkal daSAligem. Ebreiizeichen erhalten. — I)r. Felix Klein, bisher Prof, am kgl. Polytechnikum zu München, ist zum Professor der Mathematik an der Univer sität Leipzig ernannt worden. — AbthciiungSttrektor an Stelle des in den Ruhestand ge tretenen Geh. Ratbö von Zahn wird — der Minister de» Innern, Herr v. Nostitz-Waliwitz leibst. Derselbe steht außerdem bereits der vakant gehaltenen Stelle eines Direktors der ersten Abtheilung vor, sobaß der Chef veö Ministerium? nunmehr zwei Abtheilungen alö Vorstand verwaltet. Dcr Direktor der Straf anstalt von Zwickau. Geh. Reg.-Rath d' Aligne tritt mit dem selben Titel in das Ministerium, jedoch wohl erst am 1. Oktober, bi» dahin versieht Herr Reg.-Ratb Jäppeit die betr. Geschäfte. — Der zum Geh. Reg.-Rath beförderte Reg.-Rath. Leh mann nimmt Im Ministerium die Arbeiten wahr, welche bisher dem Geh. Reg.-Rath Wießner oblagen. Letzterer ist schon seit längerer Zeit wegen schwerer Erkrankung in Wartegcld; vor Kurzem kehrte er auS einem Aufenthalte im Süden wesentlich gekrastigt nach seiner Besitzung in Loschwitz zurück. — In Folge einer vor Kurzem erlassenen Verordnung de» Kgl. Finanzministeriums sind die Oberiorstmeister ermächtigt worden, In ausgedehnterem Maße wie irüyer Holz au» freier Hand zu verkaufen; sie dürfen nunmehr bis >50 Stämme, 50 Klötzer, 50 Hundert Stangen und 20 Meter Brennholz selbst ständig unter gehöriger Beobachtung der tür die Festsetzung der Preise getroffenen Bestimmungen abgcven. Diese Abweichung von den früheren Bestimmungen, nach denen das aus dcnStaatS- waldungen gezogene Holz nur in Auktionen gegen Mristgebot versteigert wurde, hat seinen Grund In einer unangenehmen Er fahrung, die der Staat seit einiger Zeit mit den Auktionen gemacht hat. Zu denselben erschienen nämlich immer nur tn ge wisser geringer Anzahl kleine Händler — die großen kaufen meist In Böhmen und sonstwo v^a Privaten ganze Waldungen, die sie selber schlagen lassen — und va sich dieselben merklich unter einander verstanden, in Folge dessen keiner den anderen trieb, so blieben die Preise ausfallend niedrig» zu denen dock schließlich losgeschlagcn werden mußte. Die kleinen Händler drückten den Preis tief Hemmer und die Staatskasse hat daS doch empfunden, daher die Steuerung. — Dem Gencralseldmarschall Grafen Moltke batte bekannt lich unsere Nachbarstakt Leipzig daS denselben darstellende und kür das dortige Siegckbenkmal bestimmte HiisSmotell, welche» noch in Bronze auSgelührt werden sollte, zum VOjährigeu Dtenst- subiläum als Ehrengeschenk bestimmt. Die ilebergabe Ist nunmehr erfolgt, und es hat Graf! aus Creisau vom 22. Juni batirteö Schreiben gelangen lasten: „Hochgeehrter Herr Oberbürgermeister. Gestern empfing ich die sehr gelungene Statuette nebst prachtvollem Marmorsockel, ein Geschenk, würdig der Geberin. der schönen und patriotischen Stabt Leipzig. Dle reiche Gabe wirb meiner Familie ein bleibendes Andenken sein an das Wohlwollen, weiches mir weit über Verdienst von meinen Mitbürgern zu Tbcil geworben ist. Ich bitte, baß Sie die Geneigtheit haben wollen, auch dem Ratb und der Bürgerschaft meinen herzlichen und aufrichtigen Dank aukzusprechen. Mit vorzüglichster Hochachtung ganz er gebenst Grai Moltke. Feldmarschall." - Da sich in letzter Zeit innerhalb Dresden rin toller Hund nicht wieder gefunden hat, was seit Jahren immer der Fall war, wenn sich eine Hundespcrre ihrem Ablaus näherte, so ist nunmehr die seit 13. Avril d. I. in Krait gestandene Hunde- sperre am 28. Juni wirklich zu Ende gegangen. Dte Bestim mungen vom 3. Juni 1819 bezüglich de» VerwellenS der Hunde in een öffentlichen Gartcnanlagkn, sowie des MitbringenS der selben in WirthschaftSgärten bleiben jedoch in Kraft; den ein zelnen Gastwirthcn Ist nunmehr nur nachgelassen, in ihren Gartenlokalitäten nach vorgängiger Anzeige bei dem Stadt« ratb und öffentlichem Anschlag daS Mitbringen von Hunden an kurzer Leine zu dulden. Die Hunde müssen an den Sitzplätzen der betr. Eigenthümer angchängt lein. — Gestern früh 7 Uhr rückte das hier garnisonirende 1. Feld-Artillerie-Regt ment Nr. 12 unter klingendem Spiel mit sämmtiickrn Geschützen re. von ver Albertstadt au» durch die Könlgsbrücker- nnd Königstraße über die Marien« brücke rc. nach dem Böhmischen Bahnhöfe, um daselbst Erdungen im feldmarschmäßigen Ein- und Ausladen der Mannschaiten» Pferde und Geschütze abzuhalten. Nachdem Alles zur Zufrieden heit verlausen, rückten dieselben gegen 10 Uhr Vormittag», den selben Weg einschlagcnb. wieder nach KasernopoliS ad. — Zu ven lobenSwcrthen Kundgebungen für die Oberlaust» ählt da» interessante Promenadenconcert» welche» der Garten bat bekanntlich eine wundervolle Lage. Kartiert! wirken der Neustädtec Cborgeiangverein lunter Herrn Fr. Reichel), die RegimentSkapelle der Schützen Nr. 108 (unterHerrn Werner) und die Knavenkapelle lunter Herrn Seifert) mit. Die Illu mination ist thcttS von der Stabt Dresden, de» edlen Zwecke» weaen, dargelteben worden und die Restauration den Herren Gebrüder Bach übertragen. Für Sitze sowohl, wie für Pavillon», in welchen junge Damen lwle man sagt, die Schönsten der Stabt) Erfrischungen, Blumen, Cigarren rc. feil bieten wollen, ist um fassend Sorge getragen. — Dem für den Xl. deutschen Yeuerwehrtag fest- gestellten Programm zufolge wirb Sonntag den 18. Juli. Nach mittag 3 libr. der große Feftzug statlftnben. An der Spitze desselben wird eine Abtbeiluna berittener Dresdner Bürger al» Fahnenwacht den in ihrer Mitte getragenen Standarten in de« deutschen und sächsischen Farben den Feuerwehrmännern da» Ehrengeleite geben. Um vte erforderlichen Vorbereitungen ebe- baiblgst treffen zu könne», batte aus öffentliche Einladung de» Fest- und EmpsangöauSschusse» sich am Dienstag Abend tn Bri tisch Hotel eine Anzahl Herren eingesunken, um zunächst eine constituirenbe Versammlung abzuhaiten und die allgemeinen Be dingungen iestzustellen. Der Reiterzug «st sonach gesichert, nur dürsten diejenigen reitkundigen Herren, welche ihre Äetbriligung an demselben noch nicht zu erkennen gegeben baden, aber gewillt sind, Ihrerseits betzutreten, gut thun, die» mit Rücksicht aus die nur noch kürze Frist ebebaldigst geschehen zu lassen» Anmeldun gen sind bei Hrn. Schiffseigner Moritz Gaffe zu bewirken. Daß der Festzug zu den imposantesten gehören wird, "welche Dresden jemals sah, dafür bürgt die große Zahl der Tvellnehmer; von auöwärt» allein sind bis jetzt über 4000 Gäste angemrldet. - DerPoiUtrchniker-GesangvereIn„E rato"grnteßtnlchtnur al» Gesangskorporation eine» sehr ehrenden RmeS, sondern er erfreut sich auch dcr besonderen Gunst ver jungen Damenwelt Dresden». Beachte man nur einmal da» morgen zum 2. JuU im prächtigen Schillergarten zu Wasewitz angesetzte allläbrliche Sommersest des Erato, wie belebt eS sein wirb vnrch einen blühenden Kranz holder junger Mädchen. Und wenn daS Con- cert beendet ist, um 9 Uhr, Kähnen nach geschmückten Kähnen ähr! St der Stadt — un enb aus lampion- aeb» zu Hansel»
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